Dein Kind möchte sich selbst Süßigkeiten, Spielzeug oder Kleidung kaufen? Dafür gibt’s in vielen Familien Taschengeld. Du möchtest jedoch auch, dass Dein Kind ein gutes Verständnis für den Umgang mit Geld entwickelt?
Als Elternteil spielst Du dabei eine entscheidende Rolle. Unsicher, wie viel Taschengeld angemessen ist und wie Du einen gesunden Umgang mit Geld gezielt fördern kannst? Diese Anleitung gibt Dir wertvolle Tipps:
Ab 3 Jahre: Geld spielerisch vermitteln
Dein Kind beginnt frühestens mit drei Jahren zu verstehen, dass es Dinge besitzen und teilen kann. Bis zum 7. Lebensjahr solltest Du den Umgang mit Geld am besten spielerisch gestalten: Ihr könnt z. B. die Einkaufsliste zusammen erstellen. Achte aber darauf, dass Ihr nur das kauft, was draufsteht.
An der Kasse lässt Du es mit Bargeld bezahlen. So sieht es, dass es Produkte nur im Austausch gegen etwas bekommt. Beim Bezahlen mit der Karte oder dem Smartphone funktioniert das nicht.
6 bis 9 Jahre: Taschengeld wöchentlich
Sobald Dein Kind in die Grundschule geht – also in der Regel so mit ca. 6 Jahren – kannst Du langsam Taschengeld einführen.
Erstmal solltest Du ihm das Taschengeld allerdings wöchentlich geben: Bei kleineren Kindern, unter neun Jahren, wird das so empfohlen, da es Kindern in diesem Alter noch schwerfällt, weit in die Zukunft vorauszuschauen und zu planen.
So kannst Du das Taschengeld dann aufteilen:
- Unter 6 Jahre: max. 1 – 2€ pro Woche
- 6 – 7 Jahre: 2 – 3€ pro Woche
- 8 – 9 Jahre: 3 – 4€ pro Woche
Ab 10 Jahren: Jetzt gibt’s monatlich Taschengeld
Nach dem 10. Geburtstag kannst Du Deinem Kind dann monatlich Taschengeld geben. Mit dem sollte sich Dein Kind Dinge kaufen dürfen, die es sonst nicht einfach so haben darf, z. B. Spielzeug, Kinobesuch, Kleidung, etc.
In der Tabelle siehst Du, wie viel Taschengeld angemessen ist:

Die Tabelle gilt natürlich nur als Orientierungshilfe – letztendlich kommt es auch auf Deine finanzielle Situation an.
Ist das Taschengeld aufgebraucht, solltest Du nicht nach Lust und Laune Geld zuschießen – nur so lernt Dein Kind, was ein Budget ist.
Ab 12 Jahren: Sparen und investieren
Dein Kind wird bald Teenager? Dann geht’s jetzt ans langfristige Sparen. Eröffne für Dein Kind ein eigenes Konto. Darauf kommen ab diesem Alter das monatliche Taschengeld. Die Einzahlung oder Überweisung kannst Du zusammen mit Deinem Kind erledigen. So erhält es erste Einblicke ins Online-Banking.
Andere Geldgeschenke wie z. B. von Oma und Opa kannst Du für Dein Kind gut auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Dadurch kann Dein Kind lernen, was Zinsen sind.
Als nächstes kannst Du Deinem Teenager erklären, was Aktien und ETFs sind und wie der ETF-Sparplan funktioniert, mit dem Du langfristig für sie oder ihn Geld anlegst.
Idealerweise hast Du schon einige Jahre vorher, vielleicht sogar kurz nach der Geburt, ein Depot für Dein Kind eröffnet, auf dem sich bereits ein kleiner Betrag angesammelt hat. Da Dein Kind noch nicht volljährig ist, bleibt das Depot vorerst in Deiner Verantwortung. Du kannst ihm jedoch schon jetzt erklären, wie das Prinzip dahinter funktioniert.
Ist das nicht viel zu kompliziert in dem Alter?
Nein. Du solltest Deinem Kind ruhig die Grundlagen zum Thema "langfristiges Sparen und Investieren" erklären. Natürlich kümmerst Du Dich weiter um das ETF-Depot. Einmal im Jahr könnt ihr euch aber ruhig zusammen hinsetzen und einen Blick aufs Girokonto und Depot werfen. Falls Dein Kind Fragen hat, könnt ihr diese zusammen durchgehen. So ist Dein Kind bestens vorbereitet, wenn es mit 18 Jahren das Depot übernimmt.
Du hast noch gar kein Kinderdepot eröffnet? Was Du dazu wissen solltest, liest Du hier. Übrigens: Bei unseren Depotempfehlungen Comdirect, Consorsbank, Flatex, 1822direkt oder der ING kannst Du Kinderdepots eröffnen, ohne selbst Kunde zu sein.