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Tipps & Tricks

Balkonkraftwerk: Was Du ab 4 Metern nicht mehr beachten musst

Am eigenen Balkon Strom für Deine Wohnung erzeugen: Das geht mit Mini-Solaranlagen. Dabei solltest Du aber auf einige Punkte achten.

Benjamin Weigl
Finanztip-Experte für Energie

Bis zu 200€ kannst Du mit einem Balkonkraftwerk pro Jahr sparen. Denn mit der Mini-Solaranlage erzeugst Du Strom, den Du direkt verbrauchen kannst. Einfach per Steckdose mit dem Stromnetz in Deiner Wohnung verbinden und fertig. Und es gibt ein zusätzliches Extra: Beim Kauf wird keine Mehrwertsteuer fällig.

Trotzdem solltest Du einen Fehler unbedingt vermeiden: Wenn Du Deine Mini-Solaranlage außen am Balkon oder an der Fassade montierst, musst Du bestimmte Vorgaben beachten - oder auch nicht.

Ab 4 Metern Höhe brauchst Du ein anderes Modul?

Von dieser angeblichen Regel hast Du vielleicht schon einmal gehört. Sie stimmt aber nicht (mehr): Auch an Balkonen in über vier Metern Höhe (ab dem zweiten Stock) dürfen die meisten Balkonkraftwerke (auch mit Glasflächen) installiert werden. Das hat jetzt das Deutsche Institut für Bautechnik klargestellt.

Diverse Bauvorschriften gelten, anders als bisher von vielen gedacht, nämlich gar nicht für Stecker-PV-Anlagen, weil diese nicht als Bauprodukte zählen. Denn sie sind nicht fest mit dem Gebäude verbunden. Damit entfällt auch die bisherige Begrenzung, dass die Fläche des Solarmoduls nicht größer als 2 m² sein darf.

Trotzdem sind Kunststoff-Modelle ohne Verglasung immer noch deutlich leichter, teilweise sogar flexibel und einfacher zu montieren, aber meist etwas teurer. Frag trotz allem sicherheitshalber immer beim Anbieter nach, ob das Modul für Deinen Standort geeignet ist, bevor Du es installierst.

Achte auf Abstand zum Nachbarhaus

Es gibt aber Vorschriften, die Du weiterhin einhalten musst: In der Regel muss zwischen Deinem Balkonkraftwerk und der Brandwand des Nachbarhauses ein Abstand von mindestens 1,25 Metern bleiben. Denn diese Mauern verhindern bei einem Brand, dass das Feuer von einem Haus aufs nächste übergreift.

Übrigens: Wenn Du Dein Balkonkraftwerk nicht ordnungsgemäß befestigt hast, es herunterfällt und z. B. das Auto Deines Nachbarn beschädigt, zahlt normalerweise Deine Privathaftpflicht – sofern Du einen guten Tarif hast. Die Finanztip-Empfehlungen decken zwar nicht explizit Balkonkraftwerke ab, aber Photovoltaik-Anlagen. Und sie haben eine Bestleistungsgarantie. Wenn also z. B. eine andere deutsche Haftpflicht in dieser Leistungsklasse Balkonkraftwerke explizit abdeckt, übernimmt Deine Ver­si­che­rung das auch.

Auch wenn Du die Anlage versehentlich zu hoch montiert hast und etwas passiert, bist Du bei einem guten Haftpflichttarif abgesichert. Du solltest aber auf jeden Fall bei Deiner Ver­si­che­rung nachfragen – und wenn nötig möglichst schnell das richtige Balkonkraftwerk montieren.

Vorsicht bei der Hausratversicherung

Falls Du eine Hausratversicherung hast, solltest Du ihr Deine Mini-Solaranlage melden. Denn sie kann das Kraftwerk als potenzielle Gefahr ansehen. Der Vorteil: Einige Anbieter übernehmen die Kosten, wenn Dein Balkonkraftwerk beschädigt oder gestohlen wird.

In vielen Städten gibt es inzwischen sogar Zuschüsse zur Solaranlage für den Balkon. Mehr dazu liest Du hier.

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