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Tipps & Tricks

ETF-Sparplan von der Steuer absetzen: Geht das bald?

Mit einem Depot fürs Alter vorsorgen und für den Aktien-ETF Förderung vom Staat bekommen – das plant die Bundesregierung. Jetzt gibt es Details zu den Konditionen.

Martin_Klotz
Martin Klotz
Finanztip-Experte für Vorsorge
ETF-Sparplan von der Steuer absetzen: Geht das bald?

Flexibler und bessere Chancen auf Rendite: Mit diesem Ziel will die Bundesregierung die private Altersvorsorge umbauen. Das Herzstück ist ein neues Altersvorsorge-Depot. Damit sollst Du ab 2026 staatlich gefördert einen Aktien-ETF besparen können. Aber nicht nur das.

Du sollst Deine Investition auch bei der Steuer angeben können. Dazu gibt es nun erste Details aus einem Gesetzesentwurf. Auf diese Dinge kannst Du Dich aus unserer Sicht einstellen:

20% Zuschuss bis max. 3.000€

Insgesamt kannst Du jedes Jahr max. 3.000€ in den Vertrag einzahlen, ab 2030 sind es 3.500€. Und für jeden eingezahlten Euro sollst Du 20 ct Förderung vom Staat bekommen. Macht ab 2026 max. 600€ Grundförderung pro Jahr, bisher sind es bei Riester max. 175€. Die Untergrenze für Einzahlungen liegt bei 120€ pro Jahr.

Kinderzuschlag gibt es nicht mehr pauschal

Für jedes Kind bekommst Du zusätzlich 25 ct pro eingezahltem Euro, max. sind es 300€ Zuschuss pro Kind und Jahr. Für den vollen Kinderzuschlag müsstest Du im Jahr mind. 1.200€ einzahlen. 300€ gab es bisher schon für alle Kinder, die ab 2008 geboren wurden, allerdings nicht pro eingezahltem Euro, sondern pauschal.

Für Menschen, die wenig verdienen, ist das ein Nachteil. Denn sie haben mit der alten Pauschal-Regelung auch bei kleinen eingezahlten Summen die volle Förderung bekommen. 

Junge Menschen bekommen Extra-Zuschlag 

Künftig wird es einen Bonus für Geringverdiener von 175€ pro Jahr geben – bis zu einem Jahreseinkommen von 26.250€. Profitieren sollen junge Menschen, die beim Abschluss unter 25 Jahren drei Jahre lang 200€ zusätzlich bekommen.

Der Vorteil für Dich: Du musst nicht mehr ausrechnen, wie viel Du einzahlen musst, um die maximale Förderung zu bekommen. Und Du musst nicht mehr jedes Jahr Deine Beiträge anpassen.

Das ändert sich bei der Steuer

Deine Beiträge und die Zulagen sollst Du bei der Steuer geltend machen können. Dabei ändert sich aber die Berechnung. Denn die Summe, die Du angeben kannst, ist nicht mehr auf den jährlichen Höchstbetrag (bisher 2.100€) beschränkt. Wenn Du als kinderloser Single ab 2026 die maximalen 3.000€ im Jahr in einen neuen Vertrag einzahlst, landen dort inkl. Grundförderung 3.600€. Diese Summe kannst Du als Sonderausgaben in Deiner Steu­er­er­klä­rung angeben.

Die neue Regelung wäre steuerlich also attraktiver. Jetzt hast Du auch mit Kindern die Chance auf eine Steuerrückerstattung – zusätzlich zu den Zulagen. Achtung: Du musst aber wie bei Riester auf das Geld, das Du im Alter aus dem Depot holst, Einkommensteuer bezahlen. Insgesamt sparst Du so zwar Steuern, Du solltest sie im Alter aber einkalkulieren.

Mehr Chancen auf Rendite beim herkömmlichen Riester

Die Reform der privaten Altersvorsorge greift auch ein weiteres Thema auf: die niedrige Rendite bei bestehenden Riester-Verträgen. Bisher mussten Dir die Anbieter bei Riester-Verträgen garantieren, dass Du Dein eingezahltes Geld zu 100% rausbekommst, inkl. der staatlichen Förderung. Dieser Sicherheitsmechanismus sorgt dafür, dass die Wertentwicklung eher gering ist.

Beim Altersvorsorge-Depot liegt die Garantie wie beim normalen Aktien-ETF bei 0%. So können die Anbieter chancenreicher anlegen und über einen langen Zeitraum mehr Rendite rausholen.

Altersvorsorge-Depot: Worauf es ankommen wird

Ob und inwieweit Du künftig Deine Altersvorsorge mit dem neuen Depot bestreiten solltest, hängt vor allem von den genauen Konditionen der neuen Produkte ab. Diese werden voraussichtlich Ende 2025 veröffentlicht. Ebenso ist noch nicht ganz klar, wie ein Wechsel eines alten Riester-Vertrags in ein neues Altersvorsorge-Depot aussehen wird. 

Insgesamt sieht es danach aus, dass die Förderung durch die Reform deutlich vereinfacht wird. Auch die Chance auf eine geförderte Aktienanlage kann für viele Menschen mit genug Zeit bis zur Rente attraktiv sein.

Wechsel wird sich nicht für alle gleich stark lohnen 

Für manche Riester-Sparerinnen und -Sparer wird sich ein Wechsel ins neue System mehr lohnen als für andere. Für Gut- und Besserverdienende gibt es durch die beitragsabhängigen Zulagen neue Anreize für das geförderte Altersvorsorge-Sparen.

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Wie und in welchem Alter Du das Geld aus Deinem Altersvorsorge-Depot dann entnehmen kannst, liest Du in unserem Ratgeber zur Riester-Reform.

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