Tipps & Tricks

Trotz Burnout oder Depression: So bist Du gut abgesichert

Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Nur wie kannst Du Dich absichern, wenn Du schon psychisch erkrankt bist?

Nathanael Häfner
Nathanael Häfner BU und Unfallversicherung
Trotz Burnout oder Depression: So bist Du gut abgesichert

Berufsunfähig werden: Liegt zu 36 % an psychischen Erkrankungen
Ablehnung: Depressionen & Co. verhindern oft eine BU
Existenz sichern: Das geht trotzdem, mit ein paar Tipps

Nicht die Bandscheiben oder Krebs waren 2025 die Hauptursachen für Berufsunfähigkeit. Sondern psychische Erkrankungen, und zwar in 36 % der Fälle.  

Damit liegen sie mit großem Abstand vor der mit 18 % zweithäufigsten Ursache, Erkrankungen am Skelett oder Bewegungsapparat. Und dieser Abstand steigt.

Falls Du im Laufe Deines Arbeitslebens psychisch erkrankst und länger nicht arbeiten kannst, z. B. wegen eines Burnouts, brauchst Du Schutz. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bekommst Du monatlich Geld, wenn Du länger bei der Arbeit ausfällst. Egal, ob das vorübergehend oder bis zur Rente der Fall ist.

Wer psychisch erkrankt ist, bekommt oft keine BU

Das Problem: Hast Du noch keine BU, aber hast Depressionen oder Burnout, bekommst Du oft keine Versicherung mehr. Viele Versicherer lehnen Dich ab, wenn Du in den vergangenen fünf Jahren in Therapie warst.

Danach nehmen Dich die meisten Versicherer an – aber so lange willst Du wahrscheinlich nicht warten. Und absichern kannst Du Dich trotzdem.  

Wenn Du nur kurz in Therapie warst, stehen die Chancen gut

Einige Versicherer nehmen Dich an, wenn Du nur kurzzeitig in Therapie warst, z. B. nach einem Trauerfall. Andere nehmen Dich auf, schließen aber psychische Erkrankungen aus. Wichtig: Du hast dann zwar eine BU, bist aber gegen das größte Risiko für Berufsunfähigkeit nicht geschützt.  

Viele Versicherer nehmen Dich trotzdem – mit Bedingungen

Manchmal kannst Du nach drei Jahren auch prüfen lassen, ob diese „Ausschlussklausel“ wegfällt. Dann bist Du wieder komplett geschützt. Die gute Nachricht: Rund die Hälfte der Versicherer nimmt Dich mit psychischer Vorerkrankung an, entweder mit Ausschlussklausel oder der Prüfoption. Das zeigt eine Finanztip-Umfrage.

Und auch wenn Dich Versicherer grundsätzlich ablehnen, gibt es Alternativen. Über die betriebliche Altersvorsorge (bAV) kommst Du oft an eine BU, die aber weniger leistet. Weitere Optionen findest Du in unserem Ratgeber zu BU-Alternativen.

Achtung: Sie ersetzen die BU nicht vollständig, können in bestimmten Fällen aber Sinn ergeben. Allgemein gilt: Die beste Wahl ist immer eine vollständige BU. Prüf daher, ob z. B. Deine Therapie schon fünf Jahre her ist, dann hast Du gute Karten und bist am besten geschützt.

Beantrag die BU nicht auf eigene Faust

Du merkst: Deine Arbeitskraft abzusichern, ist keine ganz leichte Angelegenheit. Dazu kommt ein weiteres Risiko: Beantragst Du auf eigene Faust eine BU und wirst abgelehnt, kann Dich die Versicherung im Hinweis- und Informationssystem der Versicherer eintragen. Und dann lehnen Dich andere Versicherungen möglicherweise auch ab.

Geh deshalb zu einem spezialisierten Maklerbüro. Das kann eine anonyme Risikovoranfrage stellen. Dabei werden Deine persönlichen Daten geschwärzt – und wenn Du abgelehnt wirst, bleibst Du anonym.

Wir empfehlen von Buddenbrock Concepts, Hoesch & Partner, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung, BVLG – Beamtenversorgung leicht gemacht und CS Capital Synergy.

Worauf Du beim Antrag noch achten solltest, erfährst Du in unserem neuen Ratgeber zur BU mit psychischen Erkrankungen.

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