Putzfrau Kosten Deine Kosten und Pflichten für eine Haushaltshilfe

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Deinen privaten Hausputz kannst Du festangestellte oder selbstständige Putzkräfte beauftragen oder einen Minijobber anmelden. 
  • Von der Beschäftigungsart abhängig sind Lohn, zusätzliche Kosten und wer die Sozialversicherungen zahlt.
  • Wenn Du eine Reinigungskraft ohne Anmeldung putzen lässt, musst Du mit Strafen rechnen. Außerdem bekommst Du Probleme mit der gesetzlichen Unfall­ver­sicherung, sollte der Putzhilfe bei der Arbeit etwas zustoßen.

So gehst Du vor

  • Bevor Du eine Putzhilfe suchst, überlege Dir, wofür und wie oft Du sie brauchst und entscheide dann, welches Arbeitsverhältnis am sinnvollsten ist.
  • Prüfe je nach Anstellungsverhältnis, welche Pflichten Du hast und ob Du gegen Schäden abgesichert bist, die beim Putzen entstehen können.
  • Reinigungskräfte findest Du über Portale im Internet, am Schwarzen Brett im Supermarkt oder über persönliche Emp­feh­lungen.

Du willst mehr Zeit für Freizeit oder Deine Familie? Dein Alter oder eine Krankheit erschweren es Dir, Deine Wohnung selbst sauber zu halten? Es gibt verschiedene Gründe, die eigenen vier Wände von einer Putzkraft reinigen zu lassen. Unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten, eine Putzhilfe zu beauftragen. Die Kosten und die Absicherung der Tätigkeit unterscheiden sich je nach Anstellungsform.

Was für eine Haushaltshilfe suchst Du?

Zunächst solltest Du Dir genau überlegen, welche Aufgaben Du erledigt haben möchtest und wie häufig. Soll jemand regelmäßig die Wohnung putzen oder nur alle paar Monate die Fenster reinigen? Möchtest Du eine Haushaltshilfe, die auch Einkäufe und die Wäsche übernimmt oder soll nur einmalig, beispielsweise nach dem Auszug, die Wohnung gereinigt werden?

Fragen, die Du im Vorfeld beantworten solltest:

  • Welche Aufgaben soll die Reinigungskraft erfüllen?
  • Wie häufig soll sie kommen?
  • Wie lange wird die Erledigung der Aufgaben dauern (abhängig von der Wohnungsgröße und den Aufgaben)?

Je nachdem, wie Du diese Fragen beantwortest, kannst Du weiter überlegen, welche Form der Anstellung sinnvoll ist. Du kannst

  • eine selbstständige Reinigungskraft suchen,
  • jemanden anstellen, der auf Minijob-Basis arbeitet, oder
  • Du suchst Dir über eine Firma eine festangestellte Putzfrau. 

Je nach Arbeitsverhältnis müssen unterschiedliche Rahmenbedingungen beachtet werden, und auch die Kosten für die Putzkraft setzen sich anders zusammen.

Minijobber, Selbstständige oder Festangestellte putzen lassen?

Abhängig vom Status der Reinigungskraft entscheidet sich, wie diese angemeldet und versichert ist und wer diese Kosten übernimmt.

Festangestellte Reinigungskräfte

Den geringsten Aufwand hast Du, wenn Du eine festangestellte Reinigungskraft beauftragst. Die Putzkraft hat dann ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zum Beispiel bei einer Agentur, über welche sie auch versichert ist. Du musst Dich also in diesem Fall nicht um Sozialabgaben oder Ver­si­che­rung kümmern. Die Putzkraft ist dann abgesichert, falls sie sich bei ihrer Tätigkeit verletzt oder bei Dir etwas kaputt macht. Dafür ist der Stundenlohn, den Du als Kunde zahlst, auch höher.

Selbstständige Putzhilfen

Arbeitet die Haushaltshilfe selbstständig, ist sie quasi Unternehmerin: Sie zahlt alle notwendigen Sozialabgaben und Ver­si­che­rungen selbst und muss dieses Geld auch einnehmen. Deine Reinigungskraft stellt Dir dann eine Rechnung für die erbrachte Dienstleistung. Bedenke, dass der Stundenlohn hoch genug sein muss, damit alle Abgaben, Ver­si­che­rungen oder Steuern davon gezahlt werden können und noch genug zum Leben übrigbleibt. 

Als Auftraggeber solltest Du Dir mit einem Gewerbeschein nachweisen lassen, dass die Beschäftigte ein Gewerbe angemeldet hat (§ 14 Gewerbeordnung) und nicht schwarzarbeitet. Ist Deine selbstständige Reinigungskraft nicht angemeldet, müsstest auch Du dafür geradestehen. 

Minijobber

Du kannst Deine Putzkraft auch bei der Minijob-Zentrale anmelden, wenn sie nicht mehr als 538 Euro pro Monat verdient. Dann bist Du der Arbeitgeber. Du zahlst für Minijobber einen kleinen Beitrag an die Ren­ten­ver­si­che­rung und die Unfall­ver­sicherung; in die Kran­ken­kas­se zahlst Du 5 Prozent des Bruttoverdienstes, wenn Deine Haushaltshilfe krankenversicherungspflichtig ist. Ist sie familien- oder freiwillig versichert, musst Du nichts zahlen. Damit bist Du abgesichert und Deine Putzkraft auch. Viele Menschen schrecken davor zurück, weil sie Aufwand und Kosten scheuen. Jedoch sind die Zusatzausgaben für die Sozialkassen bei einem Minijob vergleichsweise gering.

Wenn Du nur selten oder einmalig eine Putzhilfe brauchst, ist eine Minijobberin oder ein Minijobber nicht die passende Wahl. Sofern Du Deine Wohnung regelmäßig – zum Beispiel einmal wöchentlich – putzen lassen willst, ziehst Du es vielleicht vor, dass jede Woche dieselbe Person zu Dir kommt. Bei Reinigungsfirmen, die Dir eine festangestellte Putzkraft schicken, ist das eventuell nicht der Fall. Dann wäre ein Minijobber oder eine selbstständige Reinigungskraft eher die passende Wahl. 

Was kostet eine Reinigungskraft?

Wie viel es kostet, Deine Wohnung sauber zu halten, ist von einigen Faktoren abhängig:

  • Wohnort,
  • Größe Deiner Wohnung,
  • wie oft eine Reinigungskraft kommt und wie viele Stunden sie arbeitet,
  • welche Aufgaben sie konkret übernehmen soll und
  • welchen Status die Kraft hat.

Der Stundenlohn

Eine Haushaltshilfe zahlst Du in der Regel nach Stunden. Unsere Recherche hat ergeben: Dieser Stundenlohn ist regional unterschiedlich – in München kostet eine Reinigungskraft meist mehr als in Berlin.

StadtStundenlohn (selbstständig)
Berlin12 – 25 Euro
Hamburg14 – 26 Euro
München14 – 35 Euro
Köln14 – 30 Euro
Frankfurt am Main14 – 28 Euro
Stuttgart14 – 35 Euro
Düsseldorf14 – 30 Euro
Leipzig13 – 25 Euro
Dortmund13 – 28 Euro
Essen14 – 18 Euro

Die Preise variieren je nach Plattform.
Quelle: Eigene Recherche auf den Plattformen putzperle.de und helpling.de (Stand: 05. Januar 2024)

Anhand der ausgewählten Städte kannst Du sehen, dass die Stundenlöhne auf den Plattformen nicht nur nach Region variieren, sondern auch die Preisspannen große Unterschiede aufweisen. In allen Städten gab es Angebote über und auch unter den in der Tabelle gelisteten Preisen. Die Löhne im unteren Bereich sind sehr knapp bemessen. Denn die selbstständige Putzkraft muss davon nicht nur ihr Leben bestreiten können, sie muss auch noch die So­zial­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge zahlen – und am Ende sollte der Mindestlohn übrigbleiben. Wir haben Angebote gefunden, bei denen der Nettostundenlohn den Mindestlohn nicht erreichte.

Eine angestellte Reinigungskraft kostet in der Regel mindestens 22 Euro bis 35 Euro pro Stunde. Hier kommen zum Lohn für die Reinigungskraft – der Tariflohn in der Branche liegt bei 13,50 Euro – noch Sozialabgaben und Steuern hinzu, die der Arbeitgeber auf Dich umlegt. 

Die Putzdauer

Die Reinigungsdauer hängt von Deiner Wohnung ab. Dabei sind die Größe und der Verschmutzungsgrad relevant, ebenso die gewünschten Aufgaben. Für eine wöchentliche Standardreinigung, zu der Staubwischen, Böden und Oberflächen in Badezimmer und Küche reinigen gehören, kannst Du laut Angaben verschiedener Reinigungsportale etwa von zwei bis zweieinhalb Stunden für eine 50 Quadratmeter große Wohnung ausgehen. Ist Deine Wohnung 100 Quadratmeter groß, musst Du etwa dreieinhalb bis vier Stunden veranschlagen. Aber das sind natürlich nur Richtwerte. Mehrere Badezimmer bedeuten auch eine längere Dauer und auch der Pflegeaufwand für Deine Fußböden spielt eine Rolle. Holz braucht womöglich mehr Pflege als Fliesen.

Wenn Du weitere Aufgaben erledigt haben möchtest wie Wäsche waschen, aufhängen, bügeln oder Einkaufen, dann dauert das natürlich ebenfalls länger. Außerdem musst Du unregelmäßig anfallende Aufgaben dazubuchen oder in die Zeit einberechnen. Dazu gehören Fenster putzen, Backofen oder Kühlschrank reinigen. Überlege Dir daher im Vorfeld, was Du erwartest, um eine realistische Dauer zu veranschlagen.

Beschäftigungsart

Der Stundenlohn, den Du zahlst, ist davon abhängig, ob die Reinigungskraft selbstständig oder angestellt oder von Dir angemeldet wurde. Neben Stundenlohn kommen dann eventuell zusätzliche Kosten für die Sozialversicherung hinzu. Die Frage der Absicherung von Schäden muss eventuell noch mitberechnet werden.

Beispielkosten einer Wohnungsreinigung pro Monat, abhängig von der Anstellungsart

 DauerKosten/MonatZusatzkosten
Festanstellung13 Std.312 Euro 
Selbstständige23 Std.216 Euro12 Euro Servicegebühr
Minijobber33 Std.250 Euro55 Euro Abgabe

Preise gerundet. Beispielrechnung mit 3,5 Stunden pro Termin in Berlin; einmal wöchentliche Standardreinigung (vier Mal pro Monat) ohne Zusatzaufgaben. Reinigungsmittel sind nicht enthalten.
1 Preisabfrage bei Batmaid.de mit 26 Euro Stundenlohn; 2 helpling.de; die selbstständigen Kräfte setzen ihren Stundenlohn selbst und liegen in der Masse in Berlin bei 14 – 25 Euro. Wir haben daher mit 18 Euro gerechnet. 
3 Wir haben einen Festpreis von 250 Euro veranschlagt; es kommen die Abgaben für die Ren­ten­ver­si­che­rung, Unfall­ver­sicherung und Umlage zusammen. Wir haben mit einer nicht krankenversicherungspflichtigen Person (z.B. familienversichert) gerechnet.
Quelle: Eigene Berechnungen (Stand: Januar 2024)
 

Wie viel kannst Du mit der Steu­er­er­klä­rung zurückholen?

Wenn Du Deine Einkommenssteuererklärung machst, kannst Du einen Teil der Kosten für Deine Reinigungskraft von der Steuer absetzen. Ist Deine Reinigungskraft bei Dir als Minijobberin angestellt, kannst Du bis zu 510 Euro im Jahr absetzen. Bei selbstständigen Putzkräften oder Angestellten einer Reinigungsfirma kannst Du aktuell 20 Prozent der Kosten und maximal 4.000 Euro pro Jahr für haushaltsnahe Dienstleistungen absetzen.

Nicht absetzen kannst Du die Abgaben für die Sozialversicherungen beim Minijobber oder die Servicegebühren der Vermittlungsportale. In unserem Rechenbeispiel zeigen wir Dir, was Du absetzen kannst und wie Du damit Deine Kosten für deine Putzkraft senkst. Voraussetzung ist aber, dass Du die Beträge nachweisen kannst – entweder hast Du eine Rechnung oder die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale.

 

Wie sind Schäden, verursacht durch Putzkräfte, abgesichert?

Generell gilt: Wenn Du bei einer anderen Person, die nicht im selben Haushalt lebt, einen Schaden verursachst, musst Du dafür geradestehen und dafür aufkommen. Wer eine private Haft­pflicht­ver­si­che­rung hat, muss das nicht selbst tun, sondern meldet den Schaden seiner Ver­si­che­rung.

Passiert so etwas im Job, ist es ein wenig differenzierter. So hängt es bei einer Putzkraft von ihrem Beschäftigungsverhältnis ab, inwieweit sie für einen Schaden haftbar gemacht werden kann und wessen Haft­pflicht­ver­si­che­rung das übernimmt. Bei festangestellten Reinigungskräften sind Schäden über den Arbeitgeber abgesichert. Es gibt auch Vermittlungsportale, die ihre Putzhilfen direkt versichern. So wirbt beispielsweise Helpling damit, dass alle vermittelten Putzkräfte haftpflichtversichert sind.

Minijobber können für einfache Fahrlässigkeit nicht haftbar gemacht werden, während Selbstständige voll haftbar sind. In beiden Fällen kann aber eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung helfen.

Selbstständig arbeitende Reinigungskräfte oder Minijobber können die Tätigkeiten zumindest eingeschränkt oft über ihre Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung abdecken. Unsere Emp­feh­lungen, der Tarif „Relax“ bei Friday, der „Einfach Besser“-Tarif der Haftpflichtkasse und der „T23-Optimum“ Tarif der Degenia, sichern beispielsweise Schäden durch nebenberufliche Tätigkeiten ab. 

Sollte keine entsprechende Absicherung vorhanden sein, kannst Du im Falle einfacher Fahrlässigkeit, wenn beispielsweise Deine Putzhilfe beim Staubwischen eine teure Vase umwirft, bei Minijobbern gar nichts machen. Wenn eine selbstständige Reinigungskraft bei Dir putzt, müsste sie zahlen – wobei fraglich ist, ob eine Putzkraft für einen hohen Schaden aufkommen kann. Besser ist es, den Ver­si­che­rungs­schutz im Vorfeld zu prüfen.

So findest Du eine Putzhilfe

Es gibt verschiedene Wege, eine Putzhilfe zu finden. Du kannst direkt nach Reinigungsunternehmen suchen und dort anfragen. Dann erhältst Du eine festangestellte Kraft. Eine andere Möglichkeit ist das Schwarze Brett im Supermarkt oder, sehr häufig, Emp­feh­lungen im Freundes- und Bekanntenkreis.

Immer wichtiger sind außerdem Internetportale geworden, die Haushaltshilfen vermitteln. Einige bieten festangestellte Reinigungskräfte an, die meisten aber selbstständig arbeitende. Zum Teil bieten die Plattformen zusätzliche Dienstleistungen rund um den Hausputz an, sowie die Terminierung, Rechnungsstellung, Zahlung und Ver­si­che­rung. Der bekannteste dieser Anbieter ist helpling.de, der in einigen Städten auch Festangestellte anbietet. Die Unternehmen batmaid.de und maideasy.de arbeiten hingegen ausschließlich mit festangestellten Reinigungskräften.

Andere Portale wie putzperle.de dienen lediglich als Marktplattform. Hier können Reinigungskräfte selbst Inserate schalten, inklusive Bilder, Selbstbeschreibung und Stundenlohn. Bei unserer Recherche waren die Stundenlöhne bei putzperle.de immer etwas günstiger als bei helpling.de. Allerdings fehlt hier auch der Zusatzservice, die Dienstleistung konzentriert sich ausschließlich darauf, Suchende und Anbieter zusammenzubringen. Du kannst auf der Plattform auch selbst ein Inserat veröffentlichen und nach einer Putzhilfe suchen.

Ähnlich funktioniert auch betreut.de, hier kannst Du aber nicht nur Haushaltshilfen finden, sondern auch weitere haushaltsnahe Dienstleistungen wie Kinder- oder Tierbetreuung, Nachhilfe und Seniorenbetreuung.

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