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Heiraten, um Steuern zu sparen: Lohnt sich das?

Kennst Du den Spruch: "Lass mal heiraten, dann sparen wir Steuern"? Aber funktioniert das auch wirklich?

Jörg Leine Steuern
Heiraten, um Steuern zu sparen: Lohnt sich das?

Wenn Du und Dein Partner oder Deine Partnerin heiratet und eine gemeinsame Steuererklärung abgebt, gilt für Euch die sogenannte Splittingtabelle statt der Grundtabelle. Das bedeutet: Eure Einkommen werden zusammengerechnet und gemeinsam versteuert – anders als bei Unverheirateten, die getrennt veranlagt werden. In vielen Fällen führt das dazu, dass Ihr als Ehepaar insgesamt weniger Steuern zahlt.

Schauen wir uns das an einem Beispiel an:

Du siehst also: Je größer der Gehaltsunterschied zwischen Euch, desto stärker wirkt sich das Splitting für Euch aus. Verdient Ihr beide ungefähr gleich viel, bringt es Euch keinen Vorteil. Liegt dagegen das gesamte Einkommen bei einer Person, kann das bei 60.000 € zu versteuerndem Einkommen einen Steuervorteil von über 5.800 € ausmachen. Spürbar lohnt sich das Splitting bereits, wenn eine Person rund 60 % und die andere etwa 40 % des gemeinsamen Einkommens erzielt.

Wie wichtig sind die Steuerklassen?

Ob Ihr Euch dabei für die Steuerklassen-Kombi 4/4, 4 mit Faktor oder 3/5 wählt, ändert nichts an eurer endgültigen Steuerlast. Nach der Steuererklärung zahlt Ihr in Summe immer denselben Betrag.

Der Unterschied liegt nur darin, wann Ihr das Geld in der Hand habt:

  • Mit 4/4 habt Ihr monatlich weniger Netto, bekommt aber am Jahresende durch Eure Steuererklärung mehr zurück
  • Mit 3/5 ist es genau umgekehrt: mehr Netto im Monat, dafür meist eine Nachzahlung

Die Variante 4 mit Faktor ist am genauesten. Hier wird die Steuer schon während des Jahres möglichst passend abgezogen, sodass Ihr am Ende kaum Nachzahlungen oder Erstattungen erwarten müsst.

Macht immer eine Steuererklärung

Nach der Hochzeit landet Ihr automatisch in Steuerklasse 4/4. In dieser Kombination besteht keine Pflicht, eine Steuererklärung abzugeben. Bei allen anderen Steuerklassen-Kombinationen müsst Ihr sie dagegen einreichen.

Unsere Empfehlung: Macht die Steuererklärung in jedem Fall – selbst wenn Ihr nicht verpflichtet seid. Denn meistens gibt es Geld zurück.

Mit einer Steuersoftware geht das Ganze auch viel leichter, als Ihr vielleicht denkt. Wir empfehlen Wiso Steuer, SteuerSparErklärung (ohne Photovoltaik), Tax 2025, Check24 Steuer (kostenlos), Steuerbot, Taxfix, Smartsteuer, SteuerGo und Lohnsteuer kompakt

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Von Anna Karolina Stock, und Amelie Junk
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