Dachdämmung Warum Du nicht länger warten solltest, Dein Dach zu dämmen

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Dachdämmung sparst Du Energie und kannst Deinen Dachboden zu Wohnzwecken nutzen.

  • Wenn Du ein Haus erbst oder kaufst, bist Du unter Umständen zur Dämmung verpflichtet.

  • Statt des Dachs kannst Du auch nur die oberste Geschossdecke dämmen, wenn Du nicht vorhast, Deinen Dachboden zu beheizen. Diese Art der Dämmung ist günstig und Du kannst sie auch selbst durchführen.

So gehst Du vor

  • Überlege Dir, ob Du Deinen Dachboden beheizen möchtest. Wenn nicht, reicht es, die oberste Geschossdecke zu dämmen.

  • Lege die Dämmung mit Instandsetzungsmaßnahmen zusammen. Wenn Dein Dach neu eingedeckt werden muss, dann lass es gleich mit dämmen – das spart viel Geld.

  • Lass Dich von einem Energieberater zur effektivsten Dämmung für Dein Dach beraten und sicher Dir die Fördermittel für die Dämmung, bevor Du einen Auftrag vergibst.

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Dein Dachboden ist im Winter sehr kalt und im Sommer unangenehm heiß? Dann hat Dein Haus noch keine Dachdämmung und Du zahlst drauf – so wie circa 83 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland im Jahr 2022. Gemäß einer Statistik der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online sind nur etwa 17 Prozent der Dächer des Wohngebäudebestands in Deutschland in irgendeiner Form gedämmt. Dabei ist das Dach eines der Bauteile, über die bei einem Haus die meiste Wärme verloren gehen. Mit einer Dachdämmung kannst Du viel Heizenergie und so auch Geld sparen. Und womöglich bist Du sogar verpflichtet, Dein Dach zu dämmen.

Warum solltest Du Dein Dach dämmen?

Das Dach ist neben der Fassade das größte Bauteil an Deinem Haus, das Du dämmen kannst. Entsprechend hoch ist der Effekt einer Dachdämmung. Wenn Dein Dachboden nicht beheizt ist, reicht es sogar aus, wenn Du die oberste Geschossdecke dämmst. Das ist günstig, erzielt aber gleichzeitig beachtliche Einspareffekte.

Energie sparen durch Dachdämmung

Über ein ungedämmtes Dach geht viel Heizenergie verloren. Wie viel es genau ist, ist von Deinem Haus abhängig und kann Dir von einem Energieberater ausgerechnet werden. Der Energieverlust kann zwischen 15 und 30 Prozent liegen. Du zahlst bei Deinen Heizkosten also ganz schön drauf, wenn Du das Dach nicht energetisch sanierst. Die durchschnittliche Einsparung eines Einfamilienhauses von 1983 beträgt laut co2online etwa 7 bis 8 Prozent, kann allerdings in Abhängigkeit von Deinem Haus auch deutlich höher liegen. Häuser, die vor der 1. Wärmeschutzverordnung von 1978 gebaut wurden, haben in der Regel keine vorhandene Dachdämmung, sofern sie nicht nachgerüstet wurde. Wenn Du so ein Dach energetisch abdichtest, kann die Einsparung mehr als doppelt so hoch ausfallen.

Wie hoch Deine finanzielle Ersparnis ist, hängt dann davon ab, wie viel Energie Du einsparen kannst und wie sich die Energiepreise entwickeln.

Die gesetzliche Verpflichtung

Das Gebäudeenergiegesetz schreibt einen Mindestwärmeschutz für das Dach oder die oberste Geschossdecke vor. Wenn der nicht besteht, bist Du zur Sanierung verpflichtet – wenn Du aber seit vor 2002 in Deinem Haus wohnst, hast Du Bestandsschutz und musst nicht sanieren. Die Sanierungspflicht entsteht dann erst, wenn es zum Eigentümerwechsel kommt, Du also Dein Haus verkaufst oder vererbst.

Das gilt für Dich also auch, wenn Du gerade selbst ein Haus gekauft oder geerbt hast. Nach Eigentumsübergang bist Du innerhalb von zwei Jahren verpflichtet, das Dach oder die oberste Geschossdecke zu dämmen. Außerdem musst Du eventuell die Heizung tauschen und die Rohrleitungen dämmen, wenn das bisher nicht passiert ist.

Wert des Hauses steigern

Mit der Dämmung des Daches steigerst Du auch den Wert Deiner Immobilie. Die Wohnraumstudie 2023 des Baufinanzierers Interhyp hat ergeben, dass sich 64 Prozent der Befragten gegen eine unsanierte Bestandsimmobilie entscheiden würden. Das erklärt auch, warum der Preis für unsanierte Häuser laut einer Auswertung der Interhyp aus dem Oktober 2023 am stärksten fällt. Im Durchschnitt sanken die Preise für Häuser der schlechtesten Energieklassen mit über 24 Prozent mehr als doppelt so viel wie für Häuser mit sehr guten Energieklassen.

Die Energieklasse wird übrigens im Energieausweis eines Hauses abgebildet und mit den Buchstaben A+ bis H angegeben. Dabei ist A+ die beste Energieklasse und H die schlechteste.

Laut der Wohnraumstudie schreckt potenzielle Käufer vor allem der Aufwand für mögliche Modernisierungen und Dämmungen sowie die hohen Energiekosten ab. Hier kommt besonders die Dachdämmung ins Spiel, da diese ja bei einem Eigentumswechsel gesetzlich vorgeschrieben ist. Wenn Dein Dach nicht gedämmt ist, kann das also den Wert der Immobilie senken, weil die Käufer diese Maßnahme mit einkalkulieren müssen.

Wohnraum gewinnen

Wenn Du das Dach Deines Hauses energetisch sanierst, kannst Du auch anschließend Deinen Dachboden zu Wohnzwecken ausbauen, wenn die Höhe es zulässt. Wichtig ist dabei, dass Du die Statik des Dachbodens überprüfen lässt, da er durch den Ausbau und die neue Nutzung deutlich mehr Last tragen muss. Wenn Du im Rahmen der Dachdämmung auch Dein Dach neu eindecken lässt, weil diese Instandhaltungsmaßnahme mal wieder an der Zeit ist, ist das nicht nur kostensparend, Du kannst gleichzeitig auch neue Fenster oder Dachgauben einbauen lassen, die den neu geschaffenen Wohnraum noch verbessern.

Mehr Wohnkomfort

Mit der Dämmung Deines Daches kannst Du auch den Wohnkomfort steigern. Denn über das Dach geht nicht nur sehr viel Wärme verloren, im Sommer lässt es auch viel Wärme über die Sonneneinstrahlung herein. Über 30 Grad Raumtemperatur sind so im Sommer möglich. Die Dämmung des Daches kann das Wohnklima deutlich verbessern, indem es im Winter die Wärme besser im Raum hält und im Sommer die Hitze draußen bleibt. Auch bestehende Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme kannst Du durch eine Dämmung bekämpfen.

Wenn Dein Dach bereits undicht ist und Du es neu eindecken musst, solltest Du ohnehin über eine Dämmung nachdenken.

Welche Arten der Dachdämmung gibt es?

Du kannst Dein Dach auf viele unterschiedliche Arten dämmen. Die Möglichkeiten sind davon abhängig, wie Du Deinen Dachboden nutzt und was für eine Art Dach Dein Haus hat. Die unterschiedlichen Dämmarten unterscheiden sich preislich teilweise deutlich voneinander.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke

Wenn Dein Dachboden unbeheizt ist und Du nicht vorhast, ihn zu Wohnzwecken zu nutzen, kannst Du auch die oberste Geschossdecke dämmen. Je nachdem, auf welche Weise Du das machst, kann die Fläche anschließend auch immer noch als Lagerraum genutzt werden.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke, auch Aufdeckendämmung genannt, gehört zu den einfachsten und wirtschaftlichsten aller Dämmmaßnahmen, da hier nur der Fußboden des Dachgeschosses gedämmt wird. Du kannst die Arbeiten sogar selbst durchführen und so noch mehr Kosten sparen.

Wichtig für die spätere Nutzung ist die richtige Auswahl des Dämmmaterials. Du kannst zwischen vielen verschiedenen Materialien und Ausführungen wählen. Möglich sind

  • Dämmmatten,

  • Dämmplatten oder eine

  • Einblasdämmung.

Dämmmatten werden meist verwendet, wenn der Dachboden nicht begehbar sein soll, während Dämmplatten den Zugang möglich machen. Die Einblasdämmung kann sowohl in den Hohlräumen von Holzbalkendecken, die man häufig in Altbauten findet, angewandt werden, als auch als Aufdeckendämmung, bei der das Dämmmaterial einfach auf den Boden geblasen und dort lose befestigt wird. Diese Art der Aufdeckendämmung kannst Du aber anschließend nicht mehr betreten und Dein Dachboden ist nicht weiter nutzbar.

Die Flachdachdämmung

Wenn Dein Haus ein Flachdach hat, ist die Dämmung besonders wichtig. An Flachdächern entstehen nämlich besonders häufig Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Der Grund: Die meisten Flachdächer bestehen aus Stahlbeton. Und Beton ist ein besonders guter Wärmeleiter, es geht also viel Heizenergie über Dein Flachdach verloren. Das Flachdach ist daher oft kühler als andere angrenzende Bauteile, was dazu führt, dass sich daran Kondenswasser bildet, was zu Feuchtigkeitsschäden führt.

Bei der Dämmung eines Flachdaches gibt es grundlegend zwei Arten:

  • das Kaltdach

  • das Warmdach

Bei der Sanierung zum Warmdach wird die Dachdämmung ohne eine Lüftungsschicht direkt auf die Stahlbetondecke aufgebracht. Ein Voranstrich und eine Dampfsperre werden als Grundlage aufgetragen, bevor die Dämmplatten installiert werden. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit das Dämmmaterial von unten durchdringen kann. Von außen werden die Dämmplatten mit einer Dachabdichtung, die beispielsweise aus Folien besteht, geschützt. Die fachgerechte Ausführung ist besonders wichtig, um Schäden an der Dämmung zu vermeiden. Anschließend kannst Du Dein Dach begrünen lassen oder auch eine Dachterrasse darauf bauen.

Die Sanierung zum Kaltdach ist deutlich seltener als das Warmdach und auch komplizierter im Aufbau. Zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung wird mithilfe einer Holzkonstruktion eine Durchlüftung des Daches ermöglicht. Das ist besonders im Sommer von Vorteil, weil dies einen deutlich besseren Hitzeschutz darstellt. Die Planung muss allerdings noch sorgfältiger erfolgen, damit auch die notwendige Traglast nach der Dämmung für die weitere Nutzung gegeben ist.

Die Dämmung eines Steildaches

Wenn Du ein Steildach besitzt, gibt es viele unterschiedliche Dämmoptionen. Welche Du wählen kannst, hängt in der Regel davon ab, wie Dein Dach aufgebaut ist. Entscheidend ist vor allem, wie breit die Sparren Deines Daches sind. Wenn die Breite ausreichend ist, um die notwendige Dämmstoffdicke unterzubringen, kannst Du eine Zwischensparrendämmung für Dein Dach wählen. Diese ist deutlich weniger aufwendig und damit auch günstiger als die Aufsparrendämmung.

Die Zwischensparrendämmung

Wie der Name schon sagt, wird bei der Zwischensparrendämmung das Dämmmaterial zwischen den Sparren angebracht. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass Dein Dach abgenommen wird, da sie von innen erfolgen kann. Dabei wird das Dämmmaterial zwischen die Sparren geklemmt und anschließend mit einer Folie als Dampfsperre luftdicht verklebt, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen kann. Anschließend kannst Du eine Verkleidung anbringen und den Raum zu Wohnzwecken nutzen.

Sind die Holzsparren nicht breit genug für eine ausreichende Dämmung, kannst Du sie entweder mit Kanthölzern verlängern oder die Dämmung mit einer Untersparrendämmung ergänzen.

Die Untersparrendämmung

Die Dämmung unterhalb der Holzsparren eignet sich besonders gut als Erweiterung einer Zwischensparrendämmung. Dafür werden neue Holzlatten quer zu den bereits vorhandenen Holzsparren Deines Daches angebracht, deren Zwischenräume mit Dämmmaterial gefüllt werden. Beachte allerdings, dass Dir hierbei etwas Wohnraum verloren geht. Eine Untersparrendämmung als einzige Dämmmethode ist nicht sinnvoll, weil Du damit nicht die gesetzlichen Vorgaben an den Wärmeschutz erfüllen kannst.

Die Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung ist die teuerste und aufwendigste Variante, gleichzeitig aber auch die energieeffizienteste. Um die Dämmung aufzubringen, muss das Dach einmal komplett abgedeckt und anschließend neu eingedeckt werden. Der Dämmstoff wird hier nämlich von außen auf den Dachsparren angebracht. Dafür wird auf den Sparren eine Schalung aufgebracht, die mit einer Dampfsperre beklebt wird, um auch hier die Dämmung von innen zu schützen. Darauf werden das Dämmmaterial und ein Nässeschutz außen angebracht. Anschließend wird das Dach neu eingedeckt. Achtung: Die Neueindeckung Deines Daches kann in manchen Bundesländern eine Solarpflicht auslösen. 

Was musst Du bei der Dachdämmung beachten?

Eine Dachdämmung kann eine sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahme sein, die gute Planung und eine fachgerechte Ausführung notwendig macht.

Die Einbindung eines Energieberaters

Wenn Du Förderprogramme nutzen möchtest, musst Du einen Energieberater hinzuziehen. Dieser muss darüber hinaus auf der Liste der Energieeffizienz-Experten der Deutschen Energieagentur dena stehen. Das schreiben die Förderrichtlinien vor. Wenn Du planst, Dein Haus Stück für Stück energetisch zu sanieren, ist es ohnehin sinnvoll, das von einem Experten oder einer Expertin vorher planen zu lassen. Denn dann weißt Du, was Du an Deinem Haus sanieren solltest und vor allem: in welcher Reihenfolge. Das ist wichtig, um Kosten zu sparen und keine kostspieligen Fehler zu machen. Wenn die Dachdämmung zuerst erfolgt, kannst Du beispielsweise schon die Dachüberstände erweitern, um sie an eine später gedämmte Fassade anzupassen.

Wie viel Dämmung brauchst Du?

Der Energieeffizienz-Experte kann Dir außerdem sagen, wie viel Du dämmen musst, um die Fördermittel zu erhalten. Hier gelten nämlich strengere Regeln, als wenn Du einfach nur nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes dämmst. Die Förderrichtlinien geben einen bestimmten Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, vor. Das bedeutet, dass Dein Dach nach der Dämmung nur noch einen gewissen Grad an Wärme durchlassen darf.

Um das zu erreichen, kannst Du zwischen verschiedenen Dämmmaterialien und der Dicke der Dämmung wählen. Alle Materialien haben eine unterschiedliche Dämmwirkung und je nachdem brauchst Du davon mehr oder weniger, um die Vorgaben zu erfüllen. Natürliche Dämmstoffe haben dabei meist eine niedrigere Dämmwirkung als synthetische Materialien.

Wann brauchst Du eine Fachfirma?

Während Du die Dämmung der obersten Geschossdecke auch gut selbst durchführen kannst, solltest Du die Dachdämmung lieber von einer Fachfirma durchführen lassen. Wird die Dämmung nicht fachgerecht ausgeführt, kann es schnell zu Schimmel- und Feuchtigkeitsproblemen kommen. Dadurch leidet auch die Dämmung und ihre Haltbarkeit verringert sich deutlich. Besonders um die Sparren herum können Wärmebrücken entstehen, was die Schimmelbildung noch einmal begünstigt. Wärmebrücken sind Bereiche, an denen mehr Wärme entweicht als an umliegenden Bauteilen. Fachfirmen haben das notwendige Know-how, um diese Probleme zu vermeiden.

Was kostet Dich eine Dachdämmung?

Die Kosten einer Dachdämmung hängen stark davon ab, auf welche Art und Weise Du Dein Dach dämmst und was für Materialien Du dafür nutzt.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist die günstigste Möglichkeit, Dein Haus nach oben hin zu dämmen. Die Aufsparrendämmung, bei der Dein Dach erst abgenommen werden muss, ist die teuerste Variante.

Kosten einer Dachdämmung

 Kosten pro m²
Dämmung der obersten Geschossdecke5 - 50 Euro
Flachdachdämmung100 - 180 Euro
Zwischensparrendämmung70 - 120 Euro
Untersparrendämmung30 - 80 Euro
Aufsparrendämmung130 - 200 Euro

Quelle: www.co2online.de, Abruf: 21.11.2023

Die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke sind stark davon abhängig, ob der Dachboden nach der Dämmung noch begehbar bleiben soll.

Bei den Kosten für die Aufsparrendämmung ist die Neueindeckung des Daches bereits mit eingerechnet. Bei dieser Variante ist es besonders sinnvoll, die Dämmung mit einer ohnehin geplanten Instandhaltung zusammenzulegen. Wenn Dein Dach also ohnehin mal neu eingedeckt werden musst, solltest Du es in dem Zuge auch gleich dämmen lassen. So sparst Du eine Menge Geld und der Kostenanteil für die energetische Maßnahme macht nur noch den kleineren Teil aus. Dadurch amortisieren sich die Kosten auch deutlich schneller.

Welche Förderung bekommst Du für eine Dachdämmung?

Die energetische Sanierung Deines Daches kannst Du Dir fördern lassen. Dabei gibt es staatliche und auch eine Vielzahl an regionalen Programmen. Beachte: Die staatlichen Förderprogramme darfst Du nicht miteinander kombinieren. Regionale und staatliche Programme aber schon.

Die Förderung von Einzelmaßnahmen

Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) kannst Du Dir einzelne Maßnahmen mit einem Zuschuss von bis zu 15 Prozent fördern lassen. Wichtig ist, dass Du einen Energieeffizienz-Experten einbindest, sonst kannst Du die Förderung nicht beantragen. Wenn Dir der Experte oder die Expertin auch einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt, bekommst Du noch einmal 5 Prozent Extraförderung für die durchgeführte Maßnahme. Bis zu 60.000 Euro an Sanierungskosten kannst Du pro Jahr für ein Objekt einreichen und fördern lassen. Den Antrag musst Du grundsätzlich stellen, bevor Du den Auftrag für die Sanierungsmaßnahme vergibst.

Ab 2024 sollen die Förderbeträge für Einzelmaßnahmen bis einschließlich 2025 noch einmal steigen. Dann sollst Du Dir mit einem individuellen Sanierungsfahrplan bis zu 30 Prozent der Kosten fördern lassen können.

Die Kreditförderung

Wenn Du das Dach Deines Hauses im Zuge einer umfassenden Sanierung dämmen lassen möchtest, kannst Du Dir das Kreditprogramm 261 der staatlichen Förderbank KfW anschauen. Hier wird die Sanierung zu einem sogenannten KfW-Effizienzhaus mit einem zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro gefördert. Diverse Tilgungszuschüsse verringern dabei die Summe, die Du am Ende zurückzahlen musst. Auch hier muss für die Antragstellung und Durchführung ein Energieeffizienz-Experte hinzugezogen werden und Du musst den Kredit ebenfalls beantragen, bevor Du Aufträge an Fachfirmen vergibst.

Die steuerliche Förderung

Eine weitere Möglichkeit der Förderung ist die steuerliche Abschreibung. Du kannst die Sanierungskosten bis zu einer Höhe von 200.000 Euro pro Objekt bei Deiner Einkommenssteuererklärung angeben und erhältst dann insgesamt 20 Prozent über drei Jahre verteilt erstattet, maximal also bis zu 40.000 Euro. Deine Immobilie muss dabei mindestens zehn Jahre alt sein und Du musst selbst darin wohnen. Die Arbeiten müssen von einer Fachfirma durchgeführt werden, aber Du musst keinen Energieeffizienz-Experten einbinden.

Regionale Förderungen

Viele Bundesländer, Städte und Kommunen fördern ihre Bürger zusätzlich. Und das Gute ist: Du darfst die Förderung in der Regel mit den staatlichen Programmen kombinieren. Wir haben Dir hier eine kleine Auswahl an regionalen Förderprogrammen zusammengestellt.

Das Land Niedersachsen bietet die Eigentumsförderung an. Dabei kannst Du ein zinsloses Darlehen für die energetische Sanierung nutzen. Es gelten aber bestimmte Grenzen beim zu versteuernden Haushaltseinkommen gemäß des Niedersächsischen Wohnraumförderungsgesetzes. Wenn Du Dich für den Kredit qualifizierst, kannst Du bis zu 50.000 Euro Kreditsumme erhalten. Jedes im Haushalt wohnende Kind bringt Dir noch einmal 5.000 Euro mehr Kredit und einen Tilgungszuschuss von 2.000 Euro. In den ersten 15 Jahren läuft dieser Kredit dann ohne Zinsen.

Die Stadt Mannheim fördert den baulichen Wärmeschutz, darunter also auch die Dämmung von Dächern, mit einem Zuschuss von bis zu 7.000 Euro. Du musst dafür aber auch die staatlichen Zuschüsse beantragen. Auch die Beratung und Baubegleitung durch Energieeffizienz-Experten wird mit 300 bis maximal 2.500 Euro gefördert. Wichtig ist auch hier, dass Du den Antrag stellst, bevor Du mit einer Maßnahme beginnst. Gleichzeitig musst du spätestens drei Monate nach der Förderzusage mit den Baumaßnahmen beginnen, sonst verfällt die Förderung womöglich.

In Stuttgart bekommen Eigenheimbesitzer ebenfalls eine Zuschussförderung über das Energiesparprogramm. Dein Haus muss dafür mindestens 15 Jahre alt sein und noch mindestens 30 Jahre zu Wohnzwecken dienen können. Voraussetzung ist außerdem, dass Du Dich vorab im Energieberatungszentrum Stuttgart beraten lässt. Du kannst dann sowohl Zuschüsse für eine Komplettsanierung als auch für einzelne Maßnahmen erhalten. Willst Du erstmal nur Dein Dach dämmen, kannst Du bis zu 50 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung erhalten. Nutzt Du ökologische Dämmstoffe, sind es sogar bis zu 85 Euro Zuschuss pro Quadratmeter Dachdämmung. Auch hier musst Du den Antrag stellen, bevor Du einen Auftrag vergibst.

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