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Tipps & Tricks Daily

Ehrenamtlicher Richter werden – lohnt sich das?

Bis zum 31. März läuft die Bewerbungsfrist als Schöffe für die Amtszeit von 2024 bis 2028. Laienrichter in Deinem Amts- oder Landgericht werden – was das heißt, zeigen wir Dir.

Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht

Zuerst mal: Was ist ein Schöffe? 
Einfach gesagt: Ein ehrenamtlicher Richter in Strafsachen. Du nimmst an Strafprozessen teil und bist gleichberechtigt mit den Berufsrichtern - heißt, Du fällst das Urteil mit. Es gibt drei Arten von Schöffen:  

  • Hauptschöffen: Sie bekommen ihre Sitzungstermine ein Jahr im Voraus zugeteilt.  

  • Ersatzschöffen: Sie vertreten die Hauptschöffen, wenn die mal verhindert sind oder vorzeitig ihr Amt beenden müssen.  

  • Ergänzungsschöffen: Sie sitzen bei längeren Verfahren dauerhaft „in der zweiten Reihe“ und springen ein, wenn ein Hauptschöffe ausfällt. 

Wie wirst Du also Schöffe? 
Es gibt in dem Sinne nicht viele Voraussetzungen für das Amt. Bei Deiner Bewerbung musst Du aber ein paar Angaben machen, die sich dann vermutlich auf Deine Chancen auswirken, z. B. zu Vorstrafen, Deutschkenntnissen etc. Es kann außerdem von Vorteil sein, wenn Dich eine gesellschaftliche oder politische Organisation vorschlägt. Möglich ist auch, dass Du Post von Deiner Stadtverwaltung bekommst, die Dich für das Amt zu gewinnen versucht. 

Berufsleben und Schöffenamt – ist das vereinbar? 
Das ist ein Knackpunkt: Wenn Du mal ins Amt gewählt wurdest, kannst Du nur in Ausnahmefällen von einzelnen Sitzungstagen befreit werden. Ohne einen flexiblen Job, der das ermöglicht, wird es also schwierig. Und dazu kommt: Gerichtsprozesse sind anstrengend, Du musst also auch immer gut ausgeschlafen und ausreichend belastbar sein, denn es geht um Straftaten. Es kann sich z. B. mal um einen Drogenprozess handeln – mit so einem Thema musst Du gut umgehen können. 

Und was bekommst Du dafür? 
Als Schöffe bekommst Du für Deinen Dienst kein Gehalt, aber eine Entschädigung für Deinen Zeitaufwand. Das sind 7€ pro Stunde. Als Erwerbsunfähiger sind es 17€ pro Stunde. Als Teilzeitarbeitender gilt dasselbe, aber nur für die Zeit, in der Du normalerweise nicht arbeitest. Außerdem werden Fahrtkosten und Verdienstausfall entschädigt. 

Fazit: Schöffe sein ist interessant und verantwortungsvoll, bringt Dir letztendlich aber nicht die höchste Vergütung und setzt große Flexibilität voraus. 


 

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