Tipps & Tricks

So “viel” haben Dir gute Sparzinsen wirklich gebracht

Immer einen guten Zins bekommen und so mit wenig Risiko Vermögen aufbauen. Klingt verlockend – es gibt aber einen Haken.

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Geldanlage
Geldstapel aus Zinsen

Gute Sparzinsen: Bietet Dir ein Geldmarkt-ETF
Seit 25 Jahren: Im Schnitt 1,43 % pro Jahr
Achtung: Inflation war mit 1,9 % p. a. höher

1,43 % pro Jahr: Das wäre momentan kein bombastischer Tagesgeld-Zins. Aber viel mehr, als Dir derzeit diverse Sparkassen und Banken anbieten.

Diesen Zins hättest Du im Schnitt erzielt, wenn Du Dein Geld die letzten 25 Jahre in einen Geldmarkt-ETF, wie Finanztip ihn Dir empfiehlt, gesteckt hättest. So ein ETF bildet den Referenzzinssatz Eonia (Euro OverNight Index Average) nach.

Unsere Analysen zeigen, dass er in den vergangenen Jahren meist nah an den besten Standardzinsen für Tagesgeld lag. Er ist also auch ein guter Indikator für die Höhe eines guten Zinses aufs Tagesgeld.

1,43 % p. a. trotz Minus-Phase

Der Geldmarkt-ETF hätte Dir die ø 1,43 % p. a. gebracht, obwohl er zwischendurch negative Rendite (also Minus) gemacht hätte. Das passiert nämlich in der Regel, wenn der EZB-Leitzins für Einlagen unter 0,5 % p. a. fällt.

Das kam beispielsweise während der 2010er-Jahre vor. Diese Niedrigzinsphase kannst Du gut in unserer Grafik erkennen, sie ging erst mit der Zinswende nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zu Ende. 

In unserer Grafik siehst Du die Entwicklung des Eonia (orange). Sie zeigt Dir, welchen Zinssatz Du zum jeweiligen Zeitpunkt auf das Geld bekommen hättest, das Du in den Geldmarkt-ETF investiert hast. Der Zinssatz ist dabei aufs Jahr hochgerechnet.

Verkaufen, Geld parken und auf steigenden Leitzins warten

Übrigens: Das Minus durch Leitzinsen nahe der Null-Linie kannst Du umgehen, indem Du Deine Anteile verkaufst und das Geld auf einem Konto parkst. Bekommst Du dort keine Zinsen, lohnt sich das trotzdem minimal. Und sobald der Leitzins wieder über 0,5 % steigt, schiebst Du das Geld zurück in den Geldmarkt-ETF.

Statt 1,43 % p. a. hättest Du über die vergangenen 25 Jahre so immerhin 1,57 % p. a. rausgeholt. Macht bei 10.000 € anstatt gut 14.156 € rund 14.871 €. Klar, etwas mehr, aber auch nicht die Welt – und zu wenig, um langfristig Vermögen aufzubauen.

Warum die zweite Kurve entscheidend ist

Denn die Inflation, also die langsam schwindende Kaufkraft Deines Geldes, kannst Du damit nicht abhängen. Auch das zeigt Dir unsere Grafik: Die Inflation lag den Großteil der 25 Jahre über der Rendite eines Geldmarkt-ETFs. Im Schnitt waren es 1,9 % pro Jahr.

Bedeutet für Dich: Nur mit einem Geldmarkt-ETF oder nur Tagesgeld wird Dir kein Vermögensaufbau gelingen. Denn die Inflation frisst Deine Zinsgewinne aus dem Geldmarkt-ETF einfach auf. Auch mit dem Geldmarkt-ETF hat Dein Geld über die 25 Jahre an Kaufkraft verloren.

Der sollte daher nur der Sicherheitsbaustein Deiner Geldanlage sein. Für die Rendite ist Dein weltweiter Aktien-ETF zuständig. Der sollte Dir ø 6 % p. a. bringen – und damit genug, um langfristig die Inflation abzuhängen und wirklich Vermögen aufzubauen. 

Den richtigen Aktien-ETF zu finden, ist ganz einfach: Mit unserem ETF-Finder kommst Du mit ein paar Klicks zum passenden ETF. Vorher brauchst Du aber noch ein Wertpapierdepot. Unsere Preis-Leistungssieger sind Smartbroker+ und Traders Place

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