Gaszähler ablesen Lies Deinen Gaszähler ab und melde den Zählerstand
Finanztip-Experte für Energie
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Du willst Deinen Gaszähler ablesen aber bist Dir nicht sicher, welche Zahl Du brauchst und wo Du den Zähler überhaupt findest? Dann bist Du in diesem Ratgeber richtig.
Wenn Du gerade zum ersten Mal Deinen Gaszähler abliest, dann nimm Dir vor, ihn künftig einmal im Jahr abzulesen. Melde Deinem Gasanbieter diesen Zählerstand. Dann darf er Deinen Verbrauch nicht schätzen und kann nur abrechnen, was Du tatsächlich verheizt hast (§ 40a Abs. 2 EnWG). Andernfalls zahlst Du womöglich drauf.
Das Ablesen funktioniert ähnlich wie bei einem Stromzähler. Der Gaszähler hat ein kleines Sichtfenster mit einem Zählwerk, das Dir den aktuellen Zählerstand in Kubikmetern (m3) anzeigt. Für Deinen Gasanbieter sind nur die Stellen vor dem Komma wichtig. Die Nachkommastellen, die sich in einem rot umrandeten Bereich befinden, brauchst Du Dir also nicht zu notieren. Zur Sicherheit kannst Du vom Gaszähler ein Foto machen, damit Du einen Nachweis über den Zählerstand und das Ablesedatum hast.
Außerdem findest Du auf Deinem Gaszähler eine Zählernummer, die den Gaszähler eindeutig als Deinen identifiziert. Sie ist sechs bis acht Ziffern lang und ist meistens in der Nähe des Strichcodes abgedruckt, der sich ebenfalls auf Deinem Zähler befindet. Deine Zählernummer findest Du auch auf früheren Gasabrechnungen. Du kannst die beiden Nummern im Zweifel abgleichen, um sicherzustellen, dass Du den richtigen Zähler abliest.
Die Grafik zeigt, wo Du den Zählerstand und die Zählernummer auf Deinem Gaszähler findest.
Mindestens einmal im Jahr erstellt Dein Gasanbieter auf Basis Deines gemeldeten Zählerstands eine Jahresrechnung, über die Dein tatsächlicher Gasverbrauch abgerechnet wird. Dein Gasverbrauch ergibt sich aus der Differenz zwischen dem alten Zählerstand von vor zum Beispiel einem Jahr und dem aktuell abgelesenen Zählerstand.
Dein Gaszähler misst das Volumen des verbrauchten Gases in der Einheit Kubikmeter (m³). Auf Deiner Gasrechnung wird aber der Energiegehalt des verbrauchten Gases in der Einheit Kilowattstunden (kWh) abgerechnet. Wie hängt das zusammen?
Der Zähler misst nur das Volumen des verbrauchten Gases. In einem Kubikmeter Gas stecken unterschiedlich viele Kilowattstunden Energie, abhängig davon, wo das Gas herkommt. Für die Umrechnung gibt es eine einfache Faustregel: Das Volumen in Kubikmetern mal zehn ergibt den ungefähren Energiegehalt in Kilowattstunden. Beispiel: Hast Du 1.800 Kubikmeter Gas verbraucht, entspricht das grob 18.000 Kilowattstunden.
Dein Gasanbieter rechnet für seine Abrechnung aber viel genauer um. Die Formel lautet: Gasverbrauch in m³ × Brennwert × Zustandszahl = Verbrauch in kWh.
Der Brennwert und die Zustandszahl sind individuell. Beide Zahlen findest Du in der Regel auf Deiner Gasabrechnung oder auf der Internetseite Deines Netzbetreibers.
Der Brennwert steht für die Qualität des Gases und gibt den Energiegehalt pro Kubikmeter Gas an. Hat Dein Gas einen niedrigen Brennwert, brauchst Du zum Heizen mehr Kubikmeter als mit einem höheren Brennwert. Laut der Bundesnetzagentur schwankt der Brennwert zwischen 8,4 und 13,1 Kilowattstunden pro Kubikmeter und hängt von der Zusammensetzung des Gases ab.
Die Zustandszahl wiederum gleicht den Unterschied zwischen dem sogenannten Normzustand und dem Betriebszustand des Gases aus. Denn Gas verändert je nach Temperatur sein Volumen. Deine Gasabrechnung basiert auf dem Normzustand, der bei einer Temperatur von null Grad Celsius und einem Druck von rund einem bar liegt. Die Zustandszahl rechnet den Normzustand schließlich auf die Temperatur und den Luftdruck an Deinem Gaszähler um – sie liegt in der Regel zwischen 0,9 und 1,0.
Tipp: Mit dem Finanztip-Gasrechner (enthält Werbelinks) kannst Du prüfen, ob Du aktuell zu viel für Gas bezahlst und sich ein Gasanbieterwechsel lohnen würde.
Wahrscheinlich hat Dein Gaszähler ein graues oder weißes Gehäuse. In Einfamilienhäusern befindet er sich im Heizungsraum beziehungsweise dem Raum, in dem die Hausanschlüsse für Strom, Gas und Wasser untergebracht sind. Meistens findest Du den Gaszähler also im Keller oder Hauswirtschaftsraum, seltener auch im Hausflur oder Eingangsbereich.
In Mehrfamilienhäusern mit einer Gaszentralheizung im Keller musst Du den Gaszähler nicht selbst ablesen. Das macht Dein Vermieter und rechnet über die jährliche Heizkostenabrechnung Deinen Gasverbrauch ab.
Den Zähler selbst ablesen musst Du aber, wenn Du in Deiner Wohnung eine eigene Gasetagenheizung hast. Das ist der Fall, wenn Du zur Miete wohnst oder eine Eigentumswohnung hast und gleichzeitig einen eigenen Gasvertrag hast. Dann findest Du direkt in Deiner Wohnung auch den Gaszähler.
Den Gaszähler kannst Du leicht vom Stromzähler unterscheiden, indem Du auf die Einheiten achtest. Bei Stromzählern wird der Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) angegeben, bei Gaszählern in Kubikmetern (m3). Der Gaszähler ist im Gegensatz zum Stromzähler über zwei Rohre mit dem Netz verbunden.
In Haushalten gibt fast nur die sogenannten Balgengaszähler. Diese haben voneinander getrennte Messkammern, die sich füllen und leeren, wenn Gas hineinströmt. Wie viele Füllungsvorgänge stattfinden, wird dabei von einem Zählwerk gemessen. Weitere Arten von Gaszählern kommen eher in der Industrie oder bei besonders großem Gasdruck zum Einsatz, etwa Drehkolbenzähler, Turbinengaszähler und Ultraschallgeräte.
Ähnlich wie beim Strom gibt es auch für Gas intelligente Messsysteme, die sich Smart Meter nennen. Intelligente Gaszähler sind bisher noch seltener als die intelligenten Stromzähler. Solltest Du bereits ein Smart Meter für Gas haben, musst Du den Zählerstand nicht ablesen, denn dieser wird automatisch an den Gasnetzbetreiber übermittelt. Intelligente Gaszähler erkennst Du an einem digitalen Display.
In der Regel meldet sich der örtliche Gasnetzbetreiber oder Dein Gasanbieter einmal im Jahr bei Dir und fragt Dich nach dem Zählerstand. Es kann aber auch sein, dass der Netzbetreiber selbst jemanden vorbeischickt, um den Zähler abzulesen.
Wenn Du den Gaszähler selbst ablesen sollst, dann übermittle den Zählerstand zuverlässig und rechtzeitig. So stellst Du sicher, dass nur Dein tatsächlicher Gasverbrauch abgerechnet wird. Du kannst Dir auch eine jährliche Erinnerung im Kalender einspeichern und den Zählerstand unaufgefordert einreichen.
Wenn Du Deinen Gasanbieter wechselst, musst Du ebenfalls den Gaszähler ablesen. Tipps zu diesem Thema findest Du im Ratgeber zum Gasanbieterwechsel.
Auch bei einem Umzug musst Du den aktuellen Zählerstand übermitteln. Notier Zählerstand und Zählernummer Deines alten Gaszählers. Wenn Du auch in der neuen Wohnung einen Gaszähler hast, dann notier auch dessen Werte. Solltest Du bei Deinem jetzigen Gasanbieter bleiben, stellt dieser Dir wahrscheinlich ein Online-Formular zur Verfügung, in dem Du die neue Anschrift und den Zählerstand eintragen kannst.
Wenn Dein Gasanbieter die Jahresrechnung erstellen will, aber kein aktueller Zählerstand vorliegt, darf der Zählerstand geschätzt werden (§ 40a Abs. 2 EnWG). Dein Gasanbieter wird Deinen Verbrauch dann auf der Basis Deines früheren Gasverbrauchs und des letzten bekannten Zählerstands hochrechnen. Das kann dazu führen, dass Dir vorerst mehr in Rechnung gestellt wird, als Du verbraucht hast. Wenn schon länger nicht mehr abgelesen wurde, kann die Schätzung auch deutlich daneben liegen.
Lies deshalb Deinen Gaszähler am besten einmal im Jahr ab. Du kannst auch öfters zwischendurch ablesen, um ein besseres Gefühl für Deinen Gasverbrauch zu bekommen. Versuch, Deinen Verbrauch und damit Deine Heizkosten langfristig zu senken.
Tipp: Wenn Du den Zählerstand an einem bestimmten Tag melden sollst, an diesem Tag aber nicht kannst, ist das nicht schlimm. Lies Deinen Gaszähler dann einfach ein paar Tage früher ab und melde den Zählerstand entsprechend ein wenig früher. Dein Anbieter wird die verbleibenden Tage bis zum eigentlichen Stichtag dann einfach hochrechnen.
Deinen Zählerstand kannst Du entweder Deinem Gasanbieter melden oder aber dem Netzbetreiber, wenn Du von ihm dazu aufgefordert wirst. Der Netzbetreiber wird die Daten dann an Deinen Gaslieferanten weitergeben. Wenn Du den Zählerstand an den Netzbetreiber schickst, wird er Dich auch nach der Zählernummer fragen. Achte darauf, die richtige Nummer anzugeben, damit der Verbrauch Dir zugeordnet werden kann.
Die meisten Gasanbieter und Netzbetreiber bieten Dir die Möglichkeit, den Zählerstand über ein Online-Formular auf der Website oder über eine App einzutragen. Oder Du sollst online ein Foto vom Zählerstand hochladen. Manchmal bekommst auch Du eine Ablesekarte, die Du ausgefüllt einfach per Post an den Netzbetreiber zurückschickst.
Solltest Du feststellen, dass Dein Zähler defekt ist, melde den Defekt sofort Deinem Netzbetreiber, damit dieser den Zähler überprüfen und gegebenenfalls austauschen kann.
Wenn Du Zählerstand und Zählernummer ohnehin gerade zur Hand hast, ist dies ein guter Zeitpunkt, um Deinen aktuellen Gasvertrag zu überprüfen. Oft kannst Du durch einen Wechsel des Gasanbieters mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Beim Tarifvergleich hilft Dir der Finanztip-Gasrechner. Er zeigt Dir nicht nur günstige Gastarife an, sondern auch ausschließlich solche mit verbraucherfreundlichen Vertragsbedingungen. Zudem führen wir bei Finanztip eine Liste mit Gasanbietern, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind – sie erscheinen nicht in unserer Ergebnisliste.
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