Steu­er­er­klä­rung Anlage U Unterhalt an Ex-Partner in der Steu­er­er­klä­rung

Jörg Leine
Finanztip-Experte für Steuern

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Anlage U lassen sich Unterhaltsleistungen an geschiedene oder dauernd getrennt lebende Ehepartner als Sonderausgaben absetzen.
  • Allerdings ist dafür die Zustimmung der anderen Person erforderlich und diese muss den Unterhalt in ihrer Steu­er­er­klä­rung in der Anlage SO angeben. Das nennt sich Realsplitting.
  • Zudem muss der Unterhaltszahler der Empfängerin alle dadurch entstehenden Nachteile ersetzen.
  • Alternativ lassen sich Unterhaltszahlungen als außergewöhnliche Belastungen absetzen.

So gehst Du vor

  • Die Steu­er­er­klä­rung machst Du am besten mit einem Steuerprogramm oder einer Steuer-App.
  • Wir empfehlen für alle Fälle Wiso Steuer 2024 und Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023)ohne Photovoltaik. Wenn Du nicht selbstständig bist, reicht meist unser Preis-Leistungs-Tipp Tax 2024.
  • Für sehr einfache Fälle bieten sich auch die Steuer-Apps Steuerbot, Wiso Steuer und Taxfix an, die uns in unserem ausführlichen Test besonders überzeugt haben.

Unterhalt ist nicht gleich Unterhalt. Zumindest in der Steu­er­er­klä­rung. Denn neben der Anlage U, um die es in diesem Ratgeber geht, gibt es auch noch die Anlage Unterhalt.
Während in der Anlage U die Unterhaltszahlungen an geschiedene oder getrennt lebende Ex-Partnerinnen und Ex-Partner erfasst werden, sind in der Anlage Unterhalt entsprechende Zahlungen an bedürftige Personen (Eltern, Kinder) als außergewöhnliche Belastungen geltend zu machen.
Aber Achtung: Es kann zu einer Situation kommen, in welcher der Ehegattenunterhalt dann doch in die Anlage Unterhalt gehört.

Welche Unterhaltszahlungen in Anlage U?

Unterhaltsleistungen an den in Deutschland ansässigen geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten sind bis zu höchstens 13.805 Euro jährlich als Sonderausgaben absetzbar, wenn dies mit Zustimmung des Empfängers oder der Empfängerin in der Steu­er­er­klä­rung in der Anlage U beantragt wird (§ 10 Einkommensteuergesetz EStG).

Der Betrag von 13.805 Euro erhöht sich noch um die Beiträge, die der Unterhaltsverpflichtete für die Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung der unterhaltsberechtigten Person gezahlt hat. Der Unterhaltsempfänger kann diesen höheren Teilbetrag als eigene Vorsorgeaufwendungen absetzen.

Wer den Unterhalt bekommt, muss die betreffenden Leistungen als sonstige Einkünfte versteuern. Diese sonstigen Einkünfte sind vom Empfänger in der Anlage SO zu erklären. Eine erteilte Zustimmung ist grundsätzlich bis auf Widerruf wirksam; eine für das kommende Jahr erteilte Zustimmung kann nur vor Beginn dieses Jahres gegenüber dem Finanzamt widerrufen werden.

Alternative außergewöhnliche Belastung

Manchmal verweigert die oder der Ex aber die Zustimmung für die eben beschriebene Variante und der Weg zum berechtigten Einklagen ist zu lang. Dann kann eine Steuerermäßigung wegen der Unterstützung einer bedürftigen Person als außergewöhnliche Belastung in Betracht kommen.

Wichtig: In diesem Fall gehören die Unterhaltszahlungen dann nicht in die Anlage U, sondern in die Anlage Unterhalt. Der Höchstbetrag, bis zu dem Unterhaltsleistungen als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden können, beträgt 11.604 Euro im Jahr 2024, entspricht also dem Grundfreibetrag.
Dieser Betrag erhöht sich noch um die Beiträge, die der Unterhaltsverpflichtete für die Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung der unterhaltsberechtigten bedürftigen Person gezahlt hat. Der Höchstbetrag ist um den Betrag zu kürzen, um den die eigenen Einkünfte und Bezüge der unterstützten Person 624 Euro übersteigen (§ 33a EStG).

Ausführlichere Informationen zum Thema kannst Du im Ratgeber Ehegattenunterhalt absetzen nachlesen.

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