Seriöse Spendenorganisationen So findest Du die passende Spendenorganisation
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Rund fünf Milliarden Euro haben die Deutschen laut Angaben des Deutschen Spendenrats im Jahr 2023 gespendet. Das waren zwar rund 700 Millionen Euro weniger als 2022, aber immer noch eine beträchtliche Zahl. Wenn Du dank der Ratschläge von Finanztip kräftig gespart hast oder falls Du ohnehin gerne spendest, haben wir ein paar Tipps für Dich, wie Du mit Deinem Geld Gutes tun kannst. Denn auch mit fünf Milliarden Euro an Hilfsgeldern gibt es noch immer viele Menschen, die Hilfe dringend brauchen – hierzulande und in aller Welt.
Wer spendet, will natürlich auch, dass das Geld sicher und möglichst vollständig beim Adressaten ankommt. Der beste Anhaltspunkt dafür sind Spenden-Siegel wie das des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Organisationen, die sich damit schmücken wollen, müssen sich einer strengen und kostenpflichtigen Prüfung unterziehen.
Das DZI-Zeichen ist also ein deutlicher Hinweis, dass alles seine Ordnung hat – seine Abwesenheit muss aber noch kein Alarmzeichen sein. Denn gerade für kleinere Wohltäter ist der bürokratische und finanzielle Aufwand der Prüfung oft zu hoch. Als Alternative gibt es andere, kostenlose Siegel, etwa das der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, das „Wirkt!“-Zeichen von Phineo und das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats an seine Mitgliedsorganisationen.
Falls Du Dich auf die Siegel nicht verlassen willst, kannst Du die Organisationen auch selbst ein wenig prüfen. Was die Organisation eingenommen hat und wofür sie es ausgegeben hat, sollte leicht herauszufinden sein, etwa im Jahresbericht auf der Webseite. Falls ein Spendensammler in seiner Werbung arg auf die Tränendrüse drückt, ist das kein gutes Zeichen. Gleiches gilt für besonders grausame Bilder, etwa von Kriegsopfern oder hungernden Kindern. Seriöse Organisationen haben es sich zum Prinzip gemacht, potenzielle Unterstützer nicht auf diese Weise unter Druck zu setzen.
Ein weiterer Weg zu seriösen Helfern sind spezielle Spendenportale im Internet. Zudem bieten einige Banken eigene Portale, die aber meist nur für Kunden des jeweiligen Geldinstituts nutzbar sind. Auf den Seiten kannst Du aus einer Vielzahl von Projekten verschiedener Initiatoren auswählen. Teilweise können auf solchen Seiten neben Vereinen auch Einzelkämpfer Projekte und Spendenaufrufe einstellen. In der Regel überprüfen die Seitenbetreiber die Spendensammler aber nicht – schau daher genau, wem Du Dein Geld gibst. Auf manchen Websites kann man den Organisationen dafür zum Beispiel Fragen stellen oder Kommentare anderer Spender lesen.
Egal an wen Du spendest, der populärste Weg ist die Überweisung. Bei manchen Organisationen kann man auch direkt auf der Webseite spenden, zum Beispiel per Paypal oder Kreditkarte. Spenden per SMS sind noch unkomplizierter, allerdings können dabei Transaktionskosten anfallen, die vom gespendeten Betrag abgezogen werden. Am Ende landet so möglicherweise nur ein Teil des Geldes dort, wo es hin soll.
Wer spendet, darf entscheiden, wofür das Geld ausgegeben werden darf. Du kannst beim Spenden also eingrenzen, wofür das Geld genau gedacht ist – so weißt Du immer, wem Du wie geholfen hast. Was dem Spender ein gutes Gefühl gibt, bereitet den Spendenorganisationen aber oft Kopfschmerzen. Denn so sind manche Projekte überversorgt, während es anderswo am Nötigsten fehlt. Falls Du einer Organisation zutraust, Dein Geld sinnvoll zu verteilen, spendest Du daher besser ohne Zweckbindung.
Ob große oder kleine Beträge – Spenden lassen sich relativ unkompliziert als Sonderausgaben von der Steuer absetzen, wenn die Empfängerorganisation steuerbegünstigt ist. Bei Summen bis 300 Euro reicht dafür ein sogenannter vereinfachter Nachweis, also zum Beispiel der Überweisungsträger oder eine Buchungsbestätigung. Für alles, was darüber hinausgeht, solltest Du Dir von der Organisation eine Spendenquittung schicken lassen. Ausnahme seit dem Jahr 2022: Bei Spenden für die Ukraine reicht auch ein vereinfachter Nachweis. Achtung: Spenden direkt an Hilfsorganisationen in der Ukraine lassen sich nicht absetzen. Das geht aus den FAQ „Ukraine“ (Steuern) des Bundesfinanziministeriums hervor.
Du kannst höchstens ein Fünftel Deiner Gesamteinkünfte sofort als Spende geltend machen. Falls Du mehr gespendet hast, dass kannst Du den überschießenden Betrag aufs Folgejahr vortragen, also erst ein Jahr später steuerlich geltend machen. Mehr zu diesem Thema liest Du in unserem Ratgeber Spenden als Sonderausgaben.
Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, ohne Überweisung zu helfen. Unkompliziert und persönlich ist zum Beispiel der Kauf einer Obdachlosenzeitung, die Dir inzwischen in den meisten größeren Städten auf der Straße von Obdachlosen angeboten wird. Manche Herausgeber statten ihre Verkäufer mit sichtbar zu tragenden Ausweisen aus, andere nicht. Daher musst Du Dich in den meisten Fällen auf Dein Gefühl verlassen und dem Verkäufer vertrauen, dass er die Zeitung zu Recht verkauft.
Manche Organisationen freuen sich auch über Sachspenden. Geld ist allerdings fast überall willkommener. Schließlich wissen die Helfer in der Regel selbst am besten, was gebraucht wird. Und Kisten voller Schals und Mützen helfen wenig, wenn es an Nahrung und Medikamenten fehlt. Sachspenden produzieren für die Empfänger außerdem einen erheblichen logistischen Aufwand – es sei denn, sie gehören zum Prinzip der Hilfe wie bei den bundesweit organisierten Tafeln, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen.
Organisationen, die sich über Zuwendungen freuen, gibt es massenhaft, von kleinen lokalen Projekten bis zu den großen Spendenaktionen der Kirchen. Der Fokus liegt dort und bei vielen anderen Wohltätern auf der Hilfe für Entwicklungsländer. Vielleicht etwas unbekannter, aber nicht weniger seriös sind Organisationen, die sich auf Hilfe für bedürftige Menschen in Deutschland spezialisiert haben. Wir haben eine kleine Auswahl für Dich zusammengestellt:
Weitere Projekte und Organisationen findest Du auf den Webseiten www.phineo.org und www.transparency.de oder in der Mitgliederliste des Deutschen Spendenrats unter www.spendenrat.de. Das DZI bietet eine praktische Suchmaschine für Anlaufstellen, die sogar Organisationen ohne DZI-Siegel erfasst. Oder Du informierst Dich, wer sich in Deiner unmittelbaren Nähe um Bedürftige kümmert. Vor allem in Großstädten gibt es zahlreiche lokale Organisationen und Vereine, etwa für Obdachlosenbetreuung, Suchtprävention, zur Förderung von Familien mit Migrationshintergrund oder dem Kinder-, Tier- und Umweltschutz.
Und falls Du künftig nicht nur im Endspurt zur Weihnachtszeit, sondern dauerhaft Gutes tun willst, ist das kein Problem: Viele Organisationen und Projekte bieten dafür Paten- und Mitgliedschaften oder ähnliche Programme an.
Und selbst wenn es das nicht gibt, könntest Du sogar einen Dauerauftrag einrichten. Doch dann soltest Du natürlich die Organisation schon genauer unter die Lupe nehmen. Überprüf beispielsweise die Kündigungsfrist und ob sie ein 14-tägiges Widerrufsrecht einräumt.
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