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Tipps & Tricks

Wann Du AGB unbedingt lesen solltest

Allgemeine Geschäftsbedingungen klickt man meistens einfach weg – manchmal mit schlechtem Gewissen. Hier erfährst Du, wann Du sie unbedingt lesen solltest.

Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht

Das Häkchen bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) setzen und kaufen, oder einfach dran vorbeiblättern und hinten unterschreiben: Hast Du das schon mal so gemacht, z. B. bei einem Onlinekauf oder als Du ein Auto gemietet hast – und Dich hinterher gefragt, ob Du das besser gelesen hättest? Das ist meistens ok, manchmal solltest Du die AGB aber unbedingt lesen.  

Die gute Nachricht: Bei kleinen Dingen, z. B. einem Onlinekauf bei Amazon oder Zalando oder einem App-Download musst Du die AGB eigentlich nicht lesen. Bei großen Händlern fallen problematische Bedingungen normalerweise auf – und im Zweifelsfall kann nicht viel passieren, wenn Du eine Jacke bestellst oder eine Quiz-App runterlädst. Und: Wenn AGB Dich stark benachteiligen, gelten sie in der Regel nicht. Das müsstest Du aber von einem Gericht feststellen lassen. 

Bei größeren Summen: Wichtige Abschnitte checken 
Wenn es um mehr Geld geht, solltest Du deshalb einen Blick auf die wichtigen Abschnitte werfen. Z. B. unter welchen Bedingungen Du Deinen Sommerurlaub stornieren kannst. Oder wie viel fällig wird, wenn Du mit dem Mietwagen einen Unfall baust. Das macht zwar Mühe, dafür weißt Du aber, was im schlimmsten Fall auf Dich zukommt. 

Übrigens: Bei Ver­si­che­rungen und Banken ist das besonders einfach. Denn hier bekommst Du ein Produktinformationsblatt, auf dem z. B. die Kosten und die wichtigsten Regeln stehen. Die sind kurz und im Vergleich zu den AGB übersichtlich – und Du solltest sie auf jeden Fall lesen. 

In zwei Fällen musst Du die AGB immer lesen 
Denn AGB werden nicht verhandelt, sondern einseitig gestellt. Deshalb gelten auch Dein Mietvertrag und Dein Arbeits­vertrag als AGB. Beide handelst Du – bis auf minimale Dinge beim Arbeits­vertrag – nicht aus, sondern bekommst sie aus fertigen Textbausteinen vorgelegt und unterschreibst.  

Beide solltest Du unbedingt von vorne bis hinten durchlesen. Denn sie bestimmen – wenn Du zur Miete wohnst – meistens den Großteil Deiner Einnahmen und Ausgaben. Unsere Ratgeber zum Mietvertrag und zum Arbeits­vertrag helfen Dir, problematische Klauseln zu erkennen.  

Unser Tipp: Lies Dir Mietvertrag und Arbeits­vertrag immer durch – und such Dir auch sonst Angebote, bei denen jemand für Dich die AGB gelesen hat. Das gilt für die Finanztip-Empfehlungen, das kann aber z. B. auch die Verbraucherzentrale oder ein Mieterverein sein. 

Was im Mietvertrag steht, gilt? In diesen fünf Fällen ist das nicht so.

(ene)

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