Typklassen in der Autoversicherung Deshalb zahlst Du mehr für Deine Kfz-Versicherung
Finanztip-Expertin für Vorsorge und Versicherung
Das Wichtigste in Kürze
Welches Auto Du fährst, hat starke Auswirkungen auf den Preis Deiner Autoversicherung. Dein Wagen bestimmt die sogenannte Typklasse für Deine Autoversicherung.
Der Versicherungsverband GDV hat wieder viele Autos in neue Typ- und Regionalklassen eingestuft. Check, ob es dadurch für Dich teurer wird.
Du kannst Deine Versicherung kündigen, wenn sich Deine Deine Typklasse ändert und dadurch Dein Beitrag steigt. Nutz dieses Sonderkündigungsrecht, um Deine Autoversicherung auf den Prüfstand zu stellen.
So gehst Du vor
Inhalt
Bist Du auf der Suche nach einem neuen Auto, solltest Du nicht nur auf Verbrauch, Leistung und schickes Auftreten achten. Schau auch, wie Deine Autoversicherung den Wagen einschätzt – denn das hat deutlichen Einfluss auf Deinen Kfz-Versicherungsbeitrag. Das zu überprüfen geht ganz einfach. Denn der Versicherungsverband GDV veröffentlicht jedes Jahr seine Empfehlungen dazu, welche Autotypen in welche Klasse gehören. Lies hier, was das für Dich bedeutet.
Versicherer fragen sich naturgemäß: Mit welchen Autos kracht es besonders häufig? Bei welchen Wagen schlägt eine Reparatur im Schnitt besonders stark zu Buche? Entsprechend hoch setzen sie Deinen Beitrag für die Autoversicherung an.
Wie hoch genau der Anteil der Typklasse für Dich persönlich ist, können wir Dir trotz unserer Analysen nicht sagen. Was Du Dich aber fragen solltest: Mit welchem Schlitten an Deiner Seite hält Dich Deine Autoversicherung für einen riskanteren Kunden? All das beantwortet die Typklassenstatistik der Kfz-Versicherer, die ihr Verband jedes Jahr aktualisiert.
Demnach gelten für 2025 für mehr als sieben Millionen Autofahrer in der Kfz-Haftpflichtversicherung höhere Einstufungen, während etwas mehr als fünf Millionen von günstigeren Typklassen profitieren können. Für 71 Prozent der Autofahrenden, das sind rund 30 Millionen Menschen, bleibt es laut GDV für das Jahr 2025 bei der Typklasse des Jahres 2024.
Neue Typklassen sind gültig ab Veröffentlichung. Wenn Du also ein Fahrzeug neu auf Dich zulässt, zählen die aktuellen Klassen. Bei einem bestehenden Vertrag kann Deine Versicherung die Typklasse zur Hauptfälligkeit des Vertrages ändern – in der Regel ist dies der 1. Januar des kommenden Jahres.
Erhöht sich Dein Beitrag, hast Du das Recht, Deine Kfz-Versicherung vorzeitig zu kündigen und zu wechseln. Alles rund um die Chance, durch Dein Sonderkündigungsrecht in einen besseren und günstigeren Vertrag zu kommen, liest Du in unserem Ratgeber zur Kündigung in der Autoversicherung.
Es gibt Typklassen in der Kfz-Haftpflicht und in der Kfz-Kaskoversicherung, also in Teilkasko (TK) und Vollkasko (VK). In der Haftpflicht reichen die Typklassen von 10 bis 25. Für die Einstufung eines Autos in die entsprechende Klasse sind die Versicherungsleistungen an geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkasko gibt es Klassen von 10 bis 34 und in der Teilkasko von 10 bis 33. In allen drei Fällen gilt: Je höher die Klasse, desto teurer wird es.
Allerdings sind die Typklassen des Versicherungsverbands unverbindlich. Das bedeutet, Dein Autoversicherer kann von ihnen abweichen und Autos und Modelle nach eigener Einschätzung bewerten.
In den Kaskoversicherungen spielt unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele SUV und hochmotorisierte Oberklasse-Modelle hohe Kasko-Typklassen. Kleinwagen hingegen niedrige. Hier sind jeweils zwei Beispiele aus den aktuellen Typklassenverzeichnis 2025 für Dich:
Hast Du beim Autokauf die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, solltest Du die Typklassen vergleichen. Viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUV gehören in eine hohe Typklasse. Ältere Modelle und Kleinwagen werden eher niedrig eingestuft.
Wenn Du ein neues Auto kaufst oder Deinen jetzigen Wagen mit ähnlichen Fahrzeugen vergleichen willst, kannst Du das auf der Website autoampel.de machen. Der Versicherungsverband GDV bietet ebenfalls ein Typklassenverzeichnis, in dem Du mittlerweile fast 32.000 Automodelle findest. Achte auf die genaue Typbezeichnung Deines Autos, denn es unterscheiden sich beispielsweise die Typklassen eines Golf IV um bis zu vier Stufen, je nach PS-Zahl und Baujahr.
Diesen Fakten kannst Du mit einer guten persönlichen Schadenstatistik entgegenwirken: Bist Du ein umsichtiger und guter Autofahrer und das schon über viele Jahre, hast Du eine hohe Schadenfreiheitsklasse. Je höher diese ist, desto höher fällt Dein Schadenfreiheitsrabatt auf Deinen Beitrag aus.
Du möchtest Dir ein Auto kaufen und kannst Dich nicht entscheiden? Dann nutze unseren Autokostenrechner.
Kfz-Versicherungen stufen Elektroautos in der Typklasse unterschiedlich ein. Die Typklassen für die Kfz-Haftpflicht liegen in der Mitte der möglichen Klassen, in den Kaskoversicherungen hingegen sind sie vielfach günstiger. Allein die Antriebsart, also ob Du einen Stromer oder einen Verbrenner fährst, hat aber keinen Einfluss auf den Preis Deiner Kfz-Versicherung.
Jedes Jahr im Herbst veröffentlicht der Versicherungsverband die neue Einstufung fürs kommende Jahr. Die Statistik ist unverbindlich. Doch viele Versicherer halten sich an sie.
Neue Typ- und Regionalklassen gelten ab Veröffentlichung. Wenn Du also ein Fahrzeug neu auf Dich zulässt, zählen die neuen Klassen. Bei einem bestehenden Vertrag kann Deine Versicherung die Klasse zur Hauptfälligkeit des Vertrages ändern – in der Regel ist dies der 1. Januar des kommenden Jahres. Erhöht sich Dein Beitrag, hast Du ein Sonderkündigungsrecht und kannst wechseln. Stichtag für Deine Kündigung ist dann der 30. November.
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