Die Meldung klingt nach Alarm: Für 2025 rechnet der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) mit dem bisher höchsten Anstieg der Zusatzbeiträge – und zwar von aktuell durchschnittlich 1,7% auf mindestens 2,45%. Das Wichtigste im Überblick:
Was ist der Zusatzbeitrag überhaupt?
Zusätzlich zum gesetzlich festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatz von 14,6% dürfen die gesetzlichen Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben. Er ist eine weitere Einnahmequelle, wenn das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreicht, um die Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Der Zusatzbeitrag ist – wie der allgemeine Beitrag – einkommensabhängig. Dein Arbeitgeber und Du bezahlen davon jeweils die Hälfte.
Wer bestimmt die Höhe des Zusatzbeitrags?
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag (aktuell 1,7%) ist nur ein Richtwert des Bundesgesundheitsministeriums. Die Krankenkassen legen die Höhe ihrer Zusatzbeiträge selbst fest – abhängig von ihrer finanziellen Situation. Steigt der durchschnittliche Satz im nächsten Jahr auf 2,45%, muss Deine Krankenkasse also nicht automatisch mitziehen. Sie kann auch weniger verlangen oder ihren Zusatzbeitrag auf über 2,45% erhöhen. Die Folge: Je nach Krankenkasse unterscheiden sich die Zusatzbeiträge schon jetzt erheblich. Die Spanne reicht aktuell von 0,9 bis 2,7%.
Tipp: Einen täglich aktuellen Überblick über alle Krankenkassen und ihre Zusatzbeiträge im Jahr 2024 findest Du in unserem Ratgeber zum Krankenkassen-Zusatzbeitrag.
Werden die Zusatzbeiträge 2025 wirklich steigen?
Laut BKK-Dachverband werden sich die Zusatzbeiträge vieler Krankenkassen im nächsten Jahr stark erhöhen – um 0,75 Prozentpunkte. Denn der Gesundheitsfonds deckt ihre Kosten schon seit Jahren nicht mehr, gleichzeitig steigen die Ausgaben. Den Krankenkassen fehlt also Geld, das sie mit Beitragserhöhungen reinholen wollen.
Ob es aber wirklich zu dieser enormen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte kommt, kann Stand heute noch niemand sagen. Wahrscheinlich werden einige Kassen, denen viel Geld fehlt, überdurchschnittlich stark erhöhen müssen, während andere bei weitem nicht so unter Druck stehen.
Wie viel Euro würde die Krankenkasse dann kosten?
Sagen wir, eine Krankenkasse würde ihren Zusatzbeitrag um 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Auch das wäre schon drastisch. Bei einem Jahresbruttoeinkommen von 50.000€ (Steuerklasse 1) und einem bisherigen Zusatzbeitrag von 1,7% würde das rund 85€ mehr Kosten pro Jahr bedeuten. Bei einem Jahresbruttoeinkommen von 70.000€ sind es rund 96€.
Was Du bei einer Beitragserhöhung tun kannst
Erhöht Deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag, solltest Du einen Wechsel zu einer Kasse prüfen. Du hast dann ein Sonderkündigungsrecht und kannst innerhalb von zwei Monaten kündigen. Beachte: Die Kündigung muss spätestens in dem Monat, in dem Dir der höhere Beitrag erstmals berechnet wurde, bei Deiner Krankenkasse eingehen.
Warum sich ein Wechsel immer lohnen kann
Auch wenn Deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag 2025 nicht oder nur geringfügig erhöht, kann ein Wechsel dennoch sinnvoll sein. Viele Leistungen sind zwar gesetzlich vorgeschrieben. Trotzdem kannst Du Geld sparen, wenn Du eine Krankenasse mit für Dich passenden Zusatzleistungen wählst.
Zum Beispiel: Du möchtest eine Familie gründen und legst Wert auf besonders gute Leistungen für Schwangere und Kinder. Oder Du machst jedes Jahr eine professionelle Zahnreinigung und hast die bisher immer aus eigener Tasche gezahlt. Es gibt Krankenkassen, die solche Extra-Leistungen übernehmen – und genau so eine solltest Du Dir dann aussuchen.
Zu welcher Krankenkasse wechselst Du am besten?
Wir haben in unserem Krankenkassenvergleich verschiedene Kassen untersucht. Am besten abgeschnitten haben HKK, TK, Audi BKK, HEK, Energie-BKK und BIG direkt gesund. Die günstigsten Krankenkassen nach Bundesland sortiert findest Du in unserer Liste.
Übrigens: In unserem Ratgeber zum Zusatzbeitrag haben wir einen praktischen Rechner für Dich, der Dir anzeigt, wie viel Du beim Zusatzbeitrag sparen kannst, wenn Du zu einer anderen Krankenkasse wechselst. Probier’s mal aus!