Mit nachhaltigen Indexfonds einfach mit gutem Gewissen investieren

Berlin, 4. Juli 2018 – Knapp 40 Prozent der Deutschen können sich grundsätzlich vorstellen, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Das zeigt eine Umfrage, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen (NKI) 2017 durchführte. Doch nur 4,8 Prozent investieren bisher nach sozialen, umweltbezogenen und/oder ethischen Kriterien. Der Grund für viele: Unzureichende Informationen zu den entsprechenden Anlageprodukten. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip hat sich deshalb das Angebot an Anlagen näher angesehen und empfiehlt zwei Indexfonds auf nachhaltige Aktienindizes.

Anleger können leicht den Überblick bei nachhaltigen Investments verlieren, denn Angebote gibt es viele – von Beteiligungen an Solar- und Windparks über die Aufforstung von Wäldern bis zu speziellen Ökofonds. Doch eine allgemein gültige Definition gibt es nicht: „Kein nachhaltig ausgerichteter Fonds ist wie der andere“, erklärt Sara Zinnecker, Expertin für Geldanlage bei Finanztip. „Die Fondsanbieter legen unterschiedliche Kriterien an, sieben nach unterschiedlicher Logik aus. Anleger müssen immer genau schauen, was in solchen Fonds drinsteckt.“ Grob gefasst, bedeutet nachhaltig anlegen: Geld in Unternehmen zu investieren, die bestimmte Kriterien berücksichtigen, beispielsweise in Bezug auf die Umwelt und die Produktionsbedingungen. Unternehmen hingegen, die die Umwelt schädigen, von Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren, Waffen herstellen oder Atomenergie produzieren werden oft ausgeschlossen.

Breit gestreute Indexfonds bieten Sicherheit und eine gute Rendite

Einen guten Einstieg bieten nachhaltige Aktien-Indexfonds (ETFs). „Indexfonds sind für jeden Kleinanleger einfach zu bekommen und günstig“, sagt Zinnecker. Anleger zahlen für den Fondsmanager keine teuren Gebühren, die die Rendite schmälern. Ein guter ETF investiert außerdem in viele Unternehmen und Branchen und verteilt so das Verlustrisiko. Ganz anders sieht das bei Beteiligungen an Windparks, Waldprojekten, Genussscheinen und Einzelaktien aus: „Finger weg!“, warnt Zinnecker, „diese Investments können einen Totalverlust nach sich ziehen.“

Ökologisch fragwürdige Unternehmen ausgesiebt

Finanztip empfiehlt den ETF der Marke UBS (Internationale Kennnummer ISIN: LU0629459743): Anleger investieren dann in die gut 400 Unternehmen der Welt, die nach einer Bewertungsskala des Indexanbieters MSCI am nachhaltigsten wirtschaften. Andere Unternehmen wurden hingegen ausgesiebt: Apple wegen mangelndem Engagements gegen Kinderarbeit in den Kobaltminen von Zulieferern, Facebook aufgrund von Datenschutzproblemen und der Ölkonzern Exxon aus ökologischen Gründen. Procter & Gamble, Walt Disney oder SAP hingegen bleiben drin.

Anleger können monatlich ansparen oder einmalig einen festen Betrag anlegen

Wer auch in Schwel­len­län­der investieren möchte, kann sich den ETF der Marke iShares (ISIN: IE00B57X3V84) näher ansehen. In diesem ETF stecken knapp 600 Unternehmen, die den Kriterienkatalog des Indexanbieters Dow Jones am besten erfüllen. Zinnecker: „Einen einmaligen Betrag können Sie ganz einfach über günstige Depotbanken wie die Onvista Bank oder Flatex anlegen. Wer lieber monatlich zum Beispiel 100 Euro in nachhaltige ETFs investieren möchte, kann etwa bei der DKB einen Sparplan einrichten.“ Sparpläne gibt es bereits ab 25 Euro monatlich.

Finanztip hat für den Fünf-Jahres-Zeitraum bis Ende 2017 den Renditen-Vergleich gemacht: Die nachhaltige ETF-Variante der UBS entwickelte sich fast ebenso gut im Wert wie der konventionelle ETF. Beim ethisch ausgerichteten ETF von iShares haben Anleger dagegen auf etwas Rendite verzichtet und größere Kursschwankungen erlebt als mit einem vergleichbaren klassischen ETF.

Weitere Informationen

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.