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Tipps & Tricks

28.000€ Steuern nur gestundet? Eure Fragen zum ETF-Hack

Mit unserer Strategie kannst Du bei Deinem Aktien-ETF mächtig Steuern sparen. Aber ist das legal? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Bei einer ⌀Sparrate von 400€/Monat 28.000€ mehr aus dem Aktien-ETF holen: Das geht mit der LIFO-statt-FIFO-Strategie von Finanztip. Wie das geht – entweder mit der 3×10-Strategie oder per Depotübertrag – weißt Du schon aus den letzten beiden Newslettern. Dazu gab es viele Nachfragen aus der Finanztip Community. Und heute liefern wir Dir die wichtigsten Antworten darauf:
 

Sind die Steuern damit nicht einfach nur gestundet?
Ja. In unserem Beispiel müsstest Du eigentlich Anteile im Wert von 214.000€ verkaufen, um netto 180.000€ rauszubekommen. Mit unserer Strategie musst Du nur Anteile im Wert von rund 202.000€ verkaufen. Du sparst in diesem Moment also 12.000€ an Steuern, die erst bei einem Verkauf in der Zukunft fällig werden – sie sind also gestundet und das Geld kann sich erstmal weiter vermehren. Natürlich zahlst Du am Ende auch auf das vermehrte Geld wieder Steuern, aber eben möglichst spät. Dadurch ist in Deinem Depot immer maximal viel Geld, das sich vermehren kann.

Ist das Steuerhinterziehung?
Nein, denn Du zahlst alle Steuern, die bei einem Verkauf fällig werden. Alles läuft regelkonform ab – nur, dass Du mit LIFO statt FIFO eben die Reihenfolge beeinflussen kannst, in der verkauft wird. Im Gegenteil zahlst Du in Summe sogar sehr wahrscheinlich mehr Steuern, weil Du auch mehr Rendite rausholst. Win-win für Dich und das Finanzamt.

Rechnen die Depotanbieter wirklich mit den tatsächlichen Einstandswerten?
Dein Depotanbieter muss mit den tatsächlichen Einstandswerten rechnen, das ist gesetzlich so vorgegeben. Dir wird im Depot zwar oft ein Durchschnittswert angegeben, der reicht dem Finanzamt aber nicht. Über das sogenannte Taxbox-System werden aber im Hintergrund die steuerlich relevanten Daten gespeichert.

Funktioniert der Hack nur bei ausschüttenden Aktien-ETFs?
Unsere Strategie funktioniert auch mit wiederanlegenden (thesaurierenden) ETFs. Der Unterschied: Der Ausschütter gibt die Dividenden der enthaltenen Aktien an Dich weiter. Der Thesaurierer kauft davon mehr Aktien, legt sie also wieder in sich selbst an. Fürs Ergebnis ist das aber egal. In unserem Beispiel haben wir mit einem thesaurierenden ETF gerechnet bzw. sind davon ausgegangen, dass Du bei einem Ausschütter die Dividenden direkt wieder investierst.

Ist es nicht ein Nachteil, unterschiedliche Aktien-ETFs zu besitzen?
Nein. Einmal ist der Aufwand, nach zehn Jahren einen neuen Aktien-ETF zu finden, überschaubar. Mit unserem ETF-Finder erledigst Du das mit ein paar Klicks. Und welchen Aktien-ETF auf welchen Weltindex Du besparst, macht weder in Sachen Performance noch Kosten einen großen Unterschied.

Kann ich auch alle zehn Jahre ein neues Depot eröffnen und dort jeweils in den gleichen Aktien-ETF investieren?
Klar, auch die Methode funktioniert. Ob Du mehrere Aktien-ETFs in einem Depot oder einen Aktien-ETF in mehreren Depots hast, ist egal. Du musst in diesem Fall nur den Überblick über alle Passwörter behalten – und wissen, in welchem Depot ETF 1, ETF 2 und ETF 3 liegen. Die Methode mit drei unterschiedlichen ETFs in einem Depot ist da etwas einfacher.

Sollte ich das immer über zehn Jahre machen oder lieber öfter?
Das ist Dir überlassen. Wir finden, die 3×10-Strategie ist ein guter Mittelweg zwischen maximalem Ertrag und minimalem Aufwand. Du kannst natürlich auch mehr Tranchen bilden und es komplizierter machen. Am Ende ist aber viel entscheidender, wie lange Du investieren kannst. Wenn Du z. B. früh ins Berufsleben oder mit dem Investieren startest, könntest Du aus 3×10 auch 4×10 oder sogar 5×10 machen und so noch mehr rausholen.

Steigt mein Risiko, wenn ich mehrere Indizes bespare?
Nein, am Risiko ändert sich nichts, wenn Du statt einem Welt-ETF mehrere Welt-ETFs im Depot hast. Ein Klumpenrisiko würde nur entstehen, wenn Du Deine Geldanlage zu stark von einzelnen Firmen, Branchen oder Ländern abhängig machst. Das kann z. B. passieren, wenn Du einen Welt-Index und einen Technologie-Index gleichzeitig besparst.

Was, wenn sich die Besteuerung ändert?
Das kann passieren. Im Zweifelsfall bist Du dann mit mehreren ETF-Tranchen eher auf der sicheren Seite – denn hier ist es unserer Ansicht nach komplizierter, die aktuellen Regeln zu ändern als bei der Methode mit Depotüberträgen.

Wie Du Deine ETF-Anteile am besten wieder zu Geld machst, erfährst Du in unserem Ratgeber ETF verkaufen.

(ene)

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