Stromzähler ablesen Finde Deinen Stromzähler und melde den Zählerstand

Benjamin_Weigl
Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie

Das Wichtigste in Kürze

  • Deinen Stromzähler solltest Du am besten einmal im Jahr ablesen und den Zählerstand melden. Dadurch bezahlst Du nur für tatsächlich verbrauchten Strom.
  • Vor einer Jahresabrechnung, einem Stromanbieterwechsel oder einem Umzug wird Dich Dein Stromanbieter oder der Netzbetreiber wahrscheinlich dazu auffordert, den Zähler abzulesen.
  • Manche Stromzähler haben Besonderheiten, die Du beim Ablesen beachten solltest.

So gehst Du vor

  • Finde zunächst heraus, wo sich im Haus Dein Stromzähler befindet und um welche Art von Stromzähler es sich handelt.
  • Identifiziere mithilfe Deiner Zählernummer den Zähler, der Dir gehört, und notiere den aktuellen Zählerstand.
  • Melde den Zählerstand korrekt und fristgerecht an Deinen Netzbetreiber oder Stromanbieter.
  • Ganz nebenbei kannst Du auch gleich prüfen, ob Du in einen günstigeren Stromvertrag wechseln solltest. Mit unserem Finanztip Stromrechner (enthält Werbelinks) kannst Du sofort aktuelle Angebote vergleichen. Er zeigt Dir nur ver­brau­cher­freund­liche Tarife an.

Du hast eine Nachricht von Deinem Stromanbieter bekommen und sollst Deinen aktuellen Zählerstand übermitteln? 

Den Stromzähler richtig abzulesen ist wichtig, denn auf Basis Deines tatsächlichen Stromverbrauchs berechnet der Stromlieferant auch die kommenden Abschlagszahlungen. Hat der Anbieter Deinen aktuellen Zählerstand nicht, darf er Deinen Verbrauch erst einmal schätzen (§ 40a Abs. 2 EnWG), was zu Deinem Nachteil ausfallen kann. Wir erklären Dir, wie Du Deinen Stromzähler ganz einfach abliest, die Nachteile verhinderst und so bares Geld sparst.

Wie liest Du den Stromzähler richtig ab?

Jeder Stromzähler zeigt Dir den aktuellen Zählerstand an, den Du ganz einfach ablesen und Dir notieren kannst. Mindestens einmal im Jahr erstellt Dein Stromanbieter auf Basis dieses Zählerstands eine Jahresrechnung, über die Dein tatsächlicher Stromverbrauch abgerechnet wird. Dein Stromverbrauch ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Zählerstand vor einem Jahr und dem aktuellen Stand. 

Gezählt wird der Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh). Um Dir ein Gefühl für diese Einheit zu geben: Mit einer Kilowattstunde kannst Du eine Stunde lang die Mikrowelle laufen lassen oder rund zehn Stunden lang fernsehen. Wie viel Cent Du pro Kilowattstunde bezahlst, steht in den Vertragsunterlagen Deines Stromtarifs.

Daneben gibt es noch eine weitere Nummer auf Deinem Stromzähler: Die Zählernummer, die den Stromzähler als Deinen identifiziert. In der folgenden Grafik siehst Du, wie die zwei häufigsten Arten von Stromzählern aussehen. 

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Oktober 2024)

Wo findest Du Deinen Stromzähler?

Deinen Stromzähler findest Du normalerweise in der Nähe des Hauptsicherungskastens. Es kann gut sein, dass Du dazu in Deinem Keller nachschauen musst. Manchmal befindet sich der Zähler jedoch auch im Hausflur, einem gesonderten Raum oder, wenn Du zur Miete wohnst, direkt in Deiner Wohnung.

Wenn Du zur Miete wohnst, kannst Du auch Deinen Vermieter oder Deine Vermieterin beziehungsweise bei Deiner Hausverwaltung nach dem Stromzähler fragen. Sie können Dir weiterhelfen, falls der Raum, in dem sich Dein Stromzähler befindet, abgeschlossen ist.

Falls Du in einem Haus mit mehreren Wohnungen lebst, gibt es dort mehrere Stromzähler. Stell sicher, dass Du den richtigen Zähler abliest. Achte dazu auf die Zählernummer. Du findest sie auf früheren Stromrechnungen oder der Ableseaufforderung Deines Anbieters. 

Tipp: Mit dem Finanztip-Stromrechner (enthält Werbelinks) kannst Du prüfen, ob Du aktuell zu viel für Strom bezahlst und sich ein Stromanbieterwechsel lohnt.

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Welche Arten von Stromzählern gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Stromzählern, alle zeigen den Zählerstand ein wenig anders an. Erfahre, wie Du die verschiedenen Zähler richtig abliest.

Analoger Stromzähler: Ferraris-Zähler ablesen

Der klassische, analoge Stromzähler wird auch Ferraris-Zähler oder Drehstromzähler genannt. Du erkennst ihn an der waagerechten, rotierenden Drehscheibe und einer Zahlenreihe, die Deinen Zählerstand anzeigt. Um den Verbrauch abzulesen, notier einfach die komplette Zahl. Dabei gibt es in der Regel eine Nachkommastelle, die rot unterlegt ist. 

Wenn Du Wert auf Genauigkeit legst, notier die gesamte Zahl inklusive Nachkommastelle. Viele Stromanbieter verzichten jedoch darauf, diesen Wert in die Abrechnung einzubeziehen und rechnen nur volle Kilowattstunden ab.

Digitalen Stromzähler ablesen

Beim digitalen Stromzähler funktioniert das Ablesen ähnlich wie bei der analogen Variante. Die Zähler haben ein digitales Display, von dem Du den Zählerstand direkt ablesen kannst. Hier gibt es in der Regel keine Nachkommastellen mehr.

Einen digitalen Stromzähler online abzulesen, funktioniert leider nicht. Diese Option bieten lediglich Smart Meter.

Smart Meter: Intelligenten Stromzähler ablesen

Wenn Du bereits ein Smart Meter hast, auch intelligentes Messsystem genannt, brauchst Du Deinen Zählerstand gar nicht abzulesen. Smart Meter sind digitale Stromzähler, die durch ein Kommunikationsmodul, das sogenannte Smart Meter Gateway, ergänzt sind. Sie leiten den Zählerstand und damit Deinen Stromverbrauch automatisch und mehrmals täglich an den Netzbetreiber weiter. Von ihm bekommt auch Dein Stromanbieter den Zählerstand.

Smart Meter lassen sich mit dem Internet verbinden, sodass Du Deinen Stromzähler einfach online oder mit einer App auf dem Smartphone ablesen kannst. So hast Du Deinen Stromverbrauch immer im Blick. Wenn Dich das Thema interessiert, findest Du in unserem Ratgeber zum Smart Meter weitere Informationen wie und wo Du damit Geld sparen kannst.

Zweirichtungszähler für PV-Anlagen ablesen

Wenn Du die Zahlen 1.8.0 und 2.8.0 auf Deinem Stromzähler siehst, hast Du einen Zweirichtungszähler. Dann hast Du wahrscheinlich eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge (PV-Anlage) auf dem Dach. Der Zweirichtungszähler misst nämlich nicht nur den Strombezug aus dem Stromnetz, sondern auch die Menge an Strom, die Du ins Netz einspeist. Möchtest Du Deinen Zweirichtungszähler ablesen, gibt es zwei wichtige Werte:

  • 1.8.0: Diesen Wert solltest Du ablesen und melden. Er zeigt Deinen Strombezug aus dem Netz an. 
  • 2.8.0: Dieser Wert zeigt die Menge des erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus Deiner Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge an.

Zweirichtungszähler gibt es sowohl analog mit zwei separaten Anzeigen als auch digital mit wechselnder Anzeige – diese schaltet dann laufend zwischen der Zählung 1.8.0 und 2.8.0 um. Die Zählernummer des Zweirichtungszählers findest Du entweder über oder unter dem Zählerstand.

Doppeltarifzähler mit HT und NT ablesen

Stehen auf Deinem Stromzähler die Kürzel HT (Hochtarif) und NT (Niedertarif), hast Du entweder zwei separate Zähler oder einen Doppeltarifzähler, der beides anzeigt. Das bedeutet, dass bei Dir Tag- und Nachtverbrauch getrennt abgerechnet werden. Tagstrom beziehst Du in der Regel von 6 bis 22 Uhr und ist der etwas teurere Hochtarif. Nachtstrom gilt von 22 bis 6 Uhr, wobei dieser sogenannte Niedertarif meist etwas billiger ist. Notier beide Werte separat.

Doppeltarifzähler gibt es sowohl analog als auch digital. Falls Du einen digitalen Zähler hast, wechselt die Anzeige zwischen 1.8.1 und 1.8.2 und es kann sein, dass die Abkürzungen HT und NT gar nicht mehr auftauchen. Die Kennziffer 1.8.1 steht dabei für den Tagstrom (HT) und 1.8.2 für den Nachtstrom (NT).

In welchen Fällen musst Du Deinen Stromzähler ablesen?

Deinen Stromzähler solltest Du am besten einmal im Jahr ablesen. Stell Dir dafür eine jährliche Erinnerung im Kalender ein. So stellst Du sicher, dass Du wirklich nur für den Strom zahlst, den Du auch verbraucht hast. Melde den Zählerstand regelmäßig Deinem aktuellen Stromanbieter oder dem örtlichen Stromnetzbetreiber.

Wenn eine Jahresabrechnung ansteht, wirst Du vielleicht zum Ablesen des Zählers aufgefordert. Manchmal kannst Du wählen, ob Du das Ablesen selbst übernehmen möchtest oder der Betreiber jemanden vorbeischickt. Auch bei einem Umzug musst Du den aktuellen Zählerstand übermitteln. Notiere Zählerstand und Zählernummer sowohl Deines alten als auch Deines neuen Wohnortes. Solltest Du bei Deinem bisherigen Anbieter bleiben, stellt dieser Dir wahrscheinlich ein Online-Formular zur Verfügung, in dem Du die neue Anschrift und den Zählerstand eintragen kannst.

Wenn Du Deinen Stromanbieter wechselst, musst Du ebenfalls den Stromzähler ablesen. In unserem Ratgeber Stromanbieter wechseln erklären wir Dir, wie Du so einen Anbieterwechsel in wenigen Minuten beauftragst.

Du kannst Deinen Zählerstand auch einfach zwischendurch ablesen, zum Beispiel immer zum Monatsbeginn. Das ist sinnvoll, wenn Du Deinen Stromverbrauch regelmäßig kontrollieren und Strom sparen möchtest.

Was passiert, wenn Du den Zähler nicht abliest?

Der Stromanbieter darf von Dir verlangen, den Stromzähler abzulesen und den Zählerstand zu melden (§ 40a Abs. 1 Nr. 3 EnWG). Falls das für Dich nicht zumutbar ist, musst du begründeten Widerspruch einreichen. 

Wenn Du den Stromzähler nicht abliest, obwohl Dich der Stromanbieter dazu aufgefordert hat, darf er den Zählerstand stattdessen einfach schätzen (§ 40a Abs. 2 EnWG). Er wird dann anhand des früheren Stromverbrauchs an Deinem Stromzähler den Zählerstand hochrechnen. Besonders, wenn der Zähler schon länger nicht mehr abgelesen wurde, kann diese Schätzung deutlich danebenliegen. Die Folge: Der Stromanbieter würde Dir vielleicht mehr Strom in Rechnung stellen, als Du tatsächlich verbraucht hast. Das kann Dich Geld kosten, selbst wenn sich die Schätzung später als falsch herausstellt. Lies den Zähler also ab, sobald Du dazu aufgefordert wirst. Bei einem Umzug oder Stromanbieterwechsel solltest Du das auch ohne Aufforderung tun.

Wie meldest Du den Zählerstand?

Bei vielen Stromanbietern und Netzbetreibern kannst Du Deinen Zählerstand mittlerweile per Online-Formular auf der Website oder über eine App melden. Alternativ schickt Dir der Netzbetreiber vielleicht eine Ablesekarte mit. Darauf kannst Du den Zählerstand per Hand eintragen und die Ablesekarte anschließend mit der Post zurückschicken.

Bei der Übermittlung an den Netzbetreiber ist es wichtig, die richtige Zählernummer anzugeben, damit Dir der Verbrauch zugeordnet werden kann. Damit der Stromanbieter Deinen Verbrauch nicht einfach schätzt, solltest Du den Zählerstand außerdem fristgerecht übermitteln.

Tipp: Wenn Du den Zählerstand an einem bestimmten Tag melden sollst, an diesem Tag aber nicht kannst, ist das nicht schlimm. Lies den Zählerstand einfach ein paar Tage früher ab und melde ihn entsprechend ein wenig früher. Dein Anbieter wird die verbleibenden Tage bis zum eigentlichen Stichtag dann einfach hochrechnen.

Solltest Du feststellen, dass Dein Stromzähler defekt ist, melde das sofort Deinem Netzbetreiber. Der Zähler muss überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Vergleiche Stromtarife mit dem Finanztip-Stromrechner

Wenn Du Zählerstand und Zählernummer ohnehin gerade zur Hand hast, ist das ein guter Zeit­punkt, um Deinen aktuellen Stromvertrag zu überprüfen. Oft kannst Du durch einen Wechsel des Anbieters mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Vergleiche deshalb Tarife mit dem Finanztip-Stromrechner. Er zeigt Dir nicht nur günstige Tarife an, sondern auch ausschließlich solche mit ver­brau­cher­freund­lichen Vertragsbedingungen. Zudem führen wir bei Finanztip eine Liste mit Stromanbietern, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind – sie erscheinen nicht in unserer Ergebnisliste.

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Die Ergebnisliste des Finanztip-Stromvergleichs enthält Werbelinks Mehr dazu

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Mehr dazu im Ratgeber Stromanbieter wechseln

  • Wir zeigen Dir, wie Du einen zuverlässigen Stromanbieter findest.

  • Probleme mit dem Stromanbieter? Welche Rechte Du hast – und an was sich Dein Anbieter halten muss.

  • Abschläge, Kündigungsfristen, Preiserhöhungen: Erfahre, was Du rund um Deinen Stromvertrag wissen solltest.

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