Einbruchsichere Fenster Fenster Einbruchschutz – Mach es Dieben möglichst schwer
Finanztip-Expertin für Versicherungen
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Allein die Vorstellung, dass ein Einbrecher in der eigenen Wohnung ist, ist schon ein Albtraum. Damit er nicht wahr wird, kannst Du Dich als Mieter oder Eigenheimbesitzer aber schützen. Vor allem mithilfe von einbruchhemmenden Fenstern und Eingangstüren. Du kannst sie neu einbauen lassen oder Deine alten Fenster nachrüsten. Unter Umständen gibt es dafür auch Zuschüsse von der KfW.
Einbrecher kommen durch Fenster oder Türen in ein Haus oder eine Wohnung. Um ihnen das möglichst schwer zu machen, gibt es einbruchsichere Türen und Fenster. Besonders wichtig sind dabei Rahmen, Beschlag und Verglasung. Denn in der Regel verschaffen sich Einbrecher Zugang in Gebäude, indem sie Fenster oder Türen aufhebeln oder das Glas zerstören. Einbruchhemmende Fenster und Türen wurden eingehend getestet, um genau dies zu verhindern.
Wie gut der Schutz gegen Einbrüche ist, geben die Widerstandsklassen an (früher WK, heute RC resistance class). Für Fenster gibt es sieben verschiedene Widerstandsklassen. Sie unterscheiden sich vor allem bei den Beschlägen und der Verglasung. Je nachdem wie hoch die Klasse ist, brauchen Einbrecher unterschiedlich lang, um ein Fenster aufzubekommen.
Widerstands- klassen | Beschaffenheit des Fensters | Schutzwirkung | Widerstandszeit bei Einbruchversuch |
---|---|---|---|
RC 1 N | Standardbeschläge, normale Fensterscheiben | Schutz vor Vandalismus, geringer Schutz | etwa 10 Sekunden |
RC 2 N | Pilzkopfbeschläge, abschließbarer Griff, normale Scheiben | Grundschutz gegen Einbruchversuche mit einfachem Werkzeug, kein Schutz der Scheibe | 3 Minuten |
RC 2 | Pilzkopfbeschläge, abschließbarer Griff, Sicherheitsglas | Schutz gegen Einbruchversuche mit speziellem Hebelwerkzeug | 15 Minuten |
RC 3 | mehr Pilzkopfbeschläge, stärkeres Sicherheitsglas als RC 2 | erschwert Einbrechen mit weiterem Werkzeug | 20 Minuten |
RC 4 – RC 6 | Rahmen Metall, sehr harte Verglasung – für Gewerbe | erschwerter Zugang mit umfangreichen Werkzeugen durch erfahrene Täter | 30 - 50 Minuten |
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 19. Oktober 2021)
Wenn Du Dein Haus einbruchsicher machen möchtest, eignen sich vor allem Fenster der Klasse RC 2. Diese bieten für Wohnhäuser mit den Pilzkopfzapfen-Beschlägen, abschließbarem Fenstergriff und einer einbruchhemmenden Verglasung (P4A-Verglasung) einen guten Schutz gegen Einbrecher. Wer mehr Schutz möchte, kann Fenster der Klasse RC 3 nehmen. Diese bieten beim Glas noch etwas mehr Widerstand (P5A-Verglasung), sind aber auch teurer.
In der Regel ist RC 3 auch nicht notwendig, denn Einbrecher zerstören selten Fensterscheiben, um in ein Haus einzudringen. Bei weniger als 10 Prozent der Einbrüche wird die Scheibe zerstört, da das Verletzungsrisiko groß ist. Wenn kein direkter Angriff auf die Scheibe zu erwarten ist, weil zum Beispiel das Fenster gut einsehbar ist und Nachbarn den Glasbruch hören können, reichen Fenster der Widerstandsklasse RC 2 N, die komplett auf Sicherheitsglas verzichten.
Fenster der niedrigsten Widerstandsklasse RC 1 N kannst Du in oberen Geschossen nutzen, wenn die Fenster nicht ohne eine Leiter, Mülltonne oder ähnliche Hilfsmittel erreichbar sind und vor denen keine Standfläche (Balkon, Vordach) vorhanden ist.
Um Dein Haus richtig einbruchsicher zu machen, solltest Du die Polizei in die Planung einbinden. Dafür gibt es spezialisierte polizeiliche Beratungsstellen in Deiner Nähe.
Die Preise für Fenster hängen von Größe, Ausstattung, Material, Widerstandsklasse und der Energieeffizienz ab. Je höher die Widerstandsklasse, desto höher der Preis. Je energieeffizienter ein Fenster ist, desto teurer wird es. Auch das Material des Rahmens ist für den Preis wichtig. Kunststoffrahmen sind am günstigsten, Holzrahmen (Kiefer) liegen im mittleren Preissegment und Aluminiumrahmen sind am teuersten.
Um eine Vorstellung zu bekommen, haben wir ein paar Preise recherchiert:
Widerstands- klasse | Rahmen | Maße 80 x 150 | Maße 80 x 100 |
---|---|---|---|
Fenster RC 1 | Kunststoff | 160 – 260 Euro | 149 – 188 Euro |
Kiefernholz | 398 – 539 Euro | 335 – 352 Euro | |
Holz / Alu | 532 – 927 Euro | ab 446 Euro | |
Fenster RC 2 N | Kunststoff | 172 – 290 Euro | 159 – 219 Euro |
Kiefernholz | 430 – 520 Euro | 366 – 402 Euro | |
Holz / Alu | ab 567 Euro | ab 477 Euro | |
Fenster RC 2 | Kunststoff | 213 – 385 Euro | 213 – 262 Euro |
Kiefernholz | 496 – 584 Euro | 408 – 444 Euro | |
Holz / Alu | ab 630 Euro | ab 520 Euro |
Alle Fenster mit Dreh-Kipp-Öffnung und Zweifach-Isolierverglasung, Standardausstattung
Quelle: Preisabfrage bei den Online-Anbietern fensterdepot24.de, fensterversand.com, fensterhandel.de (Stand: 15. Oktober 2021)
Für einen besseren Einbruchschutz musst Du nicht unbedingt alle Fenster austauschen. Vor allem, wenn sie recht neu sind, ist das nicht sinnvoll. Stattdessen kannst Du sie auch nachrüsten. Dafür eignen sich zum Beispiel abschließbare Fenstergriffe und Aufschraubsicherungen, die Du an den Fensterscharnieren befestigst, um zu verhindern, dass ein Dieb diese aufschrauben kann. Wer nicht neue Fenstergriffe montieren möchte, kann stattdessen einen Aufhebelschutz anbauen. Das ist ein Riegel, mit dem Du das geschlossene Fenster zusätzlich dagegen sicherst, von außen geöffnet zu werden.
Auch Pilzkopfzapfen-Beschläge, die insbesondere das Aufhebeln mit Werkzeug erschweren, kannst Du nachträglich einbauen. Umso größer das Fenster ist, desto mehr Beschläge solltest Du einbauen.
Auch Deine Fensterschreiben kannst Du nachträglich einbruchsicher machen. Dafür gibt es Sicherheitsfolie, die Du selbst auf die Scheibe aufbringen kannst. Alternativ ist es auch möglich, einbruchsichere Glasscheiben in Deine Fensterrahmen einbauen zu lassen. In diesem Fall benötigst Du jedoch zwei Scheiben pro Fenster und eine fachgerechte Montage, die weitere Kosten verursacht.
Die Gesamtkosten, um Deine Fenster einbruchsicher nachzurüsten, hängen von den Einzelmaßnahmen ab, die Du vornehmen musst. Wahrscheinlich sind nicht alle genannten Möglichkeiten für jedes Fenster nötig. Mit folgenden Preisen für Deine Gesamtkosten kannst Du rechnen:
Wenn Du ein Fenster hast, an dem sämtliche einbruchhemmenden Faktoren fehlen, ist es nicht sinnvoll, alles einzeln nachzurüsten. In der Summe ist ein neues Fenster dann günstiger. Wenn Du allerdings nur die Scheiben nachrüsten oder nur das Fenster gegen Aufbrechen schützen möchtest, sind einzelne Maßnahmen nicht teuer.
Welche Förderung Du für Deine einbruchsicheren Fenster erhalten kannst, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Bei der KfW kannst Du Geld für die energetische Sanierung erhalten. Über die Förderprogramme 261 und 262: Förderung energetischer Maßnahmen erhältst Du einen Kredit. Für die energetische Sanierung Deines kompletten Hauses kommt das Programm 261 infrage, für energetische Einzelmaßnahmen das Programm 262. In beiden Fällen kannst Du mit dem Geld auch neue energetische Fenster einbauen, diese können dann zusätzlich einbruchsicher sein. Außerdem kannst Du für die Komplettsanierung Deines Hauses eventuell Fördergeld aus dem Programm 461 erhalten. Zuschüsse für energetische Einzelmaßnahmen – wie neue Fenster – gibt es beim Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Eine weitere Möglichkeit, Förderung für Deine einbruchsicheren Fenster zu bekommen, ist ein Kredit über das Förderprogramm 159 Altersgerecht Umbauen. Damit werden umfassende Umbaumaßnahmen gefördert, die dazu dienen, ein Haus barrierefrei zu machen. Dazu gehört ein Treppenlift oder ein barrierefreies Badezimmer, aber auch mehr Einbruchschutz durch sicherere Fenster und Türen. Das Geld kann auch genutzt werden, um eine barrierefreie Immobilie zu erwerben.
Um Einbruchschutz nachzurüsten eignet sich die KfW-Förderung 455-E. So kannst Du bis zu 1.600 Euro für alle Maßnahmen zum Schutz vor Einbrechern erhalten, nicht nur für Fenster. Sicherheitsfolie ist allerdings nicht förderfähig.
Neben Fenstern und Balkon- oder Terassentüren können Einbrecher auch anderweitig in Dein Haus eindringen. Daher kannst Du die Förderung 455-E der KfW auch für weitere Maßnahmen zum Einbruchschutz einsetzen:
Die Türen von Haus und Wohnung sollten möglichst stabil sein, um Einbrechern das Eindringen zu erschweren. Dafür müssen das Türblatt, die Verglasung und der Türrahmen (Zarge) verstärkt sein. Bei Wohnungseinbrüchen in Mehrfamilienhäusern dringen 80 Prozent der Diebe über die Wohnungstür ein. Auch als Mieter einer Wohnung kannst Du einbruchsicher umbauen und dafür Geld von der KfW erhalten. Extra Schlösser und Riegel erhöhen die Sicherheit und sind einfach anzubauen.
Auch in Deiner Garage können Dinge lagern, die von Wert sind und entsprechend für Diebe interessant. Ist das Haus über die Garage erreichbar, sind Garagentor und -türen zusätzliche Schwachstellen, die Du sichern solltest und fördern lassen kannst.
Um die Fenster, die gut erreichbar sind, noch besser zu schützen, kannst Du Klapp- oder Rollläden installieren, die einbruchhemmend sind. Dies sollte aber nur eine Ergänzung zu den einbruchhemmenden Fenstern sein.
Auch Kellerfenster solltest Du sichern. Nachrüsten kannst Du diese vor allem mithilfe von Metallgittern. Bei Lichtschächten am Kellergeschoss gibt es die entsprechenden Abdeckungen auch einbruchsicher.
Auch für den Einbau einer Alarmanlage kannst Du die Förderung der KfW nutzen. Diese verhindern zwar nicht direkt einen Einbruch, erhöhen jedoch das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden. Wenn die Alarmanlage von außen erkennbar ist, kann sie auch einbruchhemmend wirken. Beachten musst Du jedoch, dass Infraschallanlagen nicht förderfähig sind.
Wenn Du für Deine Fenster den Einbruchschutz erhöhen möchtest, überlege genau, was Du idealerweise dafür machen musst. Reicht es aus, Fenster und Türen nachzurüsten? Vielleicht sind Deine Fenster oder das Haus schon etwas in die Jahre gekommen und es lohnt sich, umfassend zu sanieren, auch energieeffizient? Je nachdem, wofür Du Dich entscheidest, prüfe, welche Programme infrage kommen können. Du kannst diese teilweise auch miteinander kombinieren.
Hast Du diese Entscheidung getroffen, schau in den Unterlagen der KfW genau nach den Voraussetzungen für Zuschüsse. Gerade beim Einbruchschutz musst Du jeweils die richtigen DIN-Normen beachten, die förderfähig sind. Dann stelle die Anträge möglichst zeitnah und vor allem, bevor Du mit den Arbeiten beginnst.
Wie lange dauert es, bis Du die Auszahlung des KfW Zuschusses erhältst? Nachdem Du die Förderung beantragt hast, erhältst Du eine Zusage und kannst mit den Umbaumaßnahmen beginnen. Sind diese umgesetzt, musst Du die Gesamtkosten inklusive aller Rechnungen einreichen. Dann überweist Dir die KfW das Geld. Wenn Du einen Kredit möchtest, beantragst Du diesen über Deine Bank.
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