In den letzten fünf Jahren haben einige ETFs deutlich an Wert gewonnen – allen voran ETFs aus dem Bankensektor:
Top-Performer der letzten 5 Jahre
- Platz 1: Amundi FTSE MIB Daily (2x) Leveraged (ISIN: FR0010446658): Gesamtrendite + 363,99 %
- Platz 2: Amundi Euro Stoxx Banks (LU1829219390): + 307,5 %
- Platz 3: iShares EURO STOXX Banks 30-15 (DE0006289309): + 300,3 %
- Platz 4: Amundi IBEX 35 Doble Apalancado Diario (2x) (FR0011042753): + 300,2 %
- Platz 5: Invesco EURO STOXX Optimised Banks (IE00B3Q19T94): + 294,76 %
Quelle: JustETF, Zeitraum: 1. Juli 2020 bis 1. Juli 2025
Der Haken solcher ETFs: Hohe Gewinne – hohes Risiko
Die ETFs in der Liste investieren größtenteils in europäische, besonders aber italienische und spanische Unternehmen. Außerdem sind sie auf wenige Branchen beschränkt – hauptsächlich Banken:
- Der Amundi FTSE MIB Daily (2x) Leveraged bildet die zweifach gehebelte Wertentwicklung des FTSE MIB Index ab und enthält die 40 größten italienischen Unternehmen – darunter z. B. Banca Popolare di Sondrio, Eni, Ferrari und Pirelli
- Die drei ETFs (Amundi, iShares und Invesco "Euro Stoxx Banks") bilden jeweils den Bankensektor der Eurozone ab. Darin stecken hauptsächlich Banken aus Spanien, Italien und Frankreich: Santander, Unicredit und BNP Paribas
- Platz 4 – also der "Amundi IBEX 35 Doble Apalancado Diario ETF" – enthält die 35 größten spanischen Aktien aus unterschiedlichen Branchen. Hauptsächlich: Banken wie Santander, aber auch Unternehmen der Energie- und Telekommunikationsbranche wie Iberdrola und Telefónica
Das heißt für Dich:
- Bei solchen ETFs bist Du stark vom entsprechenden Land abhängig. Wenn die Wirtschaft dort schlecht läuft, spürst Du das bei diesen ETFs besonders heftig
- Du bist auf wenige Branchen festgelegt: Haben z. B. die europäischen Banken Probleme, bekommst Du diese deutlich zu spüren
Vorsicht bei Hebel-ETFs
Zwei der Top-Performer – der Amundi FTSE MIB Daily (2x) Leveraged und der Amundi IBEX 35 Doble Apalancado Diario (2x) – sind zudem Hebel-ETFs. Die sind noch riskanter, weil sie Kursbewegungen verdoppeln – nach oben und nach unten: Steigt der Index, steigt Dein ETF doppelt so stark. Fällt der Index, verlierst Du auch doppelt so viel.
Das Problem: Nach einem Verlust brauchst Du prozentual höhere Kursgewinne, um wieder auf den Ausgangswert zurückzukommen. Im Vergleich zu Standard-ETFs sind Hebel-ETFs außerdem etwas teurer.
Deswegen: MSCI World nach wie vor bessere Wahl
Warum Du lieber auf einen ETF auf den MSCI World setzen solltest:
- Breite Streuung: Du streust Dein Geld auf knapp 1.400 Unternehmen aus 23 Industrieländern
- Verschiedene Branchen: Du investierst in viele verschiedene Branchen, nicht nur Banken
- Das Beste: Er ist nicht festgelegt auf Länder oder Branchen: Gerät ein Land oder eine Branche komplett unter die Räder, werden entsprechende Unternehmen nach und nach aussortiert und neue, besser performende in den Index aufgenommen
So musst Du Dir keine Sorgen machen, Zukunftstrends zu verpassen oder zu lange auf schwächer werdende Branchen zu setzen.
Der MSCI World hat zwar keine 300 % Wachstum in den vergangenen fünf Jahren gebracht – aber deutlich mehr Stabilität und Flexibilität.
So kannst Du Top-Performer nutzen
Wenn Du trotzdem in ETFs wie die oben genannten Top-Performer investieren willst: Nimm dafür nur Geld, auf das Du im Notfall verzichten kannst. Und denk dran, dass Du damit den Weg des passiven Investierens zum Teil verlässt:
Du lässt nicht mehr einen weltweiten ETF so lange wie möglich laufen und setzt auf die automatische Anpassung an den Markt, sondern betreibst eine Art von "Stock Picking", also der Einzelauswahl von Unternehmen aus bestimmten Branchen oder Ländern. Mit den damit verbundenen höheren Renditechancen, aber auch Risiken.
Und klar sollte Dir auch sein: Nur weil diese ETFs in den vergangenen fünf Jahren gut liefen, heißt es nicht das dies auch für die nächsten fünf Jahre gilt. Hier können ganz andere ETFs vorne liegen.
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