Tipps & Tricks
5 Top-Tipps für eine einfache Steuer-Rückerstattung
Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich fast immer. Und das liegt nur an ein paar einfachen Dingen. So holst Du Dir mit wenig Aufwand Geld zurück.

Finanztip-Experte für Steuern
Tipps & Tricks
Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich fast immer. Und das liegt nur an ein paar einfachen Dingen. So holst Du Dir mit wenig Aufwand Geld zurück.
Verpasste Chance: 10 Mio. Deutsche machen keine Steuererklärung
1.063 €: So viel gibt es im Schnitt zurück
Wenig Zeit? Was sich schon mit geringem Aufwand lohnt
Jeden Monat geht die Lohnsteuer von Deinem Bruttogehalt weg, und dieses Geld siehst Du nicht wieder: Das ist einer der häufigsten Finanz-Irrtümer in Deutschland. Die Steuer wird Dir zwar erstmal abgezogen, sie ist aber eine Vorauszahlung. Da stecken Deine Ausgaben, die Du wiederum abziehen kannst, nicht drin.
Heißt: Ob Du zu viel Steuern gezahlt hast, erfährst Du erst mit einer genauen Abrechnung. Und das erledigst Du mit einer Steuererklärung. Mehr als 10 Mio. Menschen in Deutschland geben trotzdem keine ab – obwohl es sich lohnen würde, denn im Schnitt gibt's 1.063 €. Also: Warum lohnt sich die freiwillige Steuererklärung so oft?
Du musst wahrscheinlich regelmäßig zur Arbeit – egal auf welchem Weg. Das kannst Du bei der Steuer geltend machen. Vor allem bei längeren Wegen lohnt sich die Steuererklärung allein durch die Entfernungspauschale. Aber auch bei kurzen Wegen hilft sie, Geld zurückzuholen.
Beispiel: Dein Arbeitsplatz ist 30,8 km entfernt, die Du jeden Tag zurücklegst. Dafür kannst Du 30 ct pro vollem Kilometer absetzen, Du musst also auf 30 km abrunden. Ab dem 21. Kilometer darfst Du sogar 38 ct absetzen. Wichtig: Du darfst nur die einfache Strecke, also den Weg zur Arbeit, abrechnen. Aber auch das ergibt pro Tag 9,80 € (20 x 0,30 € + 10 x 0,38 €). Macht bei 220 Arbeitstagen im Jahr 2.156 €, um die Du Dein zu versteuerndes Einkommen senken kannst.
Vielleicht arbeitest Du aber auch ganz oder tageweise von zuhause aus. Auch das kannst Du absetzen, und zwar auch ohne Arbeitszimmer. Du kannst für jeden Tag, den Du überwiegend zuhause gearbeitet hast, 6 € absetzen. Maximal sind 210 Arbeitstage möglich, Du kannst also auf 1.260 € kommen.
Das ist mehr als die Werbungskostenpauschale von 1.230 €, die das Finanzamt automatisch anrechnet. Du bekommst also auf jeden Fall Geld raus. Und danach lohnt sich jeder Euro, den Du noch geltend machen kannst. Du kannst die Pauschalen für Homeoffice und die Entfernung zum Arbeitsplatz auch kombinieren, z. B. wenn Du zwei Tage zuhause arbeitest und drei im Büro.
Eigentlich gibt es keine Pauschale, mit der Du Arbeitsmittel wie z. B. Arbeitskleidung absetzen kannst. Du müsstest also jedes einzelne Arbeitsmittel, das Du in einem Jahr gekauft hast, angeben. Und dafür auch Belege aufheben, falls das Finanzamt sie später noch verlangt.
Aber: Viele Finanzämter erkennen 110 € als eine Art Pauschale an. In Sachsen sind Deine Chancen darauf ziemlich gering, sonst klappt es aber sehr oft. Wenn Du also keine Arbeitsmittel zum Absetzen hast, gib trotzdem 110 € an. Du hast keinen rechtlichen Anspruch darauf – im schlimmsten Fall streicht das Finanzamt die 110 € aber einfach oder verlangt Belege.
Wenn Du ein privates Handy oder Deinen privaten Internetanschluss auch mal beruflich nutzt, kannst Du Kosten dafür absetzen. Das gilt z. B. auch, wenn Du als IT-Mitarbeiter manchmal Notdienst am Wochenende hast und dafür auf Deinem privaten Handy erreichbar bist.
Du kannst 20 % Deiner Kosten für Telefon und Internet pauschal absetzen, also ohne Belege. Das Limit liegt bei 240 € im Jahr. Für eine höhere Quote musst Du detailliert erfassen, wie Du Telefon und Internet nutzt. Dabei hilft Dir unser Ratgeber zu Telefonkosten.
Wenn Dir die ersten vier Punkte nix bei der Steuer bringen, kommt jetzt mit den Nebenkosten die sichere Bank: Deine Vermieterin oder Dein Vermieter kann einen Teil seiner Kosten auf Dich umlegen, z. B. den Winterdienst, Schornsteinfeger, Hausmeister oder Arbeiten im Garten. Und auch wenn Du im Eigenheim wohnst, kannst Du diese Kosten bei der Steuer geltend machen.
20 % dieser Kosten kannst Du von der Steuer abziehen. Das sind je nach Wohnungsgröße 100 bis 200 € im Jahr. Bei vielen Vermietern bekommst Du eine Bestätigung der Kosten automatisch mit der Nebenkostenabrechnung. Falls nicht, bitte Deinen Vermieter um so eine Aufstellung, z. B. mit diesem Muster des Bundesfinanzministeriums (PDF). Oder rechne Deinen Anteil selbst aus.
Zu diesen „haushaltsnahen Dienstleistungen“ gehört z. B. auch Kinderbetreuung zuhause oder Pflegedienstleistungen. Und Du kannst bis zu 4.000 € Steuern im Jahr sparen. Unser Ratgeber zu haushaltsnahen Dienstleistungen hilft Dir dabei.
Du siehst: Du hast wirklich viele Möglichkeiten, Dir Geld vom Staat zurückzuholen. Und damit kommst Du ziemlich sicher über die Werbungskostenpauschale von 1.230 € – und dann gibt es Geld zurück.
Und Du musst gar nicht alles angeben. Wenn es schnell gehen soll, kannst Du auch nur einen oder zwei große Punkte angeben, z. B. die Pauschalen für Pendler und das Homeoffice.
Unser Profi-Tipp: Wenn Du Erfolg hast und Geld von der Steuer zurückbekommst, mach doch auch noch die Erklärungen für die Jahre 2021 bis 2023, wenn Du sie noch nicht gemacht hast. Denn wer die Steuererklärung freiwillig abgibt, hat vier Jahre Zeit dafür.
Besonders einfach geht das per App, Software oder mit einer Online-Steuererklärung. Für alle Fälle – also z. B. auch, wenn Du eine Photovoltaik-Anlage hast – empfehlen wir Wiso Steuer. Für einfache Fälle hat uns das kostenlose Check24 Steuer besonders überzeugt.
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Bevor Du eine Steuersoftware kaufst: Schau doch mal in die Finanztip Deals. Dort gibt's Wiso Steuer 2025 und SteuerSparErklärung (Steuerjahr 2024) zum aktuellen Bestpreis von je 22€.
Noch mehr Empfehlungen, z. B. für die Steuererklärung auf dem Smartphone, findest Du in unserem Steuer-App-Vergleich.
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