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Tipps & Tricks

Dark Patterns: Mit diesen Tricks manipulieren Dich Temu & Co.

Glücksräder, Rabattaktionen und Blitzangebote: Was harmlos erscheint, sind in Wirklichkeit ausgeklügelte Techniken, die Dich unterbewusst unter Druck setzen und zum Kauf bewegen sollen. So erkennst Du sie.

Anna Karolina Stock
Finanztip-Expertin für Private Finanzen

"Shoppe wie ein Milliardär" – das ist der aktuelle Werbeslogan des chinesischen Onlinehändlers Temu. Mit einem extrem großen Angebot, billigen Preisen und Gratisversand ist die Plattform aktuell ganz schön erfolgreich. Doch dahinter steckt auch noch etwas anderes: Dark Patterns. Was sie sind und wie Onlineshops sie nutzen, erfährst Du hier.

Was sind Dark Patterns?

Dark Patterns (dt. "dunkle Muster") sind täuschende Designs, die von Webseiten und Apps genutzt werden, um Dich entgegen Deinen eigentlichen Interessen zum Handeln zu bewegen. Sie können Dich dazu verleiten, Produkte zu kaufen, Daten preiszugeben oder sogar Abonnements abzuschließen, die Du eigentlich gar nicht wolltest, geschweige denn brauchst.

Eigentlich sind Dark Patterns illegal. Denn das europäische Gesetz über digitale Dienste (eng. Digital Services Act, DSA) hat den Einsatz von Designs, die Dich bewusst manipulieren und Deine freie Entscheidung beeinflussen offiziell verboten. Viele Webseiten nutzen diese oder ähnliche Designs aber trotzdem noch und bewegen sich dabei häufig in einer Grauzone.

Umso wichtiger ist es also, dass Du sie erkennst und nicht darauf reinfällst. Hier sind die vier wichtigsten Dark Patterns im Überblick:

1. Shopping als Spiel 

In der Vergangenheit haben Billigshops wie Temu immer wieder mit Gewinnspielen gelockt, bei denen Du vermeintliche Gratisprodukte erspielen konntest. Meist sind die Gewinne dann aber an einen Mindestbestellwert geknüpft. Zuletzt konntest Du bei Temu angeblich einen 100€-Gutschein erspielen. Der Rabatt stellte sich im Nachhinein aber als Gutschein-Bündel raus, die Du nur einzeln einlösen konntest.

2. Künstliche Verknappung & Countdowns

Hinweise wie "exklusives Angebot" oder "nur noch 3x verfügbar" sollen Dich zu voreiligem Handeln bewegen. Auch ein Countdown im Warenkorb oder bei einer Rabattaktion soll Dich unter Druck setzen und dazu bringen, unüberlegte Käufe zu tätigen.

3. Vermeintlich hohe Rabatte

Die meisten Temu-Produkte sind stark reduziert – viele davon sogar angeblich bis zu 95% günstiger. Derartige Rabatte wirken belohnend und lösen bei Dir das Gefühl aus, einen wahren Glücksgriff zu machen. Onlineshops nutzen diesen Trugschluss aus und gaukeln Dir mit hohen Rabatten also oft nur vor, dass Du ein richtiges Schnäppchen machst.

4. Optische Hervorhebung von Elementen 

Im Internet wirst Du meist mit unzähligen Pop-Up-Fenstern und Werbebannern konfrontiert, z. B. für Newsletter-Anmeldungen, Cookie-Einstellungen oder Datenschutzverordnungen. Häufig sind bestimmte Buttons farblich hervorgehoben – und zwar meist solche, die der Webseite zugutekommen (statt Dir). Die farblichen Markierungen signalisieren Dir nämlich unterbewusst, dass genau das der "richtige" Button ist, auf den Du klicken sollst.

So kannst Du Dich vor Dark Patterns schützen

Grundsätzlich gilt: Wer die Tricks kennt und sorgfältig darauf achtet, fällt seltener darauf rein. Mittlerweile verwenden nämlich nicht nur Billigshops wie Temu diese Tricks. Auch bei Fakeshops oder Buchungsplattformen für Hotels und Flüge finden sich diese Muster wieder. Achte daher auf folgende Dinge:

  • Klick nie vorschnell auf Buttons und schau Dir Deine Optionen genau an
  • Überprüf Checkboxen und achte bei Formularen genau auf den Wortlaut der Texte
  • Überprüf noch einmal Deinen Warenkorb, bevor Du den Kauf abschließt
  • Lass Dich durch Aussagen wie “letztes Angebot” nicht unter Druck setzen  

Das Verbundprojekt "Dark Pattern Detection Project" hat alle bisher bekannten Dark Patterns aufgelistet. Hast Du in einem Onlineshop selbst ein Dark Pattern entdeckt, kannst Du es dort melden.

Wer online ohne Risiko shoppen möchte, sollte auch auf Sicherheit beim Bezahlen achten. Was dabei wichtig ist, liest Du in unserem Ratgeber zum sicheren Bezahlen im Internet

Von Anna Karolina Stock, und Eva Schroeder

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