Berlin, 4. Oktober 2016 – Die Gebühren für den Steuerberater können Verbraucher seit Kurzem individuell aushandeln, bisher galt ein gesetzlich vorgeschriebenes Honorar. Dies folgt aus einer Reform der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV). Das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip erklärt, was sich ändert und wie Verbraucher beim Steuerberater sparen.

Durch die jüngste Reform der Vergütungsverordnung sind Steuerberater verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass ihr Honorar vom gesetzlichen Satz abweichen darf. „Trotzdem wissen nur wenige Verbraucher, dass für sie dadurch die Steuerberatung günstiger werden kann“, sagt Udo Reuß, Experte für Steuern bei Finanztip. „Denn die Reform war in einer Mantelverordnung versteckt, und die Steuerberater haben verständlicherweise wenig Motivation, aktiv darüber aufzuklären.“

Geringer Aufwand bringt günstige Gebühren

Paragraf 4 Absatz 3 StBVV legt fest, dass die niedrigere Gebühr in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung, der Verantwortung und dem Haftungsrisiko des Steuerberaters stehen muss. Reuß empfiehlt für eine günstigere Steuerberatung: „Wer selbst gut vorarbeitet, kann einiges sparen. Denn mit gut strukturierten Aufzeichnungen und Belegen kann man dem Steuerberater viel Kleinarbeit ersparen, seinen Aufwand gering halten und dementsprechend günstige Steuerberatergebühren vereinbaren.“ Weicht der Berater von der Vergütungsverordnung ab, so muss er dies vorher in Textform mitteilen. Der Mandant muss die Abweichung dann bestätigen. „Dabei ist ein einfaches ‚Okay‘ als Antwort auf eine E-Mail ausreichend, eine Unterschrift oder ein Vertrag sind nicht nötig“, erklärt Reuß.

Am besten selbst aktiv werden

Auch Mandanten, die seit Jahren Verträge bei einem Steuerberater haben, können von der neuen Regelung profitieren. Dafür sollten sie aber nicht auf einen entsprechenden Vorschlag warten, sondern selbst aktiv werden. „Steuerberater müssen ihrer Informationspflicht nachkommen, wollen aber vermutlich keine schlafenden Hunde wecken. So wird sich eine entsprechende Klausel eher in den Steuerberatungsverträgen, in den Allgemeinen Auftragsbedingungen oder in den Vollmachten der Mandanten finden“, sagt Reuß. Tipps, wie man den richtigen Steuerberater findet und sogar einen Teil der Kosten von der Steuer absetzt, finden Verbraucher auf der Website von Finanztip.

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.