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Tipps & Tricks

Neue Steuer: Musst Du Deine ETF-Strategie ändern?

Lieber einen ausschüttenden ETF oder einen, der automatisch reinvestiert? Diese Frage ist 2024 etwas komplizierter geworden – die Lösung bleibt einfach.

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Solltest Du 2024 Deine Anlagestrategie ändern und auf einen anderen ETF setzen? Bisher gab es eine einfache Strategie zum Start: Erstmal mit einem ausschüttenden ETF den Steuerfreibetrag von 1.000€ pro Person ausnutzen.

Der reicht bei einer Ausschüttungsrendite von 2% p. a. (ein grober Richtwert, diese Zahl schwankt immer etwas) bis zu einem ETF-Volumen von ca. 50.000€. Sobald Du damit Deine 1.000€ Freibetrag pro Jahr aufbrauchst, machst Du mit einem thesaurierenden ETF weiter. Der schüttet Erträge nicht aus, sondern legt sie automatisch wieder an.

Zinsen sind wieder da – und damit auch Steuern aufs Tagesgeld
2023 haben sich aber zwei Sachen geändert, die auch die Community im Finanztip Forum beschäftigen: Du bekommst mittlerweile gute Zinsen auf Dein Tagesgeld. Und die verbrauchen ebenfalls Deinen Steuerfreibetrag. Du bekommst derzeit problemlos 3% Zinsen pro Jahr – Deine 1.000€ Freibetrag sind entsprechend bei 33.000€ Guthaben auf dem Tagesgeldkonto verbraucht.

Das ist aber noch nicht alles: Seit 2023 musst Du auch Steuern auf thesaurierende ETFs bezahlen. Genauer gesagt, auf die Vorabpauschale. Die ist ein fiktiver Ertrag Deiner ETFs, den Du vorab versteuerst – und dafür später weniger Steuern bezahlst. In den Jahren davor pausierte diese Steuer wegen der Niedrigzinsen.

Faustregel für 2024: Zum Jahresbeginn 2025 zieht Deine Depotbank oder Dein Broker bei Aktien-ETFs max. 31,50€ pro 10.000€ Fondswert ab. Hier kannst Du ebenfalls Deinen Freibetrag verwenden, wenn Du ihn nicht schon für einen ausschüttenden ETF oder Dein Tagesgeldkonto verbraucht hast.

Aufpassen mit einem Ausschütter
Vor allem wegen der Vorabpauschale und den gestiegenen Zinsen kommst Du mittlerweile also wesentlich schneller über den Freibetrag von 1.000€. Wenn Du in einen Ausschütter investiert hast: Stell Deinen ETF-Sparplan auf einen thesaurierenden ETF um, die bisher gekauften Anteile des Ausschütters behältst Du.

Dadurch bekommst Du auch weiterhin Ausschüttungen auf Dein Verrechnungskonto ausgezahlt, mit denen Du künftig aber Anteile an Deinem neuen thesaurierenden ETF kaufst. Wechsle frühzeitig – deutlich bevor Dein Ausschütter zu groß wird und hab dabei im Auge, wie viel Zinsen Du kassierst.

Ansonsten gilt: Egal, ob Du bisher nur in Tagesgeld investiert hast oder z. B. in einen Thesaurierer und Tagesgeld: Nutz die 1.000€ Freibetrag auf jeden Fall aus! Wie Du das machst, ist egal. Ob durch Zinsen, Vorabpauschale, Ausschüttungen oder die Steu­er­er­klä­rung. Hauptsache, Du nutzt ihn.

Nutz Freistellungsaufträge
Eine entspannte Option, den Freibetrag zu nutzen, ist ein Freistellungsauftrag. Den kannst Du auch zwischen Deinem Tagesgeld und Deinem ETF aufteilen. Wie Du das machst, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Freistellungsauftrag. Da steht auch, wie Du Dir Abgeltungssteuer zurückholen kannst, wenn der Freistellungsauftrag ungünstig verteilt war.

Du suchst einen passenden, thesaurierenden ETF? Mit unserem ETF-Finder hast Du das mit ein paar Klicks erledigt.

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