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Tipps & Tricks

AppleCare+, PlusSchutz & Co.: Lohnt sich eine Zusatzgarantie?

Wenn Du eine Ga­ran­tie­ver­län­ge­rung für Elektrogeräte kaufst, bist Du bei Mängeln geschützt – manchmal auch bei Diebstahl. Wieso sie trotzdem unnötig ist.

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen
Ausrufezeichen

Smartphone, Laptop oder Tablet – manche Elektrogeräte kosten einfach viel Geld. Umso ärgerlicher, wenn das Teil herunterfällt oder den Geist aufgibt. Diese Angst nutzen Fachmärkte, Onlineshops und Hersteller aus, indem sie Dir beim Kauf eine Ga­ran­tie­ver­län­ge­rung oder -erweiterung anbieten. Damit kannst Du die Gewährleistungszeit verlängern und weitere Schäden (z. B. durch Sturz, Feuchtigkeit, Diebstahl) absichern.

Warum sich das nicht lohnt
„PlusGarantie“ und „PlusSchutz“ (MediaMarkt/Saturn), „Assurant Protection Geräteschutz“ (Amazon) oder „AppleCare+“ – die Bezeichnungen sind vielfältig. Dahinter steckt aber immer eine verhältnismäßig teure Zusatzversicherung. Zwei Beispiele:

Das Tablet für 200€ kostet Dich mit einer der beiden Varianten im Beispiel schonmal 12,5% bzw. 30% mehr. Das Smartphone über drei Jahre sogar 72% mehr.

Bei der günstigeren „PlusGarantie“ sind Schäden durch Unfälle, Feuchtigkeit, Diebstahl und Einbruch nicht versichert – dafür benötigst Du den teureren „PlusSchutz“.

Und damit stellt sich die nächste Frage: Was bekommst Du im Schadensfall überhaupt für Dein Geld? Hier lauern dann die nächsten Haken:

  • Kein neues Gerät als Ersatz: Bei Totalschäden oder Diebstahl bekommst Du meist nur ein „gleich­wertiges“ Gerät. Da Dein Gerät ja schon gebraucht war, musst Du bei einem Ersatz ebenfalls mit einem Gebrauchtgerät rechnen.
  • Selbst­beteiligung bei Schaden: Bei einigen Anbietern musst Du im Schadensfall einen Teil der Reparaturkosten selbst tragen, z. B. 10% des Kaufpreises. Bei einem 700€ teuren Smartphone sind das 70€.
  • Verschleiß nicht mitversichert: Schäden wie Kratzer, Dellen und Beulen (z. B. auf dem Smartphone-Display), die einfach durch Abnutzung entstehen, sind in der Regel nicht versichert.

Und wenn es richtig blöd läuft, bekommst Du gar nichts erstattet – etwa bei Diebstahl, wenn Du das Gerät „fahrlässig“ aufbewahrt hast. Wird Dir Dein Smartphone z. B. aus dem Rucksack gestohlen, den Du auf dem Rücken trägst, zählt das als Fahrlässigkeit. Deine Garantieerweiterung hast Du also umsonst bezahlt.

Unser Tipp: Überleg Dir gut, ob Du den Zusatzschutz wirklich brauchst. Lies das Kleingedruckte genau durch. Lass Dir nichts andrehen, was Du nicht willst. Hast Du Dir doch eine Ga­ran­tie­ver­län­ge­rung aufschwatzen lassen, hast Du 14 Tage Zeit, um den Vertrag zu widerrufen.

Was decken andere Ver­si­che­rungen schon ab?
Eine Zusatzgarantie ist auch deswegen überflüssig, weil Du ggf. bereits über andere Ver­si­che­rungen geschützt bist. Werden Dir Laptop oder Smartphone z. B. bei einem Einbruch oder Raub gestohlen, springt Deine Hausratversicherung ein. Auch bei Schäden durch Feuer oder Wasser bist Du darüber abgesichert.

Lässt eine andere Person Dein Smartphone fallen, muss sie den Schaden bezahlen – entweder aus eigener Tasche oder ihre private Haft­pflicht­ver­si­che­rung übernimmt die Kosten.

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