Tipps & Tricks

Das Problem mit dem Weltspartag – und wie Du es besser machst

Sparen ist eine gute Idee, oder? Eigentlich ja – aber nicht so, wie Banken es Dir am Weltspartag weismachen. So vermeidest Du Fehler.

Timo Halbe
Timo Halbe Geldanlage
Das Problem mit dem Weltspartag – und wie Du es besser machst

Am 30. Oktober ist wieder Weltspartag – und viele Banken wollen Dir weismachen, dass Sparen immer und automatisch eine gute Idee ist. Aber stimmt das wirklich? Du kannst beim Sparen auch Fehler machen – vor allem, wenn Du unsere Tipps nicht kennst:

1. Schau auf den Zins

Er entscheidet, wie stark sich Dein Geld vermehrt. Auf dem Girokonto oder einem Sparbuch passiert das nicht – dort gibt es meist gar keine oder nur sehr geringe Zinsen.

Das gilt auch für viele Tagesgeldangebote – häufig von Banken, die zum Weltspartag besonders fleißig fürs Sparen werben. Deine Bank verdient dann kräftig an Deinem Geld: Sie bekommt derzeit 2,0 % pro Jahr von der EZB dafür.

Bekommst Du keine oder nur sehr wenig Zinsen, arbeitet Dein Geld also nicht für Dich, sondern für die Bank. Ob Du ordentliche Zinsen bekommst, liest Du in diesem Beitrag. 

2. Denk an die Inflation

Such Dir also ein Tagesgeldkonto mit einem guten Zinssatz raus. Dort parkst Du Deinen Notgroschen und Deine Ersparnisse. Gute Angebote findest Du über unseren Tagesgeldvergleich – bis zu 2,0 % p. a. sind derzeit drin, kurzfristig sogar bis zu 2,9 % p. a. Das ist schon mal gut – aber langfristig nicht genug.

Schuld daran ist die Inflation, die den Wert Deines Geldes langsam schrumpfen lässt. In den vergangenen Jahren lag sie oft über den Zinsen der Banken – das schmälert Deine Rendite zusätzlich. Auch wenn die Inflation aktuell bei rund 2 % liegt, bleibt sie ein wichtiger Faktor für Deine Geldanlage. 

3. Bau per ETF-Sparplan Vermögen auf

Die Lösung: Leg Dein Geld nicht nur aufs Konto, sondern investier auch in einen weltweiten Aktien-ETF. Denn so kannst Du auf lange Sicht die Inflation schlagen. Heißt: Dein Vermögen wächst tatsächlich und Du legst Dir ein Polster für später an.

Wie risikofreudig bist Du?

Wenn Du Dein Geld für lange Zeit anlegst (also länger als 15 Jahre) und eher risikofreudig bist, heißt das: 20 % kommen auf Dein Tagesgeldkonto, 80 % in einen ETF-Sparplan. Für weniger Risiko kommen 60 % aufs Tagesgeldkonto und 40 % in einen weltweiten Aktien-ETF. Wenn Du herausfinden möchtest, welches Risikoprofil zu Dir passt, hilft Dir unser Ratgeber zum Risikoprofil.

Übrigens: Deine Risikoaufteilung gilt sowohl für Deine monatliche Sparrate, die per Dauerauftrag vom Girokonto weggeht, als auch für gelegentliche Einmalanlagen.

Leg Dein Geld langfristig an

Wichtig ist, dass Du Dein Geld für mindestens 15 Jahre in den Aktien-ETF steckst. Denn wer in den vergangenen Jahrzehnten so lange in den Weltindex MSCI World investiert war, hat keinen Verlust gemacht. Nach unseren Analysen kannst Du bei einem langfristigen Investment in einem breitgestreuten Aktien-ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 6 % p. a. rechnen.

Heißt für Dich: Du kannst monatlich automatisch per Sparplan anlegen – und sollte es kurzfristige Kursverluste geben, kannst Du entspannt bleiben. Denn Deine ETF-Anlage ist ein Marathon, kein Sprint. Für Deine Rendite mit einem Aktien-ETF ist am Ende vor allem eins entscheidend: Wie lange Du investiert bist.

4. Verschaff Dir einen Überblick

Genauso entspannt solltest Du auch den Weltspartag angehen und am besten die Werbegeschenke der Banken links liegenlassen. Das gilt auch für die passend dazu angebotenen Produkte – etwa teure Fonds-Angebote (auch für Kinder) oder Bausparverträge der Banken, die sich oft nicht lohnen.

Mach stattdessen lieber eine Vermögensbilanz. Schau, ob Dein Notgroschen groß genug ist, wie viel Geld auf Deinem Tagesgeldkonto liegt und wie Du Dein Geld angelegt hast. Also wie viel Geld in Deinem Depot steckt oder ob Du z. B. von gemanagten Aktienfonds mit hohen laufenden Kosten auf günstigere ETFs umsteigen kannst.

5. Wenn nötig: Schichte Dein Geld um

Und ganz wichtig: Rechne aus, wie Dein Vermögen zwischen den Sicherheitsbausteinen Tagesgeld, Festgeld und Geldmarkt-ETFs auf der einen Seite und Aktien-ETFs als Renditebaustein auf der anderen Seite aufgeteilt ist. Vielleicht steckt bei Dir z. B. zu viel Geld auf dem Tagesgeldkonto und zu wenig in Deinem weltweiten Aktien-ETF. Dann kannst Du jetzt passend umschichten.

6. Juniordepot statt Sparbuch

Beim Weltspartag haben die Sparkassen und Banken auch Kinder im Visier. Sie sollen früh lernen, dass sich Sparen lohnt – und das ist natürlich sinnvoll. Einfach nur Geld auf ein Sparbuch einzuzahlen, hilft wegen der niedrigen Zinsen aber kaum weiter.

Auf einem Juniordepot mit ETF-Sparplan kann sich das Geld dagegen langfristig vermehren, und das bei sehr niedrigen Kosten. So kann aus kleinen Raten ein gutes Startkapital, z. B. fürs Studium oder die erste Wohnungseinrichtung werden.

Aktuell empfehlen wir Dir die Kinderdepots von Finanzen.net Zero, Flatex, Trade Republic, ING, Consorsbank, Comdirect und S Broker. Wie Du einfach und mit Rendite für Deine Kinder Geld anlegst, erfährst Du in diesem Beitrag. Alle wichtigen Details, auch dazu, wie Du Dein Kinderdepot steuerlich optimierst, liest Du in unserem Juniordepot-Ratgeber.

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