Der Median der Altersrente, die Rentnerinnen und Rentner aktuell bekommen, liegt bei unter 1.200€ im Monat (vor Steuern). Voraussetzung ist, dass sie 35 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Vor allem bei Frauen sieht es oft sogar schlechter aus. Die gute Nachricht: Du kannst was dagegen tun. Aber fangen wir von vorne an.
Das beeinflusst die Höhe Deiner gesetzlichen Rente
Grob gesagt: Je mehr Entgeltpunkte Du sammelst, desto höher wird Deine gesetzliche Rente. Aktuell bekommst Du einen Entgeltpunkt von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gutgeschrieben, wenn Du im Jahr 45.358€ (West) bzw. 44.753€ (Ost) brutto verdienst. Pro gesammeltem Entgeltpunkt bekommst Du später 37,60€ Rente pro Monat. Du verdienst z. B. 20% mehr oder weniger? Dann bekommst Du entsprechend 1,2 bzw. 0,8 Entgeltpunkte pro Jahr. Eine etwas ausführlichere Erklärung zur Funktionsweise der gesetzlichen Rente liest Du hier.
Du sammelst zwar über Deine Arbeit die meisten Punkte ein, aber auch andere Dinge beeinflussen die Höhe Deiner Rente. Die DRV unterscheidet hier zwischen Beitragszeiten und beitragsfreien Zeiten.
Beitragszeiten vs. beitragsfreie Zeiten
In den Beitragszeiten wurden tatsächlich Beiträge gezahlt – durch Dich, Deinen Arbeitgeber oder den Staat. Durch den Staat z. B. in Kindererziehungszeiten oder während des Wehrdienstes. Auch Sozialleistungsträger zahlen unter Umständen Beiträge für Dich, beispielsweise wenn Du Kranken- oder Arbeitslosengeld beziehst. Solltest Du einen Angehörigen pflegen, zahlt außerdem dessen Pflegekasse für Dich in die DRV ein – das gilt allerdings nicht, wenn Du schon eine volle Altersrente beziehst.
Zu den beitragsfreien Zeiten gehören u. a. Schul- und Ausbildungszeiten oder Mutterschutzzeiten. Falls Du arbeitslos bist und keine Sozialleistungen beziehst oder ALG II bekommst, wird auch das als beitragsfreie Zeit berücksichtigt. Diese Zeiten wirken sich direkt auf Deine Rentenpunkte oder die Mindestversicherungszeit aus.
Einige Zeiten werden automatisch gemeldet – z. B. durch Deine Chefin oder Deinen Chef. Andere musst Du selbst beantragen, beispielsweise Schul- und Studienzeiten oder Kindererziehungszeiten. Und hier wird es interessant für Dich ...
So erhöhst Du Deine Rente
1. Geh zur Kontenklärung
Wenn bestimmte Zeiten nicht gemeldet sind, fällt Deine Rente entsprechend niedriger aus. Mach deswegen am besten einen Termin für die sogenannte Kontenklärung aus. So kannst Du fehlende Zeiten melden und schauen, ob sonst noch was nicht stimmt.
Mach das am besten, bevor Du 45 Jahre alt bist. Denn nur bis dahin kannst Du auf Wunsch Beiträge für Schulausbildungszeiten oder das Studium nachzahlen. Bist Du dagegen schon im Ruhestand und Deine Rente wurde falsch berechnet, kann sie noch bis zu vier Jahre rückwirkend angepasst werden. Den Antrag für einen Termin kannst Du online bei der Deutschen Rentenversicherung stellen.
2. Prüf, ob Du freiwillig Beiträge einzahlen kannst
Außerdem hast Du manchmal die Möglichkeit, freiwillig Beiträge einzuzahlen und so mehr Rentenpunkte zu kassieren. Das ist vor allem für Selbstständige gedacht. Voraussetzung ist, dass Du nicht pflichtversichert bist. Wann es sich besonders für Dich lohnt und was Du tun musst, liest Du in unserem Ratgeber.
Ansonsten gibt es hier wie schon erwähnt die Möglichkeit, freiwillig Beiträge für Ausbildungszeiten nachzuzahlen oder Rentenpunkte zu kaufen.
3. Sorg privat vor
Letztlich gibt es natürlich auch noch einen privaten Teil der Altersvorsorge. Auch um den musst Du Dich unbedingt kümmern. Einfach geht das mit einem Sparplan auf einen weltweiten Aktien-ETF.
Und wie hoch kann die Rente dann werden? Hier erklären wir Dir, welche maximale gesetzliche Rente Du vom Staat bekommen kannst. Außerdem erfährst Du noch zwei weitere Möglichkeiten, mit denen Du Deine Rente erhöhen kannst.
Auch die Rente wird übrigens versteuert. Aber: Es gibt einen Rentenfreibetrag. Was er Dir bringt, liest Du hier.