Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen im Euroraum zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt. Ab 23. Oktober können sich Banken für 3,65% kurzfristig Geld bei der EZB leihen und für 3,25% dort "parken".
Mit der erneuten Zinssenkung reagiert die EZB unter anderem auf die schwächelnde Konjunktur und die zuletzt weiter rückläufige Inflation. In Deutschland liegt sie nun schon den zweiten Monat infolge unter dem EZB-Ziel von 2%.
Welche Auswirkungen hat die Zinssenkung?
Sowohl bei der Juni- als auch der September-Sitzung hatte die EZB den Leitzins jeweils um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Nun folgte die dritte Zinssenkung in diesem Jahr – und das hat natürlich auch Auswirkungen auf Dich und Deine Finanzen.
Hier sind vier Tipps, wie Du aus der aktuellen Situation das Beste für Dich rausholst:
1. Such weiterhin nach guten Tagesgeldzinsen
Der Einlagenzins liegt jetzt insgesamt 0,75 Prozentpunkte unter seinem letzten Hoch (4,0%). 3,25% ist aber immer noch ein guter Wert. Der Leitzins bietet eine gute Orientierung dafür, welchen Zinssatz Du beim Tagesgeld erreichen kannst. Bedeutet: Wenn Du es noch nicht getan hast, solltest Du jetzt nach einem Tagesgeldkonto mit einem guten Zinssatz suchen. Unser Tagesgeld-Rechner hilft Dir dabei.
Keine Lust auf ständiges Tagesgeld-Hopping, um Dir einen guten Zinssatz zu sichern? Dann könnten Geldmarkt-ETFs eine Alternative für Dich sein.
2. Sicher Dir einen guten Festgeldzins
Viele Banken haben die sinkenden Leitzinsen bereits erwartet und in ihren Angeboten eingepreist, sodass die Festgeldzinsen über die letzten Monate bereits gesunken sind. Das wird höchstwahrscheinlich auch so weitergehen.
Wenn Du jetzt ein Festgeldkonto eröffnest, sicherst Du Dich gegen weiter sinkende Zinsen ab. Denn der Zinssatz, zu dem Du abschließt, ist für den jeweiligen Zeitraum fest. Wenn Du weißt, dass Du das Geld nicht brauchst, kannst Du es auch für einen längeren Zeitraum anlegen und Dir so einen guten Zins sichern. Oder Du mischst verschiedene Laufzeiten, z. B. ein Jahr, vier Jahre und acht Jahre.
3. Denk an den Realzins
Klar, der aktuelle Zinssatz ist immer noch vergleichsweise hoch. Am Ende reicht er aber nicht, um Dein Vermögen wirklich wachsen zu lassen. Denn die Inflation ist langfristig meist ähnlich hoch wie der Zins – und wenn sie mal niedriger ist, dann nur minimal. Heißt: Der Realzins liegt meist bei etwa Null. So erhältst Du zwar Deine Kaufkraft, Dein Vermögen wächst aber nicht.
Leg deshalb auch Geld in einem weltweiten Aktien-ETF an, z. B. auf den MSCI World oder den FTSE All-World. Nur so kannst Du Dir langfristig genug Rendite sichern, um die Inflation abzuschütteln und Vermögen fürs Alter aufzubauen. Beim MSCI World z. B. sind im Schnitt 6% p. a. drin.
Lass Dich dabei vom momentan sehr hohen Kurs der Welt-Indizes nicht abschrecken. Denn zu erwartende Zinssenkungen sind auch da bereits eingepreist und sorgen für ein Kurshoch.
4. Schieb Deinen Traum vom Eigenheim nicht weiter auf
Eine Immobilie ist sehr teuer. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Du den richtigen Preis zahlst. Der Preisrückgang am Immobilienmarkt ist erst einmal gestoppt, und die Nachfrage steigt wieder. Das spricht für steigende Preise.
Gleichzeitig sind die Bauzinsen zuletzt sogar etwas gefallen. Wenn die eigene Immobilie Teil Deiner Lebensplanung ist, wäre jetzt wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt, das Projekt auch anzugehen.
Du willst wissen, wie viel Immobilie Du Dir leisten kannst?
Mit unserem Baufinanzierungs-Rechner kannst Du das mit wenigen Klicks ausrechnen. Im Anschluss holst Du Dir ein gutes Angebot zur Baufinanzierung ein. Dazu sprichst Du am besten mit Deiner Hausbank und kontaktierst auf jeden Fall auch einen der großen Vermittler. Wir empfehlen Dr. Klein, Interhyp, Baufi24, Hüttig & Rompf sowie PlanetHome.
Musst Du Dich auf weiter sinkende Zinsen einstellen?
Mit einer richtigen Zinswende und zügig sinkenden Zinsen musst Du höchstwahrscheinlich noch nicht rechnen. Stell Dich eher darauf ein, dass die EZB die Zinsen weiterhin in kleinen Schritten senkt.