Berlin, 12.03.2019 – Mehr als die Hälfte der Deutschen kann nicht einschätzen, wie viel des Ersparten die Inflation auffrisst. Das zeigt eine aktuelle Axa-Umfrage. Gut 2.500 Milliarden Euro liegen derzeit nahezu unverzinst auf deutschen Giro-, Tages- und Festgeldkonten. Wer seine Geldanlage richtig planen will, sollte jedoch unbedingt die Inflation mitberücksichtigen. Ein aktienstarkes Portfolio bot im historischen Vergleich eine weitaus bessere Rendite nach Inflation. Das zeigen aktuelle Rendite-Analysen des gemeinnützigen Verbraucher-Ratgebers Finanztip.
Die Finanztip-Experten haben die Renditen abzüglich des Inflationsverlusts über 15 Jahre von zwei Portfolios verglichen: ein weltweiter Aktienkorb mit einem geringen Anteil Tagesgeld und eine Anlage ausschließlich in Tages- und Festgeld. „Ende 2018 konnten sich Sparer doppelt so viel leisten wie Ende 2003 “, sagt Sara Zinnecker, Expertin für Geldanlage bei Finanztip. „Pro Jahr waren mit weltweiten Aktien gut 4 Prozent nach Inflation drin. In derselben Zeit haben Sparer den Wert ihres Geldes gerade einmal so erhalten, wenn sie ihr Geld je zur Hälfte in Tages- und Festgeld gesteckt haben. Aktien sind der beste Inflationsschutz.“
Mit weltweiten ETFs das Risiko minimieren
Anleger sollten jedoch nicht in einzelne Aktien investieren. Zinnecker rät stattdessen zu günstigen Indexfonds (ETFs), die breit streuen. Der Vorteil: „ETFs bündeln gleich mehrere Hundert Aktien aus verschiedenen Ländern und Branchen. Das Risiko ist so auf viele Schultern verteilt.“ Finanztip empfiehlt ETFs auf den Weltaktienindex MSCI World oder den MSCI All Countries World Index (ACWI). Im erstgenannten stecken die 1.600 wichtigsten Aktien der Industriestaaten, im zweiten die mehr als 2.750 wichtigsten Aktien der Industrie- und Schwellenländer.
Langer Atem bringt den Erfolg
Wichtig für eine gute Rendite ist eine langfristige Anlage. Das sind nicht zwei Jahre und ein paar Monate, wie die Deutschen laut Axa-Umfrage vermuten. „15 Jahre Zeit sollten Sie Ihrem Geld zum Vermehren schon geben“, erklärt Zinnecker. „Unsere Analysen von 1975 bis heute haben gezeigt, dass Anleger mit einem aktienstarken Portfolio in diesem Anlagezeitraum nie Geld verloren haben, der Finanzkrise oder einzelnen schlechten Börsenjahren wie 2018 zum Trotz.“