Der Bitcoin hat erstmals die Marke von 90.000$ geknackt, ein neues Allzeithoch. Grund dafür dürften Hoffnungen sein, dass die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump Kryptowährungen gegenüber aufgeschlossen ist. Wobei Trump auch bekannt dafür ist, seine Meinung immer mal wieder zu ändern.
Auch große Unternehmen wie Tesla investieren in Bitcoin, mittlerweile gibt es in den USA auch Bitcoin-Spot-ETFs. Bitcoin scheint also erwachsen geworden zu sein und ist nun eine ganz normale Geldanlage – oder?
Und wenn das so ist: Solltest Du investieren? Verpasst Du vielleicht sogar was? Ob Du investieren solltest, hängt von ein paar Dingen ab – und von drei Fragen, die Du Dir zum Abschluss stellen solltest.
Bitcoin schwankt inzwischen weniger – aber ...
Der Bitcoin ist eine riskante Anlage, das zeigen Finanztip-Berechnungen. Die Kryptowährung schwankt stark im Wert. Die Volatilität lag bis 2020 bei fast 75%. Dieser Wert zeigt Dir, wie stark die Kurse schwanken. Je höher er ist, desto stärker geht es bergauf und bergab. In den vergangenen Jahren ist die Volatilität auf rund 65% gesunken, der Bitcoin schwankt heute also weniger stark.
Klingt nach einer guten Entwicklung, aber Achtung: Beim weltweiten Aktienindex MSCI World lag die Volatilität in den vergangenen Jahren bei etwa 15 bis 20%. Heißt: Der Bitcoin schwankt rund viermal stärker als der MSCI World, bei ihm sind die Berge also deutlich höher und die Täler um einiges tiefer.
Zugegeben, der Bitcoin hat bisher viel Rendite geliefert. Aber er ist eben auch nichts für schwache Nerven. Und Du trägst immer noch das Risiko des Totalverlustes, also dass Dein gesamtes investiertes Geld weg ist.
Denn sollte der Kurs auf null fallen, wären Deine Bitcoins wertlos. Im Gegensatz zu Aktien – die sind ja Anteile an Unternehmen – hat Bitcoin keinen realen Gegenwert. Und es gibt auch keine Einlagensicherung wie z. B. bei Tagesgeld.
Diesen Vorteil hat Bitcoin
Finanztip-Analysen haben gezeigt, dass sich der Bitcoinpreis nicht im Gleichschritt mit den weltweiten Aktienindizes wie dem MSCI World bewegt. Seit 2020 lag die Korrelation beider Anlagen bei rund 0,3. Läge sie bei 1, würden sich MSCI World und Bitcoin genau gleich entwickeln, bei -1 genau gegensätzlich. Das bedeutet: Bricht der weltweite Aktienmarkt ein, muss das nicht für den Bitcoin gelten.
Die Kryptowährung könnte deutlich weniger fallen oder sogar steigen. Wer einen kleinen Bitcoin-Anteil im Depot hat, könnte einen Aktien-Crash etwas abfedern. Ein Portfolio mit 5% Bitcoin hätte dabei eine Volatilität von etwa 18%, würde also etwa genauso stark schwanken wie eine reine MSCI World-Anlage.
Nur: Eine Garantie, dass Dich der Bitcoin bei sinkenden Kursen absichert, gibt es nicht. Er sichert Dich also nicht wirklich ab. Deshalb raten wir Dir, nicht in Bitcoin zu investieren – oder nur Geld, auf das Du zu 100% verzichten kannst.
Stell Dir diese 3 Fragen
Wenn Du jetzt unsicher bist, ob Du in den Bitcoin investieren solltest, stell Dir drei Fragen:
- Könntest Du den Verlust Deines gesamten investierten Geldes verkraften?
- Hast Du Dich gut über die Blockchain-Technologie und Bitcoin informiert und bist Dir der hohen Risiken des Investments bewusst?
- Kennst Du Dich mit der Verwahrung von Kryptowährungen so gut aus, dass Du Deine Bitcoins selbst verwahren kannst?
Wenn Du alle drei Fragen mit einem ehrlichen "Ja" beantworten kannst, könntest Du eine kleine Summe in Bitcoin investieren. Wenn Du unbedingt Bitcoin kaufen willst, lass Dich nicht vom hohen Kurs abschrecken. Eine Garantie, dass er fällt und Du günstiger kaufen kannst, gibt es nicht – genauso wenig wie eine Garantie, dass er weiter steigt. Falls Du mind. einmal mit "Nein" geantwortet hast, lass Dich nicht vom Hype beeindrucken.
Falls Du Bitcoin kaufen willst, empfehlen wir die Plattform Bison. In Bitcoin-ETFs oder andere Kryptowährungen solltest Du dagegen nicht investieren. Du willst mehr über den Bitcoin lernen? Dann schau doch mal in unseren Bitcoin-Ratgeber.