Tipps & Tricks
Das Problem mit dem Weltspartag – und wie Du es besser machst
Sparen ist eine gute Idee, oder? Eigentlich ja – aber nicht immer. So vermeidest Du Fehler.
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Tipps & Tricks
Sparen ist eine gute Idee, oder? Eigentlich ja – aber nicht immer. So vermeidest Du Fehler.
Pünktlich zum Weltspartag am kommenden Montag reden Dir Banken traditionell wieder ein: Sparen ist immer und automatisch eine gute Idee. Doch das stimmt nicht. Du kannst beim Sparen auch Fehler machen – wenn Du unsere Tipps nicht kennst:
1. Schau auf den Zins
Er entscheidet, wie stark sich Dein Geld vermehrt. Auf dem Girokonto oder einem Sparbuch passiert das leider nicht, dort gibt es meist gar keine oder nur mickrige Zinsen. Das gilt auch für viele Tagesgeldkonten – häufig von Banken, die zum Weltspartag besonders fleißig fürs Sparen werben. Deine Bank verdient dann kräftig an Deinem Geld: Sie bekommt derzeit 4% pro Jahr von der EZB dafür. Bekommst Du keine oder nur sehr wenig Zinsen, arbeitet Dein Geld also nicht für Dich, sondern für die Bank.
2. Denk an die Inflation
Such Dir also ein Tagesgeldkonto mit einem guten Zinssatz raus und park Deinen Notgroschen und Deine Ersparnisse dort. Bei einem guten Tagesgeldkonto bekommst Du derzeit über 3% p. a. Das ist schon mal gut – aber langfristig nicht genug.
Schuld daran ist die Inflation, die den Wert Deines Geldes langsam schrumpfen lässt. Und die war in den letzten 20 Jahren meistens höher als der Bankzins. Heißt: Auch mit dem besten Zins schmilzt der Wert Deines Geldes langsam.
3. Bau per ETF-Sparplan Vermögen auf
Die Lösung: Leg Dein Geld nicht nur aufs Konto, sondern investier auch in einen weltweiten Aktien-ETF. Denn so kannst Du auf lange Sicht die Inflation schlagen. Heißt: Dein Vermögen wächst tatsächlich und Du legst Dir ein Polster für später an. Ermittle dafür, wie viel Risiko Du aushältst. Dabei hilft Dir unser Ratgeber zum Risikoprofil.
Ein Beispiel: Wenn Du Dein Geld für lange Zeit anlegst (also länger als 15 Jahre) und eher risikofreudig bist, heißt das: 20% kommen auf Dein Tagesgeldkonto, 80% in den ETF-Sparplan. Für weniger Risiko kommen 30% aufs Tagesgeldkonto, 30% in eine Festgeldanlage und 40% in einen weltweiten Aktien-ETF. Wichtig: Diese Aufteilung gilt für Deine monatliche Sparrate, die per Dauerauftrag vom Girokonto weggeht, aber auch wenn Du eine große Summe auf einmal anlegst.
Wichtig ist, dass Du Dein Geld für mindestens 15 Jahre in den Aktien-ETF steckst. Denn wer in den vergangenen Jahrzehnten so lange in den Weltindex MSCI World investiert war, hat keinen Verlust gemacht. Und ab 1975 lag die Rendite im Schnitt bei 8% p. a.
Heißt für Dich: Du kannst monatlich automatisch per Sparplan anlegen – und sollte es kurzfristige Kursverluste geben, kannst Du entspannt bleiben. Denn Deine ETF-Anlage ist ein Marathon, kein Sprint. Für Deine Rendite mit einem Aktien-ETF ist am Ende vor allem eins entscheidend: Wie lange Du investiert bist.
4. Behalt den Überblick mit der Vermögensbilanz
Genauso entspannt solltest Du auch den Weltspartag angehen und am besten die Werbegeschenke der Banken links liegenlassen. Das gilt auch für die passend dazu angebotenen Produkte, wie teure Fondsangebote (auch für Kinder) oder Bausparverträge der Banken, die sich oft nicht lohnen.
Unser Vorschlag: Mach stattdessen eine Vermögensbilanz. Schau, ob Dein Notgroschen groß genug ist, wie viel Geld auf Deinem Tagesgeldkonto liegt und wie Du Dein Geld angelegt hast. Also wie viel Geld in Deinem Depot steckt oder ob Du z. B. von gemanagten Aktienfonds mit hohen laufenden Kosten auf günstigere ETFs umsteigen kannst.
Wenn nötig: Schichte Dein Geld um
Und ganz wichtig: Rechne aus, wie Dein Vermögen zwischen den Sicherheits-Bausteinen Tagesgeld, Festgeld und Geldmarkt-ETFs auf der einen Seite und Aktien-ETFs als Rendite-Baustein auf der anderen Seite aufgeteilt ist. Vielleicht steckt bei Dir z. B. zu viel Geld auf dem Tagesgeldkonto und zu wenig in Deinem weltweiten Aktien-ETF. Dann kannst Du jetzt passend umschichten.
Junior-Depot statt Sparbuch
Beim Weltspartag haben die Sparkassen und Banken auch Kinder im Blick. Die sollen früh lernen, dass sich das Sparen lohnt. Und das ist natürlich sinnvoll. Einfach nur Geld auf ein Sparbuch einzuzahlen, hilft wegen der niedrigen Zinsen aber nicht wirklich.
Auf einem Juniordepot mit ETF-Sparplan kann sich das Geld dagegen langfristig vermehren, und das bei sehr niedrigen Kosten. So kann aus kleinen Raten ein gutes Startkapital, z. B. fürs Studium oder die erste Wohnungseinrichtung werden.
Und Du könntest selbst für einen oder zwei Monate das Taschengeld verzinsen, das Dein Kind derzeit nicht ausgeben will. Das zeigt ihm, wie Zinsen funktionieren – und wieso es sich lohnt, Geld, das man gerade nicht braucht, verzinst zu parken.
Wie Du einfach und mit Rendite für Kinder sparen und anlegen kannst, erfährst Du in unserem Ratgeber.
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