Die Förderbank KfW bietet nicht nur Kredite für Immobilien an, sondern auch für Studierende. Das Problem: Dieser Kredit kann inzwischen richtig teuer werden. Wenn Du oder Deine Kinder sich also für diesen Kredit interessieren, solltest Du jetzt unbedingt weiterlesen und die Infos weiterleiten an alle, die’s betrifft:
So funktioniert der Studienkredit der KfW
Studierende bekommen über mehrere Semester monatlich zwischen 100€ und 650€ ausgezahlt. Auf die Auszahlungen fallen, anders als etwa beim Bafög, Zinsen an. Der Zinsbetrag wird direkt von der Auszahlungssumme abgezogen. Das bedeutet: Die KfW überweist immer etwas weniger Geld, je länger der Kredit läuft. Sechs Monate nach Ende des Studiums startet die Rückzahlungsphase, maximal 23 Monate lässt sie sich aufschieben. Auch in dieser "Karenzzeit" werden aber laufend Zinsen fällig.
Bist Du mindestens 18 und höchstens 44 Jahre alt, an einer deutschen Hochschule eingeschrieben und wohnst in einem EU-Land, hast Du sehr gute Chancen auf einen KfW-Kredit. Er ist aber aktuell trotzdem keine gute Idee.
Das Problem
2020 bis 2022 hat der Staat die Zinskosten in der Auszahlungsphase übernommen, sodass in dieser Zeit keine Zinsen gezahlt werden mussten – damals für viele ein guter Deal. Der Haken an der Sache: Der Zinssatz des Kredits ist variabel.
Bedeutet: Der Zinssatz kann beim Abschluss des Kredits niedrig sein, sich aber dann über die Zeit bis zur Rückzahlungsphase auch erhöhen. Denn er orientiert sich am Euribor, also dem Zinssatz, zu dem sich die Banken gegenseitig für sechs Monate Geld leihen. Und der ist infolge der Zinswende in den letzten Monaten massiv gestiegen. Die KfW schlägt auf diesen Referenzzins eine Marge auf. Seit Oktober 2023 beträgt der KfW-Zins daher satte 9,01% effektiv im Jahr. Zur Einordnung: Im Oktober 2021 lag er noch bei 3,76%, im April 2023 bei 7,82%. Wer in der Corona-Zeit den Kredit abgeschlossen hat, wird jetzt auf einmal Tausende Euro Zinsen mehr zurückzahlen müssen.
Wichtig: Für die Rückzahlungsphase lässt sich mit der KfW auch ein Festzins vereinbaren – der muss aber extra beantragt werden. Das geht vor, aber auch noch während der Rückzahlungsphase.
Diese Alternativen zum KfW-Kredit gibt es
Zuerst solltest Du checken, ob Anspruch auf Bafög, Wohngeld oder Bürgergeld besteht. Oder ist vielleicht ein Werkstudenten-Job neben dem Studium möglich? Auch ein Stipendium könnte eine Lösung sein. Oft zählen hier nicht nur gute Noten, sondern auch Dinge wie soziales Engagement. Auf der Seite des Deutschen Akademischen Austauschdiensts gibt’s eine große Auswahl an Angeboten. Es gibt außerdem noch weitere Studienkredite. Wir empfehlen Dir, mal in den Studienkredit-Test des Centrums für Hochschulentwicklung zu schauen.
Falls Du noch nicht studierst und Dich gerade erst informierst: Es gibt in einigen Studiengängen wie z. B. BWL oder Informatik auch die Möglichkeit, dual zu studieren. Dabei können Studierende nicht nur bereits während des Studiums gute Praxiserfahrung sammeln, sondern werden dafür auch noch vergütet. Dual studieren kannst Du übrigens auch beim Staat und anschließend im öffentlichen Dienst arbeiten.
Mehr Infos zum KfW-Studienkredit gibt’s hier.