Förderung Fenstertausch So holst Du Dir die Förderung und sparst Heizkosten

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Expertin Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon ein neues Fenster kann mehr als 1.000 Euro kosten. Der Staat fördert den Tausch jedoch durch Kredite und Zuschüsse.
  • Eine Dreifach-Wärmeschutz-Verglasung bei modernen Fenstern lässt nur noch wenig Wärme entweichen. Der Fenstertausch spart bis zu 500 Kilowattstunden Heizenergie pro Fenster.
  • Für die Förderung müssen die Fenster einen sehr hohen Wärmeschutz bieten, was sie entsprechend teuer und den Fenstertausch unrentabel machen kann.

So gehst Du vor

  • Beauftrage einen Energieberater, um zu prüfen, welche Fensterart für Dein Haus sinnvoll ist. Wenn Dein Haus bisher ungedämmt ist, dürfen die neuen Fenster nicht stark dämmen.
  • Lass Dir am besten einen Sanierungsfahrplan für Dein Haus erstellen, damit keine Fehler passieren. Wir empfehlen dafür die Anbieter Enwendo, Fuchs&Eule, enter, NOVO und Senercon. Alle Infos zu unseren Empfehlungen findest Du im Energieberater-Vergleich.
  • Informiere Dich über die staatlichen und regionalen Förderprogramme und stelle Anträge rechtzeitig. Wann der Antrag gestellt werden muss, ist je nach Programm unterschiedlich. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan bekommst Du höhere Fördersätze.
  • Achte nach dem Fenstertausch auf eine ausreichende Lüftung Deiner Wohnräume, um Schimmel vorzubeugen.

Wenn es um Deine Heizkosten geht, willst Du buchstäblich kein Geld zum Fenster rausblasen. Je älter Deine Fenster, desto größer ist in der Regel der Wärmeverlust. Der Austausch von Fenstern gegen besser gedämmte Modelle wird mit staatlichen Zuschüssen gefördert. Auch viele Bundesländer, Kommunen und Städte beteiligen sich an den Kosten – wenn die neuen Fenster die Anforderungen der Förderprogramme erfüllen. Welche Vorschriften gelten, um die Fördermittel zu bekommen, was neue Fenster überhaupt kosten und was Du beim Austausch beachten musst, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.

Welche Förderung bekommst Du für einen Fenstertausch?

Den Fenstertausch kannst Du Dir mit Zuschüssen und Krediten fördern lassen. Grundsätzlich solltest Du Dir neben staatlichen Förderungen auch die Fördermittel in Deinem Bundesland, Deiner Stadt oder Deiner Kommune anschauen, denn in der Regel kannst Du sie mit Fördermitteln des Bundes kombinieren und so noch mehr für Dich rausholen.

Die strengen Anforderungen der Förderprogramme

Wenn Du etwas an Deinem Haus veränderst, musst Du Dich immer an bestimmte Vorgaben halten, um die Förderung zu erhalten. Die Vorgaben können das Baurecht oder die Statik betreffen, aber auch den Wärmeschutz von Fenstern: Wie viel Wärme geht durch die Fenster nach außen verloren? Die Vorgaben aus dem Energiegesetz musst Du einhalten, sobald Du mehr als zehn Prozent eines Bauteils veränderst. Beim Fenstertausch beziehen sich die zehn Prozent auf die Fensterfläche. Wie viel Wärme verloren geht, wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten U angegeben. Alles, was Du zum sogenannten U-Wert wissen musst, liest Du im Abschnitt Was musst Du beim Einbau neuer Fenster beachten?

Um die Förderprogramme nutzen zu können, musst Du aber noch strengere Anforderungen erfüllen. Das heißt: Der U-Wert muss noch niedriger sein als die gesetzlichen Anforderungen vorgeben. Deine Energieeinsparungen werden dadurch höher sein, gleichzeitig musst Du aber mit höheren Kosten beim Einbau rechnen. 

Wende Dich daher für die Planung und den Einbau an Energieberater oder Fenster-Fachfirmen, die Dich vorher professionell beraten und alle Anforderungen im Blick haben. Möchtest Du Fördermittel nutzen, ist das ohnehin verpflichtend.

Sichere Dir staatliche Zuschüsse und Kredite

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bekommst Du sowohl Zuschüsse für einzelne energetische Maßnahmen (BEG Einzelmaßnahmen) als auch Kredite für die umfassende energetische Sanierung Deines Hauses (BEG Wohngebäude).

Planst Du, im Rahmen einer Einzelmaßnahme erst einmal nur Deine Fenster zu tauschen, kannst Du Dir über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen Zuschuss von bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten sichern. Tauscht Du die Fenster als Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans, den Dir Dein Energieberater erstellt hat, bekommst Du sogar noch einmal fünf Prozent mehr, also insgesamt bis zu 20 Prozent Deiner Kosten als Zuschuss erstattet.

Um über das Bafa gefördert zu werden, müssen die neuen Fenster deutlich strengere Anforderungen erfüllen, als Du sonst bei neu eingebauten Fenstern berücksichtigen musst. So darf der U-Wert für das gesamte Fenster bei maximal 0,95 W/m²K liegen. Diesen Wert kannst Du nur mit dreifacher Wärmeschutzverglasung und entsprechenden Fensterrahmen erreichen. Lass Dich im Vorfeld dazu beraten und prüfe, ob das Verhältnis von Mehrkosten zu Energieeinsparung und Zuschussförderung stimmt und sich die Fenster während ihrer technischen Lebensdauer rechnen. Diese liegt laut Lebensdauerkatalog des Bundes technischer Experten e.V. je nach Material des Rahmens im Mittel zwischen 30 und 40 Jahren.

Alles, was Du zur Zuschussförderung des Bafa wissen musst, liest Du in unserem Ratgeber Bafa Einzelmaßnahmen.

Planst Du hingegen, Dein Haus komplett zu sanieren, dann schaue Dir den Kredit der staatlichen Förderbank KfW für die Sanierung zum Effizienzhaus an. Du kannst einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro für die energetische Sanierung Deines Hauses bekommen. Neben den günstigen Konditionen kannst Du Tilgungszuschüsse erhalten, deren Höhe davon abhängt, wie energieeffizient Dein Haus nach der Sanierung ist. Das heißt, Du musst weniger zurückzahlen, als Du ursprünglich als Kredit aufgenommen hast. 

Alle Informationen zum KfW-Sanierungskredit findest Du in unserem Ratgeber zum Programm KfW 261.

Achtung: Alle Anträge für staatliche Fördermittel müssen grundsätzlich gestellt werden, bevor die Arbeiten an Deinem Haus beginnen! Einen Energieberater darfst und musst Du aber schon vorher beauftragen.

Nutze die steuerliche Abschreibung

Bis einschließlich 2029 kannst Du die Kosten von energetischen Sanierungsmaßnahmen auch von Deiner Einkommensteuer absetzen. Um diese Kosten geltend machen zu können, musst Du unter anderem das Haus selbst bewohnen, es muss mindestens zehn Jahre alt sein und die Arbeiten müssen von einem Fachbetrieb ausgeführt und bescheinigt werden. Auch hier gilt der gleiche, strenge U-Wert wie in der BEG von 0,95 W/m²K. Bis zu 200.000 Euro der gesamten Kosten können pro Objekt geltend gemacht werden, maximal kannst Du also 40.000 Euro von der Steuer absetzen.

Achtung: Wenn Du bereits Zuschüsse aus der BEG nutzt, kannst Du die gleiche Sanierungsmaßnahme nicht gleichzeitig von der Steuer absetzen. Du musst Dich entscheiden. 

Wie Du die Kosten in Deiner Steuererklärung geltend machst und was Du dabei beachten musst, liest Du in unserem Ratgeber zur Steuerermäßigung für Immobilieneigentümer.

Förderung über Bundesländer und Kommunen

Energetische Sanierungsmaßnahmen werden häufig auch von Deinem Bundesland, Deiner Stadt oder Deiner Kommune gefördert. Es ist sinnvoll, mögliche Fördermittel zu prüfen, bevor Du den Auftrag an eine Fachfirma vergibst, damit Du alle Förderungen nutzen kannst.

Wir haben Dir hier eine Auswahl an Förderprogrammen für den Fenstertausch zusammengestellt:

Das Land Bremen fördert den Einbau von hochwärmedämmenden Fenstern mit einem Zuschuss von bis zu 50 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Dafür darf der U-Wert des gesamten Fensters nicht höher liegen als 0,8 W/m²K. Gefördert wird das allerdings nur, wenn der U-Wert des umgebenden Bauteils, also der Außenwand oder des Dachs, geringer ist. Sonst kann es zu Schimmelproblemen kommen. Du musst Dich außerdem vorher von einem Sachverständigen beraten lassen und der Fenstertausch muss von einer Fachfirma ausgeführt werden. Weitere Bedingungen sind, dass Dein Haus vor 1995 gebaut wurde und nicht mehr als zwölf Wohneinheiten hat.

Das Land Berlin fördert den Einbau spezieller Schallschutzfenster mit einer Zuzahlung von 400 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Da auch Schallschutzfenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung infrage kommen, erreichst Du mit ihnen eine gute Wärmedämmung und gleichzeitig eine geringere Lärmbelastung in Deinem Haus. Um den Zuschuss nutzen zu können, musst Du an einer ausgewiesenen sehr lauten Straße oder einem sehr lauten Schienenweg leben. Ob Du die Förderung nutzen kannst, sieht Du in der Adresssuche des Förderprogramms.

In Hamburg bekommst Du ebenfalls einen Zuschuss für energetische Sanierungsmaßnahmen, darunter auch den Austausch von bestehenden Fenstern gegen Wärmeschutzfenster. So bekommst Du bis zu 163 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche als Zuschuss nachträglich ausgezahlt. Damit Du das Programm nutzen kannst, muss die Baugenehmigung Deines Hauses älter als 20 Jahre sein und das Haus darf nicht mehr als zwei Wohneinheiten haben. Außerdem muss Dein Heizsystem nach der Sanierungsmaßnahme hydraulisch abgeglichen werden. Dieser verpflichtende hydraulische Abgleich wird aber ebenfalls mit bis zu 3.750 Euro gefördert.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Erneuerung von Fenstern mit einem zinsgünstigen Kredit von bis zu 50.000 Euro. Du kannst dabei zwischen Laufzeiten von 10, 20 oder 30 Jahren wählen. Auch hierbei gilt die U-Wert-Vorgabe des BEG von 0,95 W/m²K. Die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten ist ebenfalls vorgeschrieben.

Was musst Du beim Einbau neuer Fenster beachten?

Die Auswahl neuer Fenster ist kompliziert. Du solltest Dich am besten von einem Energieberater und einem Fensterbauer beraten lassen, wenn Du Dich nicht auskennst. Schließlich kannst Du nicht nur zwischen Zweifach- und Dreifachverglasung wählen, sondern auch Entscheidungen hinsichtlich der Einbruchsicherheit, des Schallschutzes sowie des Sonnenschutzes treffen. Der Faktor, der aber an erster Stelle stehen sollte, ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der sogenannte U-Wert. Er entscheidet, welche Fenster Du einbauen darfst, und welche gefördert werden.

Die wichtigste Kennzahl: Der U-Wert

Durch eine immer dickere Verglasung hat sich die Wärmedurchlässigkeit von Fenstern stetig verringert. Der Energieverlust von allen Bauteilen wird durch den U-Wert angegeben. Er ist ein relevanter Wert bei allen Bauteilen bei Deinem Haus, ist also auch wichtig bei der Dämmung der Fassade oder des Dachs. 

Bei Fenstern wird dieser Wert als Uw-Wert angegeben. Das W steht dabei für Window, was Englisch für Fenster ist. Er gibt den Energieverlust des gesamten Fensters an. Dabei wird dieser Wert aber aus den Wärmedurchgangskoeffizienten für den Rahmen, dem Uf-Wert, und das Glas, dem Ug-Wert, ermittelt. Je niedriger ein Uw-Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung des Fensters.

Der Uw-Wert unterschiedlicher Fenstertypen

FenstertypDurchschnittlicher Uw-Wert
Einfachverglasung4,7 W/m²K
Kastenfenster2,4 W/m²K
Zweifachisolierverglasung2,7 W/m²K
Zweifachverglasung mit Wärmeschutzglas1,5 W/m²K
Dreifachverglasung mit Wärmeschutzglas1,1 W/m²K

Quelle: Verband Fenster + Fassade, 2021

Der U-Wert wird in der Einheit W/m²K angegeben, also in Watt pro Quadratmeter und Kelvin.

Für neu hergestellte Fenster ist seit 2009 ein maximaler Uw-Wert von 1,3 W/m²K vorgeschrieben. Wenn Du eine staatliche Förderung für neue Fenster nutzen möchtest, musst Du noch strengere U-Werte einhalten: 0,95 W/m²K sind der maximal zulässige Uw-Wert.

Achte bei der Auswahl Deiner neuen Fenster darauf, dass auch wirklich der Uw-Wert der kompletten Fenster inklusive Glas und Rahmen angegeben wird und nicht nur einer der anderen Werte. Eine Verglasung mit einem Ug-Wert von 0,8 reicht nicht aus, wenn der Wert für den Rahmen deutlich darüber liegt.

Du solltest bei der Verglasung aber auch den Sonnenschutz nicht aus den Augen verlieren. Er hat nicht nur Einfluss darauf, wie wenig Wärme im Sommer in Dein Haus gelangt, sondern auch, wie viel Wärme es im Winter durch die Sonne aufnehmen wird. Das kann sich ebenso wie ein niedriger U-Wert positiv auf Deine Heizkosten auswirken. Gemessen wird dieser Gesamtenergiedurchlassgrad der Sonnenstrahlung mit dem g-Wert.

Was sagt der g-Wert aus?

Der g-Wert gibt in Prozent an, wie viel Energie durch Sonneneinstrahlung durch ein Fensterdringt. Der g-Wert für Fenster liegt zwischen 0 und 1, wobei 1 für eine hundertprozentige Durchlässigkeit steht. Ein niedrigerer g-Wert kann bei Scheiben beispielsweise durch bestimmte Edelmetallbeschichtungen oder gefärbte Gläser entstehen.

Ist der g-Wert gering, sorgt das dafür, dass nur sehr wenig Licht und Wärmeenergie in Form von Infrarotstrahlung in einen Raum gelangen. Im Sommer kann das positiv sein, da es verhindert, dass Räume sich ungewollt aufheizen. Im Winter führt das dann allerdings zu höheren Heizkosten, da es verhindert, dass die Sonne Dein Haus kostenlos mitbeheizt. 

Je besser der U-Wert eines Fensters ist, desto geringer ist auch der g-Wert und desto mehr Wärmeenergie der Sonne geht Dir im Winter verloren. Daher ist es wichtig, dass Du Dich hinsichtlich des Verhältnisses von g-Wert und U-Wert vor dem Fensterkauf gut beraten lässt.

Warum ist die Sanierungsreihenfolge wichtig?

Wenn Du Dein Haus nach und nach energetisch sanierst, solltest Du in jedem Fall auch die Reihenfolge der Sanierung beachten. Wenn Du in einem älteren und noch ungedämmten Haus wohnst, ist es nicht sinnvoll, zuallererst die Fenster anzugehen

Wenn Deine Fenster nach dem Tausch nämlich eine bessere Dämmwirkung haben als Deine Außenwände, kann es passieren, dass sich die Feuchtigkeit in der Luft Deines Hauses, die beispielsweise durch das Atmen, Kochen und Duschen erhöht wird, an den Wänden absetzt. 

Der Grund: Die Fenster sind nach der Sanierung nicht mehr das kälteste Bauteil in einem Raum, stattdessen ist das jetzt die Außenwand. Das heißt, Feuchtigkeit setzt sich vermehrt dort ab, kondensiert und kann so zu Schimmelbildung führen. Wenn Du hingegen vorher oder zeitgleich Deine Fassade dämmst, umgehst Du dieses Risiko.

Da die neuen Fenster zudem sehr dicht schließen, kann es auch durch falsches Lüftungsverhalten zu Schimmelbildung kommen.

Warum das Lüften so wichtig ist

Nach einem Fenstertausch ist die richtige Lüftung entscheidend. Bei Deinen alten Fenstern gab es vermutlich aufgrund von Undichtigkeiten einen natürlichen Luftaustausch, der aber gleichzeitig zu einem unnötigen Wärmeverlust geführt hat. Diese natürliche Lüftung ist durch neue, dichte Fenster nicht mehr gegeben. 

Um Schimmel vorzubeugen, solltest Du also auf ein richtiges Lüftungsverhalten achten, um die feuchte Luft in Deinem Haus nach draußen zu transportieren. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.de gibt eine vierköpfige Familie an einem Tag bis zu zwölf Liter Flüssigkeit ab: Duschen, Kochen und Wäschetrocknen haben daran den größten Anteil. Damit es dadurch nicht zu Problemen kommt, solltest Du zwei- bis viermal am Tag Deine Räume für mindestens fünf Minuten stoßlüften.

Wenn Dir die manuelle Lüftung zu aufwendig oder unsicher ist, kannst Du Lüftungsanlagen einbauen lassen. Besonders effektiv sind dabei Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung, da sie Dir zusätzlich Heizkosten einsparen. 

Ob ein Lüftungskonzept und eine Lüftungsanlage bei Deinem Haus wirklich notwendig sind, kann Dir aber auch ein Energieberater im Vorfeld genau erklären.

Was kostet Dich ein Fenstertausch?

Die Kosten eines neuen Fensters hängen von vielen Faktoren ab:

  • Wie groß ist das Fenster?
  • Welche Verglasungsart wählst Du?
  • Für welchen Fensterrahmen entscheidest Du Dich?
  • Möchtest Du erhöhten Einbruchschutz oder Sonnenschutzgläser?

All diese Faktoren haben einen Einfluss auf den Preis. Wir haben Dir einmal die Kosten für neue Fenster mit Standardgröße mit einem Maß von 1,23 m x 1,48 m aufgelistet.

Kosten für Standardfenster

VerglasungFensterrahmenPreis ca.
ZweifachverglasungKunststoff529 Euro
Holz751 Euro
Aluminium1.061 Euro
DreifachverglasungKunststoff598 Euro
Holz825 Euro
Aluminium1.153 Euro

Quelle: Verband Fenster + Fassade & Bundesverband Flachglas e.V.: Studie Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern (Stand: Januar 2024)

Im Preis sind die Installationskosten bereits berücksichtigt. Die Preise können regional variieren und sind auch immer abhängig von Angebot und Nachfrage. Größere oder besonders geformte Fenster können deutlich mehr kosten.

Wenn Du nicht gleich komplett neue Fenster einbauen lassen möchtest, aber trotzdem für einen besseren Wärmeschutz sorgen willst, kannst Du auch prüfen, ob Deine Fensterrahmen noch in Ordnung sind, und nur die Verglasung austauschen. Dafür muss der Rahmen aber in der Lage sein, ein deutlich schwereres Mehrfachglas zu halten. In der Regel kannst Du nur zweifach verglaste Scheiben einsetzen.

Wann solltest Du Deine Fenster tauschen?

Fenster haben eine lange Lebensdauer und können gut und gerne über 50 Jahre halten. Trotzdem ist es sinnvoll, schon früher über den Fenstertausch nachzudenken, denn je älter Dein Fenster ist, desto schlechter wird seine Wärmedämmung und auch der Einbruchschutz sein. Alte Fenster ohne entsprechende Schutzvorkehrungen können laut der Polizeilichen Kriminalprävention von Einbrechern in wenigen Sekunden geöffnet werden. 

Die Instandhaltung

Fenster, die kaputt sind oder nicht mehr richtig schließen, sollten im Idealfall ausgetauscht werden. Risse im Glas können nicht immer repariert werden und  gefährlich sein, da die Scheibe ganz splittern könnte. Auch wenn die Schließmechanik Deiner Fenster so defekt ist, dass sie nicht mehr repariert werden kann, solltest Du tätig werden. Der Wärmeverlust bei nicht mehr korrekt schließenden Fenstern ist sehr hoch und eindringender Regen kann Deine Räume und Möbel beschädigen.

Die Wärmedämmung von Fenstern

Die Fenster sind meist das dünnste Bauelement an Deinem Haus. Daher kann durch sie besonders viel Wärme verloren gehen. Fenster, die eingebaut wurden, bevor die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft getreten ist, sind nur einfach verglast, was besonders wärmedurchlässig ist. Diese Verordnung trat in Westdeutschland 1978 in Kraft. Auch so genannte Verbund- und Kastenfenster waren zu dieser Zeit noch sehr beliebt. Du findest sie oft in Altbauwohnungen im Mehrfamilienhaus. Erst ab Ende der 1970er-Jahre wurde auf den Wärmeschutz von Fenstern geachtet, und zweifach verglaste Scheiben mit Isolierung wurden eingebaut. Ab Mitte der 1990er-Jahre hat sich dann das Wärmeschutzglas durchgesetzt und seit Anfang der 2000er findest Du in Neubauten immer häufiger Fenster mit Dreifachverglasung und Wärmeschutzgläsern.

Wenn Du in Deinem Haus noch Fenster mit Einfachverglasung hast, lohnt sich der Wechsel ganz besonders. Eine Studie des Verbands Fenster + Fassade aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass der Tausch eines einfach verglasten Fensters gegen ein modernes Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung 491 Kilowattstunden Heizenergie einspart – pro Fenster und Jahr! Da es im Jahr 2020 nur noch weniger als zwei Prozent Fenster mit Einfachverglasung gab, ist die Einsparung beim Tausch von zweifach verglasten Fenstern relevanter für Dich. Aber auch dieser Wechsel spart noch ganze 222 Kilowattstunden Heizenergie pro Fenster. Beim Tausch von 13 Fenstern, was der durchschnittlichen Fensterfläche von 22 Quadratmetern für ein Einfamilienhaus entspricht, könntest Du so bis zu 2.886 Kilowattstunden an Energie einsparen.

Bei einem Gaspreis laut Finanztip-Gaspreisbarometer von 10,51 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich daraus eine Heizkostenersparnis von über 300 Euro pro Jahr

Der Einbruchschutz

Ältere und ungesicherte Fenster sind geradezu eine Einladung für Einbrecher und Diebe. In nur wenigen Sekunden können diese Fenster geöffnet werden, was an ihren unzureichenden Sicherungsmechanismen liegt.

Moderne Fenster bieten Dir einen deutlich besseren Einbruchschutz, der Diebe abschreckt, da die Öffnung zu lange dauern würde. Dazu gehören Pilzkopfbeschläge, abschließbare Griffe und Sicherheitsglas. Wie gut ein Fenster schützt, wird in der Widerstandsklasse RC (Resistance Class) angegeben. In der höchsten Widerstandsklasse RC 6 beträgt die Widerstandszeit bei einem Einbruchversuch ganze 50 Minuten. 

Fenster mit dieser höchsten Widerstandsklasse kommen aber eher im Gewerbe zum Einsatz. Im Wohnbereich werden in der Regel Fenster bis zur Widerstandsklasse RC 3 verbaut, die immerhin bis zu fünf Minuten Schutz vor Einbruch bieten. Laut der Gewerkschaft der Polizei ist das der Zeitraum, in dem Einbrecher aufgeben, wenn das Fenster nicht geöffnet werden konnte. Denn: Je länger der Einbruchversuch dauert, desto höher ist das Risiko, entdeckt zu werden.

Worauf Du beim Einbau von Fenstern mit speziellem Einbruchschutz achten musst, liest Du in unserem Ratgeber über einbruchsichere Fenster.

Der Wohnkomfort

Die Verbesserung des Wohnkomforts solltest Du ebenfalls nicht unterschätzen. Alte und undichte Fenster können für Zugluft, Schimmelprobleme und Lärm sorgen. Besonders, wenn Deine alten Fenster nicht mehr richtig schließen, kann es zu kalten und zugigen Räumen kommen und eindringender Regen kann zu Feuchtigkeitsschäden und daraus resultierendem Schimmelbefall führen. 

Durch neue Fenster mit Mehrfachverglasung kannst Du diese Probleme lösen. Ein neues Fenster wird wieder fest schließen, mehr Wärme einsparen und Lärm draußen halten – dafür sorgt der bessere Schallschutz neuer Fenster. Wenn es bei Dir aufgrund der Lage besonders laut ist, kannst Du auch überlegen, in besondere Schallschutzfenster zu investieren.

Der Austausch alter Fenster ist also aus mehreren Gründen ratsam. Mit staatlichen und regionalen Fördermitteln kannst Du die Investitionskosten senken und nimmst gleich mehrere Vorzüge mit: Bessere Wärmedämmung, höherer Einbruchschutz, mehr Komfort und weniger Lärm in Deinem Zuhause.

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