Energieeffizienzklasse Haus Wie viel Energie verbraucht Dein Haus?

Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Wie bei einem Kühlschrank oder einem Fernseher können auch Häuser in Energieeffizienzklassen eingeteilt werden. Diese Energieeffizienzklassen sollen Dir zeigen, wie viel Dein Haus verbraucht und ob es damit zu den energieeffizienten Häusern gehört oder nicht. Das soll Dir auch die Entscheidung erleichtern, ob Du ein Haus wirklich kaufen solltest oder nicht. Das Haus mag beim Kauf zwar günstiger sein, aber hohe Energiekosten belasten Deine Haushaltskasse später. Welche Einteilung es für Wohnhäuser gibt, wie Du die Energieeffizienz Deines Hauses auch grob selbst berechnen kannst und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Für Häuser wurde, ähnlich wie bei elektrischen Geräten, eine Möglichkeit geschaffen, den Energieverbrauch einfach vergleichen zu können. Bei Kühlschrank und Co. kannst Du am Energieeffizienzlabel anhand einer farblichen Skala ablesen, ob das Gerät viel oder wenig verbraucht. Darüber entscheidet sich vielleicht, ob Du das Gerät am Ende kaufst.
Das gleiche Prinzip gilt für Häuser: Im Energieausweis für Wohngebäude findest Du ebenfalls eine Skala. Häuser mit einem besonders geringen Energieverbrauch und niedrigen Wärmeverlusten über Fassade, Dach oder Fenster werden in die Energieeffizienzklasse A+ eingeteilt. Deine Heizkosten bei einem solchen Haus werden – abhängig von Deinem Verbrauchsverhalten – sehr niedrig sein. Fällt Dein Haus hingegen in die Klasse H, gehört es zu den Häusern mit den schlechtesten energetischen Werten. Diese Häuser weisen einen Energieverbrauch von 250 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter (m²) oder mehr auf. Hat Dein Haus also 150 Quadratmeter Fläche und ist in der Klasse H, verbrauchst Du pro Jahr 37.500 kWh Gas oder Heizöl – oder sogar noch mehr. In der besten Klasse A+ hingegen verbraucht ein Haus von der Größe maximal 4.500 kWh. Bei einer Gasheizung macht das einen Unterschied von rund 3.300 Euro pro Jahr aus und bei der Ölheizung von bis zu 3.100 Euro. Je schlechter die Energieeffizienzklasse ist, desto höher sind in der Regel also die Heizkosten für Dich.
Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Januar 2025)
Der entscheidende Faktor ist beim Energieausweis, wie viel Endenergie Dein Haus benötigt beziehungsweise verbraucht. Die Endenergie ist dabei die Energie, die in Form von Gas, Heizöl oder Strom bei Dir ankommt und dann zum Heizen genutzt wird. Es gibt den Energieausweis in zwei Ausführungen: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Beim Bedarfsausweis wird berechnet, wie viel Endenergie Dein Haus aufgrund seiner Bauweise und der bestehenden Dämmung theoretisch benötigt. Im Verbrauchsausweis wird hingegen dargestellt, wie viel das Haus auf Basis vergangener Jahre verbraucht.
In der folgenden Tabelle zeigen wir Dir, in welche Energieeffizienzklasse ein Haus bei welchem Verbrauch fällt und wie hoch die Heizkosten bei einem Beispielhaus in der entsprechenden Klasse wären.
Energieeffizienzklasse | jährlicher Endenergie-Verbrauch | jährliche Energiekosten für ein Beispielhaus mit Gasheizung¹ | jährliche Energiekosten für ein Beispielhaus mit Ölheizung² |
---|---|---|---|
A+ | bis 30 kWh | bis 487 Euro | bis 457 Euro |
A | 30 - 50 kWh | bis 811 Euro | bis 762 Euro |
B | 50 - 75 kWh | bis 1.217 Euro | bis 1.143 Euro |
C | 75 - 100 kWh | bis 1.622 Euro | bis 1.523 Euro |
D | 100 - 130 kWh | bis 2.109 Euro | bis 1.980 Euro |
E | 130 - 160 kWh | bis 2.595 Euro | bis 2.437 Euro |
F | 160 - 200 kWh | bis 3.244 Euro | bis 3.046 Euro |
G | 200 - 250 kWh | bis 4.055 Euro | bis 3.807 Euro |
H | 250 kWh oder mehr | mehr als 4.055 Euro | mehr als 3.525 Euro |
¹ Kosten für ein Haus mit 162 m² Gebäudenutzfläche und einer Gaszentralheizung mit einem Gaspreis von 10,01 Cent / kWh (Finanztip-Gaspreisbarometer, Stand: 13. November 2024). Alle Werte sind gerundet.
² Verbrauch für ein Haus mit 162 m² Gebäudenutzfläche und einer Ölzentralheizung bei einem Ölpreis von 94 Cent / Liter. Ein Liter entspricht rund 10 kWh (heizoel24.de, Stand: 13. November 2024). Alle Werte sind gerundet.
Quelle: Anlage 10 zu § 86 GEG, Finanztip-Berechnung (Stand: 26. November 2024)
Du siehst, dass der Unterschied immens ist. In unserem Beispielhaus sind die Kosten mehr als achtmal höher, wenn das Haus in die niedrigste Effizienzklasse fällt im Vergleich zur sparsamsten Klasse. Achtung: Ein Haus mit reiner Ölheizung kann in der Regel nicht in die höchsten Energieeffizienzklassen wie A+ und A fallen. Zur Vollständigkeit und damit Du einen Eindruck über die Energiekosten bekommst, haben wir es aber mit aufgenommen.
Diese Einteilung nach Energieeffizienz soll Dir also bei der Entscheidung helfen, ob Du ein Haus wirklich kaufen oder darin eine Wohnung mieten möchtest. So kannst Du nämlich abschätzen, wie viel es Dich später kostet, dort auch zu wohnen. Als Kauf- oder Mietinteressent hast Du das Recht, den Energieausweis des Hauses einzusehen (§ 80 GEG).
Neubauten haben heute mindestens die Energieeffizienzklasse C, eher fallen sie aber in die Kategorie B oder sogar A. Unsanierte Altbauten, die vor der 1. Wärmeschutzverordnung 1978 errichtet wurden, fallen dagegen meist in die Klasse H. Sie haben aufgrund ihrer Bauweise einen sehr hohen Energieverbrauch. Wird ein Altbau in normalem Umfang energetisch saniert, kann er anschließend aber auch die Klassen D oder E erreichen.
Wenn Du so eine energetische Sanierung angehst und die Kosten fördern lässt, wirst Du schnell auch auf die Effizienzstandards der staatlichen Förderbank KfW stoßen.
Die staatliche Förderbank KfW hat für ihre zahlreichen Förderprogramme eine eigene Effizienzklasse in Zusammenarbeit mit dem Bundesbauministerium geschaffen. Diese gilt für alle Häuser, die mit KfW-Fördergeldern neu errichtet oder saniert werden.
Dafür hat die KfW als Grundlage für einen Vergleich ein fiktives Referenzhaus geschaffen – das Effizienzhaus 100. Es entspricht genau den Dämmvorschriften, die nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) mindestens eingehalten werden müssen. Das Referenzhaus wird individuell für Dein Haus definiert und orientiert sich dabei an der Gebäudefläche, der Geometrie und der Ausrichtung Deines Hauses.
Willst Du Dein Haus energieeffizienter machen, fördert die KfW eine Sanierung auf eine bessere Effizienzhausstufe. Es gibt die Stufen 85, 70, 55 und 40. Diese Zahlen bedeuten, dass Energiebedarf und der Wärmeverlust niedriger sind als bei einem Effizienzhaus 100. Beim KfW Effizienzhaus wird beim Energiebedarf aber mit der Primärenergie gerechnet. Das ist die Energie, die in einem Rohstoff wie zum Beispiel Erdgas oder Rohöl steckt, bevor er weiterverarbeitet wird. Die Betrachtungsweise ist wichtig, um zu beurteilen, wie viel Energie ein Gebäude wirklich verbraucht, vom Rohstoff bis zum Heizkörper. Denn ein Teil dieser Energie geht zum Beispiel bereits durch Weiterverarbeitung oder Transport verloren – nämlich durch die sogenannten Umwandlungs- und Übertragungsverluste.
Damit unterscheidet sich die Effizienzhausstufe vom Energieausweis, in dem nicht mit Primärenergie sondern mit Endenergie gerechnet wird. Ein direkter Vergleich der Effizienzhausstufe mit der Energieeffizienzklasse aus dem Energieausweis ist daher nicht möglich. Grundsätzlich aber gilt: Je niedriger die Effizienzhausstufe, desto besser ist in der Regel die Energieeffizienzklasse.
Stufe | Primärenergiebedarf im Vergleich zum Referenzhaus | Wärmeverlust im Vergleich zum Referenzhaus |
---|---|---|
85 | 85 % | 100 %1 |
70 | 70 % | 85 % |
55 | 55 % | 70 % |
40 | 40 % | 55 % |
¹ Bei der Effizienzhausstufe ist der Wärmeverlust gleich wie beim Referenzhaus.
Quelle: KfW (Stand: 21. November 2024)
Du siehst: Je niedriger die Effizienzhausstufe ist, desto geringer ist der Energieverbrauch eines Hauses. Ein Haus mit der Stufe 55 ist also besser als eines mit der Stufe 70.
Du fragst Dich jetzt vielleicht, wie Du herausfinden kannst, wie effizient Dein Haus ist. Eine genaue Einordnung bekommst Du bei einer Energieberaterin oder einem Energieberater. Eine grobe Einschätzung bekommst Du aber auch, indem Du selbst rechnest. Das ist gar nicht so schwer. Schauen wir uns das einmal gemeinsam an.
Eine ausführliche Berechnung wie sie für den Energieausweis oder die KfW Effizienzhausstufe notwendig ist, kannst Du nicht selbst durchführen.
Du kannst aber Deinen Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter selbst ungefähr ausrechnen. Das Ergebnis wird weniger genau sein als im Energieausweis, aber Du bekommst eine Idee davon, wo sich Dein Haus auf der Skala ungefähr befindet. Wir zeigen Dir, wie Du bei der Berechnung für eine Gasheizung oder eine Ölheizung vorgehst.
Schritt 1: Suche Dir Deine drei letzten Brennstoffrechnungen heraus. Schaue auf jeder Rechnung nach dem Verbrauch in Kilowattstunden (kWh).
Schritt 2: Bilde den Durchschnitt aus den drei Jahren, indem Du alle Verbräuche miteinander addierst und die Summe anschließend durch 3 teilst. Das Ergebnis ist der Durchschnitt der letzten Jahre.
Schritt 3: Rechne die Gebäudenutzfläche Deines Hauses aus. Im Energieausweis wird nicht mit der Wohnfläche, sondern mit der Gebäudenutzfläche gearbeitet. Damit Dein Ergebnis genauer ist, ist es sinnvoll, das umzurechnen. Multipliziere dafür Deine Wohnfläche mit der Zahl 1,35.
Schritt 4: Anschließend teilst Du den durchschnittlichen Verbrauch aus Schritt 2 durch die berechnete Gebäudenutzfläche Deines Hauses. Das Ergebnis ist Dein Verbrauch pro Quadratmeter. Anhand der Übersichtstabelle zu Verbrauchsausweisen kannst Du ablesen, in welche Energieeffizienzklasse Dein Haus ungefähr fällt.
Beispiel: Du heizt mit Erdgas und hast 2021 insgesamt 15.300 kWh verbraucht. Im Jahr 2022 waren es 15.900 kWh, während es 2023 nur 15.100 kWh waren. Die Summe aus den drei Verbräuchen ist 46.300. Um den Durchschnitt zu bilden, teilen wir die Summe durch drei. Im Durchschnitt lag Dein Verbrauch aus den drei Jahren bei 15.433 kWh. Dein Haus hat eine Wohnfläche von 120 m². Multipliziert mit 1,35 ergibt das eine Gebäudenutzfläche von 162 m². Damit liegt der Verbrauch pro Quadratmeter bei rund 95 kWh pro Quadratmeter und das Haus fällt in etwa in die Energieeffizienzstufe C. Für die Gasheizung bezahlst Du in diesem Haus also im Durchschnitt rund 1.545 Euro.
Heizt Du dagegen mit Heizöl, musst Du anders vorgehen. Dafür reicht es nicht, nur auf Deine Heizölrechnungen zu schauen, denn vermutlich hast Du nicht exakt das pro Jahr verbraucht, was Du bestellt hast. Hast Du im Sommer oder im Herbst getankt, wird am Ende des Jahres immer noch etwas im Tank sein.
Schritt 1: Du musst die Füllstandanzeige zum Ende jedes Jahres ablesen, um die einzelnen tatsächlichen Verbräuche zu erfahren.
Schritt 2: Wenn Du die Verbräuche notiert hast, musst Du den Verbrauch aber noch in Kilowattstunden (kWh) umrechnen, denn auf der Füllstandanzeige ist er in Litern angegeben. Als Durchschnittswert gilt, dass ein Liter etwa zehn kWh entspricht.
Schritt 3: Hast Du die Verbräuche in jedem Jahr von Liter in kWh umgerechnet, errechnest Du auch hier den Durchschnitt.
Schritt 4: Anschließend ermittelst Du ebenfalls die Gebäudenutzfläche Deines Hauses. Multipliziere dafür die Wohnfläche Deines Hauses mit 1,35.
Schritt 5: Teile dann den durchschnittlichen Verbrauch durch die berechnete Gebäudenutzfläche. Das Ergebnis zeigt Dir auch hier den Verbrauch pro Quadratmeter.
Beispiel: Du hast im Jahr 2021 insgesamt 2.300 Liter Heizöl verbraucht, 2022 waren es hingegen 2.250 Liter und 2023 dann 2.370 Liter. Umgerechnet in Kilowattstunden ergibt das für die einzelnen Jahre 23.000 kWh, 22.500 kWh und 23.700 kWh. Um den Durchschnitt aus den Jahren zu errechnen, addierst Du diese drei Zahlen und erhältst die Summe 69.200. Diese Summe teilst Du durch 3 und kommst so auf den Durchschnitt von 23.066 kWh. Dein Haus ist 110 m² groß, also beträgt die Gebäudenutzfläche rund 149 m². Das bedeutet, dass Du pro Quadratmeter einen Verbrauch von 155 kWh hattest. Damit ordnet sich dieses Haus ungefähr in die Energieeffizienzklasse E ein. Pro Jahr zahlst Du hier für die Ölheizung durchschnittlich also rund 2.200 Euro.
Häufig wird das Warmwasser zum Duschen oder Spülen in Deiner Gas- oder Ölheizung miterzeugt. Wenn das der Fall ist, musst Du nichts weiter tun. Wird das Warmwasser aber bei Dir dezentral, also zum Beispiel über einen Durchlauferhitzer erzeugt, musst Du es noch zu Deinem Heizenergieverbrauch hinzurechnen, damit der Wert pro Quadratmeter stimmt – sonst ist er zu niedrig.
Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung beträgt der Nutzenergiebedarf für Warmwasser in Ein- und Zweifamilienhäusern rund 9,2 kWh pro Quadratmeter pro Jahr. Leider ist Nutzenergie erneut eine andere Größe als Endenergie, denn sie beschreibt das, was am Ende an Wärme bei Dir ankommt, nachdem das Erdgas oder Heizöl verbrannt wurden. Da Gas- und Ölheizungen keine hundertprozentige Effizienz haben, sondern durch die Verbrennung auch immer etwas Energie verloren wird, runden wir auf und rechnen der Einfachheit halber mit 10 kWh pro Quadratmeter pro Jahr für Warmwasser.
Ist die Wasserversorgung bei Dir also nicht über die zentrale Heizungsanlage geregelt, schlägst Du diese 10 kWh auf den ausgerechneten Verbrauch pro Quadratmeter und Jahr obendrauf und schaust anschließend in der Tabelle, wo sich Dein Haus ungefähr einordnen lässt.
Unsere beiden Beispielhäuser für eine Gas- und eine Ölheizung kannst Du jetzt grob einer Energieeffizienzklasse zuteilen. Wir gehen davon aus, dass das Warmwasser schon enthalten ist. Das Haus mit der Gasheizung würde etwa in die Energieeffizienzklasse D fallen, das mit der Ölheizung in die Klasse E.
Beachte dabei, dass diese Berechnung nur eine ungefähre Einteilung ist. So sind die Verbräuche für jedes Jahr beispielsweise nicht witterungsbereinigt. Das heißt, dass keine Wetterdaten für die einzelnen Jahre berücksichtigt werden. Ist es nämlich in einem Jahr kälter, musst Du mehr heizen – ist es aber wärmer, heizt Du entsprechend weniger. Das Wetter verfälscht dann den eigentlichen Energieverbrauch Deines Hauses etwas und muss rausgerechnet werden. Für eine genaue Einschätzung musst Du Dich daher an eine Energieberaterin oder einen Energieberater wenden, der noch mehr Informationen in die Berechnung einfließen lässt und sie damit genauer macht.
Willst Du Dir einen Energieausweis erstellen lassen, dann nutze die Liste des Bundesverbandes der Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker (GIH). Dort findest Du qualifizierte Fachleute, die berechtigt sind, einen Energieausweis auszustellen.
Je schlechter die Energieeffizienz Deines Hauses ist, desto eher lohnt sich, diese zu verbessern. Besonders, wenn Dein Haus in die Klassen G und H fällt, solltest Du über Verbesserungsmaßnahmen nachdenken. Die Energiepreise – besonders für fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl – werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter steigen. Dafür sorgt auch der CO2-Preis, der diese Brennstoffe jedes Jahr etwas teurer macht.
Es gibt aber Möglichkeiten, dem durch gezielte Maßnahmen an Deinem Haus und Heizverhalten entgegenzuwirken. Welche das sind, erfährst Du im nächsten Kapitel.
Um gezielt die Energieeffizienz Deines Hauses zu verbessern, musst Du an die einzelnen Bauteile wie Fassade, Fenster, Dach oder auch die Heizung ran. Bei einer energetischen Sanierung des gesamten Hauses oder einzelner Bauteile werden diese gedämmt. Das heißt, dass weniger Wärme durch den gedämmten Bereich verloren geht und Du entsprechend auch weniger Energie benötigst, um Dein Haus zu heizen. Denn vorher muss Deine Heizung ständig nachheizen, um die gewünschte Temperatur im Haus zu halten. Nach der Sanierung ist der Heizbedarf geringer, da das Haus die Wärme besser speichert.
Mögliche Sanierungsmaßnahmen sind:
Aber auch bei Deiner Heizung kannst Du einiges tun, um effizienter zu heizen:
Besonders, wenn Du mit einer Gas- oder Ölheizung heizt, die älter als 20 Jahre ist, solltest Du über einen Austausch nachdenken. Dazu rät auch die Verbraucherzentrale. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das auch manchmal Heizungsgesetz genannt wird, stellt allerdings bestimmte Anforderungen an eine neu installierte Heizung: Sie muss mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Erlaubte Heizungsarten sind demnach Wärmepumpen, Fernwärme, Pelletheizungen, Solarthermie oder Hybridheizungen.
Gas- und Ölheizungen darfst Du aktuell unter bestimmten Bedingungen noch einbauen. Welche das sind, liest Du in unserem Ratgeber zum Heizungstausch. Bevor Du das tust, solltest Du Dir von Deinem Heizungsbauer aber genau ausrechnen lassen, ob die Investition noch sinnvoll ist. Insbesondere solltest Du Dich bei einer geplanten Gasheizung bei Deinem lokalen Netzbetreiber oder Deiner Kommune informieren, wie lange das Gasnetz noch betrieben wird. Erste Kommunen, wie beispielsweise die Stadtwerke von Mannheim, planen das Gasnetz bis 2035 stillzulegen. In einem solchen Fall ist es nicht sinnvoll, in eine neue Gasheizung zu investieren.
Wenn Deine Heizung noch nicht sehr alt ist oder ein Austausch für Dich aktuell nicht infrage kommt, kannst Du Deine Heizungsanlage auch optimieren und sie so effizienter machen und Brennstoff einsparen.
Dazu gehören Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich Deiner Heizungsanlage. Dabei wird die Anlage so eingestellt, dass die Wärme in Deinem Haus gleichmäßig verteilt wird. Aber Du kannst auch Heizkörper austauschen oder die Heizungsrohre dämmen, um Energie zu sparen.
Um herauszufinden, welche Maßnahmen für Dein Haus sinnvoll sind, solltest Du einen Energieberater beauftragen, Dir einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu erstellen. Diese Pläne sind genau auf Dein Haus abgestimmt und helfen Dir dabei, die richtige Entscheidung zu treffen. Außerdem sorgen sie dafür, dass Du eine höhere Förderung für Sanierungsmaßnahmen bekommst. Energieberater in Deiner Nähe findest Du auf der Liste der Energieeffizienzexperten der Deutschen Energieagentur (dena). Außerdem hat Finanztip 2024 in einer Untersuchung Energieberatungsunternehmen überprüft, die deutschlandweit unterwegs sind. Für einen individuellen Sanierungsfahrplan empfehlen wir die folgenden Anbieter:
Neben Sanierungsmaßnahmen und Heizungstausch gibt es auch sehr günstige oder kostenlose Möglichkeiten, Deinen Verbrauch zu senken. Dabei geht es vor allem darum, Dein Heizverhalten unter die Lupe zu nehmen.
Schau zum Beispiel auf Deine Heizkörper: Sind sie sauber, entlüftet und nicht von Möbeln verstellt? So kann nämlich die Wärme besser im Raum zirkulieren und Du sparst Heizkosten.
Bei Dir geht viel Heizenergie ins Warmwasser? Dann könnte ein Sparduschkopf sinnvoll sein. Er lässt weniger Wasser durch, was Dir im Jahr über 100 Euro Ersparnis bringt.
Diese und weitere Tipps findest Du in unserem Ratgeber Heizkosten sparen.
Du kannst außerdem prüfen, ob Du einen günstigeren Gastarif findest oder einen Händler mit günstigeren Heizölpreisen.
Für die Sanierung, den Heizungstausch und die Heizungsoptimierung gibt es eine Vielzahl an Fördermitteln. Das können Zuschüsse oder Kredite sein, die Dir helfen, Dein Vorhaben zu finanzieren.
Der Staat fördert die energetische Sanierung entweder über einen Kredit der staatlichen Förderbank KfW oder über Zuschüsse beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Den Kredit im KfW-Programm 261 bekommst Du, wenn Du das Haus zu einem KfW Effizienzhaus sanierst. Je nachdem, in welchem Zustand Dein Haus ist, musst Du dafür in der Regel mehrere Maßnahmen in einem Rutsch durchführen, also beispielsweise die Fassade und das Dach dämmen und zusätzlich die Fenster tauschen. Je besser die Effizienzhausstufe nach Sanierung ist, desto weniger Geld musst Du am Ende zurückzahlen. Wie viel Geld Du bei diesem KfW-Kredit bekommst und wie hoch der Zinssatz aktuell ist, liest Du in unserem Ratgeber zum KfW-Programm 261.
Möchtest Du stattdessen lieber einzelne Sanierungsmaßnahmen nach und nach durchführen, also dieses Jahr das Dach dämmen und im kommenden Jahr die Heizung optimieren, kannst Du das Zuschussprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wählen. Jedes Jahr kannst Du Dir darüber bis zu 20 Prozent Deiner Sanierungskosten nachträglich zurückholen. Wie genau das funktioniert und für welche Maßnahmen das gilt, liest Du in unserem Ratgeber zum Bafa-Programm Einzelmaßnahmen.
Eine energetische Sanierung kannst Du alternativ auch steuerlich geltend machen. Führst Du Sanierungsmaßnahmen an Deinem Eigenheim durch, kannst Du Dir bis zu 20 Prozent der Kosten dafür von Deiner Einkommenssteuer abziehen lassen. Dafür musst Du drei aufeinanderfolgende Jahre lang Deine Einkommensteuererklärung mit der Anlage Energetische Sanierung einreichen. Wie genau das abläuft und was Du dabei beachten musst, liest Du im Ratgeber zur Steuerermäßigung bei energetischer Sanierung.
Auch der Austausch Deiner Heizung wird gefördert. Über die Heizungsförderung der KfW, die seit 2024 gilt, bekommst Du unter bestimmten Bedingungen bis zu 70 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten für die neue Heizung erstattet. Für wen die vollen 70 Prozent gelten und wie viel Du genau bekommen kannst, liest Du im Ratgeber zur Heizungsförderung.
Neben diesen staatlichen Programmen gibt es auch viele regionale Förderungen, etwa von Bundesländern oder Kommunen. Erkundige Dich bei der Förderbank Deines Bundeslands oder direkt bei Deiner Kommune nach entsprechenden Programmen für Deine geplante Sanierung. Du kannst außerdem in die Förderdatenbank des Bundes schauen, welche Programme es gibt. Achtung: Kommunale Förderungen findest Du dort aber nicht.
Wichtig zu wissen: Du kannst für ein- und dieselbe Maßnahme nur eines der staatlichen Programme wählen. Du darfst also zum Beispiel die Dämmung Deines Daches nicht beim Bafa fördern lassen und dann nochmal in Deiner Steuererklärung angeben. Du kannst auch nicht einen KfW-Kredit für die Sanierung aufnehmen und Dir einen Zuschuss vom Bafa für die gleiche Maßnahme holen.
Du kannst aber natürlich die Heizungsförderung und die Bafa-Zuschüsse für unterschiedliche Maßnahmen gleichzeitig nutzen. Außerdem darfst Du regionale Förderprogramme in der Regel mit den staatlichen kombinieren und kannst so den Fördersatz erhöhen. Maximal kannst Du Dir so 60 Prozent der Kosten fördern lassen.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos