VPN Vergleich Mit einem guten VPN-Anbieter surfst Du sicherer

Finanztip-Experte Thorsten Nowag
Thorsten Nowag
Finanztip-Experte für Digitales

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein VPN hilft Dir, sicherer durch das Netz zu surfen. Das virtuelle Netzwerk verschlüsselt Deine Daten und verschleiert Deinen digitalen Standort.
  • Doch auch ein VPN sorgt alleine nicht für die komplette digitale Sicherheit.
  • Ein VPN ist vor allem im öffentlichen W-Lan sinnvoll und um Ländersperren zu umgehen. Für mehr Privatsphäre im Netz ist er ein gleichwertiger Schritt neben acht weiteren.

So gehst Du vor

  • Eröffne bei einem vertrauenswürdigen VPN-Anbieter ein Konto und schließe ein Abo ab. Finanztip empfiehlt NordVPN, ExpressVPN, Surfshark und Proton VPN.
  • Suchst Du einen VPN für die Dauernutzung, bieten viele VPN-Anbieter regelmäßig Rabatte für lange Vertragslaufzeiten.
  • Überlege Dir vorher, ob Du per VPN Geoblockaden umgehen möchtest. Schaust Du beispielsweise amerikanisches Netflix, verstößt Du gegen die Nutzungsbedingungen.

Es ist schon unheimlich, wie sehr Deine persönlichen Daten im Internet zu einer zweiten Währung geworden sind. Der Algorithmus von Facebook prägt heute öfter die Meinungsbildung als die großen Tageszeitungen. Amazon verleitet seine Kunden beständig zum Weitershoppen und Google weiß vielleicht mehr über Dich als Deine Familie.

Willst Du wieder etwas digitale Selbstbestimmung zurückgewinnen, kann Dir ein VPN helfen. Doch auch dieses virtuelle Netzwerk ist leider keine Wunderwaffe gegen die digitalen Datensammler.

Was ist ein VPN eigentlich?

VPN ist die Abkürzung für virtuelles privates Netzwerk. Ein VPN hilft Dir vor allem, sicherer durch das Netz zu surfen. Das virtuelle Netzwerk verschlüsselt dabei Deine Daten und maskiert Deinen Standort. Man spricht häufig auch von einem VPN-Tunnel, durch den Deine Daten geschickt werden, damit sie vor unbefugten Zugriffen von außen geschützt sind. Um Dich in den Weiten des Internets identifizieren zu können, ist Deine IP-Adresse entscheidend. Sie ist Deine Anschrift im digitalen Raum – vergleichbar mit Deiner Adresse zuhause, also Deinem Standort in der realen Welt. Das VPN verschleiert Deine digitale Adresse, indem es sie – um beim Vergleich mit Deiner realen Adresse zu bleiben – mit einem digitalen Postfach ersetzt. Die Websites, die Du besuchst, sehen dann nicht mehr Deine richtige IP-Adresse, sondern nur die IP-Adresse vom VPN-Server – der in einem beliebigen Land der Welt stehen kann.

Rein praktisch ist ein VPN nichts anderes als eine Software, die Du auf Deinen Computer, Dein Smartphone oder das Smart-TV installierst. Das VPN-Programm schaltet sich vor Deine Internetverbindung. Weder Dein Internetanbieter noch Google oder digitale Kriminelle sehen dann Deinen tatsächlichen digitalen Standort. Der VPN-Anbieter hingegen weiß als Folge umso mehr über Dich, da die komplette Kommunikation über seine Server läuft. Bei der Wahl des VPN-Anbieters ist daher entscheidend, wie vertrauenswürdig das Unternehmen ist und wie sicher Deine Daten sind.

Ein privates VPN funktioniert etwas anders als ein Unternehmens-VPN

In Zeiten von Homeoffice ermöglichen es viele Unternehmen, ihren Mittarbeitern über ein VPN auf das Firmennetzwerk zuzugreifen. In aller Regel richtet das Unternehmen selbst das VPN für das Firmennetzwerk ein. Ein VPN-Programm, dass Du Dir selbst kaufst, eignet sich dafür nicht. Im Weiteren gehen wir vordergründig auf VPN-Anbieter für die private Nutzung ein.

Was sind die besten VPN-Anbieter, wenn Du schon weißt, worauf es ankommt?

Wenn Du schon Bescheid weißt, was ein guter VPN-Anbieter können muss und vor allem wo seine Grenzen liegen, dann kannst Du Dich direkt für eine der vier Finanztip-Empfehlungen entscheiden.

Bevor Du einen VPN-Anbieter auswählst, solltest Du aber gut überlegen, ob Du wirklich ein VPN brauchst und Dir vor allem bewusst sein, was ein VPN alles nicht kann. Viele VPN-Anbieter übertreiben nämlich maßlos in ihren Werbeversprechen und stellen sich als wesentlich wichtiger dar, als sie in Wirklichkeit sind. Oft ist deren Firmensitz in Ländern, in denen die Datenschutzgrundverordnung nicht gilt.

Das sind die Finanztip-Empfehlungen im Überblick

NordVPN
Sitz: Panama, Standard-Abo-Paket
  • sehr einfache Bedienung
  • schnelle Geschwindigkeit
  • gutes Streaming
  • Überprüfung durch externe Audits
  • hohe Rabatte bei längerer Laufzeit
  • durchschnittliche Länderauswahl
ExpressVPN
Sitz: Britische Jungferninseln
  • sehr schnelle Geschwindigkeit
  • große Länderauswahl
  • gutes Streaming
  • einfache Bedienung
  • relativ wenig Rabatte bei längerer Laufzeit
Nutzer-Erfahrungen
Surfshark
Sitz: Litauen, Surfshark
  • sehr gutes Streaming
  • schnelle Geschwindigkeit
  • große Länderauswahl
  • gute Bedienung
  • unbegrenzte Anzahl an Geräten gleichzeitig nutzbar
  • hohe Rabatte bei längerer Laufzeit
  • letzte Überprüfung per externem Audit im Jahr 2018
Proton VPN
Sitz: Schweiz, Proton VPN Plus
  • sehr große Privatsphäre und Datenschutz
  • sehr einfache Bedienung
  • gute Geschwindigkeit
  • gutes Streaming
  • eingeschränkt dauerhaft kostenlos nutzbar
  • durchschnittliche Länder- und Serverauswahl
  • wenig Rabatte bei längerer Laufzeit
Nutzer-Erfahrungen

Was bringt Dir ein VPN?

Auf den meisten VPN-Anbieterseiten kannst Du den Eindruck bekommen, dass Du niemals ohne ein VPN ins Internet gehen solltest. Beschäftigst Du Dich jedoch etwas eingehender mit der Funktionsweise und auch mit den Grenzen eines VPN, wird Dir mehr und mehr bewusst werden, dass ein VPN für die Allermeisten beim alltäglichen Surfen wenig hilfreich ist und der Nutzen eher homöopathischer Natur ist – weil die Nutzer sich dadurch vielleicht etwas sicherer fühlen.

Bei drei Gelegenheiten ist ein VPN allerdings sein Geld vollkommen wert und eine wirkliche Bereicherung für Dich.

1. Wenn Du des Öfteren in einem öffentlichen W-Lan surfst

Egal, ob am Flughafen, in der Hotellobby oder in Deinem Lieblingscafé um die Ecke – gehst Du häufiger über ein öffentliches W-Lan ins Internet, macht es eine VPN-Verbindung Deinem zwielichtigen Nebenmann ungemein schwerer herauszufinden, was Du so im Internet treibst. Ungesichert sind öffentliche W-Lans eine beliebte Schwachstelle für Cyberkriminelle. Vor diesen Übergriffen schützt ein VPN sehr effektiv, vorausgesetzt, Dein Antivirenprogramm ist auch auf dem neusten Stand.

Übrigens: Gehst Du mit Deinem Handy über das Mobilfunk-Netz ins Internet, brauchst Du Dir keine allzu großen Sorgen machen. Die Verbindung über das Handynetz ist wesentlich sicherer als die über ein öffentliches W-Lan.

2. Ländersperren umgehen und ausländische Filme streamen

Durch das Internet ziehen sich vielerorts geographische Beschränkungen. Die ARD-Mediathek ist beispielsweise außerhalb der europäischen Union gesperrt. Und andersherum bleibt der britische BBC iPlayer in Deutschland stumm.

Vor allem können Internetnutzer mit einer VPN-Verbindung aber bei internationalen Streaming-Plattformen auf ausländische Filme zugreifen. So ist die amerikanische Mediathek von Netflix zum Beispiel anders bestückt als die Filmauswahl beim deutschen Netflix. Amerikanische Streaming-Plattformen wie HBO und Hulu kannst Du wiederum von Deutschland aus gar nicht erst abschließen.

Ein VPN-Anbieter umgeht diese Blockaden, indem er der Streaming-Plattform eine falsche Adresse vorgaukelt und Dich virtuell in das gewünschte Land transportiert.

Streaming per VPN verstößt gegen Nutzungsbedingungen

Grundsätzlich ist das Umgehen von Geoblocking legal. Allerdings gibt es immer einen guten Grund, warum Streaming-Plattformen ihr Angebot auf einzelne Länder beschränken. Die BBC kannst Du in Deutschland beispielsweise nicht empfangen, weil wir keine britischen Rundfunkgebühren zahlen. Und Netflix kauft Lizenzen für seine Filme und Serien häufig nur für die Ausstrahlung in bestimmten Staaten ein.

Daher verstößt Du gegen die Nutzungsbedingungen der Streaming-Dienste, wenn Du über ein VPN zu einer ausländischen Mediathek wechselst. Wirst Du erwischt, kannst Du schnell Dein Benutzerkonto los sein und länger gesperrt werden.

Die Streaming-Plattformen sperren daher regelmäßig die Zugänge der VPN-Anbieter. Daraus hat sich ein wahres Katz-und-Maus-Spiel entwickelt. Der Streaming-Dienst sperrt den Zugang eines VPN-Anbieters, dieser macht schnellstmöglich anderenorts einen neuen auf, bis der Streaming-Dienst auch diesen findet und sperrt. Es ist daher immer ein bisschen Glückssache, ob ein bestimmter VPN-Anbieter einzelne Geoblockaden im Moment eher gut oder schlecht umgehen kann.

3. Mehr Datensicherheit und Privatsphäre beim Surfen

Ein VPN leitet Deine Internetverbindung über eigene Server um und verschlüsselt dabei den Datenverkehr. So kann Dein Internetanbieter beispielsweise nur noch nachvollziehen, dass Du über einen VPN-Zugang surfst, nicht aber welche Seiten Du ansteuerst. Viele VPN-Anbieter spielen geradezu mit der Angst vor datenhungrigen Unternehmen, digitalen Kriminellen oder übereifrigen Sicherheitsbehörden.

Wahr ist sicherlich, dass für große Internetunternehmen wie Google und Amazon Deine privaten Daten zu einer zweiten Währung geworden sind, mit der sie sich beständig von Dir bezahlen lassen.

Die gewonnene Sicherheit durch ein VPN beschränkt sich allerdings auf den Weg zwischen Deinem PC zu den Servern des VPN-Anbieters. Ein VPN sorgt daher nur sehr begrenzt für mehr Privatsphäre und Anonymität im Netz. Den großen Internetunternehmen wie Google, Amazon oder Meta (mit Instagram und Facebook) bleiben auch mit VPN-Verbindung genügend Möglichkeiten, Deine Daten zu sammeln.

Für mehr Privatsphäre im Netz hilft ein VPN nur gemeinsam mit acht weiteren mehr oder weniger gleichbedeutenden Schritten. Möchtest Du ein wenig mehr Selbstbestimmung im digitalen Raum zurückgewinnen, empfehlen wir Dir ganz klar mit den kostenlosen Schritten anzufangen, bevor Du monatlich Geld für einen VPN-Anbieter ausgibst.

Wie kommst Du zu mehr Privatsphäre im Netz?

„Anonym surfen – darum empfiehlt Snowden ein VPN“: Mit solchen Werbesprüchen versuchen VPN-Anbieter Dir ihre Software-Produkte zu verkaufen. Die Verschlüsselung der IP-Adresse kann Dir auch ein Stück weit Anonymität im Internet verschaffen, aber einen vollumfänglichen Schutz kannst Du selbst mit einem VPN nicht erwarten. Denn die IP-Adresse ist nur ein Merkmal von vielen, an denen Du erkannt werden kannst. Wenn Du Dich diskreter durchs Internet bewegen möchtest, dann führe diese acht Schritte durch:

  1. Cookies löschen: Mit Hilfe von Cookies kann der Betreiber einer Website personenbezogene Daten über Dich sammeln. Sind die Cookies bei einer Website aktiv, können sie zum Beispiel Daten über Dein Surfverhalten oder Login-Daten auslesen – auch mit einem VPN. Lösche daher alle Cookies vor und nach Deinem Besuch einer Website: Bei Google Chrome und Firefox über die Tastenkombination Strg + Shift + Entf, bei Safari über Cmd + Alt + E.

  2. Tracking-Blocker nutzen: Während Du im Internet surfst, spionieren Firmen Dein Surfverhalten mit sogenannten Trackern aus. Mit einem Tracking-Blocker kannst Du Dich wehren. Tracking-Blocker sind oft Browser-Erweiterungen, sogenannte Plug-ins, die Du kostenlos runterladen kannst. Gute Tracking-Blocker sind zum Beispiel Ghostery, Duckduckgo Privacy und Nervenschoner, ein Tracking-Blocker der Verbraucherzentrale Bayern.

  3. Einloggen vermeiden: Vermeide es, wenn möglich, Dich auf einer Website einzuloggen. Logst Du Dich mit Deinen Zugangsdaten zum Beispiel bei Facebook, Instagram, Amazon oder Google ein, dann können diese Dich als Person sofort identifizieren – dabei hilft auch kein VPN.

  4. Sichere Passwörter benutzen: Melde Dich nur mit sicheren Passwörtern an, die Du nicht für andere Konten nutzt. Wenn Du Dir kein eigenes Passwort ausdenken möchtest, dann kannst Du Dir über einen Passwort-Manager eins erstellen lassen. Gute und günstige Passwort-Manager sind laut Stiftung Warentest Bitwarden Premium oder Siber Systems Roboform (Everywhere).

  5. Überflüssige Programme deinstallieren: Überflüssige Programme, die Du nicht mehr nutzt, solltest Du deinstallieren. Sie verschwenden nur unnötig Speicherplatz und können, wenn sie nicht mehr aktualisiert werden, Sicherheitslücken aufweisen. In der Regel kannst Du auf Deinem Computer unter „Systemsteuerung“ im Menüpunkt „Programme“ die Programme deinstallieren.

  6. Inkognito-Modus Deines Browsers verwenden: Durch den Inkognito-Modus speichert der Browser keine Internetdaten wie Surfverhalten, Cookies oder Passwörter auf Deinen Computer. Andere Personen, die Deinen Computer benutzen, können also nicht über diese Daten verfügen. Du findest den Modus in der Regel neben der Adressleiste, indem Du ins Menü des Browsers gehst. Beachte: Die Daten werden zwar nicht auf Deinem Computer gesammelt, aber im Internet.

  7. Anonym suchen: Benutze Suchmaschinen wie Duckduckgo, Startpage oder Metager, die keine personenbezogen Daten sammeln – im Gegensatz zu Google.

  8. Surfschutz aktivieren: Mit dem Surfschutz warnt Dich der Browser vor schädlichen Websites, Downloads und Erweiterungen. Über „Einstellungen“ und „Datenschutz und Sicherheit“ im Menü des Browsers kannst Du den Schutz aktivieren. Tipp: Bei Chrome heißt der Surfschutz „Safe Browsing“, bei Firefox „Browser-Datenschutz“.

Willst Du tiefer in das Thema Privatsphäre im Internet eintauchen, findest Du bei Digitalcourage weiterführende Informationen – einem Verein, der sich für mehr digitale Selbstbestimmung einsetzt.

Der richtige Browser verhilft automatisch zu mehr Privatsphäre

Wenn Du anonym im Internet surfen möchtest, ohne Dich um jeden einzelnen Schritt selbst kümmern zu müssen, helfen Dir das Tor-Netzwerk oder der Brave-Browser weiter. Im Gegensatz zu normalen Browsern, werden Werbung, Werbe-Tracker und Cookies bei Brave und Tor standardmäßig blockiert. Tor geht sogar einen Schritt weiter und verschlüsselt zusätzlich Deinen Datenverkehr nach dem Zwiebelprinzip in mehrere Schichten – hierfür musst Du aber längere Ladezeiten in Kauf nehmen.

Die Königsklasse für mehr Anonymität im Internet ist daher, wenn Du den Tor-Browser in Kombination mit einem VPN-Zugang nutzt.

Welches VPN ist das beste für Dich?

Im Internet tummeln sich eine Vielzahl an VPN-Vergleichen und Tests, die auf der Suche nach dem besten VPN-Anbieter sind. Wir haben allein über 50 einzelne VPN-Tests von teils sehr unterschiedlicher Qualität ausfindig gemacht und uns näher angeschaut. Die besten elf Tests haben wir ausgewertet, um über alle Vergleiche hinweg für Dich die ver­brau­cher­freund­lichsten und günstigsten VPN-Anbieter zu finden (Stand. 4.11.2022).

NordVPN – der Klassenbeste zum günstigen Preis

NordVPN schneidet über alle Tests hinweg am besten ab und überzeugt vor allem mit einer sehr einfachen Bedienbarkeit und einem hohen Maß an Sicherheit. Dabei kommt auch die Surfgeschwindigkeit nicht zu kurz. Der VPN-Anbieter mit Sitz in Panama sammelt keine Log-Dateien von Dir, wodurch Deine Verbindungsdaten auch nicht weitergegeben werden können. Außerdem lässt NordVPN durch externe Audits kontrollieren, dass der VPN-Anbieter Deine Daten auch nirgends heimlich speichert. Gleichzeitig gilt die Datenschutzgrundverordnung für den Anbieter nicht. NordVPN hat sich voll und ganz dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Streaming-Dienst und VPN-Anbieter verschrieben und ist daher sehr gut für diejenigen, die Filme von ausländischen Streaming-Plattformen schauen wollen.

Wer eine Schwäche finden möchte, kann bemängeln, dass Du bei ExpressVPN und Surfshark noch mehr Länder zur Auswahl hast, in die die IP-Adresse verlegt werden kann.

ExpressVPN – hohe Geschwindigkeit zum recht hohen Preis

ExpressVPN punktet mit einer besonders hohen Geschwindigkeit und einer großen Länderauswahl. Auch die Bedienung von ExpressVPN ist sehr einfach und das VPN stellt sich hohe Sicherheitsstandards. So verfolgt ExpressVPN mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln eine strikte No-Log-Policy, wodurch keine Verbindungsdaten von Dir gesammelt werden. Externe Audits kontrollieren, dass der Sicherheitsanspruch auch wirklich hält, was er verspricht. Gleichzeitig gilt die Datenschutzgrundverordnung für den Anbieter nicht. Der VPN-Anbieter eignet sich sehr gut, um Ländersperren zu umgehen und ausländische Mediatheken zu streamen.

Allerdings ist ExpressVPN im Vergleich zu NordVPN und Surfshark auf lange Sicht nicht unbedingt günstig.

Surfshark – Viele Länder zum kleinen Preis

Surfshark mit Firmensitz in Litauen hat seine Server in über 100 Ländern und lässt sich auf unbegrenzt vielen Geräten parallel nutzen. Der VPN-Anbieter versucht mit häufigen Sonderaktionen, seine Kunden lange an sich zu binden. Dadurch wird Surfshark für Dauernutzer besonders günstig. Auch Surfshark verfolgt eine No-Log-Policy und sammelt keine Daten über Dich. Der VPN-Anbieter eignet sich darüber hinaus sehr gut zum Streamen ausländischer Mediatheken.

Obwohl der VPN-Anbieter grundsätzlich gute Geschwindigkeiten gewährleistet, kann das Internettempo in einigen Regionen etwas schwächeln. Außerdem ist die Bedienung ein bisschen umständlicher als bei den anderen Finanztip-Empfehlungen. Das letzte externe Audit zur Kontrolle der Sicherheitsstandards liegt leider bereits einige Jahre zurück.

Proton VPN – Die Sonderempfehlung für besonders hohen Datenschutz

Proton VPN ist der Spitzenreiter in puncto Datensicherheit und Anonymität, ohne dass Du dabei zu große Einbußen bei Geschwindigkeit und den Ländersperren machen musst. Wir sprechen ihm daher unsere Sonderempfehlung für mehr Privatsphäre im Internet aus. Zudem ist Proton VPN mit Sitz in der Schweiz die einzige Finanztip-Empfehlung, die Dir dauerhaft einen eingeschränkten kostenlosen VPN-Zugang anbietet.

Proton VPN überzeugt mit einem umfänglichen Transparenz- und Sicherheitskonzept. So sammelt das Schweizer Unternehmen keine Nutzerdaten (No-Log-Policy) und lässt sich die Sicherheit der Daten regelmäßig in externen Audits bestätigen. Auch die relevanten Informationen zu der Unternehmensstruktur sind weitreichend einsehbar. Bei Proton VPN wird viel für die Vertrauenswürdigkeit des VPN-Anbieters getan.

Neben der Privatsphäre besticht Proton VPN durch eine sehr übersichtliche Bedienung. Beim Internettempo und dem Streaming ausländischer Mediatheken kann Proton VPN mit den anderen Finanztip-Empfehlungen mithalten, auch wenn es dem VPN-Anbieter hier sichtlich schwerfällt, seine Konkurrenten zu schlagen.

Ähnlich wie ExpressVPN bietet Proton VPN nur selten große Sonderaktionen an, wodurch der Anbieter auf lange Sicht vergleichsweise teuer ist. Außerdem ist seine Länderauswahl eher durchschnittlich.

Ein guter VPN hat nur kleine Nachteile – ein schlechter umso größere

Einen klaren Nachteil hat jeder VPN-Anbieter. Über die VPN-Verbindung verlangsamt sich Deine Internetgeschwindigkeit und die Reaktionszeit (der sogenannte Ping) zwangsläufig. Wie schwer diese Einbußen ins Gewicht fallen, hängt maßgeblich von der Qualität des Anbieters ab. Bei einem guten VPN-Anbieter sind sie häufig kaum spürbar.

Gerätst Du hingegen an einen schlechten VPN-Anbieter, kann er Deinen gesamten Datenverkehr mitlesen und Deine persönlichen Daten an Dritte weiterverkaufen. Besonders unter den kostenlosen VPN-Betreibern tummeln sich einige schwarze Schafe, deren Geschäftsmodell förmlich darauf basiert. Daher muss die Vertrauenswürdigkeit eines VPN-Anbieters immer sein höchstes Gut sein.

Sind kostenlose VPN-Anbieter eine Alternative für Dich?

Musst Du nur ab und an mal auf ein virtuelles Netzwerk zurückgreifen, dann reicht für Dich oftmals auch ein kostenloser VPN-Anbieter aus. Willst Du Dich im nächsten Sommerurlaub nur mal ein, zwei Wochen über das Hotel-W-Lan einwählen, kannst Du entweder ein Probe-Abo abschließen oder Du suchst Dir einen dauerhaft kostenlosen VPN-Anbieter. NordVPN, ExpressVPN und Surfshark bieten eine 30-Tage-Geld-Zurück-Garantie. Proton VPN kannst Du eingeschränkt unbegrenzt kostenlos nutzen.

Neben den Finanztip-Empfehlungen gibt es eine Fülle weiterer kostenloser VPN-Anbieter. Jedem ist gemein, dass er den kostenlosen Zugang auf die ein oder andere Weise einschränkt. Oft ist das monatliche Datenvolumen oder die Surfgeschwindigkeit begrenzt. Genauso schränken die meisten die Länderauswahl erheblich ein und sperren ausländliches Streaming vollkommen. Willst Du ein VPN regelmäßig nutzen, wirst Du es daher mit einer kostenlosen VPN-Verbindung schwer haben.

Vor allem solltest Du davon absehen, wahllos ein x-beliebiges, kostenloses VPN-Programm bei Dir zu installieren. Einige schwarze Schafe unter den VPN-Anbietern verkaufen Deine persönlichen Daten dreist an Dritte weiter, andere überschütten Dich förmlich mit Werbeeinblendungen.

Worauf musst Du bei der Wahl eines VPN-Anbieters achten?

In unserer Auswertung der besten elf VPN-Vergleiche konnten wir sechs wiederkehrende Merkmale feststellen, bei denen sich ein guter VPN-Anbieter behaupten muss:

1. Vertrauenswürdigkeit

Das wichtigste Kriterium ist, wie sehr sich der VPN-Anbieter um ein hohes Maß an Vertrauen bemüht. Dazu gehört eine strikte No-Log-Policy Deiner Daten. Der Anbieter versichert damit, keine Verbindungsdaten von Dir zu speichern. Gute VPN-Anbieter lassen sich ihre Datensicherheit und die No-Log-Policy durch externe Audits bestätigen, in denen unabhängige Prüfer kontrollieren, dass auch keine geheimen Hintertüren oder Sicherheitslücke im VPN bestehen.

Der VPN-Anbieter sollte außerdem in einem Land ansässig sein, dass nicht zu der sogenannten 14 Eyes-Überwachungsallianz gehört. Dieser Länderverbund koordiniert seine Geheimdienste und könnte im Zweifel dem VPN-Anbieter anordnen, seine Daten an eine Sicherheitsbehörde herauszugeben. Dazu gehören die USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Norwegen, Deutschland und eine Vielzahl anderer europäischer Staaten.

2. Benutzerfreundlichkeit

Wie leicht Du ein VPN bedienen kannst, ohne großes technisches Fachwissen, bestimmt die Alltagstauglichkeit des virtuellen Netzwerks. Ein guter VPN-Anbieter muss dabei den Spagat zwischen Einfachheit und Komplexität schaffen. Die Benutzeroberfläche muss trotz auswählbarer Verschlüsselungsprotokolle und hilfreicher Zusatzfunktionen verständlich bleiben.

Der sogenannte Kill-Switch beispielsweise trennt Deine Internetverbindung automatisch, sobald das VPN unterbrochen ist. Mit der Split-Tunneling-Funktion hingegen kannst Du die VPN-Verbindung auf einzelne Anwendungen beschränken.

Ein benutzerfreundliches VPN-Programm kannst Du auf allen Deinen Geräten installieren. Wenn Dir der VPN-Anbieter eine App für Dein iPhone, Android-Smartphone oder die Spielekonsole und den Smart-TV zur Verfügung stellt, ist die sichere Verbindung nicht nur auf Deinen Computer beschränkt.

3. Internetgeschwindigkeit

Eine VPN-Verbindung leitet Deinen Datenverkehr über die Server des VPN-Anbieters um. Dabei müssen die Daten zwangsläufig eine längere Strecke hinter sich lassen, als wenn Du die Website direkt ansteuern würdest. Bei einem guten virtuellen Netz hält sich die Verzögerung in Grenzen und ist häufig kaum spürbar. Eine schlechte Verbindung hingegen kann sich anfühlen, als hätte Dein Handy kein Netz.

Die VPN-Server sollten auch für schnelle Internetanschlüsse von 200 Megabit pro Sekunde oder sogar 1 Gigabit pro Sekunde ausgelegt sein. Kurze Reaktionszeiten, der sogenannte Ping, beeinflussen, wie schnell sich eine Website aufbaut.

4. Länder- und Serverauswahl

Die Anzahl der Länder, in denen der VPN-Anbieter seine Server stehen hat, entscheidet ganz einfach, in welche Länder Du Dich digital beamen kannst. Wie viele Server der VPN-Betreiber hingegen in den einzelnen Ländern stehen hat, beeinflusst, wie gut Deine Verbindung in dem Land in etwa ausfallen dürfte. Du wirst zwar sehr wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Länder und Server nutzen, doch umso besser das Netzwerk des VPN-Anbieters ausgebaut ist, desto größer ist Deine Chance auf eine gute Verbindung.

5. Datensicherheit und Verschlüsselung

Die VPN-Anbieter nutzen unterschiedliche Verschlüsselungsverfahren, allen voran OpenVPN und das neuere Wirequard. Einige VPN-Dienste haben aber auch ihre eigene Verschlüsselung konzipiert, um eine möglichst hohe Datensicherheit mit einer guten Internetgeschwindigkeit zu verbinden.

6. Geo-Blockaden umgehen und ausländisches Streaming

Ein fester Bestandteil so ziemlich aller VPN-Vergleiche ist, wie gut das virtuelle Netzwerk Geoblockaden umgehen kann und ausländische Streaming-Plattformen unterstützt. Die Tests legen dabei besonderes Augenmerk auf die Streaming-Dienste Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und den BBC iPlayer. Sie testen häufig aber auch, ob VPN-Nutzer das amerikanische Hulu und HBO Max aus Deutschland abschließen können.

Da die Streaming-Anbieter die VPN-Zugänge regelmäßig sperren, ist es immer eine Momentaufnahme, wie gut ein VPN-Anbieter die Ländersperren umgehen kann.

Geoblockaden auszuhebeln, kann aber auch dazu dienen, die staatliche Internetzensur einzelner Länder außer Kraft zu setzen. Mit dem richtigen VPN kannst Du zum Beispiel in China die Internetsperren umgehen.

So haben wir untersucht

Mit unserem Vergleich suchten wir die ver­brau­cher­freund­lichsten und günstigsten VPN-Anbieter. Dafür haben wir zwischen September und Oktober 2022 aus über 50 Tests und Marktübersichten die besten elf VPN-Anbieter-Tests von Online-Fachzeitschriften, Magazinen und Ratgebern im Internet ausgewertet. Dabei haben wir einerseits die leistungsfähigsten VPN-Anbieter ausfindig gemacht und andererseits jene, die dem Nutzer dabei auch noch einen besonders hohen Grad an Datensicherheit und Anonymität gewährleisten.

Wir beziehen uns auf deutschsprachige Tests kostenpflichtiger VPN-Anbieter, die jünger sind als September 2020. Wir haben die einzelnen VPN-Anbieter nicht selbst getestet, sondern stützen uns auf die Ergebnisse renommierter Fachzeitschriften und Online-Vergleichsportale. Die Vergleiche folgender Online-Medien bilden die Grundlage unserer Untersuchung: Computerbild, Chip, Stiftung Warentest, Netzwelt, Stern, Bleib-Virenfrei, Techtypical, Trusted, Experte, Sonntagmorgen, Vergleich.org.

So schneiden die VPN-Anbieter über alle elf VPN-Tests hinweg ab

PlatzierungAnbieterTestanzahlErgebnis
1NordVPN1099%
2ExpressVPN1096%
3Surfshark995%
4Proton VPN691%
5Cyberghost1091%
6HideMe490%
7Private internet Access787%
8HideMyAss887%
9Windscribe486%
10VyprVPN786%

Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: Oktober 2022)

In unserem Vergleich hat sich gezeigt, dass die Finanztip-Empfehlungen in der Mehrheit der Tests vertreten waren und durch alle Tests hindurch ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnten.

Das Hauptaugenmerk der meisten Tests liegt auf der Leistungsfähigkeit der VPN-Anbieter. Diese wird maßgeblich bestimmt von der Benutzerfreundlichkeit und der Surfgeschwindigkeit der VPN-Betreiber. Hinzu kommt die Anzahl der Server und die Anzahl der Länder, mit denen sich das virtuelle Netzwerk verbinden kann. Wie gut ein VPN-Anbieter Geoblocking umgeht, ist ebenso fester Bestandteil aller Tests.

Datensicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Anbieter hingegen ist nur schwer in ein einheitliches Bewertungsschema zu integrieren. Viele Vergleiche beschränken sich daher auf einen Test der Funktionsweise oder auf eine textliche Beschreibung der Regelungen zur Datensicherheit. Nach einer ergänzenden redaktionellen Auswertung sprechen wir Proton VPN eine Sonderempfehlung für besonders hohe Datensicherheit und Privatsphäre aus.

Autoren
Arne Düsterhöft

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