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Tipps & Tricks

Welche Kran­ken­kas­sen doch noch günstig bleiben dürften

Spätestens 2025 musst Du Dich auf steigende Kosten für die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung einstellen: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt extrem. Bei welchen Kran­ken­kas­sen Du noch am besten wegkommen könntest.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen
Welche Kran­ken­kas­sen 2025 günstig bleiben könnten

Seit einer Woche steht‘s fest: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) muss laut Bun­des­ge­sund­heits­mi­ni­ste­ri­um 2025 so stark steigen wie noch nie – um 0,8 Prozentpunkte, von 1,7 auf 2,5%.

Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz (14,6%) liegt der Kran­ken­kas­sen-Beitrag 2025 damit im Schnitt bei 17,1% – bei Angestellten übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte davon. Die 0,8 Prozentpunkte mehr heißen für Dich: Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 5.000€ wird die Kran­ken­kas­se 20€/Monat teurer, bei 4.000€ sind es 16€, bei 3.000€ 12€.

Das gilt allerdings nur, wenn Dein Beitrag exakt so steigt wie dieser erwartete Durchschnitt. Jede Kasse kann ihren Zusatzbeitrag aber frei wählen. Bei Dir kann er also auch weniger steigen – oder deutlich stärker.

Warum steigen die Beiträge so heftig? 

Das Problem: Die Finanzlage vieler Kran­ken­kas­sen ist kritisch. Das liegt an steigenden Kosten durch die alternde Gesellschaft, immer teurere Medikamente und Krankenhausaufenthalte sowie kostspieligen Reformen. 43 allgemein zugängliche Kassen haben deshalb schon 2024 den Beitrag erhöht, über 30 auch mitten im laufenden Jahr, einige sogar mehrfach.

Das gab es so in den vergangenen Jahren noch nie und zeigt, wie groß der Druck ist. Allerdings gilt das nicht bei jeder Kasse in gleicher Form: Immerhin 30 allgemein zugängliche Kassen konnten ihren Zusatzbeitrag 2024 stabil halten, drei davon hatten ihn zu Jahresbeginn sogar gesenkt. Einen Überblick findest Du hier.

Das Resultat: Der Abstand zwischen den günstigsten und teuersten Kassen ist gewachsen, im Extremfall liegt der Zusatzbeitrag momentan bei 3,9% (BKK Pfalz), im Bestfall nur bei 0,9% (BKK Firmus).

Woher kommen diese großen Unterschiede? 

Wie hoch eine Kran­ken­kas­se ihren Zusatzbeitrag ansetzen muss, hängt auch davon ab, wie gut sie wirtschaftlich aufgestellt ist. Ihre Finanzkraft ist für Dich also ein guter Indikator, wie es künftig mit den Beiträgen oder auch dem Umfang von Bonusprogramm und Zusatzleistungen weitergehen könnte – und damit ein Wechsel-Argument. Aber wie sollst Du einschätzen, welche Kasse gut aufgestellt ist?

Eine gute Orientierung liefert ein aktuelles Rating des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) zur GKV-Finanzkraft. Dafür hat das DFSI diesen Sommer knapp 100 Kassen zu ihrer wirtschaftlichen Lage befragt. 46 davon haben geantwortet und wurden für das Rating anhand unterschiedlich gewichteter Kategorien (z. B. Vermögen, Liquidität, Verwaltungskosten, Beitragsstabilität und Mitgliederentwicklung) bewertet.

Finanztip-Empfehlungen schneiden top ab 

Das Ergebnis: Nur zwei der bundesweit geöffneten Kassen erzielten einen Score von mehr als 90/100 Punkten und damit die Bestnote "Exzellent": HKK und Audi BKK, beide gehören zu unseren Emp­feh­lungen. Acht weitere bundesweite Kassen schnitten mit "Sehr gut" ab, darunter mit der TK (Platz 3) und HEK (Platz 6) zwei weitere Finanztip-Empfehlungen. Alle haben einen unterdurchschnittlichen Zusatzbeitrag. Hier die Top 10 der bundesweiten Kassen: 

Top 10 gesetzliche Kran­ken­kas­sen nach Finanzkraft

Einen Überblick über alle untersuchten, inkl. regionaler Kassen (z. B. AOKs und BKKs) und Details zur Methodik findest Du hier.

Wichtig: Auch bei diesen finanziell am besten aufgestellten Kassen gibt es keine Garantie für stabile Beiträge. Dafür ist die Finanzlage insgesamt zu angespannt, zumal die Kassen auch noch kommende Änderungen wie die teure Krankenhausreform einplanen müssen. 

Deshalb gehen wir davon aus, dass zum neuen Jahr noch viele weitere Kassen ihre Beiträge erhöhen müssen. Bei den besonders finanzstarken Kassen stehen Deine Chancen auf stabile Beiträge – oder zumindest nur moderate Erhöhungen – aber besser.

Jetzt Kran­ken­kas­se wechseln 

Ein Wechsel zu einer unserer Emp­feh­lungen kann sich also lohnen – vor allem wenn Deine Kasse unterjährig erhöht hat und jetzt sehr teuer ist. Wechselst Du noch im November, startest Du bei Deiner neuen Kasse wegen der Kündigungsfrist im Februar. Aber keine Sorge: Falls auch die neue Kasse ihren Zusatzbeitrag erhöht, bevor Du überhaupt bei ihr bist (z. B. zum Jahreswechsel), kannst Du Deine Wahl nochmal korrigieren.

Zieh dafür Deinen Mitgliedsantrag innerhalb der Kündigungsfrist zurück und meld Dich nochmal bei einer günstigeren Kasse an. Informier in jedem Fall auch Deinen Arbeitgeber, bei welcher Kasse Du bist. 

Übrigens: Bei der Kran­ken­kas­se zählt nicht nur der Zusatzbeitrag allein, auch mit einem guten Bonusprogramm und kostenlosen Zusatzleistungen kannst Du jede Menge sparen. Mehr dazu und was unsere aktuellen Emp­feh­lungen HKK, TK, Audi BKK, HEK, Energie-BKK und BIG direkt gesund können, liest Du in unserem GKV-Ratgeber.

Hab außerdem immer ein Auge auf den Finanztip Newsletter und die Finanztip App: Denn rund um den Jahreswechsel liefern wir Dir wie immer alle Infos zu den neuen Zusatzbeiträgen und unseren neuen Kran­ken­kas­senvergleich. 

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