Berlin, 17. November 2015 – Mehr als 300 Euro Stromkosten im Jahr kann eine vierköpfige Familie in Berlin mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden sparen, wenn sie vom örtlichen Grundversorger Vattenfall zu einem günstigen Anbieter wie Strogon, Fuxx oder Enstroga wechselt. Die zurzeit massiv beworbenen Angebote von Eon und Gasag können dagegen nicht überzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin Finanztip in einem Test. Finanztip hat für Berlin und neun weitere Großstädte die preisgünstigsten Stromanbieter ermittelt und deren Kundenfreundlichkeit bewertet.
Der Energiekonzern Eon wirbt für seinen Tarif Berlin Strom mit Alt-Playboy Rolf Eden, die Gasag setzt den Schauspieler Dieter Hallervorden neben einen Eisbär. Von einer „starken Vorstellung“, die die Gasag-Werbung verspricht, kann aber in beiden Fällen nicht die Rede sein.
Der Energiekonzern Eon lockt mit einem einmaligen Bonus für Neukunden in Höhe von 279 Euro im Fall einer Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden im Jahr. Nur mit diesem Bonus kann Eon die wirklich preisgünstigen Anbieter wie Strogon, Fuxx oder Enstroga unterbieten. So kommt Eon unter dem Strich auf einen Gesamtpreis von 1.010 Euro im Jahr. Die Konkurrenz verlangt ohne Boni zwischen 1.160 und 1.190 Euro. Doch schon im zweiten Jahr ist Eon ohne den üppigen Bonus nicht mehr konkurrenzfähig.
Nicht durch Neukundenbonus anketten lassen
Nicht durch Neukundenbonus anketten lassen Eon und Gasag versuchen mit ihren Bonus-Tarifen, die Kunden an sich zu ketten: Die Verträge verlängern sich jeweils um ein ganzes Jahr, wenn sie nicht mit einer Frist von einem Monat gekündigt wurden. Das Online-Verbrauchermagazin Finanztip rät von solchen Tarifen ab. Ein Vertrag sollte sich nach Ablauf der Mindestlaufzeit maximal um einen Monat verlängern. Wer nicht bereit ist, jedes Jahr den Anbieter zu wechseln, sollte Tarife mit Bonus meiden.
Bei der Gasag ist der vergleichsweise bescheidene Neukundenbonus von 80 Euro schon Ende Oktober 2015 ausgelaufen. Übrig bleibt ein unattraktiver Preis von 1.319 Euro für 5.000 Kilowattstunden im Jahr. Da hilft der Gasag nur noch der Verweis auf den Grundversorger Vattenfall, der im Basistarif fast 1.500 Euro verlangt.
Rund 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland beziehen ihren Strom noch nach dem Grundtarif vom örtlichen Versorger und zahlen deshalb zu viel. Den günstigsten Anbieter finden Verbraucher individuell für ihren Wohnort innerhalb Berlins auf Vergleichsportalen im Internet. Finanztip.de hat die Portale bereits mehrfach getestet. Die Experten empfehlen für den Stromanbieterwechsel grundsätzlich Check24 oder Verivox, allerdings müssen Verbraucher dabei auf die richtigen Voreinstellungen achten.
Die preisgünstigsten Stromanbieter
Wer nicht selbst vergleichen will, kann auf einige Anbieter zurückkommen, die bundesweit günstige Preise bieten und dabei vertrauenswürdig sind. Der Berliner Anbieter Enstroga ist immer unter den günstigsten Anbietern. Im Finanztip-Preisranking für Berlin sind außerdem Strogon, Fuxx, Klickenergie und der private bayerische Versorger BEV Energie auf den ersten Plätzen. Ebenfalls häufiger unter den billigsten Anbietern, aber im Durchschnitt etwas teuer sind die Anbieter Maingau, Normenergie und Stadtwerke Flensburg. Weil die wenigsten Kunden von diesen Firmen schon mal etwas gehört haben und sie kaum einschätzen können, hat Finanztip auch bewertet, wie kundenfreundlich die Anbieter sind.
Unterschiede in puncto Service und Fairness
„Wem es beim Strom um jeden gesparten Cent geht, der kann einfach auf die günstigsten Anbieter zurückgreifen“, sagt Finanztip-Energieexperte Jens Tartler. Selbst wenn ein Billiganbieter pleitegehen sollte, fällt der Strom nicht aus. Wichtig ist allerdings, dass man keine Vorkasse leistet, denn die könnte verloren gehen. In puncto Geschäftsgebaren und Service gibt es aber erhebliche Unterschiede. „Wer bereit ist, für guten Service und faire Geschäftsbedingungen etwas mehr zu zahlen, der liegt bei den Versorgern Maingau und Stadtwerke Flensburg richtig“, rät Tartler. Diese Unternehmen zählen häufig zu den preiswerten Anbietern, sind aber nicht die billigsten. Dafür glänzen sie mit guten Kundenbewertungen sowie einer positiven Einschätzung durch den Bund der Energieverbraucher und die Stiftung Warentest.
Weitere Informationen
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