Steuererklärung Anlage U Unterhalt an Ex-Partner in der Steuererklärung
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Unterhalt ist nicht gleich Unterhalt. Zumindest in der Steuererklärung. Denn neben der Anlage U, um die es in diesem Ratgeber geht, gibt es auch noch die Anlage Unterhalt.
Während in der Anlage U die Unterhaltszahlungen an geschiedene oder getrennt lebende Ex-Partnerinnen und Ex-Partner erfasst werden, sind in der Anlage Unterhalt entsprechende Zahlungen an bedürftige Personen (Eltern, Kinder) als außergewöhnliche Belastungen geltend zu machen.
Aber Achtung: Es kann zu einer Situation kommen, in welcher der Ehegattenunterhalt dann doch in die Anlage Unterhalt gehört.
Unterhaltsleistungen an den in Deutschland ansässigen geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten sind bis zu höchstens 13.805 Euro jährlich als Sonderausgaben absetzbar, wenn dies mit Zustimmung des Empfängers oder der Empfängerin in der Steuererklärung in der Anlage U beantragt wird (§ 10 Einkommensteuergesetz EStG).
Der Betrag von 13.805 Euro erhöht sich noch um die Beiträge, die der Unterhaltsverpflichtete für die Kranken- und Pflegeversicherung der unterhaltsberechtigten Person gezahlt hat. Der Unterhaltsempfänger kann diesen höheren Teilbetrag als eigene Vorsorgeaufwendungen absetzen.
Wer den Unterhalt bekommt, muss die betreffenden Leistungen als sonstige Einkünfte versteuern. Diese sonstigen Einkünfte sind vom Empfänger in der Anlage SO zu erklären. Eine erteilte Zustimmung ist grundsätzlich bis auf Widerruf wirksam; eine für das kommende Jahr erteilte Zustimmung kann nur vor Beginn dieses Jahres gegenüber dem Finanzamt widerrufen werden.
Manchmal verweigert die oder der Ex aber die Zustimmung für die eben beschriebene Variante und der Weg zum berechtigten Einklagen ist zu lang. Dann kann eine Steuerermäßigung wegen der Unterstützung einer bedürftigen Person als außergewöhnliche Belastung in Betracht kommen.
Wichtig: In diesem Fall gehören die Unterhaltszahlungen dann nicht in die Anlage U, sondern in die Anlage Unterhalt. Der Höchstbetrag, bis zu dem Unterhaltsleistungen als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden können, beträgt 11.784 Euro im Jahr 2024, entspricht also dem Grundfreibetrag.
Dieser Betrag erhöht sich noch um die Beiträge, die der Unterhaltsverpflichtete für die Kranken- und Pflegeversicherung der unterhaltsberechtigten bedürftigen Person gezahlt hat. Der Höchstbetrag ist um den Betrag zu kürzen, um den die eigenen Einkünfte und Bezüge der unterstützten Person 624 Euro übersteigen (§ 33a EStG).
Ausführlichere Informationen zum Thema kannst Du im Ratgeber Ehegattenunterhalt absetzen nachlesen.
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