Kostenlose Rechtsberatung & Anwaltssuche So findest Du den richtigen Anwalt
Finanztip-Expertin für Recht
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Egal, ob Du in einen Autounfall verwickelt bist, Ärger mit Deinem Vermieter oder Arbeitgeber hast oder ob Dir eine Scheidung bevorsteht: Immer wieder kann es Situationen geben, in denen eine anwaltliche Unterstützung sinnvoll oder sogar notwendig ist. Wir erklären Dir, wie Du die richtige Anwaltskanzlei finden kannst und wo es eine kostenlose Rechtsberatung gibt.
In Deinem Alltag können sich immer wieder Fragen stellen, bei denen Du nicht genau weißt, wie die Rechtslage ist. Für viele konkrete Rechtsfragen bietet Finanztip Ratgeber und Checklisten zu typischen Verbraucherthemen an – beispielsweise zum Erb- und Familienrecht, zum Arbeits- und Sozialrecht und zum Mietrecht. Findet sich da keine Lösung, kann Dir eine anwaltliche Ersteinschätzung weiterhelfen – die darf eine Anwaltskanzlei auch kostenlos anbieten (BGH, 03.07.2017, Az. AnwZ (Brfg) 42/16).
Viele Kanzleien bieten eine kostenlose Erstberatung an, vor allem dann, wenn Verbraucher eine Einschätzung benötigen, ob sie überhaupt Rechte geltend machen können. Finanztip empfiehlt einzelne Anwaltskanzleien zu speziellen Verbraucherthemen, zum Beispiel zur Beitragserhöhung bei privaten Krankenkassen oder zur Durchsetzung von Zinsansprüchen bei Prämiensparverträgen. Wir bewerten es positiv, wenn die Kanzleien eine kostenlose Ersteinschätzung anbieten. Mit einer solchen Information kannst Du dann überlegen, ob es sich lohnt, einen Rechtsstreit zu beginnen.
Du kannst Dich mit Deiner Frage auch an ein Anwaltsvermittlungsportal wenden. Auf dessen Website kannst Du Deine Frage eingeben und erhältst dann idealerweise eine kostenlose Erstberatung durch einen Anwalt. Das ersetzt keine umfangreiche Beratung, kann aber trotzdem nützlich sein.
Du kannst Dich dazu an Klugo wenden, die eine kostenlose telefonische Rechtsberatung am Telefon vermitteln. Für die teilnehmenden Kanzleien ist das eine Form von Werbung. Es kann sein, dass Dir die Anwältin oder der Anwalt nach dem Gespräch ein Angebot für eine kostenpflichtige Beratung schickt. Aber dann kannst Du Dir immer noch überlegen, welche weiteren Schritte Du unternehmen willst. Wie wir den Anbieter gefunden und ausgewählt haben, erfährst Du am Ende des Ratgebers.
Das kostenlose Angebot von Klugo wird derzeit als Beratung Basic in folgenden Bereichen angeboten: Arbeitsrecht samt Prüfung eines Arbeitsvertrags, Arzthaftung, Asylrecht/Migrationsrecht, Bankrecht, Baurecht, Dieselskandal, DSGVO/Datenschutz, Erbrecht, Immobilienrecht, Medizinrecht, Schadensersatz, Verkehrsrecht, Ordnungswidrigkeiten, Sozialrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht, Versicherungsrecht, Wohnungseigentumsrecht und Steuerrecht (Stand: September 2024).
Wer eine Rechtschutzversicherung abgeschlossen hat, kann bei guten Tarifen immer auch eine telefonische Rechtsberatung in Anspruch nehmen, ohne dass der Versicherer den Anruf als Versicherungsfall einordnet. Alle Versicherer, die wir empfehlen, bieten Rechtsberatung am Telefon an – auch zu Bereichen, in denen laut Vertrag kein Rechtsschutz besteht. Dieser Service Deiner Rechtsschutzversicherung ist unkompliziert und in vielen Fällen hilfreich.
Wir haben im Sommer 2023 Rechtsschutztarife mit den Bausteinen Privat, Beruf und Verkehr untersucht. Unsere Empfehlungen aus diesem Test sind:
WGV PBV Optimal
Huk-Coburg PBV Plus
Du kannst auch eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, wenn Du nicht rechtsschutzversichert bist und sie Dir eigentlich nicht leisten kannst. Denn niemand soll aus finanziellen Gründen darin gehindert sein, seine Rechte wahrnehmen zu können. Dazu gibt es die sogenannte Beratungshilfe. Diese Sozialleistung steht Dir nur für rechtliche Beratung außerhalb eines Gerichtsverfahrens zur Verfügung (§ 1 Abs. 1 BerHG). Bist Du schon im Gerichtsverfahren, gibt es unter bestimmten Voraussetzungen Prozesskostenhilfe.
Die Einkommensgrenzen für die Beratungshilfe entsprechen denen der Prozesskostenhilfe. Mit dem, was Dir zur Verfügung steht, darfst Du Dir keine anwaltliche Beratung leisten können. Von Deinem Nettoeinkommen ziehst Du die monatlichen Mietkosten ab, sowie folgende Freibeträge (§ 115 ZPO):
Wer kein Vermögen hat und dessen oder deren einzusetzendes Einkommen nach allen Abzügen weniger als 20 Euro beträgt, kann laut Bundesjustizministerium Beratungshilfe bekommen. Du kannst mit diesem Vorab-Check selbst prüfen, wie wahrscheinlich ein Anspruch auf Beratungshilfe ist.
Du beantragst Beratungshilfe am besten beim nächsten Amtsgericht, in dessen Bezirk Du wohnst. Dafür brauchst Du das Antragsformular Beratungshilfe. Darin musst Du Deine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse offenlegen. Deshalb solltest Du Deine Lohnabrechnung, Deinen Rentenbescheid oder andere Unterlagen sowie die Kontoauszüge der letzten drei Monate vorlegen. Deine Ausgaben für Miete, Strom und Versicherung kannst Du mit Kontoauszügen belegen. Du kannst den Antrag auch mit anwaltlicher Unterstützung stellen lassen. Erkundige Dich dazu bei der Kanzlei, von der Du die Rechtsberatung möchtest.
Es darf allerdings keine andere geeignete, zumutbare und günstigere Hilfemöglichkeit geben. Das kann zum Beispiel, je nach Fall, das Angebot einer Schuldnerberatungsstelle, einer Verbraucherzentrale, des Jugendamts oder eines Mietervereins sein.
Bewilligt das Amtsgericht Beratungshilfe, bekommst Du einen Berechtigungsschein. Mit dem kannst Du zu einer Anwältin oder einem Anwalt Deiner Wahl gehen. Übernimmt sie oder er das Mandat, dann hast Du mit der Rechnung nichts zu tun. Die Kosten übernimmt der Staat. 15 Euro musst Du in der Regel selbst zahlen. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sind grundsätzlich verpflichtet, Beratungshilfe zu übernehmen, können im Einzelfall aber zum Beispiel aus Zeitgründen ablehnen (§ 49a Abs. 1 BRAO).
Die Anzahl der Anträge auf Beratungshilfe hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Einen Höchststand von 920.000 Anträgen gab es nach der Statistik des Bundesamts für Justiz im Jahr 2006, die letzten Zahlen beziehen sich auf 2021 mit nur 350.000 Anträgen. Das bedeutet einen Rückgang um fast 40 Prozent im Vergleich zum Höchststand. Ein Grund könnte darin liegen, dass Menschen mit wenig Geld sich immer seltener trauen, anwaltliche Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Der Zugang zum Recht ist auch nicht unkompliziert, da Betroffene viele Dokumente vorlegen müssen, um ihre Einkommens- und Vermögenssituation zu belegen.
In den Bundesländern Bremen und Hamburg gibt es eine Besonderheit. Dort gibt es keine Berechtigungsscheine für Beratungshilfe. Stattdessen können Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen sich an öffentliche Beratungsstellen wenden. Hier findest Du weiterführende Informationen dazu:
Im Land Berlin haben Rechtsuchende die Wahl zwischen Beratungshilfe und der Beratung in einer öffentlichen Beratungsstelle.
Aber auch in anderen Bundesländern bieten einzelne Städte und Gemeinden eine kostenlose öffentliche Rechtsberatung für Menschen mit geringem Einkommen in Ergänzung zur Beratungshilfe an – oft in Kooperation mit Anwaltsvereinen vor Ort.
Bundesland | Anzahl Beratungsstellen | Orte |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 5 | Esslingen, Freiburg, Heidelberg, Lörrach, Tübingen |
Bayern | 6 | Augsburg, Dachau, Ebersberg, München, Rosenheim, Wolfratshausen |
Berlin | 1 | Berlin (für Jugendliche) |
Bremen | 3 | Bremen |
Brandenburg | 1 | Potsdam |
Hessen | 2 | Darmstadt, Frankfurt |
Mecklenburg-Vorpommern | 10 | Anklam, Bergen, Demmin, Greifswald, Malchin, Pasewalk, Ribnitz-Damgarten, Schwerin, Ueckermünde, Wolgast |
Niedersachsen | 2 | Stade, Uelzen |
Nordrhein-Westfalen | 4 | Dortmund, Duisburg, Essen, Köln |
Rheinland-Pfalz | 8 | Alzey, Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Ludwigshafen, Mainz, Pirmasens |
Saarland | 3 | Saarbrücken, Neunkirchen, Merzig |
Sachsen | 13 | Bischofswerda, Chemnitz, Dresden, Großenhain, Limbach-Oberfrohna, Leipzig, Löbau, Neustadt, Pirna, Reichenbach, Torgau, Zittau, Zwickau |
Sachsen-Anhalt | 1 | Halle |
Schleswig-Holstein | 0 | |
Thüringen | 4 | Erfurt, Jena, Gera, Weimar |
Quelle: Deutscher Anwaltverein; die Übersicht zeigt eine Auswahl an Rechtsberatungsstellen, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Stand: April 2024)
Am einfachsten ist es, bei Deinem Amtsgericht anzurufen und nach einer Rechtsberatungsstelle zu fragen.
An vielen Universitäten gibt es kostenlose Rechtsberatung von Studierenden der rechtswissenschaftlichen Fakultät zu Rechtsfragen bis zu einem Streitwert von 1.000 Euro. Die Studierenden arbeiten oft unter der Anleitung von Rechtsanwälten. Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger und kann hilfreich sein. Ein solches Angebot bieten zum Beispiel die Universitäten Potsdam und Passau oder an der Universität Augsburg zu Rechtsfragen auf dem Gebiet des Mietrechts.
Studierende selbst können sich mit rechtlichen Problemen oft auch an die Studierendenwerke wenden, die eine eigene Rechtsberatung anbieten.
Manchmal kommt man mit den kostenlosen Angeboten nicht weiter oder Du erfüllst nicht die Voraussetzungen, um eine unentgeltliche Rechtsberatung zu bekommen. Dann hilft nur eine Rechtsanwältin oder ein Rechtsanwalt. Doch wie findet man einen guten Rechtsbeistand?
Laut Bundesrechtsanwaltskammer gab es im gesamten Bundesgebiet zum 1. Januar 2023 insgesamt rund 165.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die in 28 Rechtsanwaltskammern organisiert sind. Aus dieser großen Anzahl musst Du die für Dich passende Person finden, die Dich am besten vertritt.
Das entscheidende Kriterium ist die Qualität. Die meisten Rechtsanwälte haben sich auf ein oder zwei Rechtsgebiete spezialisiert. Das ist angesichts der Fülle von Rechtsfragen und Rechtsprechung auch sinnvoll. Eine Spezialisierung geht häufig mit einer theoretischen und praktischen Fachanwaltsausbildung einher. Auch regelmäßige Fortbildungen gehören dazu.
In drei Schritten findest Du heraus, wer für Dein Rechtsproblem der passende Rechtsbeistand ist:
Höre Dich im Freundes- und Bekanntenkreis um und erkundige Dich, wer mit welcher Anwältin oder welchem Anwalt gute Erfahrungen gemacht hat. Frage aber immer, in welchem Rechtsgebiet die Empfehlung tätig war. Eine gute Familienrechtsanwältin ist in der Regel keine Expertin für Arbeitsrecht.
Jede Rechtsanwaltskammer bietet einen Suchdienst an, in dem alle Mitglieder aufgeführt sind. Die Bundesrechtsanwaltskammer hat auf ihrer Website alle Adressen der 28 Rechtsanwaltskammern aufgeführt. Auf deren Seiten kannst Du in Deiner Region eine Anwältin oder Anwalt für Deine Frage finden. Dazu öffnest Du die Suche der Rechtsanwaltskammer, in dessen Gebiet Du wohnst.
Übersicht: Anwaltssuche über die Rechtsanwaltskammern
Quelle: Websites der einzelnen Rechtsanwaltskammern (Stand: April 2024)
Du solltest eine Expertin oder Experten auf dem Gebiet Deiner konkreten Rechtsfrage suchen. Es gibt zum Beispiel einen Fachanwaltstitel für Arbeitsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Erbrecht, Familienrecht, Medizinrecht, Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Sozialrecht, Steuerrecht, Verkehrsrecht und Versicherungsrecht. Laut Statistik der Bundesrechtsanwaltskammer zum 1. Januar 2023 haben mehr als 58.000 Mitglieder einen Fachanwaltstitel, die meisten davon im Arbeitsrecht. Suche bewusst nach einer Person, die eine Spezialisierung hat.
Eine Fachanwaltsausbildung dauert und setzt neben dem erfolgreichen Abschluss eines Fachanwaltslehrgangs auch den Nachweis einer gewissen Anzahl von Mandaten in dem Rechtsgebiet voraus – und zwar innerhalb der letzten drei Jahre vor Antragstellung. Für den Fachanwalt für Arbeitsrecht muss die Anwältin oder der Anwalt 100 Fälle nachweisen, 50 davon müssen Gerichtsverfahren sein. Im Familienrecht sind sogar 120 Fälle vorzuweisen, davon 60 gerichtliche Auseinandersetzungen. Die Hürden in der Fachanwaltsordnung sind hoch.
Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Rechtsanwälte ohne Fachanwaltstitel die schlechteren Anwälte sind. Es gibt Berufsträger, die noch nicht lange genug selbstständig tätig sind oder die notwendige Anzahl der Fälle noch nicht vorweisen können.
Suche Dir eine Kanzlei in Deiner Nähe. So kannst Du ein persönliches Gespräch führen, falls Dir das wichtig sein sollte. Ansonsten kannst Du Dich auch per Internet oder Telefon absprechen. Du kannst in den Suchformularen angeben, wie weit die Kanzlei von Deinem Wohnort weg sein soll.
Beispiel: Antje wohnt in Osnabrück in Niedersachsen. Sie ist Opfer eines so genannten Phishing-Angriffs geworden. Sie glaubte, mit einem Mitarbeiter ihrer Bank zu sprechen, gab ihm Informationen, mit denen er unberechtigt Geld von ihrem Konto abheben konnte. 3.500 Euro sind weg. Die Bank sieht die Schuld allein bei Antje, die das anders sieht.
Sie sucht eine Anwältin oder einen Anwalt, um die 3.500 Euro von der Bank einzufordern. Spezialisiert auf diese Fälle sind Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht. In ihrem Freundes- und Bekanntenkreis kennt niemand eine gute Kanzlei für Bankrecht.
Sie sollte deshalb über die Rechtsanwaltskammer die Adresse eines Rechtsbeistands suchen. Für Osnabrück und Umgebung ist die Rechtsanwaltskammer im Oberlandesgerichtsbezirk Oldenburg zuständig. Antje findet über die Anwaltssuche der Rechtsanwaltskammer Oldenburg zwei Rechtsanwälte, die einen Fachanwaltstitel für Bankrecht haben. Angezeigt werden die jeweiligen Kontaktdaten und Website.
Tipp: Ist Dir nicht klar, welche Rechtsanwaltskammer für Deinen Wohnort zuständig ist, kannst Du auch die bundesweite Anwaltssuche nutzen. Darüber findest Du auch einzelne Rechtsanwälte, aber keine Kontaktdaten. Auch die Homepages der Kanzleien sind dort nicht hinterlegt.
Nachdem Du Anwälte in Deiner Umgebung mit einer Spezialisierung für Deine Rechtsfrage gefunden hast, hast Du meist die Qual der Wahl – zumindest, wenn Du in einer Großstadt wohnst. Du solltest Dir die Websites der verschiedenen Kanzleien ansehen und eine Reihenfolge festlegen, nach der Du die Kanzleien anrufst. Denn nicht jede Kanzlei nimmt neue Mandanten an. Erkläre kurz Deinen Fall und erkundige Dich, ob die Kanzlei die Beratung nach den gesetzlichen Gebühren abrechnet. Sollten sie Dir mitteilen, dass die Kanzlei nach Stundensätzen mit einer Vergütungsvereinbarung abrechnet, kann es teuer werden. Du gehst kein Risiko ein, wenn nach Rechtsanwaltsvergütungsgesetz abgerechnet wird.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Anwaltsvermittlungsportale für die Suche nach einem Anwalt, zum Beispiel anwalt-suchservice.de. Betreiber dieses Suchdienstes ist der juristische Fachverlag Dr. Otto Schmidt. Auch darüber lassen sich Anwälte suchen, die eine Expertise zu einem bestimmten Rechtsthema haben. Auch anwalt.de ist ein Portal, auf dem sich Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen präsentieren können. Oft berichten sie in kleineren Artikeln zu einem Verfahren, das sie gewonnen haben oder sie berichten über konkrete aktuelle Rechtsfragen. Darüber können sich Nutzer ein Bild von der Kanzlei machen und so einen geeigneten Rechtsbeistand finden.
Die Vertragsbedingungen der Rechtsschutzversicherer garantieren dem Versicherungsnehmer das Recht auf freie Wahl eines Rechtsanwalts. Manche Versicherer reduzieren die Selbstbeteiligung, wenn der Versicherte einen der empfohlenen Anwälte beauftragt. Wenn Du selbst nicht sicher bist, wen Du beauftragen sollst, kannst Du Dich auch an Deinen Versicherer wenden. Der kann Dir eine Anwältin oder einen Anwalt empfehlen, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat.
Im April 2024 fanden wir nach einer Google-Suche für „kostenlose Rechtsberatung durch einen Rechtsanwalt“ unter den ersten 40 Treffern auf der Suchergebnisseite drei Anwaltsvermittlungsportale. An diese Anbieter schickten wir einen umfangreichen Fragebogen.
Wir wollten wissen, wie viele Anwältinnen und Anwälte über das jeweilige Portal ihre Dienstleistungen anbieten, in welchen Bereichen sie die meisten Anfragen vermitteln und ob die Beratung telefonisch, über E-Mail oder in den Kanzleiräumen erfolgt. Außerdem fragten wir, wie die Portale Geld verdienen und wie die Daten der Ratsuchenden geschützt sind. Von den angeschriebenen beantworteten zwei Portale unsere Fragen umfassend: Klugo und Yourxpert.
Dann haben wir über die Website dieser zwei Anbieter jeweils zwei typische Rechtsfragen eingestellt – ein Fall aus dem Bankrecht zum Phishing und eine Frage zu den Fristen bei einer Eigenbedarfskündigung. Vier Aspekte waren uns wichtig:
Über Klugo bekamen wir in unserer Stichprobe eine überzeugende Antwort im Rahmen eines Telefonats. Der Antwortende gab eine konkrete Hilfestellung für die nächsten Schritte und erläuterte die Rechtslage, die Rechtsprechung und die rechtlichen Risiken und möglichen Kosten eines Rechtsstreits. Nicht die Werbung für eine kostenpflichtige Beratung stand bei dem Gespräch im Vordergrund, sondern die Auskunft. Es entsprach den Erwartungen an eine rechtliche Ersteinschätzung. Bei der zweiten Frage zum Mietrecht wurde uns keine kostenlose Beratung Basic angeboten. Wir konnten nur zwischen zwei kostenpflichtigen Beratungen auswählen.
Über Yourxpert erhielten wir zwei schriftliche Antworten zu unseren Rechtsfällen über das Portal. Die Antworten enthielten einen ersten Hinweis, aber keine rechtliche Einschätzung zu unseren Fragen. Die Möglichkeit eines Dialogs gibt es nicht, ein Telefongespräch wird nicht angeboten. Ein erster Hinweis durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt kann in einigen Situationen aber durchaus hilfreich sein. Die Antwort entspricht allerdings nicht den Erwartungen an eine rechtliche Ersteinschätzung. Eine kostenlose Rechtsberatung mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen, bietet Yourxpert nicht.
Es handelte sich bei unserer Untersuchung nur um eine Stichprobe, die keinen generellen Rückschluss auf die Qualität der Beratung durch die über das Portal vermittelten Anwälte zulässt. Grundsätzlich kann es eine gute und einfache Möglichkeit sein, über ein Anwaltsvermittlungsportal an eine Rechtsauskunft zu gelangen, auch wenn Du Dir nicht zu viel davon versprechen solltest.
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