Gold verkaufen (steuerfrei) So bekommst Du einen guten Preis für Dein Gold
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Wer Goldbarren, Goldmünzen, Goldschmuck oder andere Wertgegenstände aus Gold in den Tresor legt, tut das meist aus einem Bedürfnis nach Sicherheit. Gold ist schließlich sprichwörtlich Krisenwährung – also im Zweifel auch dann noch etwas wert, wenn die Wirtschaft in eine schwere Krise geraten und Papiergeld wertlos werden sollte.
Wenn Du aber ein größeres finanzielles Projekt planst und der Goldpreis gerade gut steht, bietet es sich vielleicht an, das Gold ganz oder teilweise zu verkaufen. Dabei stehen Goldbesitzerinnen und Goldbesitzern verschiedene Wege offen, Gold oder andere Edelmetalle loszuschlagen.
Gold ist nicht gleich Gold. Neben gängigen Goldmünzen und genormten Goldbarren kannst Du natürlich auch Schmuck, Uhren, Medaillen und Zahngold verkaufen – oder andere Wertgegenstände mit Goldanteil. In der Regel nehmen Edelmetallhändler alle Arten von Gold ab. Allerdings gilt: Je geläufiger das Goldstück, umso einfach ist in der Regel der Verkauf.
Am wenigsten Arbeit hast Du, wenn Du eine bekannte Goldmünze oder einen Goldbarren eines bestimmten Gewichts verkaufen willst. Der Goldgehalt dieser Gegenstände ist fest vorgeschrieben und allgemein bekannt. So hat beispielsweise ein Krügerrand exakt einen Gold-Anteil von einer Feinunze (31,1 Gramm). Dazu kommen noch knapp zwei Gramm Kupfer.
Wer sich ein Bild davon machen will, wie viel Münzklassiker wie Krügerrand, Maple Leaf oder auch Goldbarren gerade wert sind, geht am besten auf ein Preisvergleichsportal für Edelmetalle wie gold.de oder gold-preisvergleich.com, die wir im Ratgeber für den Goldkauf empfehlen. Dort sind viele Online-Händlerinnen und -Händler mit ihren jeweiligen Ankaufspreisen in Euro gelistet. Der Ankaufspreis richtet sich nach dem Goldpreis, der täglich variiert.
Feingold-Sorte | Ankaufspreise in € |
---|---|
Maple Leaf | 2.122,00 |
Krügerrand | 2.128,88 |
Goldbarren | 2.124,78 |
Goldpreis | 2.149,25 |
Quelle: gold.de (Stand: 7. April 2024)
In manchen Marktphasen könnte der Ankaufspreis für eine Unze Feingold in Münzform oder als Barren sogar leicht höher als der Goldpreis sein. Das kann daran liegen, dass die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren zum Zeitpunkt der Abfrage hoch war. Manche Händlerinnen und Händler bezahlen dann gern ein wenig mehr, um die Münzen oder Barren über den Markt zu erhalten und nicht beim Hersteller bestellen zu müssen. Diese Preise für den Goldankauf beinhalten allerdings noch keine Versandkosten.
Beim letzten großen Hausputz hast Du Deine alte Schmuckschatulle in die Hände bekommen und eine Kette oder Uhr gefunden, die aus der Mode ist? Dann kannst Du auch diese verkaufen. Ist das Goldstück hierzulande hergestellt, findest Du den Goldanteil als Punze eingraviert, auf der Rückseite etwa oder bei Ringen auf der Innenseite. 333er oder 585er Gold bedeutet nichts anderes, als dass das Schmuckstück zu 33,3 oder 58,5 Prozent aus Gold und zum anderen Teil aus anderen Metallen besteht.
Sollte der Goldgehalt eingraviert sein, kannst Du erneut den Gegenwert für ein Gramm auf Preisvergleichsportalen im Internet ausfindig machen. Auch dieser Preis richtet sich dann nach dem aktuellen Goldpreis. Er enthält aber möglicherweise Abschläge, da das Gold, einmal beim Händler, zum Einschmelzen an eine sogenannte Scheideanstalt weitergegeben wird.
Altgold-Sorte | Ankaufspreise in € |
---|---|
333er Gold | 22,70 |
585er Gold | 39,87 |
999er Gold | 68,60 |
Goldpreis | 69,10 |
Quelle: gold.de (Stand: 7. April 2024)
Hat Dir ein Freund vielleicht einmal eine Kette aus dem Orient mitgebracht oder stammt Dein Schmuck ansonsten von weit her? Dann ist nicht immer der Goldgehalt eingraviert. In einem solchen Fall ist es am schwersten, den Wert des Gegenstands zu bestimmen. An einer Analyse beim Fachmann oder einer Fachfrau kommst Du kaum vorbei – nur sie können mittels spezieller Geräte den reinen Feingoldgehalt bestimmen.
Grundsätzlich hast Du immer die Möglichkeit, Dein Gold bei einem niedergelassenen Edelmetallhändler oder online zu verkaufen. Wo Du Dein Gold am unkompliziertesten zu einem fairen Preis loswirst, hängt davon ab, um was für einen Goldgegenstand es sich handelt.
Eine gängige Goldmünze oder einen genormten Goldbarren kannst Du relativ risikofrei online verkaufen. Allerdings sollte die Händlerin vertrauenswürdig sein: Schließlich gehst Du insofern in Vorkasse, dass der Händler das Gold erst erhalten muss und dann auf den Goldgehalt prüft, bevor er Dir das Geld überweist.
Unsere Empfehlung: Meide Namen von Goldhändlern, die Du öfter in Werbeanzeigen in der U-Bahn oder in der Zeitung liest. Vergleichsportale wie gold.de oder gold-preisvergleich.com, die wir für den Goldankauf empfehlen, eignen sich als Plattform, um den besten Preis bei einer vertrauenswürdigen Ankäuferin zu finden. Wenn Du den Ankäufer anklickst, scroll auf der Seite nach unten und achte darauf, dass der Händler Mitglied im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels ist.
Achte darüber hinaus darauf, dass der Online-Händler die Option bietet, Deine Ware abzuholen. Wir raten davon ab, selbst ein Paket per Post zu schicken. Die Versicherungssumme beträgt dann häufig nur 500 Euro. Lässt Du Dein Gold dagegen abholen, kostet es womöglich etwas mehr, aber es kümmern sich in der Regel Profis um die Sendung und der gesamte Wert ist versichert. Kontrollier die Kosten und die versicherte Summe für den Fall, dass Du die Ware abholen lässt.
Falls Du Dich mit dem Versand eines Goldgegenstands unwohl fühlst und den Verkaufsprozess direkt abschließen willst, kannst Du auch zu einer größeren Edelmetallhändlerin vor Ort gehen. Dann solltest Du Dich aber vorab im Internet gut darüber informieren, was Deine Münzen und Barren gerade wert sind.
Kennst Du den Goldgehalt Deines Schmuckstücks, kannst Du die Ankaufspreise auf Vergleichsportalen bei vertrauenswürdigen Händlern online recherchieren und Dir parallel auch mal vom Händler vor Ort ein Angebot machen lassen.
Bei sonstigem Altgold, dessen Herkunft nicht klar ist oder dessen Goldgehalt Du nicht kennst, ist der Online-Verkauf riskant. Am Ende weißt Du nicht sicher, ob die Online-Händlerin wirklich den richtigen Preis feststellt und wie viel Geld Du tatsächlich erhältst.
Für sonstiges Altgold solltest Du Deinen Schmuck daher eher zu einem niedergelassenen größeren Händler bringen. Der überprüft in der Regel sofort die Echtheit des Goldstücks, und Du kannst den Verkauf unmittelbar abwickeln.
Je nachdem, wie aufwendig es ist, das Gold zu prüfen, kommen dann etwas höhere Kosten auf Dich zu. So kann es sein, dass niedergelassene Händler bis zu 15 Prozent des Goldwerts an Gebühren für die Prüfung, Zertifizierung und folgende Einschmelzung berechnen. Das ist nicht wenig, allerdings kaum zu vermeiden.
Ob Du Einkommensteuer zahlen musst, kommt darauf an, wie lange Du das Gold besessen hast.
Kürzer als ein Jahr - Der Veräußerungsgewinn ist steuerpflichtig und Du musst ihn deshalb in Deiner Einkommensteuererklärung angeben, allerdings erst ab einer Höhe von 1.000 Euro. Denn bis dahin gilt eine Freigrenze (§ 23 Abs. 3 Satz 5 EStG). Ob Du die Freigrenze überschreitest, hängt von Deinen Gewinnen bei allen privaten Veräußerungsgeschäften ab, falls Du neben dem Gold auch noch andere Dinge verkauft hast. Da der Fiskus keinen Freibetrag gewährt, musst Du bei Überschreiten der Grenze die gesamte Summe versteuern und nicht nur den die Freigrenze übersteigenden Betrag. Die Erträge werden dann mit Deinem Grenzsteuersatz besteuert.
Länger als ein Jahr - Der Gewinn ist steuerfrei. Du brauchst ihn in Deiner Steuererklärung nicht zu erwähnen.
Kaufst Du physisches Gold, also Barren oder Münzen, brauchst Du dafür meist keine Mehrwertsteuer zu zahlen. Allerdings ist das an einige Bedingungen geknüpft. Für Goldbarren gilt: Sie müssen eine Reinheit von mindestens 995 Tausendstel aufweisen.
Für Goldmünzen sind die Regeln zum Teil noch strenger: Sie müssen einen Goldgehalt von mindestens 900 Tausendstel haben, nach dem Jahr 1800 geprägt worden sein und in ihrem Herkunftsland als gesetzliches Zahlungsmittel gelten oder früher mal gegolten haben. Außerdem müssen sie zu einem Preis verkauft werden, der den Marktwert des Goldgehalts um nicht mehr als 80 Prozent übersteigt.
Folgende Münzen, die wir in unserem Ratgeber Geldanlage in Gold empfehlen, erfüllen diese Voraussetzungen:
Investierst Du in Gold, indem Du entsprechende Wertpapiere kaufst, werden diese steuerlich behandelt wie beispielsweise Aktien oder Fonds. Das heißt: Gewinne, die Du durch Kauf und Verkauf von Gold-Zertifikaten, börsengehandelten Rohstoffen (ETCs), Goldfonds oder Goldminenaktien und Goldminenfonds machst, unterliegen der Abgeltungssteuer. Und zwar unabhängig von der Haltedauer.
Ausgenommen von dieser Regel sind Wertpapiere auf den Goldpreis, sogenannte Gold-ETCs, wenn sie Sparern einen Anspruch auf die Lieferung von physischem Gold einräumen. Beispiele sind das sogenannte Xetra-Gold, das eine Tochtergesellschaft der Deutschen Börse herausgibt, und Euwax Gold, das eine Tochter der Börse Stuttgart emittiert. Erst im Februar 2018 hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt, dass der Verkauf von Goldwertpapieren nach einem Jahr steuerfrei ist, sofern die Wertpapiere einen Lieferanspruch auf echtes Gold beinhalten (Az. IX R 33/17).
Im Spätsommer 2020 hatte das Bundesfinanzministerium geplant, mit dem neuen Jahressteuergesetz solche Verkäufe von Goldwertpapieren dennoch ab 2021 zu besteuern. Der Vorschlag ist aber wieder fallengelassen worden. Damit bleiben Gold-ETCs mit Goldauslieferung nach Ablauf der Frist von einem Jahr beim Verkauf steuerfrei.
Sollte der Emittent des ETCs Pleite gehen, können Anlegerinnen und Anleger hoffen, dass sie den Wert des Wertpapiers in physischem Gold ausbezahlt bekommen. Im Zweifel müssten sie dies gerichtlich durchsetzen. Gewinne aus dieser Geldanlage sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Weitere Themen
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos