Finanztip zeigt typische Kostentreiber bei Girokonten auf

Berlin, 31. August 2017 – Immer mehr Banken drehen beim Girokonto an der Gebührenschraube. Doch auch Konten, bei denen keine Gebühren für die Kontoführung anfallen, können den Kunden am Ende des Tages Geld kosten. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip zeigt auf, wo Kostenfallen lauern und worauf Verbraucher bei der Auswahl des Kontos achten sollten.

Rund 100 Millionen Girokonten gibt es laut Bundesbank in Deutschland. Einige davon werden trotz Niedrigzinsphase noch immer ohne Kon­to­füh­rungs­ge­bühren angeboten. Doch das bedeutet nicht, dass das Konto zwangsläufig kostenlos ist: „Banken sind sehr kreativ, wenn es um Gebühren geht“, sagt Josefine Lietzau, Bankexpertin bei Finanztip. „Manche Banken stellen ihren Kunden sogar jede einzelne Kon­to­be­we­gung in Rechnung.“ Neben der Kon­to­füh­rungs­ge­bühr sind das die typischen Kostentreiber bei Girokonten:        

Kredit­karte: Viele Banken bieten zusätzlich zum Konto eine Kredit­karte an, für die sie teilweise eine Jahresgebühr verlangen. So bezahlen Kunden etwa bei der Postbank 29 Euro, falls sie zum Konto-Modell Giro direkt eine Kredit­karte nutzen.

Girocard: Einige Banken erheben auch Jahresgebühren für die Girocard. Das ist insbesondere bei einigen Filialbanken der Fall.

Zweit- oder Partnerkarte: Auch eine zweite Giro- oder Kredit­karte – etwa für den Lebenspartner oder ein anderes Familienmitglied – lassen sich manche Banken teuer bezahlen.

Überweisungen: Bei Überweisungen können Kunden ebenfalls Kosten entstehen, vor allem bei beleghaften Überweisungen. Die Targobank etwa berechnet Kunden mit Online-Konto satte 3,50 Euro pro Überweisung auf Papier. Online-Überweisungen sind hingegen meist kostenlos.

Kosten beim Bezahlen: Beim Bezahlen oder Abheben in fremder Währung entstehen Bankkunden sehr oft weitere Kosten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie die Girocard oder die Kredit­karte nutzen. Die Gebühren können bis zu 3,85 Prozent des Betrages betragen, in der Regel liegen sie zwischen 1 und 1,75 Prozent. Wer zum Beispiel im Auslandsurlaub einen Einkauf für 300 Euro in Fremdwährung mit Karte bezahlt, muss dann mit bis zu 11,55 Euro an Gebühren rechnen.     

Sollzinsen: Dispozinsen berechnet die Bank, wenn Kunden ihr Konto innerhalb des von der Bank gewährten Rahmens überziehen. Wenn das Konto darüber hinaus belastet wird, werden Über­zie­hungs­zin­sen fällig, die bei einigen Banken noch höher sind. Die Dispozinsen unterscheiden sich von Bank zu Bank deutlich. „Die Spanne liegt aktuell zwischen 4 und 14 Prozent Zins“, sagt Lietzau.   

Rechner nutzen und Kontokonditionen studieren

Aufgrund der unterschiedlichen Kosten verschiedener Kontomodelle empfiehlt die Finanztip-Expertin, die Kontokonditionen genau zu lesen. „Nur wer weiß, wofür die eigene Bank Gebühren möchte, kann unnötige Kosten vermeiden“, sagt Lietzau. Dass dies jeder Verbraucher auch macht, ist jedoch fraglich. „Denn oft sind die Konditionen in unübersichtlichen Dokumenten versteckt“, weiß Lietzau. Finanztip hat deshalb einen Rechner entwickelt, der mögliche Kostenfallen eines Kontos offenlegt. „Je nachdem, was der Verbraucher eingibt, berechnen wir anhand von typischen Beispielkunden, was das Konto im Jahr kosten würde“, erklärt Lietzau. „Dadurch können Verbraucher auch Konten mit sehr unterschiedlichen Gebühren vergleichen.“  

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