Dachdämmung Warum Du Dein Dach dämmen solltest
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
Mit einer Dachdämmung Deines Eigenheims sparst Du Energie, Geld und Du kannst Deinen Dachboden zu Wohnzwecken nutzen.
Wenn Du ein Haus erbst oder kaufst, bist Du unter Umständen zur Dämmung verpflichtet.
Statt des Dachs kannst Du auch nur die oberste Geschossdecke dämmen, wenn Du nicht vorhast, Deinen Dachboden zu beheizen. Diese Art der Dämmung ist günstig und Du kannst sie auch selbst durchführen.
So gehst Du vor
Dein Dachboden ist im Winter sehr kalt und im Sommer unangenehm heiß? Dann hat Dein Haus noch keine Dachdämmung und Du zahlst drauf – so wie circa 83 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland im Jahr 2022. Laut einer Statistik der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online sind nur etwa 17 Prozent der Dächer aller Wohngebäude in Deutschland in irgendeiner Form gedämmt. Dabei ist das Dach eines der Bauteile, über die bei einem Haus die meiste Wärme verloren gehen. Mit einer Dachdämmung kannst Du viel Heizenergie und so auch Geld sparen. Und womöglich bist Du sogar verpflichtet, Dein Dach zu dämmen. Wir erklären Dir, was du alles beachten musst.
Das Dach ist neben der Fassade das größte Bauteil an Deinem Haus, das Du dämmen kannst. Entsprechend hoch ist der Effekt einer Dachdämmung. Sie verhindert, dass zu viel Heizenergie verloren geht. Wenn Dein Dachboden nicht beheizt ist, reicht es sogar aus, wenn Du die oberste Geschossdecke dämmst.
Wie viel Heizenergie über ein ungedämmtes Dach genau verloren geht, ist von Deinem Haus abhängig und kann Dir von einem Energieberater ausgerechnet werden. Der Energieverlust kann zwischen 15 und 30 Prozent liegen. Du zahlst bei Deinen Heizkosten also ganz schön drauf, wenn Du das Dach nicht energetisch sanierst. Die durchschnittliche Einsparung von Heizenergie bei einem Einfamilienhaus von 1983 beträgt laut co2online etwa 7 bis 8 Prozent, kann allerdings in Abhängigkeit von Deinem Haus auch deutlich höher liegen. Häuser, die vor der 1. Wärmeschutzverordnung von 1978 gebaut wurden, haben in der Regel keine Dachdämmung, sofern sie nicht nachgerüstet wurde. Wenn Du so ein Dach energetisch abdichtest, kann die Einsparung mehr als doppelt so hoch ausfallen.
Wie hoch Deine finanzielle Ersparnis ist, hängt dann davon ab, wie viel Energie Du einsparen kannst und wie sich die Energiepreise entwickeln.
Ein Beispiel: Du bewohnst ein Einfamilienhaus mit einem Heizenergieverbrauch von 24.000 Kilowattstunden pro Jahr. Durch die verbesserte Dämmung Deines Daches sparst Du jährlich 8 Prozent der Heizenergie ein. Bei einem durchschnittlichen Gaspreis von aktuell 9,22 Cent (Stand 18. Juni 2024) die Kilowattstunde ergibt das eine Ersparnis von über 170 Euro pro Jahr. Durch steigende Abgaben auf den Gaspreis wie beispielsweise die CO2-Kosten sparst Du in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich noch mehr Geld. War Dein Dach vorher komplett ungedämmt, wird die Einsparung vermutlich noch höher liegen.
Das Gebäudeenergiegesetz schreibt einen Mindestwärmeschutz für das Dach oder die oberste Geschossdecke vor. Wenn der nicht besteht, bist Du zur Sanierung verpflichtet – wenn Du aber seit vor 2002 in Deinem Haus wohnst, hast Du Bestandsschutz und musst nicht sanieren. Die Sanierungspflicht entsteht dann erst, wenn es zum Eigentümerwechsel kommt, Du also Dein Haus verkaufst oder vererbst.
Das gilt für Dich also auch, wenn Du gerade selbst ein Haus gekauft oder geerbt hast. Nach Eigentumsübergang bist Du innerhalb von zwei Jahren verpflichtet, das Dach oder die oberste Geschossdecke zu dämmen. Außerdem musst Du eventuell die Heizung tauschen und die Rohrleitungen dämmen, wenn das bisher nicht passiert ist.
Mit der Dämmung des Daches steigerst Du auch den Wert Deiner Immobilie. Die Wohnraumstudie 2023 des Baufinanzierers Interhyp hat ergeben, dass sich 64 Prozent der Befragten gegen eine unsanierte Bestandsimmobilie entscheiden würden. Das erklärt auch, warum der Preis für unsanierte Häuser laut einer Auswertung der Interhyp aus dem Oktober 2023 am stärksten fällt. Im Durchschnitt sanken die Preise für Häuser der schlechtesten Energieklassen mit über 24 Prozent mehr als doppelt so viel wie für Häuser mit sehr guten Energieklassen.
Die Energieklasse wird übrigens im Energieausweis eines Hauses abgebildet und mit den Buchstaben A+ bis H angegeben. Dabei ist A+ die beste Energieklasse und H die schlechteste.
Laut der Wohnraumstudie schreckt potenzielle Käufer vor allem der Aufwand ab, den sie für Modernisierungen oder Dämmungen aufbringen müssen. Auch die hohen Energiekosten fallen negativ ins Gewicht. Hier spielt die Dachdämmung eine besondere Rolle, da diese bei einem Eigentumswechsel gesetzlich vorgeschrieben ist. Wenn Dein Dach nicht gedämmt ist, kann das also den Wert der Immobilie senken, weil die Käufer diese Maßnahme mit einkalkulieren müssen.
Wenn Du das Dach Deines Hauses energetisch sanierst, kannst Du auch anschließend Deinen Dachboden zu Wohnzwecken ausbauen, wenn die Höhe es zulässt. Wichtig ist dabei, dass Du die Statik des Dachbodens überprüfen lässt, da er durch den Ausbau und die neue Nutzung deutlich mehr Last tragen muss. Wenn Du im Rahmen der Dachdämmung auch Dein Dach neu eindecken lässt, weil diese Instandhaltungsmaßnahme mal wieder an der Zeit ist, ist das nicht nur kostensparend, Du kannst gleichzeitig auch neue Fenster oder Dachgauben einbauen lassen, die den neu geschaffenen Wohnraum noch verbessern.
Mit der Dämmung Deines Daches kannst Du auch den Wohnkomfort steigern. Denn über das Dach geht nicht nur sehr viel Wärme verloren, im Sommer lässt es auch viel Wärme über die Sonneneinstrahlung herein. Über 30 Grad Raumtemperatur sind so im Sommer möglich. Die Dämmung des Daches kann das Wohnklima deutlich verbessern, indem es im Winter die Wärme besser im Raum hält und im Sommer die Hitze draußen bleibt. Auch bestehende Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme kannst Du durch eine Dämmung bekämpfen.
Wenn Dein Dach bereits undicht ist und Du es neu eindecken musst, solltest Du ohnehin über eine Dämmung nachdenken.
Du kannst Dein Dach auf viele unterschiedliche Arten dämmen. Die Möglichkeiten sind davon abhängig, wie Du Deinen Dachboden nutzt und was für eine Art Dach Dein Haus hat. Die unterschiedlichen Dämmarten unterscheiden sich preislich teilweise deutlich voneinander. Einen Vergleich der Kosten findest Du im Kapitel Was kostet Dich eine Dachdämmung?
Wenn Dein Dachboden unbeheizt ist und Du nicht vorhast, ihn zu Wohnzwecken zu nutzen, kannst Du auch die oberste Geschossdecke dämmen. Je nachdem, auf welche Weise Du das machst, kann die Fläche anschließend auch immer noch als Lagerraum genutzt werden.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke, auch Aufdeckendämmung genannt, gehört zu den einfachsten und wirtschaftlichsten aller Dämmmaßnahmen, da hier nur der Fußboden des Dachgeschosses gedämmt wird. Du kannst die Arbeiten sogar selbst durchführen und so noch mehr Kosten sparen.
Wichtig für die spätere Nutzung ist die richtige Auswahl des Dämmmaterials. Du kannst zwischen vielen verschiedenen Materialien und Ausführungen wählen. Möglich sind
Dämmmatten,
Dämmplatten oder eine
Einblasdämmung.
Dämmmatten werden meist verwendet, wenn der Dachboden nicht begehbar sein soll, während Dämmplatten den Zugang möglich machen. Die Einblasdämmung kann sowohl in den Hohlräumen von Holzbalkendecken, die man häufig in Altbauten findet, angewandt werden, als auch als Aufdeckendämmung. Dabei wird das Dämmmaterial einfach auf den Boden geblasen und dort lose befestigt. Diese Art der Aufdeckendämmung kannst Du aber anschließend nicht mehr betreten und Dein Dachboden ist nicht weiter nutzbar.
Wenn Dein Haus ein Flachdach hat, ist die Dämmung besonders wichtig. An Flachdächern entstehen nämlich besonders häufig Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Der Grund: Die meisten Flachdächer bestehen aus Stahlbeton. Und Beton ist ein besonders guter Wärmeleiter, es geht also viel Heizenergie über Dein Flachdach verloren. Das Flachdach ist daher oft kühler als andere angrenzende Bauteile, was dazu führt, dass sich daran Kondenswasser bildet, was zu Feuchtigkeitsschäden führen kann.
Bei der Dämmung eines Flachdaches gibt es grundlegend zwei Arten:
das Warmdach
das Kaltdach
Bei der Sanierung zum Warmdach wird die Dachdämmung ohne eine Lüftungsschicht direkt auf die Stahlbetondecke aufgebracht. Ein Voranstrich und eine Dampfsperre werden als Grundlage aufgetragen, bevor die Dämmplatten installiert werden. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit das Dämmmaterial von unten durchdringen kann. Von außen werden die Dämmplatten mit einer Dachabdichtung, die beispielsweise aus Folien besteht, geschützt. Die fachgerechte Ausführung ist besonders wichtig, um Schäden an der Dämmung zu vermeiden. Anschließend kannst Du Dein Dach begrünen lassen oder auch eine Dachterrasse darauf bauen.
Die Sanierung zum Kaltdach ist deutlich seltener als das Warmdach und auch komplizierter im Aufbau. Zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung wird mithilfe einer Holzkonstruktion eine Durchlüftung des Daches ermöglicht. Das ist besonders im Sommer von Vorteil, weil dies einen deutlich besseren Hitzeschutz darstellt. Die Planung muss allerdings noch sorgfältiger erfolgen, damit auch die notwendige Traglast nach der Dämmung für die weitere Nutzung gegeben ist.
Wenn Du ein Steildach besitzt, gibt es viele unterschiedliche Dämmoptionen. Welche Du wählen kannst, hängt in der Regel davon ab, wie Dein Dach aufgebaut ist. Entscheidend ist vor allem, wie breit die Sparren Deines Daches sind. Wenn die Breite ausreichend ist, um die notwendige Dämmstoffdicke unterzubringen, kannst Du eine Zwischensparrendämmung für Dein Dach wählen. Diese ist deutlich weniger aufwendig und damit auch günstiger als die Aufsparrendämmung.
Wie der Name schon sagt, wird bei der Zwischensparrendämmung das Dämmmaterial zwischen den Sparren angebracht. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass Dein Dach abgenommen wird, da sie von innen erfolgen kann. Dabei wird das Dämmmaterial zwischen die Sparren geklemmt und anschließend mit einer Folie als Dampfsperre luftdicht verklebt, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann. Anschließend kannst Du eine Verkleidung anbringen und den Raum zu Wohnzwecken nutzen.
Sind die Holzsparren nicht breit genug für eine ausreichende Dämmung, kannst Du sie entweder mit Kanthölzern verlängern oder die Dämmung mit einer Untersparrendämmung ergänzen.
Die Dämmung unterhalb der Holzsparren eignet sich besonders gut als Erweiterung einer Zwischensparrendämmung. Dafür werden neue Holzlatten quer zu den bereits vorhandenen Holzsparren Deines Daches angebracht, deren Zwischenräume mit Dämmmaterial gefüllt werden. Beachte allerdings, dass Dir hierbei etwas Wohnraum verloren geht. Eine Untersparrendämmung als einzige Dämmmethode ist nicht sinnvoll, weil Du damit nicht die gesetzlichen Vorgaben an den Wärmeschutz erfüllen kannst.
Die Aufsparrendämmung ist die teuerste und aufwendigste Variante, gleichzeitig aber auch die energieeffizienteste. Um die Dämmung aufzubringen, muss das Dach einmal komplett abgedeckt und anschließend neu eingedeckt werden. Der Dämmstoff wird hier nämlich von außen auf den Dachsparren angebracht. Dafür wird auf den Sparren eine Schalung aufgebracht, die mit einer Dampfsperre beklebt wird, um auch hier die Dämmung von innen zu schützen. Darauf werden das Dämmmaterial und ein Nässeschutz außen angebracht. Anschließend wird das Dach neu eingedeckt. Achtung: Die Neueindeckung Deines Daches kann in manchen Bundesländern eine Solarpflicht auslösen. In welchen das der Fall ist, liest Du in unserem Ratgeber zur Solarpflicht.
Eine Dachdämmung kann eine sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahme sein, die gute Planung und eine fachgerechte Ausführung notwendig macht.
Wenn Du Förderprogramme nutzen möchtest, musst Du einen Energieberater hinzuziehen. Dieser muss darüber hinaus auf der Liste der Energieeffizienz-Experten der Deutschen Energieagentur dena stehen. Das schreiben die Förderrichtlinien vor. Wenn Du planst, Dein Haus Stück für Stück energetisch zu sanieren, ist es ohnehin sinnvoll, das von einem Experten oder einer Expertin vorher planen zu lassen. Denn dann weißt Du, was Du an Deinem Haus sanieren solltest und vor allem: in welcher Reihenfolge. Dafür wird Dir ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt. Das ist wichtig, um Kosten zu sparen und keine kostspieligen Fehler zu machen. Wenn die Dachdämmung zuerst erfolgt, kannst Du beispielsweise schon die Dachüberstände erweitern, um sie an eine später gedämmte Fassade anzupassen.
Der Energieeffizienz-Experte kann Dir außerdem sagen, wie viel Du dämmen musst, um die Fördermittel zu erhalten. Hier gelten nämlich strengere Regeln, als wenn Du einfach nur nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes dämmst. Die Förderrichtlinien geben einen bestimmten Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, vor. Das bedeutet, dass Dein Dach nach der Dämmung nur noch einen gewissen Grad an Wärme durchlassen darf.
Um das zu erreichen, kannst Du zwischen verschiedenen Dämmmaterialien und der Dicke der Dämmung wählen. Alle Materialien haben eine unterschiedliche Dämmwirkung und je nachdem brauchst Du davon mehr oder weniger, um die Vorgaben zu erfüllen. Natürliche Dämmstoffe wie Zellulose und Hanf haben dabei meist eine niedrigere Dämmwirkung als synthetische Materialien wie Mineralwolle oder Polyurethan (PUR).
Während Du die Dämmung der obersten Geschossdecke auch gut selbst durchführen kannst, solltest Du die Dachdämmung lieber von einer Fachfirma durchführen lassen. Wird die Dämmung nicht fachgerecht ausgeführt, kann es schnell zu Schimmel- und Feuchtigkeitsproblemen kommen. Dadurch leidet auch die Dämmung und ihre Haltbarkeit verringert sich deutlich. Besonders um die Sparren herum können Wärmebrücken entstehen, was die Schimmelbildung noch einmal begünstigt. Wärmebrücken sind Bereiche, an denen mehr Wärme entweicht als an umliegenden Bauteilen. Fachfirmen haben das notwendige Know-how, um diese Probleme zu vermeiden.
Die Kosten einer Dachdämmung hängen stark davon ab, auf welche Art und Weise Du Dein Dach dämmst und was für Materialien Du dafür nutzt.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist die günstigste Möglichkeit, Dein Haus nach oben hin zu dämmen. Die Aufsparrendämmung, bei der Dein Dach erst abgenommen werden muss, ist die teuerste Variante.
Kosten pro m² | |
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Dämmung der obersten Geschossdecke | 5 - 50 Euro |
Flachdachdämmung | 100 - 180 Euro |
Zwischensparrendämmung | 70 - 120 Euro |
Untersparrendämmung | 30 - 80 Euro |
Aufsparrendämmung | 130 - 200 Euro |
Quelle: www.co2online.de, (Stand: 11.Juni 2024)
Die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke sind stark davon abhängig, ob der Dachboden nach der Dämmung noch begehbar bleiben soll.
Bei den Kosten für die Aufsparrendämmung ist die Neueindeckung des Daches bereits mit eingerechnet. Bei dieser Variante ist es besonders sinnvoll, die Dämmung mit einer ohnehin geplanten Instandhaltung zusammenzulegen. Wenn Dein Dach also ohnehin mal neu eingedeckt werden musst, solltest Du es in dem Zuge auch gleich dämmen lassen. So sparst Du eine Menge Geld, denn die Kosten für Material, Gerüst und Arbeitsstunden fallen sowieso an. Das nennt man auch Sowieso-Kosten: Kosten, die Dir durch eine Instandhaltung sowieso entstehen würden. Dadurch macht der Kostenanteil für die energetische Maßnahme nur noch den kleineren Teil der ganzen Maßnahme aus und Deine Investition rechnet sich auch deutlich schneller.
Die energetische Sanierung Deines Daches kannst Du Dir fördern lassen. Dabei gibt es staatliche und auch eine Vielzahl an regionalen Programmen. Beachte: Die staatlichen Förderprogramme darfst Du nicht miteinander kombinieren. Regionale und staatliche Programme aber schon.
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) kannst Du Dir einzelne Maßnahmen mit einem Zuschuss von bis zu 15 Prozent fördern lassen. Wichtig ist, dass Du einen Energieeffizienz-Experten einbindest, sonst kannst Du die Förderung nicht beantragen. Wenn Dir der Experte oder die Expertin auch einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt, bekommst Du noch einmal 5 Prozent Extraförderung für die durchgeführte Maßnahme. Bis zu 60.000 Euro an Sanierungskosten kannst Du pro Jahr für ein Objekt einreichen und fördern lassen. Den Antrag musst Du grundsätzlich stellen, bevor Du den Auftrag für die Sanierungsmaßnahme vergibst.
Wenn Du die Bafa-Förderung bekommst, kannst Du auch einen Ergänzungskredit beantragen. Über das Programm 358 bei der staatlichen Förderbank KfW kannst Du ein Darlehen von bis zu 120.000 Euro für Deine Sanierung aufnehmen. Liegt das zu versteuernde Jahreseinkommen Deines Haushalts bei unter 90.000 Euro, bekommst Du den Kredit außerdem zinsvergünstigt. Beim zu versteuernden Einkommen handelt es sich weder um Dein Brutto- noch Dein Nettoeinkommen, da Dir hier bestimmte Abzüge, wie Kinderfreibeträge oder außergewöhnliche Belastungen, bereits gutgeschrieben wurden. Wie hoch Dein zu versteuerndes Einkommen ist, kannst Du in Deinem Einkommenssteuerbescheid ablesen. Weitere Infos dazu, wie Du den Kredit beantragst und wie die aktuellen Konditionen lauten, findest Du bei der KfW zum Programm 358.
Wenn Du das Dach Deines Hauses im Zuge einer umfassenden Sanierung dämmen lassen möchtest, kannst Du Dir das Kreditprogramm 261 der staatlichen Förderbank KfW anschauen. Hier wird die Sanierung zu einem sogenannten KfW-Effizienzhaus mit einem zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro gefördert. Diverse Tilgungszuschüsse verringern dabei die Summe, die Du am Ende zurückzahlen musst. Auch hier muss für die Antragstellung und Durchführung ein Energieeffizienz-Experte hinzugezogen werden und Du musst den Kredit ebenfalls beantragen, bevor Du Aufträge an Fachfirmen vergibst.
Eine weitere Möglichkeit der Förderung ist die sogenannte steuerliche Abschreibung. Du kannst die Sanierungskosten bis zu einer Höhe von 200.000 Euro pro Objekt bei Deiner Einkommenssteuererklärung angeben und erhältst dann insgesamt 20 Prozent über drei Jahre verteilt erstattet, maximal also bis zu 40.000 Euro. Deine Immobilie muss dabei mindestens zehn Jahre alt sein und Du musst selbst darin wohnen. Die Arbeiten müssen von einer Fachfirma durchgeführt werden, aber Du musst keinen Energieeffizienz-Experten einbinden.
Auch viele Bundesländer, Städte und Kommunen zahlen Zuschüsse für die Dachdämmung, wenn Du in der jeweiligen Region wohnst. Und das Gute ist: Du darfst die Förderung in der Regel mit den staatlichen Programmen kombinieren. Wir haben Dir hier eine kleine Auswahl an regionalen Förderprogrammen zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte Deine Gemeinde oder Stadt nicht gelistet sein, dann frag auf jeden Fall nochmal bei Deiner Kommune nach, ob es ein passendes Programm gibt.
Niedersachsen bietet die Eigentumsförderung an. Dabei kannst Du ein zinsloses Darlehen für die energetische Sanierung nutzen. Es gelten aber bestimmte Grenzen beim zu versteuernden Haushaltseinkommen, wie das Niedersächsische Wohnraumförderungsgesetz vorschreibt. Wenn Du Dich für den Kredit qualifizierst, kannst Du bis zu 75.000 Euro Kreditsumme erhalten. Jedes im Haushalt wohnende Kind bringt Dir noch einmal 7.500 Euro mehr Kredit und einen Tilgungszuschuss von 3.000 Euro. In den ersten 15 Jahren läuft dieser Kredit dann ohne Zinsen.
Die Stadt Köln fördert klimafreundliches Wohnen mit einem Zuschuss, wenn Du bereits eine staatliche Förderung über das Bafa oder die KfW bewilligt bekommen hast. Diese Förderung wird dann von der Stadt Köln aufgestockt, und zwar um bis zu 10 Prozent der förderfähigen Kosten der Dachdämmung. Dämmst Du besonders ökologisch, kannst Du obendrauf nochmal bis zu 15 Euro pro Quadratmeter Deines gedämmten Daches zusätzlich bekommen. Voraussetzung ist, dass es sich um ein bestehendes Wohngebäude im Kölner Stadtgebiet handelt und Du die Maßnahme noch nicht abgeschlossen hast. Achtung: Die Mittel für das Kölner Programm sind für das Jahr 2024 bereits ausgeschöpft und Du kannst keinen Antrag mehr stellen. Das Programm soll aber 2025 wieder aufgenommen werden.
In Stuttgart bekommen Eigenheimbesitzer ebenfalls eine Zuschussförderung über das Energiesparprogramm. Dein Haus muss dafür mindestens 15 Jahre alt sein und noch mindestens 30 Jahre zu Wohnzwecken dienen können. Voraussetzung ist außerdem, dass Du Dich vorab im Energieberatungszentrum Stuttgart beraten lässt. Du kannst dann sowohl Zuschüsse für eine Komplettsanierung als auch für einzelne Maßnahmen erhalten. Willst Du erstmal nur Dein Dach dämmen, kannst Du bis zu 50 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung erhalten. Nutzt Du ökologische Dämmstoffe, sind es sogar bis zu 85 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung. Auch hier musst Du den Antrag stellen, bevor Du einen Auftrag vergibst.
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