Kredite für Selbstständige So leihst Du Dir als Selbstständiger Geld
Finanztip-Experte für Kredit
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Als Selbstständiger ist Dein Einkommen möglicherweise unregelmäßig. Das kann nicht nur im Alltag zu Problemen führen, sondern auch wenn Du nach einem Kredit suchst.
Wenn Du selbstständig bist, sieht es bei Dir beim Einkommen anders aus als bei Festangestellten: Unter Umständen schwankt die Höhe des Geldes, die monatlich auf Deinem Konto eingeht oder Du hast vielleicht sogar mal einen Monat keine Aufträge und damit auch kein frisches Geld. Doch genau dieses regelmäßige Einkommen ist für Banken wichtig, wenn sie Kredite vergeben.
Kreditgeber schauen sich die finanzielle Situation ihrer potenziellen Kunden genau an. Geht genug Geld auf dem Konto ein? Welchen Verpflichtungen muss der Kreditnehmer neben dem Kredit noch nachkommen, zum Beispiel Unterhaltszahlungen, Miete und Versicherungen. Wie sieht es bei der Schufa aus?
Einige dieser Faktoren beeinflussen die Chancen für einen günstigen Kredit negativ, die Banken zögern bei der Kreditvergabe oder lassen sich das Risiko mit höheren Zinsen bezahlen. Selbstständigkeit gehört zu diesen Risiken. Trotzdem vergeben Banken Kredite an Dich. Du musst aber mit höheren Zinsen rechnen als so manch ein Festangestellter.
Die Voraussetzungen für den Kredit hängen von der jeweiligen Bank ab. Du musst volljährig sein und Deinen Hauptwohnsitz in Deutschland haben. Auch ein Girokonto in Deutschland brauchst Du.
Einige Banken geben Dir nur einen Kredit als Selbstständiger, wenn Du freiberuflich arbeitest. Sie schließen Arbeit bei Gewerbebetrieben und Land-/Forstwirtschaft ebenso aus wie Kredite für Existenzgründungen.
Die Kosten für einen Kredit für Selbstständige hängen oft von der Kreditart, der Laufzeit und den vereinbarten Konditionen ab. Förderkredite sind im Zinssatz in der Regel deutlich günstiger als herkömmliche Kredit bei der Bank. Sie können etwas teurer sein als Kredite für Angestellte, werden allerdings Sicherheiten bereitgestellt, könnte der Zins geringer sein.
Für den passenden Kredit musst Du nicht bei jeder Bank abfragen, ob sie auch Selbstständigen einen Kredit gibt. Stattdessen gehst Du über Kreditportale. Wir empfehlen Dir, es über mehrere Portal zu versuchen: Verivox, Finanzcheck, Smava und Check24. So hast Du bessere Chancen, den für Dich günstigsten Kredit zu finden. Du gibst dann in der Antragstrecke an, dass Du selbstständig arbeitest und das Portal zeigt Dir die Banken an, die Dir einen Kredit geben würden.
Unsere Anbieter-Empfehlung: Verivox, Finanzcheck, Smava, Check24
Dafür musst Du aber einiges über Dich preisgeben, nicht nur, dass Du selbstständig arbeitest. Auch Deine Adresse, Daten zu Versicherungen und weiteren Krediten, Informationen zu Kindern und Fahrzeugen fragen die Portale und Banken ab.
Da die Daten, die bei den Auskunfteien über Dich gespeichert sind, Einfluss auf die Kreditvergabe haben, lohnt es sich auch, diese Daten zu kontrollieren. Schufa und Co. müssen Fehler korrigieren.
Für den Kredit musst Du zusätzlich Unterlagen abgeben. Das Einkommen weist Du im Gegensatz zu Angestellten nicht über Gehaltsabrechnungen nach, sondern mit den Steuerbescheiden, auf denen sich Deine selbstständige Arbeit ablesen lässt.
Wenn Dir die Banken keinen Kredit geben wollen, Du aber Geld brauchst, kannst Du Dich auch an Deine Familie oder Freunde wenden. Auch die dürfen Dir Geld leihen und verlangen womöglich keine Zinsen dafür.
Sei dabei ehrlich, wie es um Deine Finanzen steht. Sonst kann Dein Geldgeber das Risiko nicht einschätzen, das er eingeht. Kannst Du das Geld dann nicht zurückzahlen, nimmt Dir es Dein Geldgeber erst recht übel. Ihr solltet auch zusammen einen Kreditvertrag aufsetzen, in dem Ihr Summe und Laufzeit des Kredits festlegt.
Anders sieht es aus, wenn Du den Kredit nicht privat nutzen willst, sondern ihn für die Arbeit brauchst. Dabei geht es zum einen um Betriebsmittelkredite, zum anderen um Investitionskredite.
Betriebsmittelkredite kannst Du Dir wie einen Dispo für Dein Unternehmen vorstellen. Über solche Kredite stemmst Du die laufenden Ausgaben. Du hast einen Kreditrahmen, den Du flexibel nutzen kannst. Bei Investitionskrediten geht es darum, Anschaffungen wie Maschinen, Fahrzeuge oder eine Gewerbeimmobilie auf mittlere oder lange Sicht zu finanzieren. Beide Kreditarten bekommst Du von Banken.
Wenn es Dir um die Existenzgründung geht, kannst Du auch unterschiedliche Zuschüsse und Förderungen nutzen. Dazu gehört der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit, das Einstiegsgeld vom Jobcenter sowie die Förderkredite der KfW.
Der Gründungszuschuss kommt für Dich infrage, wenn Du Arbeitslosengeld beziehst. Dieser Zuschuss soll Dich vor allem in der Anfangsphase Deiner Selbständigkeit finanziell unterstützen. Über einen Zeitraum von bis zu 15 Monaten erhältst du dann monatlich einen Zuschuss von 300 Euro von der Agentur für Arbeit.
Beziehst Du hingegen Bürgergeld, dann kannst Du das Einstiegsgeld vom Jobcenter beantragen. Die Höhe des Zuschusses wird individuell ermittelt und hängt von Deinen persönlichen Lebensumständen ab. Entscheidend für die Höhe des Betrags ist zum Beispiel, wie lange Du vor dem Antrag bereits arbeitslos warst und wie hoch Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind.
Außerdem hast du als Selbstständiger die Möglichkeit, geförderte Kredite von der KfW zu bekommen. Diese Kredite sind meist günstiger und flexibler als Bankkredite. Beispielsweise sind die Förderkredite so gestaltet, dass die Anfangsphase tilgungsfrei ist, Du somit nur anfallende Zinsen bezahlen musst. Zudem besteht häufig die Möglichkeit, auch ohne Eigenkapital einen Kredit zu erhalten.
Aber auch private Investoren oder Crowdfunding sind Wege, an Geld für Dein Unternehmen zu kommen. Tipps und Informationen dazu bekommst Du über die Industrie- und Handelskammer in Deinem Bundesland.
Wie Du siehst, gibt es etliche Finanzierungsmöglichkeiten für Dich als Selbstständiger. Welche Zuschüsse oder Förderungen Du beantragen kannst, hängt jedoch vor allem von Deiner persönlichen Situation ab. Mit diesen Tipps sollte aber die Suche nach der richtigen Förderung für Dich kein Problem mehr darstellen.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos