Pressemitteilung Extreme Niederschläge nehmen tendenziell zu: So finden Immobilienbesitzer den passenden Versicherungsschutz

Berlin, 13.03.2025 – Die Häufigkeit von Starkregen in Deutschland nimmt zu. Das zeigt eine Finanztip-Analyse der Daten des Deutschen Wetterdienstes. Dennoch ist fast jede zweite Immobilie in Deutschland noch nicht gegen Elementarschäden versichert. Der unabhängige Geld-Ratgeber erklärt, worauf Immobilienbesitzende bei der Wahl des passenden Versicherungsschutzes achten müssen.

Die Daten deuten auf einen Anstieg der Anzahl der aufgetretenen Starkniederschlagsereignisse in den letzten zwei Jahrzehnten hin. So lagen Jahre mit weniger als 800 Starkregenereignissen überwiegend in den frühen 2000er-Jahren, während seit 2013 stets mehr als 800 solcher Ereignisse pro Jahr verzeichnet wurden, wie die Finanztip-Auswertung zeigt. Für die Ableitung eines signifikanten Trends wären Daten für längere Zeiträume nötig.

Dazu passen aktuelle Zahlen zu Schäden durch Naturgewalten des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV), die Finanztip ebenfalls analysiert hat: Der Schadenaufwand hat sich in den letzten zehn Jahren (2015-2024) im Vergleich zum vorausgehenden Zeitraum (2005-2014) von 40,9 Milliarden auf 44,6 Milliarden Euro erhöht – ein Anstieg um neun Prozent. „Diese Entwicklungen sind alarmierend – Starkregen und Überschwemmungen gefährden zunehmend die Existenz von Immobilienbesitzern”, sagt Finanztip-Versicherungsexpertin Henriette Neubert. „Angesichts der wachsenden Gefahr ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz unbedingt zu empfehlen.“ Um sicherzustellen, dass das eigene Zuhause im Ernstfall ausreichend abgesichert ist, sollten Immobilienbesitzende nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf den richtigen Umfang des Versicherungsschutzes achten.

Elementarschäden nicht automatisch abgedeckt 

Ein umfassender Schutz vor Elementarschäden ist essenziell, doch nicht jede Wohngebäudeversicherung deckt solche Schäden automatisch ab. „Standardversicherungen schließen Überschwemmungen, Starkregen oder Erdrutsche aus. Deshalb sollten Immobilienbesitzer unbedingt prüfen, ob der Zusatz ‚Elementarschaden‘ im Vertrag enthalten ist“, so Neubert. 

 

Mit der Elementarschadenabsicherung sind neben Überschwemmungen auch Naturereignisse wie Erdbeben, Lawinen oder sogar Vulkanausbrüche mitversichert. Leider macht der Schutz die Wohngebäudeversicherung oft teuer. „Um hier etwas zu sparen, können Versicherte eine höhere Selbstbeteiligung vereinbaren. Dann müssen Versicherte im Schadenfall jedoch mehr selbst übernehmen“, erläutert die Expertin.

Versicherungssumme muss für den Wiederaufbau reichen 

Die Wahl der Versicherung sollte an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden. „In Gebieten mit häufigen Starkregenereignissen oder Überschwemmungen können Versicherer höhere Prämien verlangen oder spezielle Bedingungen festlegen. Ein genauer Vergleich der Angebote ist daher unerlässlich“, empfiehlt Neubert. Immobilienbesitzer können das Risiko von Elementarereignissen für ihre Adresse mit dem Hochwassercheck prüfen.

 

Besonders wichtig ist zudem eine ausreichend hohe Versicherungssumme. „Diese sollte so bemessen sein, dass im Schadensfall die vollständigen Reparaturkosten gedeckt sind – inklusive Wiederaufbau des Gebäudes und der Beseitigung von Schäden durch Wasser, Schlamm oder Erdrutsche“, so Neubert abschließend. 

Mindestkriterien für jede Wohngebäudeversicherung 

Sehr gute Wohngebäudeversicherungen definieren sich neben dem Preis über die Leistung. Beim Abschluss auf Online-Portalen sollten interessierte Immobilienbesitzer bei folgenden Mindestkriterien ein Häkchen setzen: 

  • Grobe Fahrlässigkeit
  • Abbruch- und Aufräum-, Bewegungs- und Schutzkosten
  • Folgen von Überspannungsschäden
  • Kurzschluss- und Sengschäden
  • Mehrkosten durch behördliche Auflagen
  • Kosten für die Dekontamination des Erdreiches
  • Wasserzu- und Wasserableitungsrohre außerhalb des Gebäudes, auf dem Grundstück
  • Schäden durch Einbrüche
  • Rückstau durch Elementarschäden (wenn Elementarschäden abgesichert werden)
  • Kosten der Hotelübernachtung