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Trade Republic startet Girokonto: Welche Änderung viel wichtiger ist

Trade Republic führt ein eigenes Girokonto ein und gibt Dir weiter 4% Zinsen – jetzt sogar auf mehr als 50.000€. Also alles super? Naja. Diese Änderung im Hintergrund solltest Du kennen.

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Münztürme

Trade Republic führt ein eigenes Girokonto ein: Das Verrechnungskonto, das bei einer Depoteröffnung bei Trade Republic automatisch miteröffnet wird, wird in ein Girokonto umgewandelt, wenn Du einer neuen Kundenvereinbarung zustimmst. Die Details und genauen Konditionen fehlten in einer Pressemitteilung am Dienstag zum Teil noch, mittlerweile haben wir aber schon mehr herausgefunden: Kon­to­füh­rungs­ge­bühren soll es nicht geben, Überweisungen kosten nichts und auch die Visa Debitcard mit Saveback-Funktion bleibt kostenlos.

Außerdem hat Trade Republic angekündigt, dass seine Nutzerinnen und Nutzer als ersten Schritt in den nächsten Wochen zunächst eine eigene IBAN direkt von Trade Republic bekommen sollen. Bisher stammt Deine IBAN von Partnerbanken. Danach soll das Girokonto stufenweise allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen, ehe über die kommenden Monate nach und nach Funktionen freigeschaltet werden (z. B. Lastschriften, Überweisungen, Geld ein- und auszahlen). Bis Du das TR-Girokonto wirklich nutzen kannst, dürfte es also noch etwas dauern.

4% Zinsen jetzt auch über 50.000€

Eine wichtige Änderung gibt es auch bei den Zinsen, die Du für Dein angelegtes Geld auf dem Verrechnungskonto bzw. künftig Girokonto bekommst: Bisher hast Du den Zins nur auf Einlagen bis 50.000€ bekommen. Diese Grenze fällt komplett, sobald Du die neue IBAN hast.

Der Haken an der Sache 

Um die Zinsen für höhere Anlagebeträge zu ermöglichen, greift Trade Republic auf eine ungewöhnliche Konstruktion zurück, der Du ebenfalls mit der neuen Kundenvereinbarung zustimmen sollst: Dein Geld auf dem Konto kann nicht mehr (wie bisher) nur bei einer einzigen Partnerbank von Trade Republic liegen, sondern bei bis zu zwei. Hast Du z. B. 10.000€ auf dem Konto, können 8.000€ bei der Deutschen Bank liegen und 2.000€ bei der Citibank in Irland. 

Hast Du besonders hohe Einlagen (ab wann das so ist, definiert Trade Republic nicht genau), kann Dein Geld außerdem zum Teil in einem geldmarktnahen Fonds liegen. Hier garantiert Trade Republic das Guthaben – und auch die aktuell 4% Zinsen, egal ob der Fonds besser oder schlechter steht. Wie sich Dein Geld auf die Banken bzw. den Fonds verteilt, kannst Du aber nicht beeinflussen, sondern nur tagesaktuell in der App sehen.

Warum die neue Konstruktion kritisch sein kann

Liegt Dein Geld bei der Citibank oder auch der HSBC Continental Europe in Irland, gilt die irische bzw. französische Einlagensicherung. Es ist dort aus unserer Sicht nicht ausreichend abgesichert. Deshalb taucht das Konto von Trade Republic weiterhin nicht in unseren Tagesgeldempfehlungen auf.

Liegt das Geld im Geldmarktfonds, gibt’s ebenfalls ein gewisses Risiko. Denn das ist keine klassische Bankeinlage, sondern ein Börsen-Investment. Geldmarktfonds sind zwar risikoarm und Sondervermögen, aber: Sollte Trade Republic pleitegehen, wenn der Fonds gerade abgestürzt ist, wäre die Differenz zwischen Deinem Guthaben und dem Fondskurs verloren.

Mach Dir diese Risiken also unbedingt bewusst, vor allem bevor Du größere Summen bei Trade Republic parkst. Kostenlose Girokonten, die wir empfehlen, findest Du in unserem Girokonto-Ratgeber. Und in unserem Tagesgeld-Rechner findest Du Zinsangebote, die sowieso nur ganz knapp unter den 4% von Trade Republic liegen (z. B. 3,8% p. a. für 3 Monate bei der TF Bank oder 3,75% p. a. für 3 Monate bei der DHB Bank) – dafür bei aus unserer Sicht uneingeschränkt sicheren Banken.

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