Mallorca-Police Haftpflicht für den Mietwagen im Ausland

Kathrin Gotthold
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Ver­si­che­rung

Das Wichtigste in Kürze

  • MIt einer Mallorca-Police bist Du auch im Urlaub im Straßenverkehr abgesichert wie in Deutschland.
  • Die Klausel erhöht die Haftpflicht-Versicherungssumme für Deinen Mietwagen im europäischen Ausland auf deutsches Niveau. 
  • Der Schutz gilt nicht nur für Mallorca oder die Balearen, sondern in der Regel für alle EU-Länder und Staaten innerhalb der geografischen Grenzen Europas.

So gehst Du vor

  • In vielen Kfz-Versicherungen ist die Mallorca-Klausel bereits enthalten.
  • Hast Du kein eigenes Auto und damit keine Kfz-Versicherung, kannst Du eine Mallorca-Police auch in Deiner privaten Haft­pflicht­ver­si­che­rung absichern.
  • Für Mietwagen außerhalb Europas kannst Du zusätzlich eine Traveller-Police abschließen – quasi eine Mallorca-Police weltweit. 
  • Nutze für die Buchung eines der großen Mietwagenportale: Empfehlenswert ist Check24. Ebenfalls gut abgeschnitten hat in unserem Vergleich der Anbieter billiger-mietwagen.de.

Wenn Du im Ausland ein Auto mietest, richtet sich Dein Ver­si­che­rungs­schutz dort grundsätzlich erst einmal nach den Vorschriften des Urlaubslandes. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung gelten in manchen Ländern sehr niedrige Deckungssummen, die besonders bei Personenschäden zu gering sind.

Falls Du einen Unfall verursachst und die versicherte Summe dafür nicht ausreicht, müsstest Du den Rest selbst bezahlen. Damit das nicht passiert, kannst Du natürlich bei jeder Buchung eine Extra-Haftpflichtversicherung mit einer ausreichend hohen Deckungssumme abschließen. Eine dauerhafte Alternative ist eine sogenannte Mallorca-Police

Was ist die Mallorca-Police?

Die Mallorca-Police ist eine Zusatzversicherung für Mietwagen in bestimmten Regionen. Durch den Zusatz ist der Mietwagen entweder mit der gleichen Ver­si­che­rungs­sum­me wie das heimische Auto haftpflichtversichert oder zumindest mit der in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Summe.

Der offizielle Name ist „Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge“. Bekannt geworden ist diese Ver­si­che­rungsart aber eben unter anderen Bezeichnungen: Mallorca-Police, Mallorca-Klausel oder Mallorca-Deckung.

Mit weltweiter Gültigkeit, zum Beispiel in den USA, heißt der Schutz Traveller-Police.

So kommst Du an Deine Mallorca-Police

In der Regel gilt:

Hast Du ein eigens Auto, sollte bei Deiner Autohaftpflicht schon eine Mallorca-Erweiterung drin sein. Wenn nicht, hast Du wahrscheinlich lange nicht gewechselt und zahlst daher ohnehin zu viel für Deine Kfz-Versicherung. Wie Du ganz schnell überprüfst, ob Dich Dein Versicherer (noch) zu einem günstigen Preis und guten Bedingungen absichert, liest Du im Finanztip-Ratgeber Autoversicherung.

Hast Du kein eigenes Auto, profitierst Du wahrscheinlich auch nicht davon, dass viele Automobilclubs diesen Schutz ihren Mitgliedern anbieten. Allerdings kannst Du eine Mallorca-Police auch über Deine Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung abschließen.

Die Deckungssummen in der Autohaftpflicht

Sachlich unterscheiden Autohaftpflicht-Versicherer zwischen drei verschiedenen Schadensarten: Sachschäden, Personenschäden sowie Vermögensschäden. 

  1. Zu den Sachschäden zählen alle Schäden, die bei einem Verkehrsunfall an Gegenständen auftreten können. Beschädigungen an Fahrzeugen der Unfallgegner, Leitplanken, an Häusern oder Zäunen.
  2. Um Personenschäden handelt es sich, wenn es durch einen Unfall zu Verletzungen oder gar zum Tode eines Unfallgegners kommt. Darunter fallen die Kosten für Krankenhausaufenthalte, Renten oder auch Schmerzensgelder.
  3. Ein Vermögensschaden kann aus der Folge eines Unfalls entstehen. Beispielsweise, wenn ein Firmenwagen durch einen Unfall einige Zeit nicht nutzbar ist und der Firma finanzielle Nachteile entstehen. 

Ver­si­che­rungs­schutz in einzelnen Ländern - Beispiele

Auch wenn sich der Name danach anhört, ist diese Zusatzversicherung keinesfalls auf Mallorca, die Balearen oder auch Spanien beschränkt. In den meisten Tarifen sind nicht nur die EU-Staaten, sondern auch Länder im geografischen Europa miteingeschlossen, also zum Beispiel auch im europäischen Teil der Türkei oder Russlands. Um welche Länder es sich genau handelt, kannst Du in den Vertragsbedingungen nachlesen. 

Die Mindestdeckungssummen in einigen europäischen Ländern:

  • Deutschland: 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,22 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für Vermögensschäden
  • Frankreich: 1,22 Millionen Euro für Personenschäden, 100.000 Euro für Sachschäden und 5.000 Euro für Vermögensschäden
  • Italien: 1 Million Euro für Personenschäden, 1 Million Euro für Sachschäden und 1 Million Euro für Vermögensschäden
  • Spanien: 70 Millionen Euro für Personenschäden, 15 Millionen Euro für Sachschäden (keine Vermögensschäden)

Die Mindestdeckungssummen in einigen außer-europäischen Ländern:

  • Australien: Die Mindestdeckungssummen variieren je nach Bundesstaat. Die meisten Staaten haben Mindestdeckungssummen von 5 Millionen australischen Dollar bis 10 Millionen australischen Dollar pro Unfall.
  • USA: Die Deckungssummen für die Kfz-Haftpflicht variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Die meisten Staaten haben Mindestdeckungssummen von 25.000 US-Dollar bis 50.000 US-Dollar pro Person für Personenschäden und 50.000 US-Dollar bis 100.000 US-Dollar pro Unfall. Für Sachschäden gelten oft Mindestdeckungssummen von 10.000 US-Dollar bis 25.000 US-Dollar.
  • Kanada: Die Mindestdeckungssummen variieren je nach Provinz. Die meisten Provinzen haben Mindestdeckungssummen von 200.000 kanadischen Dollar bis 500.000 kanadischen Dollar pro Unfall.
  • China: Die Mindestdeckungssummen variieren je nach Provinz. Die meisten Provinzen haben Mindestdeckungssummen von 200.000 chinesischen Yuan bis 500.000 chinesischen Yuan pro Person für Personenschäden und 50.000 chinesischen Yuan bis 100.000 chinesischen Yuan pro Unfall für Sachschäden.

Darauf solltest Du unbedingt bei der Mietwagen-Buchung achten

Es gibt viele Fallstricke bei der Anmietung eines Autos im Urlaub. Auf guten Vergleichsportalen findest Du die Angebote vieler Direktvermieter wie Avis, Europcar oder Hertz gebündelt und kannst bequem die Preise vergleichen. Wenn Du einige Mindestbedingungen beachtest, kannst Du nicht nur ein günstiges, sondern auch ein gutes Fahrzeug finden. Was Du dabei beachten musst, kannst Du in unserem Ratgeber Mietwagen nachlesen.

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Dann muss die Grüne Karte mit ins Gepäck

Mit der Grünen Karte kannst Du Deinen Ver­si­che­rungs­schutz im Ausland nachweisen. Der eigentliche Name lautet „Internationale Ver­si­che­rungskarte für Kraftverkehr“. Deine Kfz-Versicherung kann Dir diese Karte ausstellen. In der Regel bekommst Du sie nach Vertragsabschluss zugeschickt.

In den europäischen Ländern ist die Grüne Karte zum Nachweis der Kfz-Haftpflichtversicherung nicht mehr erforderlich, mit Ausnahme von Italien. Außerhalb der Europäischen Union, zum Beispiel in den Balkanstaaten, kann es auch vorkommen, dass die Polizei nach einem Unfall auf den Nachweis besteht. 

Am besten solltest Du die Karte trotzdem immer im Handschuhfach liegen haben. Prüfe vor Reisebeginn, ob Deine Grüne Karte noch gilt. Sie muss unterschrieben sein, damit sie gültig ist. Falls Du im Ausland einen Unfall verursachst, kann sich die geschädigte Person die Daten auf der Karte aufschreiben, um den Schaden einfacher abwickeln zu können. Wenn Du in Deutschland durch ein im Ausland zugelassenes Fahrzeug zu Schaden kommst, kannst Du Dich nach der Grünen Karte des Unfallfahrers erkundigen. 

So findest Du eine günstige Autoversicherung

Die günstigste Autoversicherung findest Du, indem Du mehrere Anbieter vergleichst. Unser großer Portaltest hat ergeben, dass Du am besten mindestens zwei Vergleiche kombinierst. Denn nicht alle Versicherer sind auch auf allen Vergleichsportalen vertreten.

Sparen kannst Du zudem mit einer Kombination von Vergleichsportal und Direktversicherer. Berechne zunächst die günstigste passende Kfz-Versicherung entweder auf Check24 oder auf Verivox. Berechne dann ein Angebot bei der Huk24. Schließ den Vertrag beim günstigsten Anbieter. Wie Du auf einem Vergleichsportal die passende Kfz-Versicherung findest, erklären wir in unserem Ratgeber zum Wechsel der Kfz-Versicherung.

Die Hannoversche und Huk24 bieten sowohl günstige als auch gute Tarife an. Bei ihnen erfüllen alle Voreinstellungen des Tarifrechners die Finanztip-Mindestanforderungen an einen guten Tarif. Wer weniger Schutz will, muss dies aktiv anwählen.

Mehr zur Kfz-Versicherung in unserem Ratgeber

  • Vergleiche jeden Herbst, ob Deine Kfz-Versicherung noch die günstigste ist.

  • Empfohlener Weg zum günstigsten Tarif: Erst bei Verivox oder Check24 vergleichen, dann Angebot bei der Huk24 einholen.

Zum Ratgeber

Autoren
Max Mergenbaum
Annika Krempel

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