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Geheimsprache im Arbeitszeugnis: So wurdest Du wirklich bewertet

Arbeitszeugnisse klingen manchmal besser, als sie gemeint sind. Heute erfährst Du, wie Dein Arbeitgeber Dich wirklich bewertet hat.

Expertin für Recht - Dr. Britta Beate Schön
Dr. Britta Beate Schön Recht
Geheimsprache im Arbeitszeugnis: So wurdest Du wirklich bewertet

Wusstest Du, dass Du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer das Recht auf eine wohlwollende Beurteilung in Deinem Arbeitszeugnis hast? Deshalb klingen Arbeitszeugnisse manchmal besser als sie in Wahrheit gemeint sind. „Er/Sie hat sich stets bemüht“ klingt zwar im ersten Moment ganz gut, bedeutet aber, dass die Person zwar Einsatz gezeigt, aber trotzdem keine gute Arbeit geleistet hat. Personalverantwortliche bewerten einen solchen Satz mit der Note ausreichend.

So liest Du Dein Arbeitszeugnis richtig

Die Geheimsprache in Arbeitszeugnissen lässt sich aber ganz leicht entschlüsseln. Hier ein Überblick über die verschiedenen Bewertungskategorien samt Note:

 

Das solltest Du auch noch wissen

Fehlt eine dieser Kategorien im Arbeitszeugnis, gilt das als betretenes Schweigen – bedeutet also so viel wie die Note 5. Schlussfloskeln wie “Wir danken für die gute Zusammenarbeit und wünschen für die Zukunft alles Gute” oder “Wir bedauern das Ausscheiden …" sind dagegen ein gutes Zeichen.

Unzufrieden mit Deinem Zeugnis? 

Sprich Deinen Arbeitgeber einfach mal höflich drauf an und bitte ihn darum, es zu Deinen Gunsten zu berichtigen – gib ihm am besten eine Frist von ca. zwei Wochen. Wichtig: Schlag konkrete Änderungen oder Formulierungen vor und begründe sie. 

Wenn sich Dein Arbeitgeber trotzdem weigert, das Zeugnis zu berichtigen oder sogar eins auszustellen, kannst Du vor dem Arbeitsgericht dagegen klagen. Lass Dich dazu aber lieber vorher von der Rechtsberatung einer Gewerkschaft, von einer anderen berufsständischen Vertretung oder von einem Anwalt beraten.

Und wer übernimmt die Kosten dafür? 

Erstmal Du selbst. Je nach Streitwert musst Du bei einem Monatsgehalt von 4.500€ mit 322€ fürs Gericht und einem Tausender für den Anwalt rechnen. Gewinnst Du, werden immerhin die Gerichtskosten vom Verlierer übernommen.

Wenn wir schon beim Thema Geld im beruflichen Kontext sind: Hier erfährst Du die sechs größten Gehaltskiller und wie Du mehr rausholen kannst. 

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