Förderung Energetische Sanierung Sanierungszuschuss vom Staat? So klappt’s!

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Expertin Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit staatlichen Förderprogrammen kannst Du die Kosten Deiner energetischen Sanierung reduzieren.
  • Die Förderungen gibt es in Form von Krediten, Zuschüssen oder Steuerermäßigungen. Je nachdem, in welchem Umfang Du sanierst, findest Du das passende Förderprogramm für Dich.
  • Sei Dir bewusst, dass die Förderprogramme strenge Anforderungen an die Sanierung stellen. Das kann die Sanierung teurer machen, sorgt aber auch für höhere Energieeinsparung.

So gehst Du vor

  • Plane Deine Sanierung im Idealfall mit einer Energieberatung und informiere Dich frühzeitig über Fördermittel. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan bekommst Du teilweise höhere Zuschüsse.
  • Stell die Anträge zum richtigen Zeitpunkt. Je nach Förderprogramm kann das vor dem Abschluss von Verträgen, vor Beginn der Arbeiten oder auch erst nach dem vollständigen Ende der Maßnahme sein.
  • Bewahre alle Anträge, Bescheide und Rechnungen auf, um auch später noch Nachweise erbringen zu können.
     

Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos

Wenn Du Dein Haus energetisch sanierst, sparst Du nicht nur Energie, sondern schonst auch das Klima und Deinen Geldbeutel. Vor allem dann, wenn Du die passenden Fördermittel nutzt. Ob Zuschuss, zinsgünstiger Kredit oder Steuerbonus: Bund und Länder unterstützen viele Maßnahmen rund ums Dämmen, Heizen und Sanieren. In diesem Ratgeber zeigen wir Dir, welche Hilfen es gibt, worauf Du achten musst und wie Du Schritt für Schritt an Dein Geld kommst.

Welche Förderprogramme gibt es?

Um Dein Eigenheim energetisch zu sanieren, kannst Du verschiedene Förderprogramme nutzen. Für welches Du Dich entscheiden solltest, ist davon abhängig, in welchem Umfang Du sanierst. Manche Förderprogramme kannst Du miteinander kombinieren, andere schließen sich grundsätzlich aus. Es ist daher sinnvoll, sich frühzeitig mit den Förderoptionen zu befassen. 

Wann bekommst Du den Förderkredit 261?

Wenn Du eine umfassende Sanierung planst, bei der Dein Haus einen Effizienzhausstandard erreicht, solltest Du Dir das KfW-Kreditprogramm 261 genauer anschauen.

Die KfW bietet Dir einen zinsgünstigen Kredit mit einer Kreditsumme von bis zu 150.000 Euro. Außerdem kannst Du Tilgungszuschüsse erhalten, sodass Du weniger zurückzahlen musst. Je höher der Effizienzstandard Deines Hauses nach der Sanierung ist, desto höher ist der Tilgungszuschuss. Im Idealfall kann er bis zu 45 Prozent betragen – dafür müsste die Sanierung aber sehr aufwendig sein und wäre mit der höchsten Kreditsumme von 150.000 Euro alleine nicht zu stemmen.

Durch die niedrigen Zinsen und die Möglichkeit von Tilgungszuschüssen lohnt sich der Kredit für Sanierungswillige aber in den meisten Fällen trotzdem. Auch die Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten wird mit einem Tilgungszuschuss gefördert.

Alle Infos und die aktuellen Zinssätze findest Du in unserem Ratgeber KfW 261

Für wen eignen sich Zuschüsse für Einzelmaßnahmen?

Wenn Du die Sanierung Schritt für Schritt angehen möchtest, kannst Du Dir Zuschüsse für Einzelmaßnahmen sichern. Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wird Dir für die einzelnen Maßnahmen nachträglich Geld ausgezahlt.

Für Maßnahmen zur Dämmung, der Erneuerung von Fenstern oder der Heizungsoptimierung kannst Du bis zu 15 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Wenn Du Dir von einem Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lässt und Maßnahmen daraus umsetzt, sind es sogar bis zu 20 Prozent Erstattung. Außerdem kannst Du dann auch Kosten von bis zu 60.000 Euro geltend machen, ohne den Sanierungsfahrplan sind es nur 30.000 Euro. So sieht es das Merkblatt des Bafa vor. 

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung

Achte darauf, dass Du genug Geld auf Deinem Konto hast, um die Rechnung erst mal zu bezahlen, denn die Auszahlung vom Bafa kann einige Wochen dauern. 

Sandra Duy
Unsere Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Wenn Du Dich weiter zur Zuschussförderung informieren möchtest, dann schau in unserem Ratgeber Bafa Einzelmaßnahmen vorbei. 

Wie viel bekommst Du für eine neue Heizung? 

Seit 2024 gibt es eine neue Förderung für klimafreundliche Heizungen über die staatliche Förderbank KfW. Diese besteht aus einer Grundförderung und mehreren Bonusförderungen, die Du alle miteinander kombinieren darfst. So sind bis zu 70 Prozent Zuschuss für die neue Heizung drin, allerdings nur für Kosten bis zu 30.000 Euro. Maximal beträgt der Zuschuss also 21.000 Euro. 

Wie und ab wann Du die neue Förderung beantragen kannst, liest Du in unserem Ratgeber zur Heizungsförderung.

Jetzt weißt Du, welche Förderoptionen Du hast. Du weißt aber auch, dass Du in Vorkasse gehen musst. Was also, wenn Du Dir das nicht ganz leisten kannst? Dafür gibt es den Ergänzungskredit. Und zu dem kommen wir jetzt. 

Wie kommst Du an den Ergänzungskredit?

Kannst Du die Kosten für eine energetische Sanierungsmaßnahme oder den Heizungstausch nicht selbst auslegen, besteht auch die Möglichkeit, einen Kredit von bis zu 120.000 Euro aufzunehmen. Wenn Du etwas an Deinem Haus sanieren oder die Heizung tauschen möchtest und dafür eine Förderzusage vom Bafa oder der KfW hast, kannst Du den Ergänzungskredit bei Deiner Hausbank oder einem Finanzierungsvermittler beantragen. 

Wenn Dein zu versteuerndes Haushaltseinkommen bei unter 90.000 Euro pro Jahr liegt, bekommst Du den Kredit außerdem zinsvergünstigt. 

Alle Informationen zum Ergänzungskredit findest Du auch in unserem Ratgeber zum KfW-Programm 358

Wie kannst Du Sanierungskosten steuerlich absetzen?

Noch bis Ende 2029 kannst Du für ein Haus die Kosten für Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Deiner Steuerschuld abziehen, allerdings unter drei Voraussetzungen:

  • Du bewohnst es selbst.
  • Es liegt im europäischen Wirtschaftsraum.
  • Es ist mindestens zehn Jahre alt.

Die Maßnahmen müssen bis spätestens 1. Januar 2030 erfolgt sein und sie müssen von einem Fachunternehmen ausgeführt worden sein.

Welche Maßnahmen Du dabei absetzen kannst, ist in Paragraf 35c Einkommenssteuergesetz (EstG) geregelt. Dazu gehören unter anderem:

  • Wärmedämmung von Fassade, Dach und Geschossdecken
  • Erneuerung von Fenstern und Türen
  • Lüftungsanlagen
  • Heizungsanlagen

Insgesamt kannst Du 20 Prozent der Kosten absetzen. Die Maximalkosten liegen dabei bei 200.000 Euro. Die Abschreibung wird über drei Jahre verteilt. Der Höchstbetrag ist objektbezogen, das heißt: Du kannst auch über die Jahre verteilt mehrere einzelne Maßnahmen durchführen lassen, bis Du an die Grenze stößt.

Das Gute: Die steuerliche Abschreibung kannst Du nutzen, wenn Du nicht rechtzeitig an die Beantragung anderer Fördermittel gedacht hast oder Deine Sanierung die Kostengrenze beim Bafa überschreitet. Aber Du musst natürlich eine Steuererklärung machen, um die Kosten geltend machen zu können und Du musst dafür auch die technischen Mindestanforderungen erfüllen.

Was Du bei dieser steuerlichen Förderung beachten musst und welche Anforderungen gelten, liest Du in unserem Ratgeber zur steuerlichen Förderung

Welche regionalen Förderungen gibt es?

Neben den bundesweiten Zuschüssen und Krediten bieten einige Bundesländer eigene Förderprogramme für die energetische Sanierung an. Diese kannst Du häufig mit den Bundesprogrammen kombinieren. Hier ein Überblick:

Bremen

Für Wohngebäude mit bis zu zwölf Einheiten kannst Du im Bremer Programm bremo Zuschüsse für energetische Sanierungen beantragen. Die Förderung richtet sich unter anderem nach der Dicke der Dämmung. Für nachhaltige Baustoffe gibt es zusätzlich Bonuszahlungen. Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn gestellt werden und mit der Umsetzung darf erst nach dem Bewilligungsbescheid begonnen werden.

Hamburg

Das Programm Wärmeschutz im Gebäudebestand fördert energetische Maßnahmen an Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind. Es gelten einige technische Vorgaben, zum Beispiel musst Du nach der Sanierung einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Die Zuschüsse variieren je nach Bauteil – bei nachhaltigen Materialien oder mehreren Maßnahmen gibt es zusätzliche Boni von bis zu 30 Prozent.

Nordrhein-Westfalen

Die NRW.Bank vergibt zinsgünstige Darlehen für die energetische Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum, also für Dein Eigenheim. Auch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage ist möglich. Für Haushalte mit niedrigerem Einkommen gibt es ein Sonderprogramm mit Tilgungszuschuss. Heißt: Ein Teil des Kredits muss nicht zurückgezahlt werden.

Rheinland-Pfalz

Über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz kannst Du ein zinsgünstiges Darlehen von bis zu 100.000 Euro für die Sanierung Deines Eigenheims beantragen. Den Antrag kannst Du stellen, wenn Dein Haushalt gewisse Einkommensgrenzen um nicht mehr als 60 Prozent überschreitet. Die Grenzen sind nach dem Landeswohnraumförderungsgesetz Rheinland-Pfalz geregelt. Wo die Einkommensgrenzen liegen, kannst Du bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz nachlesen. Je nach Haushaltsgröße und Einkommen kann der Kredit auch höher ausfallen und ein Tilgungszuschuss von 15 bis 25 Prozent ist möglich.

Sachsen

Im Programm SAB Sachsenkredit – Klimafreundlicher Wohnen gibt es Kredite für energetische Sanierungen von selbstbewohnten Häusern mit bis zu vier Einheiten. Voraussetzung: Dein Gebäude ist mindestens fünf Jahre alt, und Du kombinierst den Kredit mit einer Bundesförderung, etwa vom Bafa. Zusätzlich ist ein Tilgungszuschuss von bis zu fünf Prozent möglich.

Sachsen-Anhalt

Im Förderprogramm Sachsen-Anhalt Modern kannst Du für energetische Sanierungsmaßnahmen ein zinsgünstiges Darlehen von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit erhalten. Die Mindestdarlehenssumme liegt bei 10.000 Euro.

Was kannst Du fördern lassen?

Wenn Du Dein Haus energieeffizienter machst, es also nach einer Sanierung weniger Energie verbraucht als vorher, kannst Du die Förderungen nutzen. Dafür kannst Du an Deinem Haus unterschiedliche Maßnahmen durchführen lassen.

Diese Sanierungen kannst Du Dir fördern lassen

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Juni 2025)

Das Bild zeigt Dir die vielen unterschiedlichen Sanierungsmöglichkeiten. Jede energetische Maßnahme bringt Energieeinsparungen mit sich. Das sind die Maßnahmen im Detail:

Fassade dämmen:
Über ungedämmte Außenwände kann bis zu ein Drittel der Heizwärme verloren gehen. Eine Fassadendämmung spart Energie und schützt das Mauerwerk. Dämmungen werden als Wärmedämmverbundsystem, Vorhangfassade oder Einblasdämmung angebracht. 

Dach oder oberste Geschossdecke dämmen:
Weil Wärme nach oben steigt, gibt es auch hier viel Einsparpotenzial. Bei einem ungenutzten Dachboden reicht oft eine einfache Dämmung der obersten Geschossdecke. Das ist kostengünstig und effektiv. Bei ausgebautem Dachgeschoss muss die Dämmung auf oder zwischen den Sparren erfolgen.

Keller dämmen:
Je nachdem, wie Du Deinen Keller nutzt, ist eine Dämmung der Kellerdecke, der Wände (Perimeterdämmung) oder sogar des Bodens möglich. Wichtig: Ein feuchter Keller muss erst trockengelegt werden, bevor gedämmt wird.

Fenster austauschen:
Alte Fenster sind oft Energiefresser. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung und gut gedämmten Rahmen halten die Wärme besser im Haus. Sie erhöhen außerdem den Einbruchschutz und sorgen für eine bessere Schalldämmung.

Heizung modernisieren:
Veraltete Heizungen arbeiten ineffizient. Neue, klimafreundliche Systeme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermie sparen Energie und Brennstoff. Seit 2024 gelten neue Regeln, welche Heizungen Du noch einbauen darfst. 

Achtung: Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag 2025 festgehalten, dass Sie an diesem Gesetz noch einmal etwas ändern möchten. Wie diese Änderungen genau aussehen, ist aber noch offen.

Heizung optimieren:
Ist der Heizungstausch bei Dir noch nicht fällig, kannst Du Deine bestehende Heizung aber vermutlich noch optimieren. Auch das spart Energie und Heizkosten. Zur Heizungsoptimierung gehört der hydraulische Abgleich des ganzen Heizsystems, die Dämmung der Heizungsrohre oder auch der Austausch von alten Heizungspumpen. 

Lüftung installieren:
Wenn Du Dein Haus umfassend dämmst, musst Du anschließend für ausreichende Belüftung sorgen. Das kann über eine Lüftungsanlage passieren. Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung helfen Dir zusätzlich, Heizkosten zu sparen.

Was auch gefördert wird: Umfeldmaßnahmen & Beratung

Neben den eigentlichen Sanierungsarbeiten kannst Du auch begleitende Maßnahmen fördern lassen:

Umfeldmaßnahmen:
Dazu gehören Arbeiten, die mit der Sanierung unmittelbar zusammenhängen, zum Beispiel wenn alte Bauteile entfernt werden, die Gerüstkosten oder notwendige Reparaturen an Putz und Mauerwerk beim Fenstertausch.

Energieberatung:
Eine geförderte Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan zeigt Dir, welche Maßnahmen sinnvoll sind und in welcher Reihenfolge. Bis zu 50 Prozent der Kosten dafür kannst Du Dir fördern lassen. Energieberater sind außerdem Voraussetzung für viele Förderprogramme. 

Baubegleitung durch Energieeffizienz-Experten:
Lässt Du Deine Sanierung fachlich begleiten, stellst Du sicher, dass die Maßnahmen korrekt umgesetzt werden. Auch diese Baubegleitung wird mit bis zu 50 Prozent der Kosten gefördert, wenn Du außerdem die Bafa-Zuschussförderung oder den KfW-Kredit 261 nutzt.

Wie kommst Du an die Förderung?

Damit Du die Förderprogramme nutzen kannst, musst Du die Anträge zum richtigen Zeitpunkt inhaltlich korrekt und vollständig stellen. 

In der folgenden Tabelle haben wir Dir die wichtigsten Punkte zu auf dem Weg zu den Förderprogrammen zusammengefasst. 

Wege zur Förderung im Vergleich

FörderungWer ist zuständig?Wann beantragen?Antrag wie?AuszahlungBesonderheiten
BEG EM  - Zuschuss (Einzelmaßnahmen, außer Heizung)Bafavor Beginn, mit Liefer- und Leistungs-vertragonline über Bafa-Portalnach Umsetzungi. d. R. mit Energieeffizienz-Experte
Heizungsförderung - Zuschuss KfWvor Beginn, mit Liefer- und Leistungs-vertragonline über KfW-Zuschussportalnach UmsetzungBoni möglich (z. B. Klima-Geschwindigkeit, Einkommen)
KfW 358 Ergänzungskredit KfW über Bankvor Beginnüber Bank/Finanzierungs-vermittlernach Bewilligung ergänzt Zuschuss von Bafa o. KfW
KfW 261 – Kredit (Sanierung zum Effizienzhaus)KfW über Bankvor Beginnüber Bank/Finanzierungs-vermittlernach Bewilligungimmer mit Energieeffizienz-Experte
§ 35c EStG Steuerliche FörderungFinanzamtnach Umsetzungüber Steuererklärungüber Steuerbescheidkein Energieberater nötig, aber Nachweise wichtig
regionale FörderprogrammeFörderbanken der Bundesländer, Kommuneni.d.R. vor dem Auftragje nach Programm über Portal oder Bankje nach Programm nach Bewilligung oder Umsetzungoft kombinierbar mit staatlichen Förderprogrammen

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Mai 2025)

Du siehst, dass die Förderungen sich teilweise unterscheiden. Bei manchen kannst Du den Antrag direkt stellen, bei anderen ist der Weg über Deine Hausbank oder einen Finanzierungsvermittler nötig. Bei manchen musst Du einen Energieeffizienz-Experten einbinden, bei anderen ist das nicht notwendig. 

Im Folgenden erklären wir Dir kurz Schritt für Schritt, wie Du an die Zuschüsse oder Kredite kommst. 

So beantragst Du die Bafa-Zuschüsse

Schritt 1: Nutze eine Energieberatung
Beziehe eine Energieeffizienz-Expertin oder -Experten mit ein – das ist Pflicht. Besonders sinnvoll: Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) bringt Dir fünf Prozent Förderung zusätzlich. Gute Anbieter findest Du im Finanztip-Ratgeber zu Energieberatern.

Schritt 2: Hole Angebote ein und schließe einen Vertrag ab
Lass Dir Angebote von Fachfirmen machen. Wenn Du Dich für eine entscheidest, achte darauf, einen Liefer- und Leistungsvertrag mit aufschiebender oder auflösender Bedingung abzuschließen. Das fordert das Bafa und so ist der Vertrag nichtig, wenn Du die Förderung nicht bekommst.

Schritt 3: Lass die Technische Projektbeschreibung (TPB) erstellen
Die Energieberaterin oder der -berater erstellt eine TPB, die Dein Sanierungsvorhaben beschreibt. Die ID dieser Beschreibung brauchst Du für den Antrag.

Schritt 4: Stelle den Antrag online
Im Bafa-Portal registrieren, Antrag ausfüllen, TPB-ID angeben und Angaben bestätigen. Wenn Du einen iSFP hast, gib das an und lade ihn hoch. Prüfe alles gründlich und sende den Antrag ab.

Schritt 5: Starte die Sanierung nach Förderzusage
Ist der Antrag gestellt, kannst Du mit den Arbeiten beginnen. Aber erst wenn der Zuwendungsbescheid da ist, kannst Du sicher sein, dass Du die Zuschüsse auch bekommen wirst. Warte also im Zweifel lieber die wenigen Wochen ab. Hast Du die Zusage bekommen, musst Du die Sanierungsarbeiten innerhalb von 36 Monaten umsetzen. 

Schritt 6: Beantrage die Auszahlung 
Nach der Sanierung reichst Du mit Hilfe Deines Energieberaters den technischen Projektnachweis (TPN) ein und füllst im Bafa-Portal den Verwendungsnachweis aus. Nach erfolgreicher Prüfung Deiner Unterlagen wird Dir der Zuschuss überwiesen.

So beantragst Du die Heizungsförderung

Schritt 1: Plane das Vorhaben
Lass Dich von einer Energieberaterin oder einem Energieberater oder einem Fachunternehmen beraten, was die beste Heizung für Dein Haus ist. Lass Dir anschließend eine Bestätigung zum Antrag (BzA) erstellen, in der alle notwendigen Angaben zur geplanten Heizung und den Gesamtkosten gemacht werden. Die Identifikationsnummer der BzA brauchst Du im Förderantrag.

Schritt 2: Schließe Liefer- und Leistungsvertrag ab
Schließe mit einem Fachunternehmen einen Liefer- und Leistungsvertrag mit auflösender oder aufschiebender Bedingung ab. Das ist Voraussetzung, um den Förderantrag zu stellen. Wird er nicht genehmigt, ist auch der Vertrag nichtig.

Schritt 3: Stelle den Antrag online
Registriere Dich im Kundenportal Meine KfW und wähle das Produkt „Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude (458)“ aus. Lade den abgeschlossenen Vertrag hoch und gib die BzA-ID ein. Nach positiver Prüfung erhältst Du eine Zuschusszusage, die den Betrag für Dich reserviert. 

Schritt 4: Setze die Maßnahme um
Nach Erhalt der Zuschusszusage kannst Du mit dem Einbau der neuen Heizung beginnen. Achte darauf, dass die Umsetzung innerhalb des Bewilligungszeitraums von 36 Monaten erfolgt. 

Schritt 5: Weise Deine Identität nach
Führe die Identitätsprüfung im Kundenportal durch. Das geht entweder per Schufa-Identitäts-Check, Video-Identifizierung oder Postident-Verfahren

Schritt 6: Reiche Nachweise ein und erhalte den Zuschuss
Nach Abschluss der Arbeiten erstellt Deine Energieberaterin oder Dein Energieberater oder das Fachunternehmen die Bestätigung nach Durchführung (BnD). Lade diese zusammen mit allen Rechnungen im Kundenportal hoch. Nach erfolgreicher Prüfung wird der Zuschuss auf Dein Konto überwiesen. 

So beantragst Du den Ergänzungskredit

Schritt 1: Sichere Dir die Förderzusage
Stell sicher, dass Du bereits eine Zuschusszusage für eine Einzelmaßnahme beim Bafa oder über die Heizungsförderung erhalten hast. Diese darf nicht älter als zwölf Monate sein. 

Schritt 2: Finde einen Finanzierungspartner
Den Ergänzungskredit beantragst Du nicht direkt bei der KfW, sondern über einen Finanzierungspartner Deiner Wahl, zum Beispiel einer Bank, Sparkasse oder einem Finanzierungsvermittler. Du kannst auch die Online-Beratungsanfrage der KfW nutzen, um einen passenden Partner zu finden und einen Termin zu vereinbaren. 

Schritt 3: Beantrage den Kredit
Reich mit Deinem gewählten Finanzierungspartner den Kreditantrag ein. Liegt Dein zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen unter 90.000 Euro, profitierst Du von einem günstigeren Zins.  

Schritt 4: Setz die Maßnahme um und nutz den Kredit
Mit der Zusage der KfW zur Heizungsförderung oder des Bafa zur Sanierungsmaßnahme kannst Du die geplanten Arbeiten jederzeit umsetzen. Du musst nicht auf die Bewilligung des Kredits warten. Wurde der Kredit genehmigt, dann wird er entweder als Gesamtsumme oder in Teilbeträgen ausgezahlt. Je nachdem, was Du mit Deinem Finanzierungspartner vereinbart hast. 

Schritt 5: Reich die Bestätigungen ein
Wenn Du mit Deiner Sanierungsmaßnahme oder dem Heizungstausch fertig bist und alle notwendigen Unterlagen eingereicht hast, werden die Zuschüsse vom Bafa oder der KfW ausgezahlt. Die Auszahlungsbestätigung der KfW beziehungsweise den Festsetzungsbescheid vom Bafa musst Du anschließend bei Deinem Finanzierungspartner einreichen. Dafür hast Du drei Monate Zeit. Hat die KfW Dir auch den Zuschussbetrag mitfinanziert, musst Du den ausgezahlten Zuschuss nun an die KfW zurückzahlen.

So beantragst Du KfW 261

Schritt 1: Plane die Sanierung
Möchtest Du Dein Haus umfassend sanieren und damit den Effizienzhausstandard erreichen, solltest Du Dich bereits für die Planung an eine Energieberatung wenden. Dort kann Dir ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt und genau aufgezeigt werden, was Du an Deinem Haus sanieren solltest. Die Energieeffizienz-Expertin oder der -Experte kann Dir dann auch die Bestätigung zum Antrag (BzA) ausstellen, die Du für den Förderantrag brauchst. Damit wird bestätigt, dass Dein Sanierungsvorhaben die Anforderungen des Förderprogramms erfüllt.

Schritt 2: Finde einen Finanzierungspartner
Such Dir eine Bank, Sparkasse oder einen Finanzierungsvermittler. Die KfW vergibt den Kredit nicht direkt, sondern über solche Partner, mit denen Du gemeinsam den Antrag stellst.

Schritt 3: Beantrage den Kredit
Reich den Kreditantrag über Deinen Finanzierungspartner ein. Das muss passieren, bevor Du Aufträge für die Sanierungsmaßnahmen an Fachunternehmen vergibst. Planungs- und Beratungsleistungen durch die Unternehmen oder die Energieberatung dürfen aber natürlich vorher erfolgen. 

Schritt 4: Schließ den Kreditvertrag ab und setz das Vorhaben um
Nach Zusage der KfW schließt du den Kreditvertrag mit Deinem Finanzierungspartner ab und kannst mit der Sanierung beginnen. Mithilfe der Online-Beratungsanfrage der KfW kannst Du Finanzierungspartner in Deiner Nähe finden und einen Termin vereinbaren. 

Schritt 5: Reich die Nachweise ein und erhalte den Tilgungszuschuss
Nach Abschluss der Maßnahme erstellt deine Energieeffizienz-Expertin oder -Experte die „Bestätigung nach Durchführung“ (BnD). Reich diese zusammen mit den Rechnungen bei der KfW ein, um den entsprechenden Tilgungszuschuss zu erhalten. Das heißt, dass Dir ein Teil des Kredits erlassen wird. Je nachdem, wie umfassend Du das Haus saniert hast, können das zwischen fünf und 45 Prozent der Kreditsumme sein.

So beantragst Du die steuerliche Förderung

Schritt 1: Plane die Sanierung
Bevor Du loslegst, prüfe, ob Deine geplante Maßnahme förderfähig ist, also die technischen Mindestanforderungen erfüllt sind. Das kann entweder das Fachunternehmen machen, das die Arbeiten ausführt, oder Du kannst eine Energieberatung damit beauftragen.

Schritt 2: Fachunternehmen beauftragen
Um die steuerliche Förderung zu nutzen, ist es Voraussetzung, dass die Arbeiten von einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Anders als bei der Zuschussförderung des Bafa kannst Du Arbeiten in Eigenleistung nicht fördern lassen. 

Schritt 3: Maßnahmen umsetzen und Bescheinigung sichern
Nach Abschluss der Maßnahme stellt Dir das Fachunternehmen die Rechnung aus, inklusive ausgewiesener Lohn- und Materialkosten. Gleichzeitig bekommst Du eine Bescheinigung für die Durchführung der energetischen Sanierung. Ohne Bescheinigung und Rechnung kannst Du die Förderung nicht nutzen.

Schritt 4: Steuererklärung einreichen und Förderung beantragen
Trage die förderfähigen Kosten in Deiner Einkommenssteuererklärung für das Jahr, in dem die Arbeiten beendet wurden, in der Anlage „Energetische Maßnahmen“ ein. Leg die Fachunternehmerbescheinigung und die Rechnung Deiner Steuererklärung bei.

Schritt 5: Denk auch in den Folgejahren an Deine Steuererklärung
Da die steuerliche Abschreibung über drei Jahre erfolgt, musst Du daran denken, in dem gesamten Zeitraum Deine Steuererklärung zu machen und auch die Anlage „Energetische Maßnahmen“ auszufüllen.

Was musst Du beachten, um die Fördermittel zu bekommen?

Um erfolgreich und möglichst problemlos staatliche Fördermittel zu nutzen, musst Du einiges beachten. 

Ganz wichtig: Fördermittel gibt es nur, wenn Du sie vor dem Start der Arbeiten beantragst. Sobald ein Liefer- oder Leistungsvertrag ohne die Förderklausel unterschrieben ist, war’s das mit der Förderung. Die einzige Ausnahme ist die steuerliche Förderung. Bei regionalen Förderprogrammen darfst Du in der Regel noch keinen Vertrag zur Durchführung der Maßnahmen unterschrieben haben. 

Beachte auch, dass nicht jede Sanierungsmaßnahme einfach gefördert wird. Die diversen Förderprogramme stellen strenge Anforderungen an die Dämmwirkung der Maßnahmen. Diese sind sogar strenger als die Vorgaben, die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Dir macht. 

Das bedeutet, dass Du in der Regel etwas mehr dämmen musst oder beispielsweise Fenster mit noch besserem Wärmeschutz wählen musst, als das Gesetz vorschreibt. Das führt auf der einen Seite zu höheren Energieeinsparungen nach der Sanierung. Auf der anderen Seite kann es die Sanierung teurer machen. 

Um sicherzustellen, dass Du die Vorgaben einhältst, muss meist ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden. Dabei ist es egal, ob es sich um die Förderkredite der KfW oder um die Zuschussförderung über das Bafa handelt. Nur bei Zuschüssen zu einer neuen Heizung und der steuerlichen Förderung sind keine Energieeffizienz-Experten erforderlich, hier reicht auch die Bestätigung eines Fachunternehmens. 

Achte darauf, dass alle Fristen eingehalten werden. Für die Ausführung der Arbeiten hast Du meist 36 Monate Zeit, prüfe aber nochmal die Angabe in Deinem Zuwendungsbescheid. Nach Abschluss der Arbeiten musst Du außerdem alle Nachweise innerhalb einer festgesetzten Frist einreichen, die sich je nach Förderprogramm unterscheidet. Meist sind es bis sechs Monate nach Ende des Bewilligungszeitraums oder bis nach Ende der Maßnahme. 

Denk außerdem dran, dass Du die staatlichen Fördergelder für die gleiche Maßnahme nicht kombinieren darfst. Es gibt aber Möglichkeiten, mehr Geld für Dein Sanierungsprojekt rauszuholen. Im folgenden Kapitel erklären wir Dir, welche Kombinationsmöglichkeiten es gibt. 

Welche Förderprogramme kannst Du kombinieren?

Das Bafa, die KfW und das Finanzamt schließen in ihren Bedingungen für die Förderungen die gegenseitige Kombination der Programme aus. Du kannst also nicht eine Fassadendämmung über das Bafa fördern lassen und die Kosten dann nochmal in Deiner Steuererklärung angeben. Das ist eine Doppelförderung und nicht erlaubt. 

Es gibt aber Möglichkeiten, die Förderung für Deine energetische Sanierung zu erhöhen: regionale Fördermittel. Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Förderprogramme an. Diese sind meist mit den staatlichen Programmen kombinierbar. Manche setzen sogar voraus, dass Du zum Beispiel auch das Förderprogramm des Bafa nutzt. 

Diese Programme kannst Du für die gleiche Maßnahme kombinieren

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Mai 2025)

In dieser Übersicht siehst Du, welche Kombinationsmöglichkeiten bestehen. Um Deine Förderung zu maximieren, lohnt es sich, für Dein Bundesland oder Deine Kommune zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten bestehen. Im Kapitel Welche regionalen Förderungen gibt es geben wir Dir eine Übersicht über die uns bekannten Förderprogramme auf Länderebene. Frag auch bei Deiner Kommune oder Stadtverwaltung nach, welche Möglichkeiten es gibt. 

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.