Kellerdämmung Warum Du bei der Dämmung vom Keller aufpassen musst
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Bei einem ungedämmten Haus geht viel Wärme verloren – der größte Teil davon über die Fassade und das Dach, aber auch mit einem ungedämmten Keller zahlst Du bei Deinen Heizkosten drauf. Besonders ältere Häuser wurden in der Regel ohne Wärmeschutz zum Erdreich gebaut und hier lohnt es sich ganz besonders, mit einer Dämmung nachzurüsten. Gleichzeitig kann die Kellerdämmung von Altbauten kompliziert sein und zu Problemen führen.
Eine Dämmung ist nicht nur für den Wärmeschutz von Vorteil. Auch der Komfort Deines Hauses verbessert sich. Wenn Du Deinen Keller gegen das Erdreich dämmen lässt, gewinnst Du außerdem Wohnraum hinzu.
Häuser, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 gebaut wurden, haben in der Regel keinen Wärmeschutz und damit hohe Energieverluste. Mit einer energetischen Sanierung kannst Du das aber ändern. Die meiste Wärme geht bei einem Haus über die Bauteile mit der größten Fläche verloren, also die Fassade und das Dach. Aber auch bei einem ungedämmten Keller zahlst Du drauf: Bis zu 10 Prozent der Heizenergie geht über den Keller verloren.
Laut der gemeinnützigen Beratungsagentur co2online kannst Du mit einer Kellerdämmung bis zu 5 Prozent Energie sparen. Wie hoch die finanzielle Ersparnis genau ist, hängt von der Preisentwicklung der Energiekosten in den nächsten Jahren ab und ist nur schwer vorherzusagen. Je nachdem, welche Dämmmethode Du dabei anwendest, hast Du die Kosten für die Dämmung aber schnell wieder drin.
Wenn Du Deinen Keller dämmst, kannst Du auch den Wohnkomfort in Deinem Haus steigern. Kalte Füße gehören dann der Vergangenheit an, da die kühle Luft aus dem Keller nicht mehr nach oben dringen kann. Ungedämmte Keller haben zudem häufig mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen, was die Schimmelbildung begünstigt. Mit der Dämmung kannst Du das Schimmelrisiko mindern – wenn Du allerdings einen Altbau dämmst, musst Du einiges beachten.
Wenn Du in einem Bestandsgebäude Deinen Keller zum Erdboden hin dämmst, kannst Du dadurch neuen Wohnraum schaffen. Weil nach der Dämmung nicht mehr so viel Wärme verloren geht, kannst Du Deinen Keller dann auch beheizen. Während das Dämmen von Neubaukellern unkompliziert ist, können bei Bestandsgebäuden nach der Dämmung Probleme auftreten. Daher ist sie nicht immer sinnvoll.
Den Wärmeverlust eines Kellers kannst Du auf unterschiedliche Art reduzieren. Die Methoden unterscheiden sich dabei deutlich im Aufwand als auch im Preis. Welche Dämmmaßnahme bei Dir angewendet werden sollte, kann Dir ein Energieberater oder eine Fachfirma sagen.
Wenn Dein Keller nicht beheizt ist, kannst Du die Kellerdecke dämmen, um zu verhindern, dass Heizenergie aus Deinen Räumen im Erdgeschoss durch den Keller verloren geht. Die Dämmung der Kellerdecke kann sowohl von unten als auch von oben oder mittels einer Einblasdämmung erfolgen.
Die Dämmung von unten ist grundsätzlich die einfachste Methode. Um die Kellerdecke zu isolieren, werden Dämmplatten von unten an die Kellerdecke geklebt oder gedübelt. Das funktioniert aber nicht immer, insbesondere dann, wenn Dein Keller danach entweder zu niedrig ist oder beispielsweise Rohrleitungen an der Decke verlaufen.
Wenn die Dämmung von unten aus diesen Gründen keine Option für Dich ist, kannst Du auch prüfen, ob eine Einblasdämmung möglich ist. Das ist der Fall, wenn es in Deiner Kellerdecke einen Hohlraum gibt. Dieser wird dann mit dem Dämmstoff gefüllt. Die Dämmung mittels Einblasung ist günstig und wenig aufwendig, dafür aber auch weniger effektiv als mit festem Dämmmaterial.
Die dritte und teuerste Variante ist die Kellerdeckendämmung von oben, denn dafür muss Dein Fußbodenbelag abgenommen werden, damit darunter eine wasserdichte Folie – die sogenannte Dampfsperre – und trittfeste Dämmplatten angebracht werden können. Darüber wird Dein Fußbodenbelag dann neu verlegt. Sinnvoll ist es, eine Dämmung von oben anbringen zu lassen, wenn Du ohnehin einen neuen Fußboden verlegen lassen willst.
Wenn Du Deinen Keller als Wohnraum nutzen und damit beheizen möchtest, reicht eine Kellerdeckendämmung nicht aus und Du musst die Kellerwände an sich dämmen. Das kann sowohl von außen als sogenannte Perimeterdämmung als auch von innen passieren. Bei der Innendämmung wird das Dämmmaterial in Form von Dämmplatten an die Wände Deiner Kellerräume angebracht. Dabei ist es entscheidend, dass Dein Keller keine Feuchtigkeitsprobleme aufweist, da die Dämmung sonst mehr Schaden als Nutzen bringt und sich Schimmel bilden kann. Aus diesem Grund solltest Du diese Variante auch besser von einer Fachfima prüfen und durchführen lassen.
Auch wenn Du den Kellerboden dämmen lassen möchtest, weil beim Hausbau keine Dämmung von unten angebracht wurde, musst Du sehr auf mögliche Feuchtigkeit achten. Auch hier solltest Du die Arbeiten fachgerecht durchführen lassen.
Die Perimeterdämmung ist die aufwendigste Methode der Kellerdämmung, denn Du dämmst Deine Kellerwände hierbei von außen. Wie bei der Fassadendämmung ist auch beim Keller die Dämmung von außen die effektivste Variante. Während eine Perimeterdämmung bei Neubauten inzwischen vorgeschrieben ist, haben die meisten Altbauten keine Kellerdämmung von außen. Die nachträgliche Umsetzung ist auch nicht so einfach, denn dafür muss der Keller rundherum freigelegt werden – es müssen also Erdarbeiten durchgeführt werden.
Nachdem die Außenwände freigelegt wurden, wird der Keller neu abgedichtet und anschließend das Dämmmaterial angebracht. Die vorherige neue Abdichtung der Kellerwände ist wichtig, denn eine Dämmung bietet keinen zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit von außen. Trotzdem muss das Dämmmaterial besonders druck- und feuchtigkeitsbeständig sein, da es nach der Dämmung wieder unter der Erde liegt. Um spätere Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, dürfen keine Lücken entstehen und Du solltest besonders auf den Übergang zu eventuellen Kellerfenstern und zur Fassade achten.
Die Möglichkeiten, Deinen Keller zu dämmen, sind vielfältig. Für die meisten Methoden solltest Du auf eine Fachfirma zurückgreifen, damit gar nicht erst Probleme mit der Dämmung auftreten können. Außerdem ist es wichtig, die richtige Dämmstärke anzubringen, um die besten Einspareffekte zu erzielen.
Um keine Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel zu bekommen, ist es wichtig, dass die Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden. Während es möglich ist, die Kellerdeckendämmung von unten selbst durchzuführen, solltest Du Dich bei den anderen Varianten besser an eine Fachfirma wenden, die sich mit Kellerdämmungen auskennt. Da ältere Keller oft feucht sind, kann es mit der Dämmung heikel werden. Die Fachfirma wird abwägen, welche Dämmung sinnvoll ist und wie man sie umsetzen kann.
Bei bestimmten Varianten der Kellerdämmung ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass Dein Keller nicht feucht ist. Dazu gehört vor allem die Innendämmung. Feuchte Kellerwände und Kellerböden dürfen nicht von innen gedämmt werden, sonst bekommst Du Schimmelprobleme. Der Keller sollte erst komplett trockengelegt werden. Manchmal reicht es dafür schon, gut zu lüften und zu heizen oder einen Bautrockner aufzustellen, in anderen Fällen kommt die Feuchtigkeit über Undichtigkeiten von außen, sodass die Beseitigung schwieriger ist.
Bei der Perimeterdämmung umgehst Du diese Probleme, da die Kellerwände vor der Dämmung ohnehin noch einmal abgedichtet werden. Sowohl bei der Perimeter- als auch bei der Innendämmung solltest Du aufgrund der vielen möglichen Fehlerquellen bei der Ausführung auf ein Fachunternehmen vertrauen.
Wenn Du Deinen Keller dämmst, schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine maximale Wärmedurchlässigkeit der Wände nach Dämmung vor. Diese wird mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten, dem sogenannten U-Wert, ausgedrückt. Je niedriger der U-Wert ist, desto weniger Wärme geht über die Wand verloren.
Wieviel Dämmung Du benötigst, hängt daher vom Ziel-U-Wert, dem Dämmstoff und dem Material Deiner Kellerwände oder -decke ab. Denn jedes Baumaterial hat eine bestimmte Wärmedurchlässigkeit. Durch normalen Beton geht Wärme beispielsweise schneller verloren als durch Holz oder Ziegel, sodass Du je nach Material mehr oder weniger Dämmung brauchst.
Sowohl bei der Kellerdeckendämmung als auch bei der Perimeterdämmung musst Du gemäß GEG einen U-Wert von 0,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin erreichen. Wenn Du Fördergelder nutzen möchtest, ist der geforderte U-Wert noch niedriger.
Wenn Du den Fußboden von oben dämmst, kann es passieren, dass Du ein Problem mit Türen oder Treppenstufen bekommst. Das gilt sowohl für den Fußboden im Keller als auch im Erdgeschoss. Dadurch, dass Du den Boden durch die Dämmung um mehrere Zentimeter erhöhst, müssen eventuell Türen oder auch Treppenstufen angepasst werden. Die oberste Stufe der Kellertreppe wird bei einer Kellerdeckendämmung von oben danach beispielsweise zu hoch sein und Türen lassen sich gegebenenfalls nicht mehr öffnen. Da Du diese Nebenarbeiten gleich mitplanen musst, ist es teurer und aufwendiger die Kellerdecke von oben zu isolieren als von unten.
Wie teuer die Dämmung für Deinen Keller wird, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab:
Damit Du einen ungefähren Überblick bekommst, haben wir Dir die Kosten für eine Kellerdämmung hier aufgelistet:
Dämmmethode | Kosten/m² |
---|---|
Kellerdeckendämmung von unten | 18 – 60 € |
Kellerdeckendämmung von oben | 50 – 150 € |
Einblasdämmung | 15 – 30 € |
Innendämmung | 40 – 100 € |
Perimeterdämmung | 40 – 80 € |
Quellen: co2online.de, Abrufdatum: 30. November 2023; energie-fachberater.de, Abrufdatum: 30. November 2023
Bei der Perimeterdämmung kommen noch die Erdarbeiten hinzu, wobei die Kosten ebenfalls variabel sind. Wie ist der Erdboden beschaffen und wird er von einem Bagger oder von Hand ausgehoben? Da die Arbeiten nach Stundenaufwand abgerechnet werden, ist auch der Stundenpreis Deines gewählten Handwerksunternehmens entscheidend.
Der hohe Preis bei der Kellerdeckendämmung von oben erklärt sich damit, dass die Verlegung des neuen Fußbodenbelags bereits mitgerechnet wurde.
Wenn Du Deinen Keller dämmen möchtest, kannst Du Dir das fördern lassen. Der Staat bietet Dir dafür drei Möglichkeiten: die Zuschussförderung, die Kreditförderung und die steuerliche Förderung. Beachte aber, dass die Anforderungen an den Wärmeschutz der Dämmung höher sind, als wenn Du nur nach den Vorgaben des GEG dämmst.
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) kannst Du einen Zuschuss für energetische Sanierungsmaßnahmen erhalten. Wenn Du Deinen Keller dämmst, bekommst Du dafür bis zu 20 Prozent Deiner Kosten zurückerstattet. Pro Jahr kannst Du maximal 60.000 Euro als Kosten geltend machen. Das Geld für die Dämmung musst Du aber erstmal auslegen und bekommst es erst nach Abschluss der Arbeiten erstattet. Das Gute ist: Die Kellerdecke kannst Du auch selbst dämmen und Du bekommst trotzdem Geld – nämlich für die Materialkosten. Um die Förderung zu erhalten, musst Du einen Energieeffizienz-Experten einbinden und den Förderantrag stellen, bevor Du ein Unternehmen mit den Arbeiten beauftragst oder Material kaufst.
Über die staatliche Förderbank KfW kannst Du für die Komplettsanierung Deines Hauses einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro bekommen. Dafür musst Du Dein Haus zu einem KfW-Effizienzhaus machen und es umfassend sanieren – eine Kellerdämmung allein wird nicht reichen, um die Anforderungen zu erfüllen. Wenn Du aber Dein Haus ohnehin grundsätzlich sanieren möchtest, ist dieser Kredit eine gute Option. Je nachdem, wie energieeffizient Dein Haus nach der Sanierung ist, bekommst Du auch Tilgungszuschüsse und musst weniger zurückzahlen.
Noch bis 2029 kannst Du Kosten für eine energetische Sanierung auch von Deiner Einkommenssteuer abziehen. Pro Objekt darfst Du bis zu 200.000 Euro an Sanierungskosten absetzen und bekommst 20 Prozent davon erstattet. Die Erstattung wird auf drei Jahre aufgeteilt, daher musst Du auch alle drei Jahre Deine Steuererklärung abgeben. Das Gute: Du kannst die steuerliche Abschreibung auch noch nutzen, wenn die Arbeiten bereits erledigt sind oder Du verpasst hast, eine andere Förderung vor der Auftragsvergabe zu beantragen. Entscheidend ist, dass Du das Haus selbst bewohnst, dass es mindestens zehn Jahre alt ist und die Arbeiten von einem Fachunternehmen ausgeführt wurden. Einen Energieeffizienz-Experten musst Du in diesem Fall nicht einbinden.
Während Du staatliche Fördermittel nicht miteinander kombinieren darfst, ist das mit kommunalen Förderprogrammen möglich. Viele Bundesländer, Städte und Kommunen bieten dafür Programme für spezielle Sanierungsmaßnahmen in Form von Krediten und Zuschüssen. Bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten für Deine Sanierungsmaßnahme kannst Du Dir so insgesamt fördern lassen. Es lohnt sich daher, Dich bei Deiner Stadt oder Kommune darüber zu informieren. Du kannst außerdem den Fördermittelcheck der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online nutzen.
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