Zunächst mal: Manche Leute müssen eine Steuererklärung abgeben, manche nicht. Tun solltest Du es aber in jedem Fall, denn durchschnittlich bekommt man in Deutschland ca. 1.000€ vom Finanzamt zurück. Alle, die müssen, haben dieses Jahr bis 31. Oktober Zeit, sie abzugeben. Wenn Du freiwillig eine Steuererklärung machst, hast Du mehr Zeit: Bis 4 Jahre nach Ablauf des Steuerjahres, also bis Ende 2025.
Für die Steuererklärung 2021 gibt es einige Änderungen. Erstmal ist vor allem der Grundfreibetrag gestiegen: Er liegt jetzt fürs Steuerjahr 2021 bei 9.744€ und fürs Jahr 2022 sogar bei 10.347€! Aber natürlich gibt es auch ein paar Neuigkeiten zur Steuererklärung selbst und paar Tricks, mit denen Du mehr rausholst. Hier unsere Top 5:
#5: Homeoffice-Pauschale
Wer zuhause arbeitet, für den gibt’s dieses Jahr noch die Homeoffice-Pauschale: Pro Tag zuhause kannst Du 5€ ansetzen, maximal 600€ im Jahr – und zwar egal ob Du ein Arbeitszimmer hast oder am Küchentresen arbeitest.
#4: Fahrtkosten zur Arbeit
Für Deinen Weg zur Arbeit kannst Du wie immer Fahrtkosten absetzen, und zwar 30 Cent pro Kilometer. Es zählen nur die Tage, an denen Du wirklich in der Arbeit warst – und der kürzeste einfache Weg (also nicht der Umweg über Deinen Lieblings-Coffeeshop).
#3: Pendlerpauschale für den langen Arbeitsweg
Hast Du einen etwas weiteren Weg zur Arbeit? Dann kannst Du dieses Jahr mehr dafür absetzen. Die Pendler-Pauschale hat sich nämlich 2021 erhöht: Ab dem 21. Kilometer der einfachen Strecke bekommst Du statt 30 Cent jetzt 35 Cent. Die Pauschale gilt für jeden vollen Kilometer und ist unabhängig von Deinem Verkehrsmittel. Fahrradfahrer haben also genauso was davon!
#2: Komplett neu: Die Mobilitätsprämie
Langer Fahrtweg zur Arbeit, aber geringes Einkommen? Dann solltest Du auf jeden Fall die neue Mobilitätsprämie ausnutzen! Liegt Dein zu versteuerndes Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags von 9.744€ und Dein Fahrtweg über 21 Kilometer, kannst Du die Prämie in der Steuererklärung beantragen. Ab dem 21. Kilometer erhältst Du dann 14% der erhöhten Pendlerpauschale, also 4,9 Cent pro Kilometer. Wichtig: Die Prämie ist begrenzt auf den Betrag, um den das zu versteuernde Einkommen den Grundfreibetrag unterschreitet.
#1: Vereinfachte Steuererklärung für Ruheständler:
Immer mehr Menschen, die eine Rente oder Pension beziehen, müssen Steuern zahlen – und damit eine Steuererklärung abgeben. Ab sofort kannst Du als Ruheständler ohne zusätzliche Einkünfte dafür ein vereinfachtes, vorausgefülltes Online-Steuerformular der Finanzverwaltung für das Steuerjahr 2021 nutzen: Das nennt sich Steuerlotse. Das Finanzamt berücksichtigt dabei automatisch die Werbungskostenpauschale und den Sonderausgabenpauschbetrag – wird also letztendlich alles einfacher für Dich und insgesamt (hoffentlich) auch weniger fehleranfällig.
Zum Schluss noch ein paar Basics, die sich sowieso immer lohnen:
Kinderbetreuungskosten
Egal ob Kita, Kindergarten oder Hort: Hol Dir dafür die Steuern zurück. Und zwar: maximal zwei Drittel von maximal 6.000€ im Jahr. Beispiel: Wenn Du monatlich 200€ für die Kita zahlst, kannst Du bei den jährlichen 2.400€ ganze 1.600€ absetzen. Als alleinerziehende Mutter beispielsweise sparst Du damit rund 500€ Steuern.
Kirchensteuer und Spenden
Der Clou: Beides kannst Du als Sonderausgaben absetzen. Kirchensteuer in voller Höhe und Spenden bis maximal 20 Prozent Deiner Gesamteinkünfte – also in der Regel auch in voller Höhe. Bei 400€ Kirchensteuer und 100€ Spenden zum Beispiel gibt‘s 160€ vom Finanzamt zurück.
Na gut, wir geben's zu: Die Steuer kann manchmal echt nerven. Aber hey: Es wird von Mal zu Mal leichter (außer, du gründest, vermietest und erbst plötzlich gleichzeitig). Du bekommst in der Regel Geld zurück. Und: Wir empfehlen Dir Programme und Steuer-Apps, die Dir besonders unkompliziert helfen: Smartsteuer, Steuerbot und Taxfix. Viel Erfolg da draußen!
Wir haben übrigens noch weitere Steuerprogramme getestet – hier liest Du, welche wir für wen empfehlen.
vhi