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Tipps & Tricks

Warum Du kein Geld in der Schweiz anlegen solltest

In der Schweiz sitzen große Banken, das Land ist wohlhabend. Warum empfiehlt Dir Finanztip dann dort keine Konten?

Nadine Graf
Nadine Graf
Finanztip-Expertin für Bank und Börse
Warum Du kein Geld in der Schweiz anlegen solltest

Die Schweiz ist bekannt für ihre Banken, der Staat hat kaum Schulden und Bestnoten bei der Bonität für Staatsanleihen. Trotzdem taucht die Schweiz nicht in unseren Finanztip-Empfehlungen für Tages- und Festgeldkonten auf. Das hat mehrere Gründe: 

1. Fremde Währung, höheres Risiko

In der Regel führst Du ein Konto in der Schweiz in Schweizer Franken (CHF), nicht in Euro. Damit kannst Du im Bestfall von günstigen Wechselkursen profitieren. Bei schlechten Wechselkursen kannst Du aber auch herbe Verluste machen.  

Wie sich die Wechselkurse künftig entwickeln, ist selbst für Profis schwer vorherzusagen. Gerade bei Tagesgeld und Festgeld solltest Du kein Risiko eingehen, denn sie sollen Dir helfen, Dein Geld sicher zu parken.

Deshalb raten wir Dir bei Banken aus Ländern mit anderer Währung, die es in unsere Emp­feh­lungen schaffen können, Dein Konto immer in Euro zu führen. Das gilt z. B. für Norwegen, Schweden, Dänemark oder Liechtenstein. So umgehst Du ein unnötiges Risiko und sparst Dir die Umrechnung (wenn Du in der Schweiz wohnst, hast Du dieses Problem natürlich nicht).

Dein Konto in Euro zu führen, geht theoretisch zwar auch in der Schweiz, ist aber eher ungewöhnlich und ändert nichts an den nächsten Punkten.

2. Andere Regeln

Apropos Liechtenstein: Die Banken dort könnten es – bei guten Angeboten – theoretisch in unsere Emp­feh­lungen schaffen. Die Banken im Nachbarland Schweiz jedoch nicht – obwohl die Bedingungen fast gleich scheinen.

Der entscheidende Unterschied: Liechtenstein ist wie die Schweiz zwar kein EU-Mitglied, aber Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) – die Schweiz nicht. Das heißt für Dich: Wichtige Regeln für Banken und die Einlagensicherung in der Schweiz sind nicht automatisch kompatibel mit dem System in Deutschland – die in Liechtenstein aber schon.

Wenn es drauf ankommt, macht das alle Angelegenheiten rund um Dein Konto unnötig kompliziert, selbst wenn das Land an sich solide ist. Deshalb empfehlen wir Dir auch keine Einlagen in den USA oder Japan. Im EWR sieht das anders aus. Dort ist der Einlagensicherungsfonds durch eine EU-Richtlinie geregelt. 

3. Viel Aufwand für wenig Zins

Dazu kommt noch ein weiteres Problem: In der Schweiz Geld anzulegen ist relativ kompliziert. In der Regel musst Du vorher nachweisen, dass das Geld korrekt versteuert wurde und zur Identifikation persönlich in der Filiale erscheinen. Außerdem verlangen die Banken zum Teil eine Mindestsumme von Dir.

Deine Zinserträge musst Du in der Schweiz zwar in der Regel nicht versteuern. Dafür musst Du sie aber in Deutschland angeben und hier versteuern. Falls in der Schweiz doch Steuern fällig werden, musst Du sie dort zurückfordern.  

Das ist eine Menge Aufwand – für wenig Ertrag: Beim besten Angebot auf dem Schweizer Vergleichsportal moneyland.ch bekommst Du bei 50.000 CHF Festgeld (ca. 53.460€) über zwei Jahre nur maximal 1,1% p. a. 

Zum Vergleich: Bei unseren Festgeld-Empfehlungen Ayvens Bank bekommst Du über zwei Jahre 3,2% p. a., bei Collector Bank über Weltsparen sind es 3,1% p. a. und bei Hoist Sparen über Weltsparen 3% p. a.

Die aktuell besten Banken für Festgeld findest Du mit unserem Festgeldvergleich, in der Finanztip App und im Finanztip Newsletter.

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