Falsche Angaben in der Kfz-Versicherung Mogeleien kosten – aber nicht den Versicherungsschutz
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Versicherung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Neue Kfz-Versicherung? Zugegeben, dafür musst Du viele Fragen beantworten. Wie viele Kilometer wirst Du voraussichtlich zurücklegen? Wie alt sind der jüngste und der älteste Fahrer? Einige Antworten kannst Du ganz einfach beantworten. Bei anderen solltest Du etwas mehr Zeit investieren.
Wie Du bei der Kfz-Versicherung ganz einfach richtig viel Geld sparen kannst, haben wir für Dich in unserem Ratgeber mit den sechs schnellsten Tipps für die Autoversicherung aufgeschrieben. In diesem Ratgeber kannst Du lesen, was Dir droht, wenn Du falsche Angaben machst. Wahrscheinlich kannst Du es Dir schon denken: In den meisten Fällen zahlt sich Lügen nicht aus.
Den Anbietern geht es mit ihren Fragen darum, Dich als Risiko besser einschätzen zu können. Um dann Deinen Beitrag zu berechnen.
Bei den Kilometern solltest Du auf jeden Fall defensiv schätzen. Denn nachmelden kannst Du immer!
Doch fährst Du weniger als gedacht, stellen sich einige Versicherungen quer, wenn es darum geht, Dir Geld zu erstatten. Das zeigte auch eine Umfrage, die wir gemacht haben, um zu sehen, wie Versicherungen damit umgehen, wenn Autofahrer während der Corona-Pandemie ihr Auto vermehrt stehengelassen haben.
Immerhin 9 von 30 angefragten Versicherungen hatten sich im Oktober 2020 ganz geweigert, die Beiträge rückwirkend anzupassen. Teilweise gab es Erstattungen nur für einen begrenzten Zeitraum.
Solche Probleme kannst Du reduzieren, wenn Dein Versicherer zunächst von einer geringeren Fahrleistung ausgeht.
Für Deinen Fahrerkreis musst Du nicht alle Eventualitäten bedenken. Wenn Du einen beliebigen Fahrerkreis wählst, zahlst Du aber sehr viel, wie unsere Finanztip-Studie zeigt.
Du musst nicht jeden, der nur ein einziges Mal Dein Auto nutzt, als Fahrer melden. Falls also ein Mechaniker nach einer Reparatur eine Testfahrt macht oder Dein Nachbar mal mit Deinem Auto zum Baumarkt muss, ist es nicht nötig, dass Du Deine Versicherung darüber informierst.
Grundsätzlich gilt für jede Versicherung: Melde so schnell wie möglich, wenn sich bei Dir etwas ändert, was für den Versicherungsantrag beziehungsweise -abschluss eine Rolle gespielt hat.
Die Konsequenzen falscher Angaben sind von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich. Einige Kfz-Versicherer berechnen einen angepassten Beitrag ab dem Zeitpunkt, zu dem sich eines Deiner persönlichen Merkmale geändert hat, das Du im Versicherungsantrag angegeben hast. Andere Versicherer verlangen den neuen Beitrag rückwirkend ab Beginn des Versicherungsjahres.
Machst Du als Versicherungsnehmer absichtlich falsche Angaben, kann Dir sogar eine Vertragsstrafe drohen. Ob das so ist, und in welchem Ausmaß, lässt sich nicht allgemein beantworten. Es steht in Deinen Versicherungsbedingungen – doch, Hand aufs Herz, lass das Lügen einfach sein.
In der Praxis ist es für die Versicherungen zudem nicht einfach, absichtliches, also vorsätzliches Handeln ihrer Kunden nachzuweisen. Trotzdem unser Rat: Bleib ehrlich. Auch wenn nicht alle Versicherungen mit drakonischen Strafen auf falsche Angaben reagieren, erspar Dir den Ärger, den unwahre Auskünfte bringen.
Eine kleine Änderung der Fahrleistung etwa wirkt sich nicht groß auf den Jahresbeitrag aus. Das macht auch im Schadensfall keine Probleme. Probleme bekommst Du aber für den Fall, dass Du Deinen 18-jährigen Sohn nicht als Fahrer angegeben hast, ihn dann aber doch ans Steuer lässt. Im Schadensfall kommt das raus.
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